Laut einer Statistik sind über 40 Prozent der deutschen Frauen übergewichtig, bei den Männern sind es sogar über 60 Prozent. Doch vielen Menschen, die gerne ein paar Kilos verlieren möchten, fällt es im Alltag schwer, antrainierte Gewohnheiten zu ändern. Als kleiner Motivator kann hier eine Körperfettwaage helfen, mit der sich nicht nur das Gewicht, sondern auch der sogenannte Body-Mass-Index (BMI = Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße) sowie der Körperfett-, Muskel- und Wasseranteil ermitteln lässt. In Verbindung mit einer App können Nutzer zusätzlich Ziele festlegen, die man grafisch täglich gut verfolgen kann. Doch wie genau messen die Waagen überhaupt? IMTEST hat vier aktuelle Modelle getestet und mit professionellen Messungen aus einem Hamburger Facharztzentrum verglichen. Das Testfeld wird dabei vom 2023er-Testsieger Soehnle / Leifheit Shape Sense Connect 200* komplettiert. Diese Waage ist immer noch auf dem Markt verfügbar und konnte sich sogar erneut den Testsieg sichern. Günstige Alternative und damit Preis-Leistungssieger wurde die Decathlon Newfeel Scale 500*.
Folgende Modelle haben am aktuellen Test teilgenommen:
- Decathlon Newfeel Scale 500
- Beurer BF 720
- eufy Smarte Personenwaage C20
- eufy Smarte Personenwaage P3
- Soehnle / Leifheit Shape Sense Connect 200
Favoriten im Überblick – Die besten Körperfettwaagen
Im Folgenden stellt IMTEST den Testsieger und Preis-Leistungssieger im Detail vor.
1. Platz & Testsieger: Soehnle / Leifheit Shape Sense Connect 200
Die Testsieger-Waage Shape Sense Connect 200 von Soehnle* besticht mit einem sehr großen Display. Ein spezieller Athletenmodus ermöglicht aktiven Sportlern zudem die präzise Ermittlung des täglichen Kalorienbedarfs.
Die Waage bringt eine maximale Tragkraft von 200 Kilogramm mit und schnitt beim Messen am zuverlässigsten ab. Die Abweichungen der Waage betrugen – abgesehen von einem Ausrutscher – im Schnitt lediglich 3,22 Prozent. Ausnahme war ein um 20 Prozent zu geringer BMI beim männlichen Probanden. Insgesamt konnte die Waage im Teilpunkt Messabweichung eine sehr gute Note von 1,35 erreichen.
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Die Verbindung mit der App funktioniert ebenfalls sehr einfach. So fand die App die zugehörige Waage problemlos. Darüber hinaus können, ohne die App zu nutzen, sechs verschiedene Werte (Gewicht, Fettanteil, Wasseranteil, Muskelanteil, Grundbedarf an Kalorien und BMI) angezeigt werden. Dabei lassen sich acht verschiedene Nutzerprofile einrichten, was für einen durchschnittlichen Haushalt mehr als ausreichend sein sollte.
- PRO
- Sehr genaue Messung, sehr großes Display, einfache Einrichtung
- KONTRA
- keine Erfassung des Viszeralfettanteils, teuerstes Modell im Testfeld
IMTEST Ergebnis:
gut 1,72
5. Platz & Preis-Leistungssieger: Decathlon Newfeel Scale 500
Für knapp 20 Euro ist die Decathlon Newfeel Scale 500* ein absolutes Schnäppchen, das trotzdem gute Messergebnisse lieferte.
Während die Abweichungen bei Gewicht, BMI und Wasseranteil alle im sehr guten Rahmen liegen, gab es bei der Messung des Fettanteils Differenzen zur Labormessung. Diese betrugen bei der weiblichen Probandin 11,22 Prozent, bei der männlichen Testperson sogar knapp 35 Prozent. Insgesamt gab es für diesen Testpunkt eine gute 1,59 als Note.
