Wer nach Küchenwaagen sucht, wird mit einer riesigen Auswahl konfrontiert. Der Test mit fünf Modellen grenzt das Angebot für Sie ein und zeigt, welche digitale Küchenwaage präzise und zuverlässig Gewicht ermittelt. Denn so simpel eine Küchenwaage auf den ersten Blick auch wirkt, so wichtig ist ihre exakte Funktion. Und neben dem genauen Wiegen sind weitere Eigenschaften für einen schnellen und reibungslosen Ablauf zwischen Rührschüssel und Backofen hilfreich. IMTEST hat fünf digitale Waagen für die Küche von Soehnle, WMF, Rösle, Graef und Caso auf die Probe gestellt.
Küchenwaagen-Test zeigt wie genau Messungen sind
Genauigkeit ist das A und O bei Küchenwaagen: Für die genaue Prüfung hat IMTEST aus einem Satz Eichgewichte zwei Sets zu je 220 Gramm und 15 Gramm zusammengestellt. Die jeweiligen Sets wurden im Test der Küchenwaagen wiederholt und an verschiedenen Positionen auf die Flächen gestellt. Die Küchenwaage von WMF zeigte mehrfach 218 Gramm anstatt 220 Gramm an. Immerhin das andere Set hat sie korrekt gemessen. Das Modell von Caso zeigt 14 Gramm statt der geeichten 15 Gramm an.
Jetzt mag man denken, dass ein bis zwei Gramm Abweichung nicht so dramatisch sind, doch bei Zutaten wie Trockenhefe für den Pizzateig oder getrockneten Gewürzen können derartige Mengenabweichungen einen großen Unterschied ausmachen. Von der Soehnle-Küchenwaage dagegen kamen im Test exakte Messwerte.
So viel kann eine digitale Küchenwaage tragen
Das Einschalten läuft bei den Küchenwaagen im Test auf sehr unterschiedliche Art und Weise ab: Wo die Modelle von Graef und Soehnle über berührungsempfindliche Flächen verfügen, hat die Küchenwaage von WMF je einen großen Druckschalter fürs Einschalten. Damit wählen Nutzer und Nutzerinnen auch die Einheiten des metrischen (Gramm, Kilogramm, Milliliter, Liter) oder imperialen Systems (Unze, Pfund, flüssig-Unze).
Am elegantesten funktioniert die Aktivierung bei Rösle: Wird die Wiegefläche nach hinten geschoben, kommt das Display zum Vorschein und die Küchenwaage ist eingeschaltet. Bis zu fünf Kilogramm können vier der Testmodelle maximal anzeigen. Das genügt für die Standardarbeiten in der Küche. Die Soehnle-Küchenwaage bietet sogar ein Maximalgewicht von 20 Kilogramm.
Funktionen der Waagen im Test
Über eine Zuwiege-, also Tara-Funktion verfügen alle Küchenwaagen im Test. Auch spezielle Einheiten für Flüssigkeiten finden sich bei allen Modellen außer bei der Küchenwaage von Soehnle. Kompliziert ist dort zudem der Wechsel vom metrischen zum imperialen System: Wo sich bei den anderen Kandidaten die Einheiten direkt auf der Geräteoberseite wählen lassen, befindet sich der Umschalter hier versteckt im Batteriefach auf der Geräteunterseite. Gleich gut bei allen Modellen im Test ist hingegen die Rutschfestigkeit der Gerätefüße wie auch die der Oberfläche.
Soehnle-Küchenwaage und WMF-Modell mit besten Displays
Bei Küchenwaagen mit eher kleiner Fläche wie bei denen von Graef und Caso ist die Anzeige schon beim Aufstellen einer Standard-Rührschüssel leicht verdeckt. Die vergleichsweise großen Standflächen der anderen Küchenwaagen im Test hingegen gewähren sogar bei Schüsseln mit mehr Durchmesser einen unverstellten Blick auf die Displays. Ein größeres Display wie bei der Soehnle-Küchenwaage oder WMF ist besser ablesbar als ein kleines wie bei Caso oder Rösle. Wenn zudem das Display beleuchtet ist oder sogar die Ziffern direkt strahlen, sind sie auch aus größerer Entfernung gut zu erkennen. Die Kombination aus großem, beleuchtetem Display mit großen Ziffern bieten im Test die Geräte von Soehnle und WMF
Küchenmaschinen im Test: Kneten, rühren, schlagen
Große Rühr- und Knetmaschinen sind Kraftprotze und schaffen fluffige Sahne oder wuchtigen Hefeteig. Wie gut, zeigt der Test.
Küchenwaagen im Test reagieren schnell
Die Reaktionszeit vom Druck auf die Start-Taste bis zum Beginn des Wiegevorganges ist bei vier der Küchenwaagen im Test mit gemessenen zwei bis drei Sekunden recht schnell. Die Küchenwaage von Caso ist in der Runde ein Sonderfall: Das Gerät bezieht den benötigten Strom nicht aus Batterien, sondern aus einem Stromspeicher, der zuvor per Hand aufgeladen wird. Hierfür muss ein Aufziehwerk für etwa 10 Sekunden betätigt werden, der so erzeugte Strom reicht dann für etwa 3 Minuten Nutzungsdauer. Der Verzicht auf Batterien schont die Umwelt, die erforderlichen Aufzieh-Aktionen sind allerdings etwas störend.
Besonders lästig ist es, wenn die Anzeige allzu früh erlischt und die digitale Küchenwaage mitten in der Arbeit erneut gestartet werden muss. Schließlich kommt es auch bei gut strukturierten Abläufen in der Küche durchaus einmal vor, dass eine Zutat nicht sofort griffbereit ist und sich die nächste Wiegeaktion etwas verzögert. Bei der Küchenwaage von WMF erlischt die Anzeige bereits nach gemessenen 60 Sekunden! Das ist viel zu schnell, Rösle hingegen hat sein Modell so programmiert, dass sich das Display erst nach 5 Minuten ausschaltet.
FAZIT
Mit großem und beleuchtetem Display, großer Stellfläche und exakten Messungen setzt sich die Soehnle-Küchenwaage im Test durch. Das Modell von Graef punktet im Vergleich zu den anderen Küchenwaagen mit üppiger Ausstattung zum guten Preis. Caso hat gute Ideen in Sachen Nachhaltigkeit, allerdings auf Kosten der Praktikabilität.