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Saugwischer im Test: Elektrisches Feudeln auf dem Prüfstand

IMTEST hat Saugwischer von Top-Marken getestet. Dabei ging es vor allem um die Wischleistung, die Ausstattung und die Funktionen der Geräte.

Ein dreigeteiltes Bild mit verschiedenen Hartbodenreinigern.
© IMTEST

Erst Staubsaugen und anschließend auch noch wischen: Bodenpflege ist oft anstrengend und zeitaufwändig. Hier helfen elektrische Wischsauger, etwa die beliebten Modelle von Dyson und Vorwerk. Diese erleichtern die Reinigung im Gegensatz zum herkömmlichen Wischmopp mit Wassereimer erheblich. IMTEST zehn Hartbodenreiniger darauf überprüft, wie gut sie reinigen und welche Hygiene-Tipps dabei zu beachten sind.

Welcher Hartbodenreiniger kann die Verschmutzungen am besten säubern? © IMTEST

Die Saugwisch-Gewinner im Detail

Im 10er-Testfeld kann sich im IMTEST-Vergleich der Dyson V15s detect Submarine als Gewinner durchsetzen. Aufgrund eines deutlich niedrigeren Verkaufspreises ist der Medion Life H10 aber Preis-Leistungssieger.

Testsieger: Dyson V15s detect Submarine

Der Dyson V15s detect Submarine wird mit diversen Saug-Düsen geliefert und kann damit sowohl auf Teppich saugen als auch auf Hartboden wischen und saugen.

Dyson V15s detect Submarine*

Die Bodendüse muss je nach Einsatz getauscht werden. So ist es beispielsweise nicht möglich, gleichzeitig zu saugen und zu wischen. Stattdessen wird Schmutz beim Submarine-Aufsatz mithilfe der rotierenden Textilbürsten in den Schmutzbehälter befördert. Für trockenen Schmutz eignet sich das aber nur bedingt, sodass bei starker Verschmutzung zunächst auf die Staubsaug-Düse und erst im Anschluss auf den Wisch-Aufsatz gesetzt werden sollte. Im Test benötigte der Dyson V15s detect Submarine zudem mehrere Anläufe, um den vorbereiteten Schmutz komplett zu entfernen.

Ist der Dyson V15s detect mit dem Submarine-Aufsatz unterwegs, besitzt er sehr lange Ausdauer. Im IMTEST-Labor reichte der Akku für ganze 191 Minuten, also über drei Stunden Laufzeit. Da der Knopf für den Wasserfluss allerdings permanent gedrückt werden muss, ist hier die eigene Muskelkraft mitentscheidend.

Ein weiteres Problem: Der Wassertank leerte sich im Test deutlich schneller. Das Gerät warnt nicht, wenn das Wasser ausgeht, kann aber bei Betrieb ohne Flüssigkeit kaputt gehen. Daher sollten Nutzende den klaren Behälter in der Bodendüse gut im Blick behalten.

Die Handhabung des Dyson-Geräts war im Test sehr einfach und es lag angenehm leicht in der Hand. Im Einsatz zeigte es sich wendig und besaß eine gute Arbeitshöhe von 78 Zentimetern (gemessen bei einem Winkel von 45 Grad). Durch die fehlende Saugfunktion der Wisch-Düse war die Lautstärke zudem mit 58 Dezibel sehr leise.

Ein freier Stand ist für den Dyson V15s detect Submarine nicht möglich. Soll eine Pause eingelegt werden, muss das Gerät also in die mitgelieferte Halterung.

  • PRO
    • Großer Lieferumfang, Saugfunktion für Teppichboden, sehr lange Akkulaufzeit im Wischmodus, einfache Handhabung, wendig, gute Arbeitshöhe, sehr leise.
  • KONTRA
    • Wischleistung im Test etwas oberflächlich, nur eine Stufe für den Wischmodus, kein freier Stand möglich, Ladedauer etwas lang (3:23 Std:Min).

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2



3. Platz und Preis-Leistungssieger: Medion Life H10

Der Medion Life H10 (MD 11319) ist ein beutelloser Hartbodenreiniger, der eine Stufe für die Saugkraft und eine für die Bürstenrotation bietet. Im Vergleich zu anderen Modellen ist das eher wenig. Zudem ist er nicht in der Lage, Teppiche zu reinigen, kann jedoch Hartböden wie Laminat und Fliesen saugen und wischen.

Medion Life H10*

Der Medion Life H10 auf weißem Hintergrund.

Im Test betrug die Akkulaufzeit dieses Wischsaugers 44 Minuten, was relativ kurz ist. Der Testsieger in der höheren Preiskategorie, der Dyson V15s Submarine, weist hier eine deutlich längere Laufzeit von 191 Minuten auf.

