Vor wenigen Jahren noch war ein smartes Zuhause der Inbegriff für komfortables Wohnen: Alles lässt sich im besten Fall per Sprachsteuerung schalten und bedienen. Doch aus naheliegenden Gründen rückt mit der Möglichkeit, durch smarte Steuerungen Energie zu sparen immer mehr in den Fokus. Ein Thema dabei ist Heizen. Und hier wiederum sind smarte Heizkörperthermostate die einfachste Variante, so etwas umzusetzen. Sogar problemlos auch in Mietwohnungen.
Passende Systeme gibt es viele, teils schon lange etabliert, aber eben auch aktuelle, wie die Lösungen Kasa KE 100 Kit TP-Link* und das Heizung Smart-Home Starter-Set von Homepilot*.
Heizkörperthermostate mit Zentrale
Beide Systeme arbeiten nach einem vergleichbaren Prinzip: Die Heizköperthermostate lassen sich mithilfe einer Zentrale in Smarthome einbinden und dann per App bedienen. Im Test sind daher auch Bundles, bestehend aus dem jeweiligen Gateway und einem (TP-Link*) bzw. zwei Heizkörperantrieben. Es ist also alles dabei, was man für den Einstieg ins smarte Heizen braucht. Bei TP-Link erfolgt der Zentralenanschluss per WLAN, bei Homepilot ist ein LAN-Kabel zum Router nötig. Insgesamt macht das den physischen Anschluss bei Letzterem etwas komplizierter, weil die Box wahlweise auf einem Regal bzw. Tisch im Bereich des Routers stehen oder dort an die Wandgehängt werden und zudem noch verkabelt werden muss.
Der Testsieger im Überblick
TP-Link Kasa KE 100 Kit
Die TP-Link-Zentrale (“Gateway” – siehe Bild oben rechts) als Voraussetzung für die Nutzung der smarten Heizkörperthermostate handhabt man einfach wie ein Steckernetzteil: Es wird eine Steckdose gesteckt, und damit ist die „Montage“ erledigt.
- PRO
- Sehr gute Bedienbarkeit der Kasa Smart-App für die Steuerung des smarten TP-Link-Heizkörperthermostats
- KONTRA
- Erkennung eines offenen Fensters nur mit optional erhältlichem Sensor möglich.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,2
Fazit
Im Endeffekt erledigen beide Systeme ihren Job so, wie man es von smarten Heizkörperthermostaten erwartet. Das Homepilot-Set ist preislich allerdings in der absoluten Oberklasse angesiedelt und damit viel zu teuer, für das, was es bietet und angesichts einer App, die durchaus noch Luft nach oben hat. Bei gleicher Ausstattung – zwei Thermostate, Zentrale und ein Fensterkontakt – kostet das TP-Link-System rund 120 Euro weniger als das von Homepilot. Und dabei ist es an allen Stellen dezenter und eleganter sowie dank besserer App auch funktionaler.
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Befestigung der Heizkörperthermostate
Die Heizkörperthermostate ersetzen die vorhandenen nicht smarten Modelle, werden also einfach statt ihrer auf das gewünschte Ventil geschraubt. Das klappt in der Regel werkzeuglos. Nativ passen beide Modelle auf das verbreitete M30 x 1.5-Gewinde, Adapter für andere Ventile liegen aber jeweils bei. Unterschiedlich ist nur die Reihenfolge: Bei TP-Link* erfolgt erst die Montage und dann das Anlernen an der Zentrale, bei Homepilot* ist es genau umgekehrt.
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Heizkörperthermostate in Betrieb nehmen
Um die Heizkörperthermostate überhaupt smart betreiben zu können, ist die Nutzung der zughörigen Hersteller-App zwingend nötig. Und das umfasst auch eine Registrierung in der Cloud, damit der Fernzugriff funktioniert. Das Anlernen der jeweiligen Komponenten – zunächst die Zentralen und dann die Thermostate – geling bei beiden Systemen ohne Probleme, wenngleich die Vorbereitung bei TP-Link etwas umständlicher ist. So ist das Öffnen des Antriebs und Einlegen der Batterien nicht ohne eine Münze oder ein mitgeliefertes „Werkzeug“ möglich. Zudem muss der Thermostat erst in den Anlernmodus versetzt werden, wobei nicht wirklich gut erkennbar ist, ob er sich dann auch in diesem befindet. Im Gegenzug muss man beim Homepilot noch manuell eine Adaptierfahrt auslösen, damit der Stellantrieb den Regelbereich ermitteln kann.
Ungewohnte App bei Homepilot
Einmal betriebsbereit lassen sich die Thermostate auch manuell bedienen. Das funktioniert bei TP-Link klassisch via Drehregler und elegant integrierter Anzeige, bei Homepilot mittels Tasten und Display.
Letztlich ist aber letztlich bei solchen smarten Lösungen fast immer die App das Herzstück, und das ist hier nicht anders. Wer allerdings schon einmal eine typische Smarthome-App wie etwa Smartlife oder Tuya gesehen hat, der dürfte bei der Homepilot-Variante etwas ins Stutzen kommen. Die bietet weder einer Liste der möglichen anlernbaren Geräte noch erlaubt sie die Zuordnung zu Räumen. Geräten lassen sich allerdings in Gruppen zusammenfügen und so dann auch kollektiv bedienen. Praktisch dagegen ist, dass es eine Feiertagsfunktion gibt, die automatisch die Feiertage des betreffenden Bundeslandes berücksichtig und dann jeweils die gleichen Einstellungen wie für sonntags anwendet. Insgesamt ist die App zudem einfach zu bedienen, sodass man recht schnell Routinen für Geräte oder Gruppen festgelegt hat.
Die Testergebnisse im Detail
TP-Link App mit mehr Funktionen
Die TP-Link-App integriert die Heizungsthermostate und viele andere Geräte klassisch, also über Räume und Gruppen. Auch das ist von der Bedienung her kein Problem und schnell konfiguriert, wobei man hier zwischen Szenen und smarten Aktionen unterscheiden kann. Erstere werden manuell ausgelöst, was im Falle der Heizung etwa ungeplanten Krankheitstagen sinnvoll sein kann. Smarte Aktionen wiederum sind automatisch ablaufende Funktionen. Allerdings bietet die Kasa-App beim Thermostat etwas mehr Einstelloptionen als die Homepilot-Software. So lässt sich bei dieser vom Smartphone aus keine Bediensperre aktivieren und auch das Einstellen eines Temperatur-Offsets ist nicht möglich. Auch kann bei TP-Link ein Nachtmodus eingeschaltet werden, der ein besonders ruhiges Laufgeräusch des Antriebs bewirkt.
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