Veröffentlicht inFreizeit

Fitness-Apps im Test: Gymondo-Alternativen zum Jahresstart

IMTEST hat die bekanntesten Fitness-App auf den Prüfstand gestellt. Neben Handhabung und Funktionen wurden dabei die Testerinnen und Tester auch in den Sport-Test geschickt. Die Apps mussten sich zudem dem IMTEST-Anwalt stellen.

Ein dreigeteiltes Bild: rechts und links ein Smartphone mit geöffneten Fitness-Apps, in der Mitte eine Frau in Sportpose.
© IMTEST, Hersteller

Die besten Fitness-Apps // IMTEST

Die Zeit für gute Vorsätze will genutzt werden: IMTEST hat fünf Fitness-Apps geprüft und verrät, welche zu echten Verbesserungen führt.

Zum Jahresstart suchen viele nach Alternativen zu teuren Fitnessstudios. Fitness-Apps bieten günstige Optionen für ein Training zuhause und versprechen dabei ebenso wie professionelle Studios tolle Erfolge in kurzer Zeit. IMTEST hat die bekanntesten Fitness-Apps auf den Prüfstand gestellt. Warum dabei die Yoga-App “Asana Rebel” die Nase vorn hat und Platzhirsche wie Gymondo und Freeletics nur dahinter landen, verrät der Test.



Die IMTEST-Favoriten im Details

Im Vergleich der bekanntesten Fitness-Apps macht Asana Rebel das Rennen. Über alle Testpunkte gesehen, schnitt die Yoga-App im Test am besten ab. Das beste Preis-Leistungsverhältnis bot jedoch die App “Freeletics”, da sie zum Testzeitpunkt (Dezember 2023) die geringsten Kosten pro Monat verursachte.

Testsieger: Asana Rebel

Auch Asana Rebel machte im Test zunächst keinen übersichtlichen Eindruck: “Der erste Blick in die App ist etwas verwirrend, weil viele Informationen als Kacheln dargestellt sind und sich die Anzeige jeden Tag ändert. Doch die Auswahl einer Fitness-Challenge funktioniert gut. Außerdem wird man in jedem Video gut mitgenommen.”, findet die Testerin.

Das Training

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die App weitestgehend auf Yoga setzt und nur sporadisch weitere Fitnessübungen hinzu addiert. Die App bietet dabei nicht nur klassische Trainings sowie Ernährungsvorschläge an, sondern informiert auch tiefergehend rund um Entspannungsübungen, Tee und Meditation. Hier lautet das Credo: Gesunder Körper mit gesundem Geist.

Der App-Aufbau

Hinsichtlich der Individualität konnte Asana Rebel im Test punkten. Nutzende können während des Training optional eine Hintergrundmusik auswählen. Dazu stehen ganze 15 Musikstücke innerhalb der App zur Verfügung und es gibt sogar die Möglichkeit, Musik aus Spotify abzuspielen. Das Tempo der Übungen lässt sich zudem sowohl langsamer als auch schneller stellen. Das ist besonders vorteilhaft für das Ziel des Yoga-Flows, in dem es um eine fließende Abfolge von Posen passend zum Atemrhythmus geht.

Die Ergebnisse

Die IMTEST-Testerin bilanziert: “Ich finde die App super! Sie richtet sich aber definitiv nur an Yoga-Fans. Ich fühle mich nach den vier Wochen durchaus etwas fitter und vor allem beweglicher. Außerdem ist es ein schöner Zusatz-Effekt, dass die Workouts auch die Achtsamkeit fördern. So kann ich im Alltag manchmal besser abschalten oder eine Atemübung gegen Stress machen.”

Eine Frau meditiert im Schneidersitz auf dem Boden.
Die Probandin war begeistert von der meditativen Wirkung der Yoga-App © IMTEST

Auch im Sport-Test zeigten sich nach dem Testzeitraum bereits leichte Effekte: Sowohl der Ruhe- als auch der Belastungs-Puls verbesserten sich.