Beim ersten Wischen im Zickzack-Muster im IMTEST-Labor blieben noch viele Reste von Senf und Haferschleim auf dem Boden sichtbar. Erst nach neun weiteren Putzfahrten war der Schmutz vollständig entfernt. Positiv fiel im Test hingegen die einfache Manövrierbarkeit des Modells auf. Der Eigenantrieb erleichtert hier das Wischen erheblich. Zudem kann der Medion-Saugwischer von alleine stehen, was im Alltag praktisch ist.

Der Medion Life H10 verfügt über eine Selbstreinigungsfunktion, bei der das Gerät in die mitgelieferte Station gestellt werden kann. Das Entleeren des Behälters ist ebenfalls einfach, allerdings gab es im Test kleine Schwierigkeiten beim Ein- und Ausbau.

Die Höhe des Saugwischers ist nicht verstellbar, und der Griff liegt beim Wischen im 45-Grad-Winkel auf einer etwas niedrigen Höhe von 72 Zentimetern. Ein Idealwert von 80 Zentimetern wäre hier bequemer. Dafür kommt der Medion-Wischsauger gut unter niedrige Möbelstücke. Mit einer Ladezeit von 2 Stunden und 39 Minuten ist das Gerät zudem schnell wieder einsatzbereit und arbeitet mit einer Lautstärke von gemessenen 61 Dezibel sehr leise.

  • PRO
    • Kombiniertes saugen und wischen, gute Manövrierbarkeit, freier Stand, Selbstreinigungsfunktion, kurze Ladezeit, im Test leise (61 Dezibel).
  • KONTRA
    • Keine Staubsaug-Funktion für Teppich, kurze Akkulaufzeit, Wischleistung im Test etwas oberflächlich, nur eine Stufe für die Saugkraft und Bürstenrotation.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

Alle Testergebnisse in der Übersicht

Eine genauere Betrachtung der getesteten Modelle findet sich zum einen in der unten dargestellten Tabelle. Außerdem zeigt dieser Artikel die fünf Modelle mit einer UVP unter 400 Euro im Vergleich und dieser die Testkandidaten mit Preisen über 400 Euro. Zum beliebten VK7 von Vorwerk gibt es hier zudem einen Einzeltest, in dem IMTEST auch die Saugleistung bewertet.

Fazit

Insgesamt führt der Dyson V15s detect Submarine das Testfeld an. Dieser punktete im Test vor allem mit zahlreichen, mitgelieferten Wechsel-Düsen und einer sehr langen Akkulaufzeit. Unannehmlichkeiten waren hingegen, dass der Knopf während der Benutzung permanent gedrückt und der Frischwassertank vergleichsweise häufig nachgefüllt werden musste, ohne dass das Gerät Bescheid gab.

Knapp hinter dem Testsieger liegt der Vorwerk-Wischsauger VK7, der im Test gründlicher wischte, dessen Akku in der höchsten Leistungsstufe aber nur sehr kurz durchhielt. Preis-Leistungssieger wird Medions Life H10-Hartbodenreiniger, der mit einer einfachen Bedienung und hohen Wendigkeit überzeugte, allerdings nur mittelmäßig reinigte.



So testet IMTEST Hartbodenreiniger

Ob alle Testkandidaten den Boden schnell und gründlich wischen, wurde im IMTEST-Labor auf Fliesenboden mit Test-Schmutz aus angetrocknetem Senf und Haferschleim überprüft. Dabei war sowohl entscheidend, wie sauber der Test-Boden nach dem Wischen war, als auch, wie schnell die Reinigung jeweils vonstatten ging.

Um wirklich die Leistung der Geräte und nicht die des Putzmittels zu testen, wurde für den Wischtest im IMTEST-Labor zudem ausschließlich Wasser verwendet. Einige Hersteller empfehlen den Gebrauch ihrer Geräte auch ohne Reiniger, einige bieten eigene Reinigungslösungen zum Kauf an oder erlauben explizit das Putzen mit jeglichem Bodenreiniger.

Weitere wichtige Testpunkte sind:

  • Akkulauf- und Ladezeit,
  • Lieferumfang,
  • Art des Staubbehälters,
  • Anzahl der Leistungsstufen,
  • Montage,
  • Griffhöhe,
  • Lautstärke.

FAQ: IMTEST klärt 3 häufige Fragen zu Saugwischern

1. Wie funktioniert ein elektrischer Hartbodenreiniger?

Grundsätzlich funktionieren die Saugwischer im Test alle nach einem ähnlichen Prinzip: Es gibt einen Tank für Frischwasser, der die Wischeinheit mit Feuchtigkeit versorgt. Eine rotierende Textilwalze in der Bodendüse oder ein bewegliches Wischtuch reinigt dann den Boden und der aufgenommene Schmutz sowie das dreckige Wasser landen dabei in einem Auffang-Behälter.

