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Mascara im Test: Welche Wimperntusche kann man sich abschminken?

Was ist drin, welche Unterschiede gibt es? IMTEST klärt auf.

Wimperntusche bei der Anwendung und in der Nahaufnahme auf einem dreigeteiltem Bild.
© Karolina Grabowska / Pexels, Max Factor, Freepik

„Bist du krank?“ – „Nein, ich bin nur nicht geschminkt.“ Um solche Situationen zu vermeiden, tragen viele zumindest Mascara auf, auch wenn für alles Weitere keine Zeit oder Lust da ist. Wenn es morgens zu stressig zum aufwendigeren Schminken mit Make-Up, Lidstrich, Lippenstift, Rouge und Co. war, ist das eigentlich kein Problem. Und doch sieht man ungewohnt aus – zumindest, wenn man sich sonst oft schminkt. Daher der schnelle Griff zur Wimperntusche, die damit zur Morgenroutine von vielen Menschen gehört. Welches Produkt am besten gefällt, ist dabei oft das Ergebnis einer langen Suche.

Doch selbst Vielnutzerinnen wissen oft nicht, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und vor allem, welche erlaubt sind. IMTEST hat deswegen fünf nicht-wasserfeste Wimperntusche sowohl in einem akkreditierten chemischen Labor als auch von drei Testerinnen auf den Prüfstand stellen lassen.

Frau mit langen braunen Haaren vor Schminkspiegel trägt Mascara auf.
Länge und Volumen versprechen alle Mascaras im Test. Die Ergebnisse sind dennoch verschieden. © IMTEST

Mascara im Test: Von billig bis teuer

Wer jeden Tag Mascara nutzt, dem gehen die Fläschchen schnell zur Neige, sodass regelmäßig neu gekauft werden muss. Daher ist es oft eine Budget-Frage, zu welcher Wimperntusche gegriffen wird. Denn die preislichen Unterschiede sind groß, auch bei der Wimperntusche im Test. So steht auf der einen Seite Mascara von Essence für 2,99 Euro mit 12 Millilitern und auf der anderen Seite Legendary Lashes von Charlotte Tilbury für 30 Euro mit 8 Millilitern. Dazwischen tummeln sich Mascaras der wohl bekanntesten Marken: L’Oreal Paris, Maybelline New York und Max Faktor X. Die zwei letzten Testkandidaten bleiben preislich unter 10 Euro.

Fünf verschieden farbige Mascaras aufgefächert auf Holz
Von außen machen die Mascaras optisch schon Einiges her. Ob sie auch im Test überzeugen können? © IMTEST

Aber lohnt sich Wimperntusche für 30 Euro wirklich? Und was steckt in Mascara, der nicht mal drei Euro kostet? Die detaillierten Testergebnisse geben Auskunft.

Bedenkliche Mascara? Das sagt das Labor

Mascaras bestehen heutzutage vorwiegend aus Farbpigmenten, Ölen und Wachsen. Manchmal kommen noch weitere Bestandteile hinzu, etwa Duft- oder Baustoffe, die zum Beispiel die Wimpern verlängern sollen. Was genau in der Wimperntusche im Test enthalten ist, prüften die Experten im chemischen Labor.

Laborgerät über Proben
Das chemische Labor untersuchte zum Beispiel enthaltene Duftstoffe per Gaschromatographie. © IMTEST

Die gute Nachricht ist zuerst einmal, dass alle Proben den gesetzlichen Vorgaben entsprachen. Dennoch wurden einige Substanzen gefunden, die zumindest Empfindlichen unangenehm werden können. So enthielten zum Beispiel die Mascaras von Charlotte Tilbury und Max Faktor X die chemische Verbindung Formaldehyd. Diese wirkt in großen Mengen krebserregend, in kleinerer Dosis kann sie zumindest die Schleimhäute reizen. Ähnlich ist es bei den Schwermetallen. Beim Max Faktor X-Mascara fand das Labor Spuren von Arsen und Blei. In hohen Dosen sind diese Stoffe Nervengifte, in den nachgewiesenen Mengen gelten sie aber als harmlos.

Gelbe Mascara geöffnet mit Bürste davor auf weißem Tisch
Auch die Bürste ist für die Anwendung wichtig.
Bronze farbene Mascara geöffnet mit Bürste davor auf weißem Tisch
Bei den Testkandidaten unterschieden sich die Bürsten teilweise deutlich.
Pinke Mascara geöffnet mit Bürste vorne auf weißem Tisch
Der Essence-Mascara benötigte im Test ein wenig Übung.
Geöffnete Mascara Flasche mit Bürste vorne auf weißem Tisch liegend, golden
Die Wimperntusche von Charlotte Tilbury bekam in der Anwendung die besten Noten.
Fünf verschiedene Mascara auf weißem Tisch geöffnet liegend mit Bürsten daneben
Die Übersicht zeigt Unterschiede auf.

Dennoch gilt: Je weniger der untersuchten Substanzen in einer Wimperntusche enthalten ist, desto besser. Am besten schnitten daher die Mascaras von L‘Oréal Paris und Essence ab.