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Anders als alle anderen Hersteller verzichtet Decathlon bei der Newfeel Scale 500 auf eine App-Konnektivität. Wer seine Erfolge also über einen längeren Zeitraum verfolgen möchte, muss hier zu Papier und Stift greifen, wobei die Einrichtung des Nutzerprofils direkt an der Waage erfolgt. Hier genügen wenige Klicks und Größe, Alter sowie Geschlecht sind einfach und schnell hinterlegt. Dabei können bis zu zehn Personen gespeichert werden, die automatisch erkannt werden.
- PRO
- Einfache Handhabung, Messgenauigkeit insgesamt gut, Top-Preis
- KONTRA
- Keine Analysemöglichkeiten via App
IMTEST Ergebnis:
gut 1,89
So hilft eine Körperfettwaage beim gezielten Abnehmen
Abnehmen ist nicht einfach. Zwischen Sporteinheiten, Ernährungsumstellung und gezählten Kalorien kann eine Körperfettwaage dabei helfen, Ziele zu erreichen.
Weitere empfehlenswerte Körperfettwaagen
Auch, wenn die Nachkommastellen variieren, haben alle Testkandidaten mit “gut” abgeschnitten. Daher lohnt sich auf jeden Falle ein Blick auf die anderen drei Körperfettwaagen.
2. Platz: eufy Smarte Personenwaage C20
Mit der eufy C20* und P3 nehmen gleich zwei Waagen des Herstellers am Test teil. Beide nutzen die selbe App – Unterschiede gibt es hingegen beim Display. Beim etwas teureren Modell P3 ist dies etwas größer und die Darstellungen sind etwas umfangreicher sowie detailreicher.
Die smarte Waage von eufy bringt allerleih Zusatzfunktionen mit. So zeigt sie neben den Standardwerten Gewicht, BMI, Körperfett und Muskelmasse zum Beispiel auch das viszerales Fett, die fettfreie Körpermasse sowie das subkutanes Fett an. Darüber hinaus gibt die Waage auch eine Einschätzung zum Körpertyp und -alter, sodass der Nutzer direkt sieht, an welchen Stellschrauben er mitunter drehen sollte.
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Damit jedes Familienmitglied sich wiegen kann, kommt das Modell mit verschiedenen Modi, wie etwa für Babys, Haustiere und Athleten. Den Simple Mode können hingegen Schwangere und Menschen mit einem Implantat nutzen, hier erfolgt eine einfache Gewichtsmessung ohne Stromstoß.
Verglichen mit den Labormessungen ergaben sich beim Gewicht, BMI und Wasseranteil sehr niedrige bis niedrige Abweichungen, auffällig war indes die hohe Abweichung von knapp 43 Prozent beim Fettanteil der weiblichen Probandin.
- PRO
- Unbegrenzte Nutzerhinterlegung, 16 Messergebnisse, Farbdisplay
- KONTRA
- App wenig intuitiv und etwas unübersichtlich
IMTEST Ergebnis:
gut 1,78
3. Platz: Beurer BF 720
Bei der Körperfettwaage BF 720 von Beurer können die bis zu zehn Personenprofile wahlweise über die App oder an der Waage selbst eingestellt werden. So ist die Nutzung via App nicht zwingend erforderlich.
In Bezug auf die Messabweichungen punktet die Waage von Beurer sogar mit dem zweitbesten Teilergebnis und einer Note von 1,57. Die Abweichungen zu den Referenzwerten von Gewicht, BMI und Wasser waren durchweg niedrig bis sehr niedrig, es gab lediglich einen hohe Abweichung beim männlichen Probanden. Hier zeigte die BF 720 einen um 35 Prozent geringeren Fettanteil an, als das Labor für die Person gemessen hatte.
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Das Display wirkt sehr aufgeräumt und zeigt die Werte übersichtlich an. Ebenso ist die App schnell und unkompliziert eingerichtet sowie einfach in der Bedienung. Die Daten werden nach dem Wiegen schnell übertragen, der Nutzer kann nach Belieben Ziele eingeben und diese verfolgen.
- PRO
- zweitbeste Ergebnisse bei den Messabweichungen, sehr übersichtliche App
- KONTRA
- verglichen mit der eufy C20, die einen ähnlichen Leistungsumfang hat, etwas teurer
IMTEST Ergebnis:
gut 1,81
4. Platz: eufy Smarte Personenwaage P3
Etwa doppelt so teuer wie die C20, aber auch doppelt so gut? Eufy gibt für seine smarte Personenwaage P3 einen UVP von 89,99 Euro an. Der Vertriebsweg folgt überwiegend über Amazon, auf der Homepage des Herstellers findet man die Körperfettwaage hingegen nicht.