2. Wie hygienisch ist das Putzen mit einem Wischsauger?

Für eine hygienische Reinigung gibt es verschiedene Punkte, die beachtet werden sollten. Zum einen ist es stets sinnvoll, sich die Putz-Route vorher gut zu überlegen. Besonders Keim-belastete Bereiche – beispielsweise Badezimmer, Küche oder Eingangsbereich – sollten etwa erst zum Schluss geputzt werden. Sonst läuft man Gefahr, sowohl sichtbaren Dreck als auch unsichtbare Keime von einem Raum in den nächsten zu verschleppen.

Für den ultimativen Hygiene-Test der Saugwischer hat IMTEST eine UV-aktive Lösung auf den Boden gegeben. Nach einmaligem Drüberputzen zeigt sich zwar die typische, feuchte Spur hinter dem Gerät, aber augenscheinlich sieht alles sauber aus. Erst unter UV-Licht zeigt sich, dass der unsichtbare Schmutz zum Teil nur verteilt, nicht aber beseitigt wird. Ähnlich kann es mit Keimen aussehen. Daher ist es wichtig, die elektrischen Wischsauger richtig einzusetzen und zu pflegen.

Es ist klar zu sehen, dass der Reinigungshelfer die Lösung bei einmaligem Kontakt nicht komplett beseitigt, sondern auf dem Boden verteilt

3. Arbeitet ein Saugwischer mit Reinigungsmittel?

Die Verwendung eines Reinigers im Wischwasser kann die Wischleistung von Hartbodenreinigern verbessern. Dabei ist es aber wichtig, ein passendes Mittel zu wählen. Während es im Wischwasser-Eimer nicht so wichtig ist, wie sehr das verwendete Putzmittel schäumt, ist es im Schlauchsystem eines elektrischen Saugwischers durchaus entscheidend. Denn Schaum kann zum einen die Leistung mindern, zum anderen aber auch die Leitungen verstopfen oder beschädigen. Das Gerät dann wieder in Gang zu bringen, kann aufwendig sein, und die Hersteller-Garantie erlischt bei falscher Verwendung ebenfalls. Es ist also essentiell, einen nicht schäumenden, milden Reiniger zu benutzen, der am besten speziell für Böden gedacht ist. Außerdem sollte man stets die Dosierungsempfehlung beachten.

Einige Hersteller, etwa Vorwerk und Kärcher, bieten zur Sicherheit eigene Produkte an. Diese sind allerdings auch vergleichsweise hochpreisig: Rund 20 Euro bis 30 Euro kosten die Marken-Putzmittel pro Liter in den Hersteller-Shops. Wer es lieber günstig möchte, kann auch ganz auf Putzmittel verzichten. Die Verwendung sei für eine gute Reinigung nämlich gar nicht nötig, ist beispielsweise auf der Dyson-Webseite zu lesen. Auch im Test war die optische Beseitigung des Schmutzes mit reinem Wasser möglich. Dann ist es allerdings besonders wichtig, auf eine gute Pflege der Wischeinheit zu achten, um sich keine Bakterienschleuder zu züchten.



3. Wie funktioniert die richtige Pflege der Geräte?

Ein wichtiger Schritt für die Verwendung der Saugwischer ist die anschließende Gerätepflege. Der Auffang-Behälter für Dreck und Schmutzwasser muss ausgeleert, abgewaschen und getrocknet werden. Ebenso sollte man das Putztuch ausspülen.

Bei den meisten Hartbodenreinigern ist dieses allerdings fest mit der Walze verbunden, die sich während der Benutzung in der Bodendüse dreht. Hier gestaltet sich die hygienische Säuberung also etwas schwieriger als bei den Modellen, die keine rotierenden Textilwalzen, sondern bewegliche Tücher besitzen. Diese lassen sich nach dem Einsatz vom Gerät entfernen und können vergleichsweise einfach in die Waschmaschine wandern.

Einige der Testgeräte mit Walze bieten zur einfacheren Säuberung auch eine Selbstreinigungsfunktion. Diese funktioniert, indem das jeweilige Gerät in der mitgelieferten Kunststoff-Wanne eingeschaltet wird. Die Walze in der Bodendüse dreht sich daraufhin und wird mit Flüssigkeit aus dem Frischwassertank durchgespült. Wirklich sinnvoll ist das allerdings nur, wenn hierfür Reinigungsmittel zum Wasser in den Tank gegeben wird. Außerdem sollte die Walze anschließend gut trocknen, damit keine unangenehmen Gerüche entstehen. Einige Modelle bieten dafür mittlerweile eine Trocknungsfunktion, etwa der Dreame H13 Pro.


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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.