  • PRO
    • Verbesserung im Sport-Test, subjektive Verbesserung der Fitness im Test, viele Individualisierungs-Optionen, viele Funktionen verfügbar, Download-Möglichkeit, Datenschutz zum Testzeitpunkt mit befriedigend bewertet.
  • KONTRA
    • Keine große Auswahl an Sportarten (hauptsächlich Yoga), App-Gestaltung etwas unübersichtlich.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,82

4. Platz & Preis-Leistungssieger: Freeletics

Die klassischste Fitness-App im Test ist Freeletics. Auch hier gibt es einen klaren Fokus, nämlich konventionelles Fitnesstraining. Zudem gibt es Anleitungen zum Dehnen und für Lauf-Trainings. Durch diese eingeschränkte Auswahl fiel es im Test leicht, einen passenden Kurs. Dennoch gab es die Möglichkeit, mit acht Vorab-Fragen, sieben verschiedenen Trainingszielen die Vorschläge zu individualisieren. Außerdem gibt es praktische Filter, um etwa nach bestimmten Workout-Längen oder Übungen ohne zusätzlichem Equipment zu suchen.

Das Training

Die Trainingseinheiten sich bei Freeletics als einzelne Übungen mit Anleitungsvideo aufgebaut. In der Regel gibt es eine Vorgabe zur Wiederholungs-Anzahl oder eine Zeitvorgabe für statische Übungen. Eine Hintergrundmusik gibt es dabei nicht, nur eine Countdown-Stimme für Zeitvorgaben sowie ein Applaus-Geräusch, wenn die Session erfolgreich beendet wird. Der Motivations-Anreiz besteht zudem darin, die eigene Zeit vom letzten Mal oder – sofern vernetzt – die von Freunden zu schlagen.

Eine weitere praktische Funktion ist die Möglichkeit, das Lauf-Training mithilfe von GPS zu absolvieren. Dies funktionierte im Test allerdings nur unzureichend, was zu Frustrationen führte. Im Vorfeld eine passende Strecke zu recherchieren scheint hier sinnvoller zu sein. Außerdem ist wichtig zu wissen, dass vor allem beim Lauftraining eine dauerhafte Internetverbindung benötigt wird.

Der App-Aufbau

Insgesamt ist Freeletics sehr trainingsorientiert aufgebaut, die App-Gestaltung scheint hingegen zweitrangig. Ein einheitlich graues Farbschema und viele verschieden Reiter innerhalb der App machten das Layout im Test etwas unübersichtlich.

Die Ergebnisse

Der IMTEST-Proband empfand die Trainingseinheiten zudem als “intensiv”, was vor allem bei unerfahrenen Sporteinsteigern zu Verletzungsgefahr führen kann. Zwar gibt es Videos und Textbeschreibungen zu den Übungen, die letztendliche Verantwortung für die Ausführung obliegt aber den Nutzenden.

Im Sport-Test zeigte das Training allerdings Wirkung: Nach dem Testzeitraum von vier Wochen hatten sich Ruhe- und Belastungspuls verbessert.

  • PRO
    • Positive Veränderungen im Sport-Test, subjektive Fitness im Test leicht verbessert, viele Funktionen verfügbar, Datenschutz-Bewertung zum Testzeitpunkt befriedigend.
  • KONTRA
    • Einstieg etwas kompliziert, sportliches Vorwissen für zum Teil komplexe Übungen sinnvoll, dauerhafte Internetverbindung nötig (vor allem bei Lauf-Training mit GPS).

IMTEST Ergebnis:

gut 2,45



Die weiteren Testkandidaten

Neben den beiden mit Testsiegeln ausgezeichneten Fitness-Apps waren noch drei weitere Programme im Test dabei. Was diese auszeichnet, ist im Folgenden zusammengefasst.

2. Platz: Gymondo

Gymondo ist wohl die bekannteste Fitness-App im Test und ein absoluter Platzhirsch. Das Programm erhebt den Anspruch, ein komplettes Fitness-Studio online zur Verfügung zu stellen. Dementsprechend ist die App mit fast einem Dutzend Sportarten, zahlreichen Kursen und Coaches, Fitness- und Ernährungstracking sowie Rezeptideen ausgestattet. Besonders interessant für Promi-Fans: Auch einige TV- und Instagram-Größen tummeln sich im Angebot. Etwa Danial Aminati, Sophia Thiel oder das Ehepaar Harrison.

Screenshots von Gymondo
Gymondo verspricht Training wie im Fitness-Studio und bietet sogar einige prominente Trainerinnen und Trainer

Das Training

Die Gymondo-App bietet eine große Auswahl an Fitnesskursen, etwa in den Bereichen Pilates, Yoga, Joggen, Gehen, Cardio, Dehnen, Tanzen, Tabata, Boxen, Bike oder auch Hula-Hoop. Während des Trainings können Nutzende sich dabei von Hintergrundmusik der App oder aus ihrem Spotify-Account begleiten lassen. Wahlweise kann die Musik auch ausgestellt werden, um nur die Trainerinnen und Trainer zu hören. Diese geben entweder im Einzelcoaching oder zu mehreren Anweisungen und/oder Erklärungen zu den Übungen. Außerdem ist Motivation Teil des Trainings.

