Heizstrahler für die Terrasse verlängern die Saison gemütlicher Abende im Freien. Denn selbst an warmen Sommertagen wird es abends oft zu kühl für einen komfortablen Aufenthalt auf der Terrasse. Im Frühling und Herbst sowieso. IMTEST erläutert die Funktionsweise gasbetriebener oder elektrischer Heizstrahler und nennt wichtige Kriterien zum Kauf.
Inhaltsverzeichnis
Heizstrahler für die Terrasse: Elektrisch oder gasbetrieben?
Einen mehr oder weniger offenen Raum wie eine Terrasse zu heizen, scheint auf den ersten Blick extrem ineffektiv. Doch so schlimm ist die Sache gar nicht. Moderne Heizstrahler arbeiten mit Infrarotstrahlen, die im Unterschied zu Heizlüftern nicht die Luft erwärmen, sondern nur die Oberflächen, auf die sie strahlen – wie zum Beispiel die menschliche Haut.
Das funktioniert zwar gut, dennoch darf man sich von einem Heizstrahler keine Wunder erwarten. Wenn die Außentemperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt liegt, wird es auf der Terrasse auch mit einem Heizstrahler nicht wohlig warm. Die empfundene Temperatur erhöht sich je nach der Leistung des Heizstrahlers und der Umgebungstemperatur um 5 bis 8 Grad.
Vor dem Kauf müssen Interessentinnen und Interessenten entscheiden, ob es ein gasbetriebenes oder elektrisches Modell sein soll. Elektrische Heizstrahler sind an eine Stromversorgung gebunden. Gasbetriebene Ausführungen können mitsamt ihrer Gasflasche im Freien beliebig platziert werden.
Elektro-Heizstrahler
Elektro-Heizstrahler werden mit 220-Volt-Haushaltsstrom betrieben und arbeiten mit Infrarottechnik. Ihr Gehäuse besteht meist aus Edelstahl, pulverbeschichtetem Aluminium oder anderen hitzebeständigen Materialien. In diesem Gehäuse befindet sich eine Infrarotheizröhre aus Quarz, seltener aus Karbon, die rotes oder orangefarbenes Licht abstrahlt. Bei den Heizröhren handelt es sich um mit Gas gefüllte Quarzröhren, in denen die Heizdrähte eingebettet sind. Werden die Drähte unter Spannung gesetzt, erhitzen sie sich und geben per Infrarotstrahlung Wärme ab.
Ein Gitter vor der Heizröhre, die im Betrieb glühend heiß wird, dient als Schutz – wenn auch nur marginal, denn auch dieses Gitter wird sehr heiß. Das Innengehäuse eines Elektro-Heizstrahlers ist meistens mit einem Reflektor verkleidet, der die Abstrahlung der Wärme unterstützt. Direkt oder über ein Verlängerungskabel wird der Heizstrahler an eine Steckdose angeschlossen und ist sofort einsatzbereit.
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Festmontiert oder flexibel einsetzbar
Elektrisch betriebene Heizstrahler lassen sich an die Wand oder Decke montieren, mit entsprechendem Aufwand – etwa beim Hausbau – auch versenkt ins Mauerwerk integrieren. Daneben gibt es Stand-Heizstrahler, die an unterschiedlichen Plätzen aufgestellt werden können. Vorausgesetzt eine Stromquelle ist erreichbar.
Je nach Ausführung werden die Heizstrahler entweder direkt am Gerät mit einem Schalter, über eine Fernbedienung oder per App bedient. Auch in ein Smart-Home-System können sie mit entsprechendem Zubehör integriert werden. Bei den teureren Ausführungen lässt sich die Leistung regulieren und per Timer einstellen. Wichtig: Eine Abschaltautomatik, die den Heizstrahler bei Überhitzung deaktiviert, sollte vorhanden sein – was bei den meisten Modellen der Fall ist. Die Mehrzahl der angebotenen Standmodelle verfügt außerdem über einen Umkippschutz.
Elektro-Heizstrahler erreichen ihre Betriebstemperatur nach wenigen Minuten und sind wartungsfrei. Hochwertige Heizröhren haben eine Lebensdauer von 5.000 bis 10.000 Stunden. Wichtig: Falls ein fest montierter Heizstrahler auf der Terrasse Regen oder Schnee ausgesetzt ist, muss er die entsprechende IP-Schutzklasse aufweisen.
Zu den bekanntesten Elektro-Heizstrahler-Marken gehören Vasner, Bromic, Klarstein, DMS, Blumfeld, Icqn, Veito und Heatstrip. Die Preise für die einfachsten Ausführungen beginnen bei rund 100 Euro, Designer-Modelle können auch mehr als 1.000 Euro kosten.
Gas-Heizstrahler
Ein herkömmlicher Gas-Heizstrahler besteht aus einem von der Gasflasche gespeisten Brenner, einem Abstrahlelement und einem Reflektor. Die Flamme des Brenners erhitzt das Abstrahlelement, das dann über den Reflektor die umliegende Luft erwärmt. Das ist weniger effektiv als die Infrarottechnik, aber preiswerter in der Anschaffung.
