Von wegen schlanke Linie: So ein Notebook fällt ganz schön ins Gewicht. Wer es jeden Tag ins Büro und zurück schleppt, mit auf Geschäfts- und Urlaubsreisen, Ausflüge und Familienbesuche nimmt, weiß jedes Gramm weniger zu schätzen. Während herkömmliche Notebooks um die 1,5 bis 2 Kilogramm auf die Waage bringen, sind ultraleichte Modelle teilweise nur halb so schwer und dafür doppelt so schick: Sie kleiden sich in edles Aluminium, mattes Magnesium, sportliche Kohlefaser und sind dabei so elegant wie schlank.
Aber nicht nur auf das Äußere wird geachtet, auch die inneren Werte stimmen: Die fünf Testkandidaten beweisen sich mit ordentlichem Arbeitstempo, tollen Bildschirmen, nützlichen Extras und mehr. Wo die Unterschiede bei den leichten Notebooks liegen und ob die Alleskönner nicht nur alles können, sondern auch gut bewerkstelligen, zeigt der Test.
Das sind die leichten Notebooks im Test
Den Test mussten sich fünf verschiedene leichte Notebooks stellen. Darunter auch das MacBook Air von Apple, das sich knapp dem Asus ExpertBook geschlagen geben musste aber dafür als Preis-Leistungs-Sieger hervorgeht. Auch Geräte von Lenovo, Dell und HP hat IMTEST in dem Vergleich geprüft. Dabei ist das Elite Dragonfly Max von HP mit einem Preis von über 3.000 Euro das teuerste Notebook. Ob sich das lohnt, zeigt der Blick in die Testdetails:
Leichte Notebooks mit erlesener Eleganz
Um das Gewicht zu drücken, setzen leichte Notebooks auf ultraleichte Materialen: Apple hüllt seine Macbooks bekanntermaßen in Aluminium – sehr schick, fühlt sich aber etwas kühl an. Dell spendiert seinem Notebook eine Handballenablage aus Kohlefaser – leicht, stabil und fühlt sich angenehmer, weicher an. Ähnliches gilt für das ExpertBook B9 von Asus, dessen Gehäuse aus handschmeichelndem Magnesium besteht.
Das Lenovo X1 Nano mixt beide Materialen und besteht sowohl aus Kohlefaser (Oberseite) wie aus Magnesium (Unterseite). Das Dragonfly pfeift auf den Pomp: Es spart sich Eitelkeiten bei der Materialwahl, setzt lieber auf Nachhaltigkeit, und besteht aus recycelten Materialen. Dass dies überwiegend Kunststoff ist, merkt man der hochwertigen Verarbeitung aber kaum an.
So viel wiegen die Notebooks
Dank der leichten Bauweise bringen es die Geräte auf wenige Gramm Gewicht. Das Asus ExpertBook B9 wiegt federleichte 880 Gramm, obwohl es mit 14 Zoll den größten Bildschirm im Test zeigt. Auch das X1 Nano bleibt mit 939 Gramm unter einem Kilo. Am schwersten wiegt das MacBook Air mit 1,29 Kilogramm. Für ein ultraleichtes Notebook ist das etwas viel. Dafür ist das Goldstück ein Ass im Kaschieren: Mit der allmählich abflachenden Unterseite wirkt es dünner als seine Kontrahenten. Übrigens: Die Kompaktheit bewertet IMTEST anhand des Gewichts im Verhältnis zur Displaygröße. Was bringen schließlich leichte Notebooks, dessen Display nur 10 Zoll groß ist?
Hingucker: Die Bildschirme
Möglichst viel Leistung und Bildschirm bei möglichst wenig Gewicht und Gehäusegröße – das ist die Herausforderung. Alle leichten Notebooks im Test zeigen einen schmalen Bildschirmrand und somit effektiv viel Bild auf der verfügbaren Fläche. Sehr ansehnlich ist das beim Dell XPS 13. Der Rahmen ist so hauchdünn und unscheinbar, dass man ihn fast vergisst. Auch die Bildqualität aller Geräte kann sich sehen lassen: Die Farbtreue von drei Testkandidaten ist gut, beim MacBook Air sogar sehr gut.
Man merkt, dass Apple es mit seinen Arbeitsgeräten Kreativen recht machen möchte. Die benötigen für Video- und Fotobearbeitung einen Bildschirm, der die Farben so anzeigt, wie sie auch tatsächlich sind. Dafür schwächelt das Apple-Notebook beim Einsatz unter freiem Himmel, denn die Display-Helligkeit ist eher durchschnittlich. Das HP Dragonfly Max strahlt nicht nur heller, sondern erreicht im Test auch das höchste Kontrastverhältnis. Die Bildschärfe ist mit Full-HD dafür etwas gering.
Leichte Notebooks punkten mit Effizienz
Der Apple-Prozessor des MacBook Air hat so viel Leistung, dass er die Intel-Konkurrenz mit einem lässigen Lächeln abhängt. Für die meisten Arbeitsprozesse wie Foto- und Videobearbeitung sowie Office-Anwendungen bietet aber auch diese ausreichend Leistung. Die Power eines echten PCs erreichen die leichten Notebooks aber nicht, sind dafür aber effizient.
Alle Geräte beweisen lange bis sehr lange Laufzeiten, getestet bei dauerhaft er Videowiedergabe. Auch bei starker Beanspruchung bleiben die Kontrahenten leise, das MacBook Air sogar lautlos. Etwas warm wird dabei die Unterseite des Lenovo ThinkPad X1 Nano und des Asus Expertbook B9. Insbesondere bei leichter Bekleidung kann die Hitze auf dem Schoß unangenehm sein.
FAZIT
Viel Leistung, lange Laufzeit und dabei noch eine gute Figur machen – das kann nicht jedes Notebook. Das MacBook Air punktet mit herausragender Leistung, hat dafür aber in der günstigsten Variante wenig Speicher. Asus holt sich den ersten Platz bei den leichten Notebooks: Riesiger Speicher, solide Arbeitsleistung, sehr lange Laufzeit, und mit 880 Gramm ist es federleicht.