Der App-Aufbau

Die App bietet zahlreiche Möglichkeiten – das ist toll, besonders zu Anfang aber auch verwirrend. Haben sich Nutzende aber erst einmal zurechtgefunden, lassen sich beispielsweise der eigene Trainingsplan, die Wochenübersicht und abgeschlossene Trainings aufrufen.

Kleiner Punktabzug für die App: Das Tempo der Trainingseinheiten können Nutzende nicht individuell anpassen.

Die Ergebnisse

Nach vier Wochen war der IMTEST-Tester insgesamt zufrieden mit seinem Trainingserfolg. Er berichtete sich fitter und beweglicher zu fühlen. Auch der Sport-Test zeigte eine Verbesserung im Belastungs-EKG.

  • PRO
    • Verbesserung im Sport-Test, leichte Verbesserung der subjektiven Fitness im Test, großes Angebot an Sportarten, viele Funktionen verfügbar, Download-Option.
  • KONTRA
    • Tempo nicht anpassbar, App zum Teil unübersichtlich, Datenschutz zum Testzeitpunkt mit ausreichend bewertet.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,95

3. Platz: BetterMe

Die Fitness-App BetterMe wirbt in sozialen Medien mit dem Slogan: “Fitness für Faule”. Im Test bewahrheitete sich das allerdings nur teilweise. Zwar lassen sich die Trainingseinheiten mit 20 bis 30 Minuten Länge bequem von zuhause aus erledigen und es sind sogar einige Videos für Übungen im Bett dabei. Allerdings hängt das Anstrengungs-Level stark vom gewählten Tempo ab.

Das Training

Die Trainer und Trainerinnen in den Videos zeigten im Test vergleichsweise hohe Ansprüche. Insbesondere bei den Yogaübungen ist Vorerfahrung sinnvoll, um keine Überforderung zu erleben. Außerdem gibt es während der Einheiten keinerlei Anweisungen, nur Hintergrundmusik. Wie Übungen etwa gelenkschonend auszuführen sind oder worauf Nutzende achten sollten, um sich nicht zu verletzen, wird nicht erklärt. Für Anfängerinnen und Anfänger ist die App daher absolut nicht zu empfehlen.

Eine menschliche Stimme ist lediglich während geführter Meditationen oder Mantras zu hören. Zudem gibt es automatisierte Ansagen bei Abschluss eines Lauftrainings.

Ein weiterer Nachteil ist zudem, dass für einige Übungsvideos Hanteln und/oder Stretching-Bänder gefordert sind. Hier lässt sich – anders als etwa bei Freeletics – nicht einstellen, dass nur Trainings ohne Equipment angeboten werden sollen.

Der Aufbau der App

Mit einer guten Übersichtlichkeit und einer einfachen Bedienung punktete die BetterMe-App im Test. Der Einstieg war somit vergleichsweise verständlich.

Ein weiterer interessanter Punkt ist zudem, dass die App zu Beginn und nach Abschluss eines Trainings nicht nur die Dauer und die Übungen zusammenfasst, sondern auch eine Angabe zu den damit verbrannten Kalorien macht. Diese dient allerdings eher zur Orientierung und ist auf persönlicher Ebene mit Vorsicht zu genießen. Der tatsächliche Umsatz unterscheidet sich von Mensch zu Mensch.

Die Ergebnisse

Die Testerin war allerdings vor allem von ungewöhnlichen Übungen begeistert. Sie hob besonders die Sportart Wand-Pilates hervor. “Hier war im Gegensatz zu den meisten anderen Videos nur eine Wand als Ausstattung notwendig. Dennoch werden hier auch erfahreneren Sportlerinnen und Sportlern ganz neue Trainingsmöglichkeiten aufgezeigt.”

Im Sport-Test zeigten sich zudem Verbesserungen hinsichtlich des Ruhe- und des Belastungs-Pulses.