Darüber hinaus bringt die P3 die gleichen Funktionen und Messwerte wie die andere eufy-Waage mit – das sind 16 Körperwerte, die sowohl über das Display als auch über die App angezeigt werden. Die Abweichungen zum Labor-Referenzwert sind insgesamt niedrig bis sehr niedrig, einen auffälligen Ausrutscher gibt es beim Fettwert der weiblichen Probandin, der über 40 Prozent höher ausfällt.
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Betrachtet man das Zwischenergebnis der Messabweichungen lässt sich feststellen, dass die P3 mit einer Teilnote von 1,74 sogar ein bisschen besser abschneidet als die C20 mit einer 1,76. Dass die C20 trotzdem eine bessere Gesamtnote bekommt, liegt daran, dass dank des neuen Testverfahrens auch auch der Preis mit in die Note einfließt.
- PRO
- sehr viele Messwerte, unbegrenzte Benutzerprofile
- KONTRA
- doppelt so teuer wie die andere Waage von eufy, die den gleichen Umfang an Werten misst
IMTEST Ergebnis:
gut 1,86
Fazit
Die Shape Sense Connect 200 von Soehnle ist mit weitestgehend sehr guten Messwerten der Testsieger des Körperfettwaagen-Tests. Abgesehen davon überzeugt sie auch in der Handhabung und einer übersichtlichen App. Mit einem UVP von 94,99 Euro ist sie jedoch auch die teuerste Waage im Test.
Für knapp 20 Euro ist hingegen die Newfeel Scale 500 von Decathlon zu haben. Als einzige gibt es hier keine App-Konnektivität, dafür lieferte die Waage bei den Messabweichungen mit einer Teilnote von 1,59 das drittbeste Ergebnis. Wer es schlicht mag, wird Gefallen an dieser Waage finden.
Die Testergebnisse von 2025 im Detail
So testet IMTEST Körperfettwaagen
Der Mess-Test erfolgte an einer männlichen und einer weiblichen Person, um zuverlässige Messergebnisse sicherzustellen, unabhängig von Geschlecht und Proportionen. Zum Vergleich wurden der Proband und die Probandin mittels einer professionellen Bio-Impedanz-Analyse (BIA) in einem Facharztzentrum gemessen. Dazu wurden sowohl an Händen als auch an den Füßen jeweils zwei Elektroden angelegt. Die Probanden mussten zudem liegen, damit sichergestellt ist, dass die Körperflüssigkeiten gleichmäßig verteilt sind. Im direkten Anschluss haben sich beide Personen auf die Testwaagen gestellt, sodass IMTEST die prozentualen Abweichungen direkt prüfen konnte.
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Denn um präzise Ergebnisse zu erhalten, mussten alle Messungen direkt hintereinander stattfanden. Währenddessen durften die Testpersonen weder essen noch trinken und sich auch nicht erleichtern.
Dass es trotzdem zu Abweichungen kommt, hat verschiedene Gründe. Handelsübliche Körperfettwaagen messen den Menschen „Fuß-zu-Fuß“, das heißt, der elektronische Widerstand wird nur im unteren Körperbereich gemittelt, der verbleibende Teil anhand dessen errechnet. Weitere Ungenauigkeiten bei der Messung mit Körperfettwaagen können aufgrund von Variationen der Hautleitfähigkeit (kalte Füße, Schweiß) oder nicht korrekter Positionierung auf dem Gerät entstehen. So lassen sich die Ausrutscher erklären, die beim Vergleichen der Werte aufgefallen sind.
Im Test hat IMTEST neben der Ausstattung, App-Anbindung und Handhabung speziell das Gewicht, den BMI sowie den Wasser- und Fettanteil verglichen. Die Muskelmasse hat das Testteam hingegen ausgeklammert, da im Labor ein sehr viel speziellerer Wert gemessen wurde, der nicht mit dem der Waagen korrespondiert.
