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Isolierflaschen im Test: Das Thermos-Original gegen Esbit

Welche Flasche hält Getränke über viele Stunden schön heiß?

Isolierfalschen von Thermos und Esbit auf einem zweigeteiltem Bild.
© Esbit, Thermos

Wer im Winter draußen ist, weiß eine gute Isolierflasche zu schätzen. Denn bei Wanderungen in den kühleren Jahreszeiten empfiehlt es sich doch immer, einen schönen heißen Tee oder Kaffee dabeizuhaben, um die Pausen selbst bei niedrigen Temperaturen mit wohliger Wärme von innen zu genießen. Da kommen Isolierflaschen ins Spiel, die versprechen, heiße Getränke für mindestens 12 Stunden warm zu halten. IMTEST hat zwei bekannte Vertreter dieses Genres gegeneinander antreten lassen.

Das Prinzip der Isolation

Isolierflaschen wurden speziell entwickelt, um die Wärmeübertragung zu minimieren und Getränke über lange Zeiträume warm oder kalt zu halten. Die Funktionsweise basiert auf drei Hauptmechanismen:

Doppelwandige Isolation: Die Isolierflaschen besteht aus zwei miteinander verbundenen Wänden aus Glas oder Edelstahl. Zwischen diesen Wänden befindet sich ein Vakuum, das die Wärmeübertragung durch Konvektion und Konduktion reduziert. Das Vakuum verhindert, dass Wärme durch die Wände entweicht oder von außen eindringt.

Reflexion: Die Innenseite der Isolierflaschen in diesem Testfeld besteht auch aus Edelstahl. Dieser reflektiert die Wärmestrahlung zurück ins Innere und verhindert so einen Großteil des Wärmeverlusts durch Strahlung.

Abdichtender Verschluss: Der Deckel der Thermoskanne ist normalerweise mit einer Gummi- oder Silikondichtung ausgestattet, die verhindert, dass Wärme entweicht oder kalte Luft eindringt. Dadurch bleibt die Temperatur des Getränks länger erhalten.

Durch diese Kombination aus Vakuumisolation, reflektierendem Edelstahl und abdichtendem Verschluss bleibt die Temperatur von heißen oder kalten Getränken in der Isolierflaschen für Stunden erhalten, ohne dass zusätzliche Wärmequellen oder Kühlmittel erforderlich sind. 

Im Bild Mit der Wärmebildkamera GTC-600 C Professional von Bosch wird die Isolation deutlich.
Mit der Wärmebildkamera GTC-600 C Professional von Bosch wird die Isolation deutlich.

Nicht alle Isolierflaschen sind Thermos: Das Original im Test

Statt Isolierflasche verwenden die meisten sicherlich den Begriff Thermoskanne. Den darf allerdings nur die echte Thermoskanne tragen, vom Hersteller Thermos. Im Test muss das Modell Stainless King zeigen, was es kann. Die Flasche besteht aus bruchfestem Edelstahl und verfügt über ein Fassungsvermögen von 470 ml. Ausreichend für etwas mehr als drei große Tassen Kaffee oder Tee. Außerdem ist sie frei von BPA also Bisphenol A, eine schädliche Chemikalie, die sich beim Erwärmen aus Kunststoffen löst und so in die Nahrung gelangen kann.

Silberne Thermosflasche mit aufgeschraubtem Deckel daneben auf weißem Hintergrund
Das Edelstahl ist bei der Thermoskanne sehr robust verarbeitet. © Thermos

Die Thermoskanne ist spülmaschinengeeignet und auch im Test bei simulierten Stürzen absolut auslaufsicher. Durch ihr Gewicht von nur 353 Gramm ein idealer Begleiter (gefüllt 812 gr). Schade ist allerdings, dass Standard-Sieb-Teefilter nicht durch den 3,3 Zentimeter großen Flaschenhals passen.

Thermos Stainless King Beverage Bottle

  • PRO
    • Leicht, stabil und hält warme Getränke sehr lange warm.
  • KONTRA
    • Standard-Sieb-Teefilter passen nicht, Flaschenhals beträgt 3,3 Zentimeter.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

Aber wie kann sich der Klassiker gegen den überaus robusten Gegner von Esbit durchsetzen?