  • PRO
    • Verbesserungen der subjektiven Fitness und im Sport-Test, einfache Bedienung, verständlicher Einstieg.
  • KONTRA
    • Keine Tipps und Anweisungen zu den Übungen, Hintergrundmusik nicht anpassbar, Datenschutz-Urteil zum Testzeitpunkt mangelhaft.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,43

5. Platz: FitnessRaum

Die App FitnessRaum punktete im Test mit 15 verschiedenen Sportarten. Während der Hauptfokus auf klassischen Fitness-Workouts liegt, gibt es darüber hinaus aber auch Videos zu Yoga, Hula-Hoop, Faszientraining, Kickboxen, Tanzen, Pilates, Tai Chi, Qi Gong, Tabata, Stretching, Ausdauereinheiten, Mobilisieren. Als einzige App im Testfeld bot sie zudem spezielle Kurse für bestimmte Gruppen, etwa Schwangere oder Menschen ab 60.

Auch Ernährungsvorschläge finden sich in der App, sogar mit unterschiedlichen Vorlieben: classic, vegetarisch, vegan.

Das Training

FitnessRaum bietet die Möglichkeit, Übungen während des Trainings in einer langsameren Wiederholung zu sehen. Das fiel im Test positiv auf und war gerade bei koordinativ anspruchsvolleren Bewegungen von Vorteil. Dafür fehlte allerdings die Option für personalisierte Musik.

Der Aufbau der App

Der Einstieg gestaltete sich im Test etwas schwierig. Zwar kann das Training nach der Einrichtung direkt losgehen. FitnessRaum gibt am Anfang aber kaum Starthilfen. Da der Aufbau der App zudem etwas kompliziert gestaltet ist, kann es hier zu Verwirrungen kommen. Vor allem die an sich vorteilhafte Option, neben ganzen Trainingseinheiten auch nur einzelne Übungen zu absolvieren, führte im Test zunächst zu Bedien-Schwierigkeiten.

Trainingseinstellungen in Fitnessraum
Fitnessraum bietet ganze Workouts oder auch nur einzelne Übungen. Außerdem kann ein Wochenziel sowohl für Trainingsminuten als auch für verbrannte Kalorien festgelegt werden © IMTEST / Fitnessraum

Die Ergebnisse

In der subjektiven Wahrnehmung und auch im Sport-Test schnitt FitnessRaum am schlechtesten ab. Die IMTEST-Testerin fühlte sich weder fitter noch gestraffter. Lediglich Effekte hinsichtlich der Ausdauer waren für sie zu merken: “Am Anfang habe ich nach den ersten Workouts zwischendurch eine Pause machen müssen, diese sind mit der Zeit kürzer geworden oder ich brauchte gar keine mehr”.

Im Sport-Test verbesserte sich zudem der Belastungs-Puls.

  • PRO
    • Leichter Trainingseffekt im Test, große Auswahl an Sportarten, Datenschutz-Urteil zum Testzeitpunkt befriedigend, Download-Option.
  • KONTRA
    • App-Aufbau und Bedienung etwas kompliziert, Hintergrundmusik nicht anpassbar, Übungs-Tempo nicht einstellbar.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,63

Fazit

Die getesten Fitness-Apps unterscheiden sich zwar vor allem in der Anzahl der Sportarten und dem Funktionsumfang. Dabei setzt jeder Anbieter individuelle Schwerpunkte. Wer sich für Yoga begeistern kann, ist beim funktionsreichen Testsieger Asana Rebel bestens aufgehoben. Wer sich dagegen eher ein vielfältiges Sportprogramm wünscht, findet bei Gymondo ein breites Spektrum unterschiedlicher Sportarten von Yoga bis Boxen. BetterMe bietet ein ähnliches – in Teilen sogar noch kreativeres – Programm, ist aber mangels Anweisungen und Tipps für die Ausführung der Übungen nicht für Anfängerinnen und Anfänger geeignet.

Freeletics und Fitnessraum bilden im Gegensatz dazu den Kern klassischer Fitness-Programme: Fitness, Laufen, Stretching und das zu einem etwas günstigeren Preis. Mit Gebühren von 30 Euro für drei Monate (Dezember 2023) wird Freeletics Preis-Leistungssieger.