Wimperntusche im Test: Was sagen die Testerinnen?

Um die wichtigsten Eigenschaften der Produkte zu beurteilen, musste sich die Wimperntusche im Test der Beurteilung durch drei erfahrene IMTEST-Mitarbeiterinnen stellen. Dabei wurden für jede Mascara morgens zwei Schichten auf die Wimpern aufgetragen, im Tagesverlauf beobachtet und abends wieder abgeschminkt.

Finger halten goldene Mascara Bürste und Flasche vor Holztisch
Bei längerer Nutzung zeigte der Mascara von Charlotte Tilbury eine etwas hohe Menge an Produkt auf. Vor dem Auftragen musste die Bürste abgestreift werden.
Blaues Auge von Frau die Mascara Flasche neben Gesicht hält
Schicht 1 zeigt bereits einen Zuwachs an Länge und Volumen.
Blaues Auge von Frau mit Mascara
Mit einer zweiten Schicht ist der Effekt noch deutlicher.
Auch der Essence-Mascara musste sich dem Anwendungs-Test stellen.
braunes Auge von Frau mit Mascara
Ergebnis der Essence-Wimperntusche mit einer Schicht.
braunes Auge von Frau mit Mascara
Zweite Schicht mit Essence-Mascara.

Besonders gut schnitt dabei insgesamt der Mascara von Charlotte Tilbury im Test ab. Er zeigte die besten Ergebnisse bei Volumen- und Längenzuwachs, war gleichzeitig leicht aufzutragen und erzeugte keine „Fliegenbeine“ – also das unerwünschte Zusammenkleben von Wimpern. Im Regen-Test, simuliert mit einer Sprühflasche, hielt er noch vergleichsweise gut.

Frau in rundem Kosmetikspiegel trägt Mascara auf
Das Auftragen der L’Oréal-Wimpertusche.
Blaues Auge von Frau mit Mascara
In Schicht 1 ist ein Zuwachs an Volumen und Länge zu sehen.
Blaues Auge von Frau mit Mascara
Mit zwei Schichten wird die Wirkung noch verstärkt.
Blaues Auge von Frau mit verschmierter Mascara
Mit einer Sprühflasche wurde im Test Regen simuliert.
Geschlossenes Auge von Frau mit verschmierter Mascara
Im Regen-Test verschmierte die nicht-wasserfeste Wimpertusche deutlich.

Ebenfalls gute Gesamtergebnisse erzielten die Mascaras von L‘Oréal Paris und Essence. Ersterer bekam vor allem im Regen-Test Minuspunkte, Letzterer durch die gewöhnungsbedürftige Bürste.

Blaues Auge von Frau mit verschmiertem Mascara.
Dem Regen-Test mit Sprühflasche trotzten die Mascaras unterschiedlich gut. L’Oréal verschmierte deutlich. © IMTEST
Braunes Auge von Frau mit leicht verschmiertem Mascara.
Besser schnitt Essence im Regen-Test ab. © IMTEST

Zwei bekannte Mascaras im Test abgeschlagen

Die Wimperntusche von Maybelline New York fiel im Test hingegen dadurch auf, dass die Deckkraft schlechter war. Dadurch war der Zuwachs an Länge und Volumen weniger deutlich, dafür wurde aber die Natürlichkeit mit am besten bewertet.

Frau in rundem Kosmetikspiegel zu sehen wie sie Mascara aufträgt
Der Mascara von Maybelline New York fiel im Test durch eine geringere Deckkraft auf.
Nahaufnahme Auge von Frau
Dafür wurde das Ergebnis als natürlicher bewertet.
Porträt von Frau, die Mascara neben Gesicht hält
Nach zwei Schichten waren die Wimpern etwas besser betont.
Im Regen-Test verschmierte der Mascara etwas.

Am schlechtesten schnitt indessen der Mascara von Max Faktor X ab. Hier war die aufgenommene Menge der Bürste eher zu viel, sodass zwar Volumen und Länge sichtbar waren, aber Fliegenbeine entstanden. Zudem wurden Schwung und Geruch von den Testerinnen am schlechtesten bewertet. Dem Regen-Test hielt dieser Mascara aber am besten stand.

Frau trägt Mascara auf
Max Faktor landete im Test auf dem letzten Platz.
Nahaufnahme braune Auge von Frau mit Mascara
In der Optik schnitt der Mascara noch mit gut ab.
Porträt von Frau, die Mascara geschlossen neben Gesicht hält
Der Längenzuwachs war deutlicher als der Volumenzuwachs.

Fazit

Die Wimperntusche von Charlotte Tilbury erzielte im Test die besten Ergebnisse in der Optik, der Anwendung und dem Trageverhalten. Sie ist allerdings auch mit Abstand am teuersten, wobei sie zusätzlich die geringste Menge enthält. Preis-Leistungs-Sieger wird der Essence-Mascara mit „gutem“ Testurteil und dem günstigsten Preis.

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    Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

    Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
    schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
    Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
    und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
    Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.