Kochen meist ein Kinderspiel
Das Kochen an sich war im Test auch für weniger erfahrene Probanden keine große Herausforderung. Etwas schwierig war für einige der Teilnehmenden lediglich, dass bei Marley Spoon und Dinnerly präzise Angaben etwa zur Öl-Menge und Temperatur beim Braten fehlen. Hier hilft es, zumindest ein wenig Küchenerfahrung mitzubringen. Zudem lässt sich das Dinnerly-Rezept relativ knapp gehalten, nicht bebildert und nur in der App einsehen, während allen anderen Boxen ausgedruckte Anweisungen mit relativ einfachen Schritten beiliegen, mitunter sogar mit Fotos, wie bei Hello Fresh. Für einen besseren Überblick empfiehlt es sich zudem, vorab immer das gesamte Rezept zu lesen.
Lieferoptionen mitunter ortsabhängig
Auch die Lieferzeit (meist zwischen acht und 18 Uhr) lässt sich anpassen, wobei das bei mitunter extra kostet. Zudem können Kunden angeben, ob und wo die Lieferung abgestellt werden soll, falls sie nicht zuhause sind. Ein anderes Problem ergibt sich beim Bio-Anbieter Wyldr. Zwar besteht online die Option, eine Abstellgenehmigung als Notiz zur Lieferung hinzuzufügen. Im Test jedoch klappte das nur bei einem der beiden Probepakete. Während Dpd als externer Lieferant die Kochbox in Karton verpackt wie gewünscht im Carport des Probanden abstellte, beharrte Lieferdienst Angels darauf, die Verpackung, eine Styroporbox direkt wieder mitzunehmen. Abstellen war hier nicht möglich. Immerhin konnten die drei in der Box enthaltenen Jutebeutel mit den Lebensmitteln ohne größeren Aufwand entnommen werden, sodass die Übergabe schnell ablief. IMTEST hat beim Hersteller nachgefragt. Jakob Klassen, Co-Gründer von Wyldr erklärt dazu, langfristig solle es Kundinnen und Kunden selbst überlassen sein, ob sie die müllfreien Jutebeutel oder eine Lieferung im Karton wünschen. Ein entsprechendes System sei im Aufbau und werde nach Möglichkeit “schrittweise in den nächsten Monaten” fertiggestellt. Aktuell jedoch gebe es noch lokale Unterschiede bei den Lieferoptionen.
Mit Hilfe ihrer Postleitzahl können Nutzende schon jetzt einsehen, ob Wyldr den verpackungsfreien Versand auch in ihrer Region anbietet. Wichtig ist nur, entsprechend eine andere Option anzuklicken, wenn keine Lieferung in Beuteln gewünscht ist, etwa weil die Lebensmittel gekühlt abgestellt werden sollen.
Mehr oder weniger umweltfreundliche Verpackungen
Auch die vier anderen Kochbox-Anbieter haben sich auf die Fahnen geschrieben, etwas für die Umwelt zu tun. Sie alle verwenden Kühltaschen, die – laut Aufdruck – als ganzes in die Papiertonne wandern dürfen, da sie aus Recyclingpapier bestehen sollen.
Viel weiter geht der Einsatz für die Nachhaltigkeit bei Hello Fresh, Dinnerly und Marley Spoon allerdings nicht. Alle drei verwenden für ihre Lebensmittel wenig Papierverpackungen und nutzen Plastik, an Stellen, wo es sich leicht vermeiden ließe. So schickte Hello Fresh etwa Erdnüsse, Bohnen und Tomaten in Plastik, Marley Spoon konterte mit Pinienkernen, Rosenkohl und ebenfalls Tomaten. Allerdings ist anzumerken, dass sich bei allen Anbietern die Lieferbedingungen je nach Menü unterscheiden können. So erhielt beispielsweise eine Probandin Tomaten von Marley Spoon in Plastik verpackt, bei einer anderen waren sie gänzlich unverpackt.
Verpackungstechnisch positiv hervorzuheben ist Tischline. Hier waren in einer Lieferung selbst Linsen in eine Papiertüte verpackt, ebenso wie Pilze. Der Plastikanteil beschränkte sich beinah ausschließlich auf kleine Soßentütchen, etwa für Ketchup, scharfe Pasten oder Sojasauce.
Ebenfalls punkten konnte, wie nicht anders zu erwarten, Wyldr. Dieser Anbieter liefert nicht nur nahezu plastikfrei. Er nutzt auch las einziger Gläschen, etwa für Saucen, anstelle von Konservendosen. Das schlägt sich natürlich im Gewicht und damit in den Lieferkosten nieder. Dennoch gehört Wyldr nicht zu den teuersten Anbietern.
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Preise: Kochboxen für bis zu 11 Euro pro Portion
Online finden sich zu fast allen getesteten Diensten Preisangaben pro Portion, die angesichts der umfangreichen Gerichte äußerst günstig wirken. In der Regel fehlt hier aber der Aufpreis für die Lieferung an sich. IMTEST hat daher die Preise pro Portion bei einer Mindestbestellung (je nach Dienst zwei oder drei Gerichte für je zwei Personen) inklusive Lieferkosten berechnet und kommt zu folgendem Ergebnis: Tischline und Dinnerly teilen sich mit 6,50 Euro pro Portion kostentechnisch den ersten Platz, wobei auch der Preis-Leistungssieg im Gesamttest an Tischline geht. Wyldr folgt mit 8,38 Euro pro Portion. Bei Hello Fresh kostet eine Mindestbestellung inklusive Lieferung 10,12 Euro pro Portion, bei Marley Spoon sind es satte 11,03 Euro.
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Da Lieferkosten in der Regel bei größerem Lieferumfang verhältnismäßig sinken, dürften die genannten Preise die jeweiligen Höchstpreise der Anbieter sein. Entsprechend wichtig sind die Maximalbestellungen pro Woche (geliefert in je einer Box). Bei Hello Fresh ergibt sich das (eher geringe) Maximum von 20 Portionen aus einem Maximalumfang von fünf Gerichten für je vier Personen. Dinnerly und Marley Spoon folgen mit sechs Gerichten für je vier Personen, also einer Gesamtmenge von 24 Portionen ist. Tischline bietet mit fünf Gerichten für je sechs Personen 30 Portionen und Wyldr schießt den Vogel ab mit bis zu 700 Portionen pro Woche.
Wer den Kochboxen-Test gewonnen hat, lesen Sie auf der nächsten Seite. Auch dort zu finden ist eine vergleichende Übersicht der wichtigsten Testpunkte.