Alle Testergebnisse in der Übersicht

Testsieger2. Platz3. Platz4. Platz &
Preis-Leistungssieger
5. Platz
Asana RebelGymondoBetterMeFreeleticsFitnessRaum
Preis Monatsabo zum
Testzeitpunkt in €
15,9914,9916,9910,0013,50
Aufbau 20%gut
1,6
gut
2,4
befriedigend
3,0
gut
1,7
befriedigend
2,9
Einleitungetwas unübersichtlichEinsteiger-freundlichsehr ausführlichnur Vorabfragennur Vorabfragen
Vorabfragen1762082
Zielauswahl66375
Änderungen im Nachhinein möglich
Auswahl-Optionen Trainingsdauer4 bis 29 Minuten10 bis 30 Minuten4 bis 60 Minuten5 bis 65 Minuten1 bis 124 Minuten
Empfehlung zu Training-Häufigkeit3 Tage / Woche3 Tage / Woche5 Tage / Woche5 Tage / Woche3 Tage / Woche
Datenschutzbefriedigendausreichendmangelhaftbefriedigendbefriedigend
Ausstattung 40%gut
1,8
sehr gut
1,4
gut
2,4
gut
2,4
gut
1,6
Trainingsplan
Erinnerungen
Menschliche Coacheszum Teil
Anzahl Sportarten21110315
Bewegungstracking
Ernährungsvorschläge
Ernährungstracking
Verbale Anweisungenzum Teilzum Teil
Visuelle Anweisungenzum Teil
Tempo einstellbarnein
Hintergrundmusik
Musik einstellbar
Tipps (etwa Do’s und Dont’s)
Handhabung 10%sehr gut
1,5
gut
1,8
gut
1,6
ausreichend
4,1
gut
2,4
Verständlichkeit Einstiegetwas unübersichtlichetwas unübersichtlichverständlichunübersichtlichetwas unübersichtlich
Bedienungeinfacheinfacheinfachetwas kompliziertetwas kompliziert
Kündigungszeitraum
in h vor Ablauf des Abos
124242424
ständige Internetverbindung notwendignicht notwendignicht notwendignicht notwendignotwendignicht notwendig
Effizienz 25 %gut
2,4
gut
2,4
gut
2,4
gut
2,4
ausreichend
4,2
Verbesserung Lungekapazität
Verbesserung Ruhe-Puls
Verbesserung Belastungs-Puls
Tester:innen-Meinung 5 %sehr gut
1,0
gut
2,5
gut
2,0
gut
2,5
befriedigend
3,0
Gesamte körperliche Verbesserungsehr gut (fitter, beweglicher, ausgeglichener)noch gut (fitter, beweglicher)gut (beweglicher, mehr Balance und Körperspannung)noch gut (beweglicher, fitter)befriedigend (Verbesserung der Ausdauer)
IMTEST-Testergebnisgut
1,82
gut
1,95
gut
2,43
gut
2,45
befriedigend
2,63
Die Testergebnisse der Fitness-Apps in der tabellarischen Übersicht.

So testet IMTEST Fitness-Apps

Im ersten Schritt wurden alle Fitness-Apps im Test auf Grund-Kriterien, wie Funktionalität, Ausstattung und Datenschutz, überprüft. Letzterer wurde vom IMTEST-Anwalt beurteilt, der insbesondere die Transparenz der Datenschutzrichtlinien sowie die Gültigkeit aller enthaltenen Klauseln beurteilte.

Außerdem war bei diesem Test das Maß an Individualisierung mit entscheiden– also die Frage, in wie weit sich die Sportprogramme der Apps an die einzelnen Teilnehmenden anpassen ließen. Das wurde unter anderem über die Anzahl der gestellten Vorabfragen geprüft. Typische Fragen dabei waren unter anderem:

  • Was sind Deine Ziele? (Kraft, Ausdauer, Abnehmen, Zufriedenheit…)
  • Biodaten (Alter, Größe, Gewicht, Geschlecht)
  • Wie oft möchtest Du pro Woche trainieren?

Um Handhabung, Funktionalität und Effekt der jeweiligen Apps zu testen, wurden zudem fünf Probandinnen und Probanden ausgewählt, die jeweils eine App ausprobierten. In einem Zeitraum von vier Wochen im Dezember 2023 absolvierten sie die Sportprogramme wie von der App vorgeschlagen. Vorher und nachher wurden im Hamburger Zentrum für Hyperbar-Medizin von allen Teilnehmenden die folgenden Werte erhoben und verglichen: Lungenkapazität, Ruhe- sowie Belastungs-EKG.

Eine Körperfett-Messung wurde hingegen nicht mit einbezogen, da hier vor allem die Ernährung entscheiden ist. Diese war aber nicht Bestandteil des Testverfahrens.

