Küchenmaschinen können mehr als nur ein einfaches Handrührgerät, denn sie erledigen die Arbeit ohne, dass man permanent Hand anlegen muss: Einmal gestartet, rühren, mixen und kneten die Maschinen alle Aufgaben in Perfektion. Oder? IMTEST hat für Kuchen, Brot, Hefeteig und die geschlagene Sahne zum Nachmittagskaffee eingekauft und die Maschinen werkeln lassen.
Küchenmaschinen brauchen Zubehör
Beim Auspacken der fünf Küchenmaschinen in der Preisspanne von 280 Euro bis 700 Euro fällt als Erstes der Lieferumfang ins Auge: Im Karton der Hausmarke Rosenstein & Söhne von Pearl findet sich neben den drei Standardwerkzeugen Schneebesen, Rühr- und Knethaken ein großes Sortiment:
- Glasblender
- Fleischwolf mit Einsätzen zum Wursten und zur Nudelherstellung
- Multizerkleinerer
- Raspel
Damit ist praktisch für jede Zubereitung in der Küche das passende Werkzeug griffbereit – das bei allen anderen Kandidaten dazugekauft werden müsste.
Kenwood und KitchenAid liefern zwei unterschiedlich große Rührschüsseln mit, denn beim Fassungsvermögen ist Größe nicht immer entscheidend: Im über sechs Liter fassenden Pearl-Topf etwa verliert sich sogar eine große Menge Hefeteig und wird vom Knethaken nicht bei jeder Umdrehung erfasst. So klebt der Teig am Topfrand.
Einsatz der Werkzeuge
Die Position der Werkzeuge zum Topfboden spielt bei Küchenmaschinen für die gründliche Vermengung eben eine große Rolle. Ist der Abstand zu groß, kann Teigmasse auch am Topfboden verbleiben, die nicht mit eingearbeitet wird. Darum lassen sich bei Kenwood und KitchenAid die Abstände über Schraubgewinde bis zum perfekten Maß justieren. Auch die Befestigung der Werkzeuge am Antriebszapfen fällt unterschiedlich aus: Rührer und Besen werden hier mit einem Bajonettverschluss eingerastet – für strammen Sitz idealerweise unter Federspannung. Diese fehlt bei den Rührern von Pearl. Sie sitzen darum lockerer, haben Spiel in der Aufnahme und können auch leichter abfallen.
Die Rührarme selbst lassen sich mit Hebeln oder Knöpfen an den Küchenmaschinen lösen. Alle bis auf den beim Pearl-Gerät arretieren in der oberen Position, sodass sich Rührer oder Knethaken sicher tauschen lassen. Der Hebel bei WMF befindet sich an der Rückseite der Maschine, etwa auf halber Höhe. Das erfordert eine umständliche Handbewegung. Noch eine Sache fällt bei den hochgeklappten Rührarmen auf: Bis auf KitchenAid haben alle Hersteller einen Anlaufschutz integriert, der ein versehentliches Starten verhindert. Zudem wäre beim Klassiker aus den USA eine Federunterstützung hilfreich, denn der Rührarm ist sehr schwer.
Das Zubehör anbringen
Ohne Waage geht es in der Küche nicht. Kenwood hat eine direkt in die Standfläche unterm Topf integriert, während bei den anderen dieses praktische Merkmal fehlt. Für Zusatzgeräte wie Blender, Fleischwolf oder Gemüseraspel finden sich bei allen Kandidaten Aufnahmepunkte, versteckt hinter Blenden. Pearl und Kenwood haben davon je einen oben und seitlich am Gehäuse, Krups nur oben. Allerdings lässt sich mit einem Adapter auch bei diesem Gerät horizontal arbeitendes Zubehör anbringen. Die anderen Modelle verfügen über einen seitlichen Anschluss.
Küchenmaschinen als Leistungsträger
Wo Teig geknetet und Gemüse geraspelt wird, ist viel Leistung erforderlich – so die Vermutung. Doch KitchenAid zeigt, dass auch vergleichsweise wenig Watt zu sehr guten Ergebnissen führt, wenn die Mechanik gut abgestimmt ist: Der Motor arbeitet mit lediglich 300 Watt, andere protzen mit vierfacher Leistung. Apropos: Schwere Rührarbeit erzeugt Vibrationen, und die können zu Lärm und ungewollten Bewegungen führen. Der Test der Küchenmaschinen zeigt: Standfest sind sie alle, auch beim Kneten fester Teige.
Aber bei der Geräuschentwicklung gibt es Unterschiede im Test: Krups und Pearl fallen durch einen vergleichsweise hohen Lärmpegel auf, der zusätzlich auch noch von unangenehm kratzenden mechanischen Geräuschen flankiert wird.
So kneten die Küchenmaschinen
Davon abgesehen: Teige unterschiedlicher Art können alle Küchenmaschinen sehr gut bis befriedigend vermengen. Die Kenwood-Maschine schaffte alle drei Arten Kuchenteig, Hefeteig und Brotteig sehr gut. Insgesamt muss aber bei allen Geräten Teig vom Rand des Topfes mit einem Spatel abgenommen und wieder in die Masse gegeben werden.
Leichtere Aufgaben wie Sahneschlagen erledigen alle sehr gut – die einen schneller, andere etwas langsamer. Am schnellsten war hier der Testsieger von Kenwood mit knapp über drei Minuten. Die anderen Küchenmaschinen brauchten um die fünf Minuten – bis auf Krups. Hier dauerte das Schlagen der Sahne ganze acht Minuten.
FAZIT
Der große Chef Baker XL von Kenwood macht seinem Namen alle Ehre, die Ergebnisse des Testsiegers sind durchweg gut bis sehr gut. KitchenAid liegt nur knapp dahinter, ein paar Kleinigkeiten kosten Punkte. Den besten Mix aus Preis und Leistung im Küchenmaschinen-Test konnte ganz knapp Krups vor dem Pearl-Gerät für sich verbuchen.