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Die Top-Modelle von 2023
Bereits 2023 hat IMTEST einen Vergleichstest von Körperfettwaagen durchgeführt, bei der die Soehnle / Leifheit Shape Sense Connect 200* auch schon den Testsieg errungen hat. Die beliebte, aber auch sehr teure Withings Body Scan* wurde damals Zweiter. Alle Ergebnisse, Testkandidaten und Details finden Sie in der Tabelle unter diesem Link.
FAQ: Alle wichtigen Punkte zu Körperfettwaagen kurz & knapp zusammengefasst
Im Folgenden beantwortet IMTEST die wichtigsten Fragen rund um Körperfettwaagen.
Was unterscheidet Körperfettwaagen von klassischen Waagen?
Zusätzlich zum Gewicht berechnen Körperfettwaagen oft den Body-Mass-Index (BMI), die Knochenmasse und einen Grundumsatz an Kalorien pro Tag. Zudem unterscheiden manche Modelle zwischen viszeralem und anderem Fett. Viszerales Fett, auch als Bauchfett bekannt, ist hormonell stark aktiv und liegt obendrein nahe an wichtigen Organen. Deshalb ist es gefährlicher als beispielsweise Fett an den Oberschenkeln. Zudem sei es wichtig, die Verhältnisse im Körper genauer unter die Lupe zu nehmen, sagt etwa Prof. Dr. Ingo Froböse, Wissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Das Verhältnis von aktiver Masse (Muskelmasse), zu passiver Masse (Fettmasse) sei der springende Punkt, wenn es um die Gesundheit geht, so der Sportwissenschaftler.
Mithilfe von Körperfettwaagen versuchen Profis wie Privatpersonen diese und andere Werte besser im Blick zu behalten. Das ist in jedem Fall sinnvoller als nur das Gewicht zu tracken, weiß auch Prof. Dr. Froböse. Denn normale Personenwaagen unterscheiden nicht zwischen einem Kilogramm Muskel- oder Fettmasse. Dieses Problem hat auch der Body-Mass-Index, kurz: BMI. Er bescheinigt beispielsweise Bodybuildern Fettleibigkeit, weil er nur das Verhältnis von Größe und Gewicht berücksichtigt, ohne die Zusammensetzung des Körpers zu kennen.
Wie funktionieren Körperfettwaagen?
Körperfettwaagen arbeiten präziser als klassische Waagen. Sie schicken einen leichten, nicht wahrnehmbaren, elektrischen Strom durch den Körper und messen den Widerstand der verschiedenen Gewebsschichten. Wasser leitet Strom sehr gut und Muskeln bestehen immerhin zu rund 75 Prozent aus Wasser. Körperfett hat dagegen nur einen Wasseranteil von etwa 25 Prozent. Bei Knochen liegt er mit bis 20 bis 25 Prozent knapp dahinter. Anhand der unterschiedlichen Widerstände erkennt die Waage, um welches Gewebe es sich handelt und wieviel davon vorhanden ist.
Welche Probleme treten bei der Messung auf?
Die meisten Körperfettwaagen bringen ein Problem mit sich: Da sie wie klassische Personenwaagen nur mit den Füßen betreten werden, fließt der Strom direkt von einem Bein in das andere und zurück zur Waage. Somit wird nur der halbe Körper tatsächlich vermessen. Die weiteren Proportionen errechnet dann meist ein Algorithmus auf Grundlage von Wahrscheinlichkeiten. Allerdings gibt es mittlerweile auch Modelle, die versuchen, dieses Problem mit Hilfe eines ausfahrbaren Griffs zu lösen. Hier fließt der Strom dann auch durch die Hände und erfasst so größere Teile des Körpers.
IMTEST hat zwei solcher Waagen getestet, die Scale 3 Pro von Huawei und die Body Scan von Withings. Allerdings bleibt festzuhalten, dass auch die getesteten Waagen mit Griff keine medizinische BIA-Messung ersetzen können. Sie liefern eine grobe Einschätzung der körperlichen Zusammensetzung, unterscheiden sich dabei aber nur geringfügig von sehr guten Körperfettwaagen ohne Griff.
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