FAQs: IMTEST beantwortet die wichtigsten Fragen über Fitness-Apps

1. Welche Funktionen bieten Fitness-Apps?

Grundlegende Features waren im Test bei allen Apps vorhanden. Trainings-Sessions und -Pläne gab es bei allem Programmen. Diese wurden entweder personalisiert von der App vorgeschlagen und/oder ließen sich frei erstellen. Bewegungs-Tracking beherrschten ebenfalls alle – entweder intern und oder in der Vernetzung mit der App Google Fit. Außerdem gab es in allen Programmen Ernährungsvorschläge. BetterMe und Gymondo ermöglichten zusätzlich, das eigene Essverhalten zu tracken.
Die Auswahl an Sportarten unterschied sich hingegen stark. Während einige Apps den Fokus auf einen Schwerpunkt legten, boten anderen eine Vielzahl. Von Pilates über Jogging hin zu Hula-Hoop und Indoor-Cycling waren diverse Angebote vorhanden. Der Fokus lag dabei aber ganz klar auf Fitness – auch bei Kursen aus dem Bereich (Kick-)Boxen.

2. Wie viel kosten Fitness-Apps?

Kostentechnisch lagen die Apps zum Testzeitpunkt (Dezember 2023) zwischen zehn und 20 Euro monatlich. In der Regel gab es einen kostenlosen Probezeitraum von einer bis vier Wochen, um erst einmal in die App hinein schnuppern zu können. Wer direkt loslegen will und motiviert ist, findet zudem meist ein leicht vergünstigtes Jahresabo. IMTEST-Spartipp: Kündigen kann zu günstigen Angeboten führen. IMTEST abonnierte etwa die App “BetterMe” für den Probezeitraum des Tests und kündigte das Abo anschließend. Daraufhin schlug die App ein Jahresabo für 20 statt 120 Euro vor. IMTEST übernimmt jedoch keine Garantie für die dauerhafte Gültigkeit des Angebots.Das Sportarmband Finest Sports von HAma liegt auf einer Ablage.

3. Unterstützen Krankenkassen bei der Finanzierung?


Mit etwas Glück müssen sich Nutzende aber nicht auf Rabattaktionen verlassen. Denn oft kann man auch Unterstützung von der Krankenkasse bekommen. Die Konditionen sind dabei allerdings unterschiedlich. Während etwa die Barmer primär eigene Kurse anbietet, bezuschusst beispielsweise die Technikerkrankenkasse “zweimal im Kalenderjahr qualitätsgesicherte Gesundheitskurse”. Dazu gehören nach eigenen Angaben beispielsweise Präventionskurse von Gymondo und FitnessRaum. Von Rückengesundheit über Training im Alter bis hin zum Ganzkörper-Workout ist hier für jeden etwas dabei. Am sinnvollsten ist es aber ein direktes Gespräch mit zuständigen Versicherungsmitarbeitenden, um die Kostenfrage abzuklären.

4. Wie sinnvoll sind Fitness-Apps?

Durch Sport lernt der Körper bereits nach kurzer Zeit, Energie schneller und effizienter bereitzustellen (metabolische Verbesserung). Das macht sich etwa auf dem Ergometer beim Belastungs-EKG bemerkbar. Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse bilanziert im Interview mit IMTEST: “Eine organische Veränderung, etwa des Lungenvolumens war in der Kürze der Testdauer nicht zu erwarten. Metabolisch gibt es jedoch geringfügige Verbesserungen”.
Die Wahrnehmung der Teilnehmenden deckt sich dabei mit den Erwartungen des Experten. “Das Problem, aber vielleicht auch der Vorteil von Fitness-Apps ist es, dass sie gleichzeitig versuchen, alle möglichen Knöpfe zu drücken. Ein gezieltes Training sieht anders aus.”, erklärt der Sportwissenschaftler. Wer echte, sportliche Erfolge wünscht, dem empfiehlt Froböse ein professionell begleitetes Training. “Als Einstieg in ein aktiveres Leben, können Fitness-Apps aber durchaus sinnvoll sein”. Die Auswertungen eines EKGs.

5. Wie gut ist der Datenschutz der Fitness-Apps?

Datenschutz-Experte Thomas Brehm hat die Testkandidaten für IMTEST unter die Lupe genommen. Der Anwalt für AGB und Datenschutz bewertete Freeletics, Fitnessraum und Testsieger Asana Rebel dabei im Schnitt mit der Note drei. Gymondo bekam immerhin noch eine vier. Nur BetterMe fiel in diesem Testpunkt durch. Deren Geschäftsbedingungen enthalten für Nutzende “nur sehr wenig wirklich belastbare Rechte”. Die Datenschutz-Erklärung befindet der Experte als “sehr schwer verständlich, augenscheinlich aus dem US-amerikanischen Rechtsraum übersetzt und nicht sonderlich transparent.”

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.