In-Ear-Kopfhörer: Test mit verschiedenen Modellen
Mit den AirPods von Apple fing alles an. Die weißen Stecker waren das genaue Gegenteil bisheriger Kopfhörer auf dem Markt: klein, unauffällig und kabellos. Mittlerweile gibt es eine stattliche Anzahl an ernstzunehmenden Konkurrenten für die In-Ear-Kopfhörer. Darunter Modelle von Samsung, Sony und Microsoft. Doch auch Apple hat mit den AirPods Pro nachgelegt. IMTEST hat deshalb fünf Modelle von 149 Euro bis 271 Euro getestet.
Vorweg: Bei In-Ear-Kopfhörern ist es ratsam für einen kompromisslosen Hörgenuss auf diese Merkmale besonders zu achten:
- wechselbare, verschiedene Ohreinsätze sollten für ein optimales Tragegefühl bei In-Ear-Kopfhörern vorhanden sein
- die Ladeschalen sollten stabil sein
- eine Ortungsfunktion ist definitiv ein Pluspunkt
- Akkulaufzeit sollte nicht zu knapp sein
In-Ear-Kopfhörer passend für jedes Ohr? Test mit gutem Ergebnis
Das Ohr ist bei jedem Menschen einzigartig und gilt ebenso so wie der Fingerabdruck als biometrisches Merkmal. Deshalb ist es auch für die Anbieter von In-Ear-Kopfhörern so schwierig, perfekt passende Ohrhörer herzustellen. Um trotzdem möglichst jeden Kunden glücklich zu machen, behelfen sich die Hersteller der kabellosen Kopfhörer mit meist drei wechselbaren Ohreinsätzen. So hat der Nutzer die Möglichkeit, den für ihn komfortabelsten Einsatz zu finden, damit die Kopfhörer richtig sitzen. Bis auf die AirPods Pro von Apple verzichten die In-Ear-Kopfhörer in diesem Test auf den Steg außerhalb der Ohrmuschel und sitzen in der sogenannten Bud-Form komplett in der Ohrmuschel.
Für einen festen und optimalen Sitz muss man die Ohrhörer meist ins Ohr drehen. Bei den PixelBuds 2 von Google und den WX-XB700 von Sony und den Buds+ von Samsung gelingt das sehr einfach. Das Tragegefühl ist sehr gut. Selbst beim Sport fallen die Kopfhörer nicht heraus. Allein die Surface EarBuds sitzen, trotz drei verschiedener Ohrpolster nicht hundertprozentig fest und bieten kein angenehmes Tragegefühl. Am einfachsten kann man aber nach wie vor die Apple In-Ear-Kopfhörer ins Ohr einsetzen, oder besser gesagt, einhängen.
In-Ear-Kopfhörer im Falltest
Jeder Besitzer von In-Ear-Kopfhörern kennt sie: Die Angst die kleinen Ladeschalen und Ohrstecker zu verlieren oder fallenzulassen. Um Ersteres müssen sich nur Käufer der Sony- und Microsoft-Kopfhörern Sorgen machen, da sie über keine Ortungsfunktion via Smartphone-App verfügen. Den standardisierten Falltest aus 1 Meter Höhe überstehen hingegen nur die Sony und Google-Ladeschalen. Einzig bei diesen beiden Herstellern bleiben die kabellosen Kopfhörer sicher in der Schale und fallen nicht heraus.
Die Bedienung der In-Ear-Kopfhörer gestestet
Von einem guten Bedienkonzept haben die Hersteller der In-Ear-Kopfhörer in diesem Testfeld ganz unterschiedliche Vorstellungen. Bei Sony ist man da eindeutig übers Ziel hinausgeschossen. Die Bedienung der WF-XB700-Kopfhörer ist überhaupt nicht intuitiv. Laut und leise liegen hier auf einem Knopf. Wie genau man damit die Lautstärke regelt, erklärt erst ein Blick auf die Support-Seiten im Internet. Bei Google und Microsoft hingegen darf man Drücken, Wischen und Berühren, bei Apple nur Drücken.
Ansonsten kann man bei den AirPods in den Dialog mit der allseits bereiten Siri gehen. Das klappt übrigens sehr gut. Denn wenn die digitale Sprachassistentin nach einem „Hey, Siri“ ein charmantes „Mhhhhh“ in die AirPods haucht, genügt ein Sprachbefehl für das gewünschte Kommando. Gleiches gilt für die PixelBuds 2. In Kombination mit einem Google-Smartphone und dem besten Sprachassistenten im Test, dem Google Assistant, erlauben die In-Ear-Kopfhörer sogar eine simultane Übersetzung einer Fremdsprache. Die Kopplung der kabellosen Kopfhörer erfolgt einfach über Bluetooth. Für die Kopfhörer von Microsoft gibt es zudem die Möglichkeit sich über Fast Pair per einen einzigen Tipp mit anderen Android-Geräten zu verbinden.
In-Ear-Kopfhörer zeigten im Test Klang-Unterschiede
Die Unterschiede beim Klang sind dramatisch im Testfeld der In-Ear-Kopfhörer. Vor allem Google, Apple und Samsung gefallen. Als einzige Kopfhörer verfügen die AirPods über eine aktive Rauschunterdrückung. Bei den Buds+ ist die Soundqualität sehr ausgewogen, Mitten und Höhen sogar exzellent, der Bass in der Normaleinstellung nicht zu kräftig. Über die App kann die Klangeinstellung sehr einfach und stark verändert werden. Eine tolle Funktion.
Die Microsoft Surfcae EarBuds sind klanglich eher unauffällig und können nicht so recht beeindrucken: Höhen und Mitten sind ordentlich, an Bass fehlt es, was sich in der App aber individuell anpassen lässt. Schlusslicht in Punkto Klangqualität sind die WF-XB700 von Sony, die außer (Extra)-Bass nur wenig zu bieten haben. Mitten und Höhen gehören jedenfalls nicht zu den Stärken der immerhin 149 Euro teuren In-Ear-Kopfhörern.
Das IMTEST-Fazit
Apple bleibt mit den AirPods Pro in Sachen In-Ear-Kopfhörern das Maß aller Dinge, auch wenn der Vorsprung zu den Verfolgern deutlich geschrumpft ist. Die PixelBuds 2 von Google und die Buds+ von Samsung sind deutlich günstiger, haben ebenfalls einen tollen Klang. Allein die fehlende Rauschunterdrückung verhindert eine bessere Platzierung der In-Ear-Kopfhörer.
Dagegen punkten die Surface EarBuds von Microsoft lediglich mit der langen Akkulaufzeit von 8 Stunden. Für die übrige Leistung sind die Bluetooth Kopfhörer eindeutig zu teuer. Auch die WF-XB700 von Sony bieten bis auf eine gute Ergonomie nicht viel und können mit den In-Ear-Kopfhörern von Apple nicht mithalten.