Viele Gas-Heizstrahler funktionieren jedoch ebenso wie die Elektro-Heizstrahler mit Infrarotstrahlen. Hier erhitzt die vom Propangas aus der Flasche befeuerte Flamme ein Keramikelement mit Heizdrähten, die Infrarotwärme abstrahlen. Hochwertige Heizstrahler bestehen aus Edelstahl oder anderen hitzebeständigen Materialien. Vor der offenen Flamme schützt ein Gitter oder ein Glas auf dem Keramikelement.
Bei vielen Modellen lässt sich die Flamme regulieren und somit auch die Temperatur beeinflussen. Auch für Gas-Heizstrahler gibt es Fernbedienungen. Sie dienen nicht nur zum Ein- und Ausschalten, oft kann damit auch die die Leistung gesteuert werden. Die meisten Gas-Heizstrahler sind transportable Standgeräte. Es werden aber auch Gas-Heizstrahler zur Montage an der Decke oder Wand angeboten. Neben der typischen Befeuerung durch eine Propangasflasche können fest installierte Gas-Heizstrahler auch an eine Erdgasleitung angeschlossen werden, wenn eine solche im Haus vorhanden ist.
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Der klassische Heizpilz
Der Klassiker unter den Gas-Heizstrahlern ist der sogenannte Heizpilz. Er verdankt seinen Namen einer Haube am oberen Ende des Standfußes, in der das Abstrahlelement untergebracht ist. Heizpilze strahlen die Wärme strikt von oben nach unten ab und sorgen damit hauptsächlich für heiße Ohren, während die Füße kalt bleiben.
Gasbetriebene Heizpilze waren in der Gastronomie lange Zeit verbreitet. Jetzt sind sie jedoch in vielen Kommunen mittlerweile aus Umweltschutzgründen verboten. Wichtig: Gas-Heizstrahler dürfen nicht in Innenräumen verwendet werden. Hier besteht Vergiftungs- und Brandgefahr aufgrund der offenen Flamme und der austretenden Abgase.
Zu den bekanntesten Anbietern von Gas-Heizstrahlern gehören Einhell, Burny, Landmann, Activa und Traedgard. Die Preise (ohne Gasflasche) starten bei rund 50 Euro, Designer-Modelle kosten 350 Euro und mehr.
Leistung und Verbrauch
Zur benötigten Leistung eines elektrischen Heizstrahlers in Relation zur beheizenden Fläche machen die Anbieter der Geräte unterschiedliche Angaben. Einige Hersteller nennen mindestens 350 Watt pro Quadratmeter als Richtwert, andere geben weniger als 200 Watt pro Quadratmeter als Kalkulationsbasis an.
Die meisten Elektro-Heizstrahler haben eine Leistung von 2.500 bis 3.000 Watt. Wie groß die Fläche auf der Terrasse ist, die sich damit beheizen lässt, hängt in der Praxis stark von den örtlichen Gegebenheiten ab. Unter einer überdachten, windgeschützten und nur an zwei Seiten offenen Terrasse kann der Heizstrahler wesentlich effektiver für Wärme sorgen als auf einer komplett freiliegenden Terrasse ohne Dach – ganz unabhängig von der Quadratmeterzahl. Auch der Aufstell- beziehungsweise Montageort spielt eine Rolle. Genau wie die Ausrichtung des Geräts.
Der Verbrauch rechnet sich pro Kilowatt und Stunde. Ein Elektro-Heizstrahler mit einer Leistung von 3.000 Watt verbraucht bei voller Leistung pro Stunde 3 Kilowatt Strom. Wenn der Strompreis beispielsweise 33 Cent pro Kilowattstunde (kW/h) beträgt, kostet eine Stunde Heizen 99 Cent. Gas-Heizstrahler benötigen deutlich mehr Energie, hier ist mit rund doppelt so hohen Verbrauchskosten zu rechnen.
Wichtig: Wer mit dem Gedanken spielt, vorsichtshalber gleich zwei oder mehrere Elektro-Heizstrahler zu installieren, muss die maximale Belastbarkeit des Haushalts-Stromnetzes berücksichtigen. Üblicherweise ist hier bei 3.600 Wattt/16 Ampere die Belastungsgrenze erreicht. Höhere Stromentnahmen funktionieren nur über eine Starkstromleitung.
Fazit
Heizstrahler bewirken keine Wunder. Sie können aber die gefühlte Temperatur auf der Terrasse oder der Sitzecke im Garten um 5 bis 8 Grad erhöhen. Geräte mit Infrarottechnik, wie die meisten Elektro-und einige Gas-Heizstrahler, arbeiten effektiver und sorgen für eine angenehmere Wärme als die gasbetriebenen Heizpilze, die nur die Luft aufheizen. Der Stromverbrauch bei Elektro-Heizstrahlern sollte, grob gerechnet, mit rund 1 Euro pro Stunde einkalkuliert werden, Gas-Heizstrahler verursachen etwa doppelt so hohe Verbrauchskosten.