Esbit bietet Flasche für zwei

Denn auch die VF750ML-OG-Isolierflasche von Esbit hat sehr viele Vorzüge, die sie im Test unter Beweis stellt. Sie ist etwas größer, was sie für Menschen mit kleinen Händen etwas unhandlich macht. Allerdings bietet sie dadurch auch ein Fassungsvermögen von 750 ml. Damit wiegt sie leer 483 Gramm. Gefüllt sind das schon etwas mehr als 1,2 Kilo. Das ist zwar deutlich schwerer als die Thermoskanne. Dafür bietet die Esbit einen zusätzlichen Schraubverschluss und einen zweiten Becher für Wanderungen oder Ausflüge zu zweit.

Graue Isolierflasche mit aufgeschraubtem Deckel im Schnee
Ein Becher für zwei: Sehr clever ist der doppelte Becher, den die Esbit-Isolierflasche bietet. © IMTEST

Genau wie die Thermoskanne kommt die Esbit-Isolierflasche ohne BPA aus. Sie besteht aus doppelwandigem Edelstahl. Zwischen den beiden Edelstahlwänden, verfügt die Isolierflasche über eine Kupferbeschichtung. Die Fläche, die mit den Getränken in Kontakt kommt, ist selbst nicht beschichtet.

Grüne Isolierflasche mit aufgeschraubten Teilen darüber auf weißem Hintergrund
Die Esbit hält zwei Becher bereit und einen zusätzlichen Schraubverschluss, der für mehr Sicherheit sorgt. © Esbit

Esbit Edelstahl Isolierflasche VF750ml-OG

  • PRO
    • Ideal für zwei Personen durch großes Fassungsvermögen und zweiten Becher.
  • KONTRA
    • Umfang ist größer als bei der Thermoskanne. Nicht ganz ideal für kleine Hände.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,7

Mit einem Klick Der Verschluss der Esbit-Isolier­flasche lässt sich einfach mit einer Hand öffnen.

Der Verschluss der Esbit-Isolier­flasche lässt sich einfach mit einer Hand öffnen. 

Duell der Isolierflaschen bei eisigen Temperaturen

Für den Test wurde Wasser mit einer Temperatur von 98 Grad in die vorgewärmten Isolierflaschen gefüllt, die dann bei einer Außentemperatur von zwei Grad über einen Zeitraum von 14 Stunden zeigen mussten, was sie können.

Mit dem Spezial-Thermometer wurden über 14 Stunden die Temperaturen ermittelt.
Mit dem Spezial-Thermometer wurden über 14 Stunden die Temperaturen ermittelt.
  • 5 Stunden lang lagen beide Kontrahenten mit je 78 Grad noch gleich auf.
  • Nach 10 Stunden mit jeweils 66 Grad war immer noch Gleichstand.
  • Nach 12 Stunden (60/58 Grad) und 14 Stunden (59,8/56 Grad) war die Stainless King von Thermos dann aber einen Tick besser.


Fazit

Beide Isolierflaschen aus dem Test halten das Versprechen, heiße Getränke mindestens 12 Stunden warm zu halten. Die Original-Thermoskanne hält einen Tick länger warm. Doch die Esbit-Isolierflasche kann sich im Duell dank cleverer Details durchsetzen.

Axel Telzerow

In mehr als 20 Jahren als Journalist für Verbraucherthemen hat er über 50 Magazine, Websites, Blogs und Content-Apps erfolgreich entwickelt, gestartet und betrieben. Zuletzt als Chefredakteur und Herausgeber der COMPUTERBILD und TESTBILD. Bei IMTEST, FOTOTEST und STEREO ist er als Chefredakteur verantwortlich für die journalistische Qualität der Marke – print und digital. Inhaltlich fühlt er sich im SmartHome am wohlsten, liebt neue Gadgets, Camping, alte und neue Autos und kann ohne Instagram nicht mehr leben.