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Garmin, Fitbit und Co. im Test: Das ist der beste Fitnesstracker

Fitnesstracker sind günstiger und kleiner als Smartwatches. Doch was können die Geräte und welches wird Testsieger? IMTEST hat das ermittelt.

Fitnesstracker verschiedener Hersteller auf weißem Grund.
© Hersteller

Nicht wenige Menschen nehmen sich immer wieder vor, endlich mehr Sport zu treiben und besser auf die eigene Gesundheit zu achten. Doch diese Vorsätze dauerhaft zu beherzigen, das stellt sich oft als schwerer heraus als gedacht. Warum also nicht jemanden engagieren, der die Gesundheit immer im Auge behält, an regelmäßige Bewegung erinnert und für sportliche (Höchst-)Leistungen lobt? Fitnesstracker wollen diese Ansprüche erfüllen und darüber hinaus für kleines Geld auch immer mehr Funktionen von Smartwatches bieten. Doch was können die Geräte und welches Modell ist von allen das Beste? Um das zu klären, hat IMTEST zehn Tracker zwischen 25 und 160 Euro im Alltag sowie im Labor getestet.

Diese Geräte tracken ebenfalls die Gesundheit:

Langweilig wurde es in den letzten Jahren auch beim Thema Smartwatches nie. Fast alle großen Hersteller haben immer neue Modelle mit deutlichen Fortschritten vorgestellt. Den großen Vergleichstest von IMTEST gibt es hier.

Wer sich dagegen einen noch dezenteren Begleiter wünscht, der die Gesundheit und Fitness immer im Auge behält, wird vielleicht mit einem Smart Ring am Finger glücklich. Der IMTEST-Vergleichstest befindet sich hier.



Für den großen Fitnesstracker-Vergleichstest hat IMTEST zehn Geräte buchstäblich auf Herz und Nieren getestet und zur besseren Vergleichbarkeit in zwei Preisklassen eingeteilt: Geräte bis 60 Euro sowie Geräte ab 60 Euro. Von der Firma Fitbit (die seit 2019 zu Google gehört) steigen die Modelle Fitbit Charge 6 und Fitbit Luxe in den Ring, die beide circa 150 Euro kosten. Der Outdoor- und Fitness-Experte Garmin schickt die Modelle Garmin vívosmart 5 für 150 Euro sowie Garmin vívofit 4 für knapp 80 Euro ins Rennen. Der Xplora XMOVE für knapp 70 Euro komplettiert dieses Testfeld.

Im Feld der günstigeren Tracker schicken die, vor allem für Smartphones bekannten, chinesischen Tech-Konzerne Huawei, Xiaomi und Honor die Geräte Huawei Band 8, Xiaomi Smart Band 8 Active sowie Honor Band 7 ins Rennen, die preislich zwischen 25 und 60 Euro liegen. Zudem sind hier der Hama Fit Track 3910 (für knapp 40 Euro) und das Lige C60 (für knapp 35 Euro) zu finden.

Fitbit Luxe
Fitnesstracker eignen sich als ständige Begleiter – nicht nur bei sportlichen Höchstleistungen. © Fitbit

Kurz und knapp

Testsieger unter den Premium-Modellen: Fitbit Charge 6

© Fitbit
  • PRO
    • Sehr viele (auch smarte) Funktionen, EKG, Routenführung, Musik-Streaming, Bezahlfunktion, hohe Distanz- und Puls-Messgenauigkeit, lange Akkulaufzeit, bequem zu tragen, gutes Display
  • KONTRA
    • Etwas überschaubare Trainingsauswertung, kostenpflichtige Premium-Fitbit-Mitgliedschaft für einige Inhalte und Funktionen nötig

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Ebenfalls empfehlenswert: Fitbit Luxe

© Fitbit
  • PRO
    • Misst viele Gesundheitswerte, einfache Bedienung, hoher Tragekomfort, gutes Display, Armband austauschbar, hohe Puls-Messgenauigkeit
  • KONTRA
    • Keine EKG-Funktion, überschaubare Trainingsauswertung, keine Bezahl- oder Musikfunktion, kostenpflichtige Premium-Fitbit-Mitgliedschaft für einige Inhalte und Funktionen nötig

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

Testsieger unter den günstigen Modellen: Huawei Band 8

© Huawei
  • PRO
    • 100 Sportarten, umfangreiche Trainingsauswertung, lange Akkulaufzeit, vielseitige App, individualisierbares Ziffernblatt, bequemes Armband, günstiger Preis
  • KONTRA
    • Installation bei Android über Huaweis AppGallery, recht wenige Gesundheitsfunktionen, Benachrichtigungen nur bei Kopplung mit Huawei-Smartphones, keine automatische Helligkeitsanpassung

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

Ebenfalls empfehlenswert: Xiaomi Smart Band 8 Active

© Xiaomi
  • PRO
    • 51 Sportarten, umfangreiche Trainingsauswertung, kräftige Farben, einfache Bedienung, Musiksteuerung, hohe Puls-Messgenauigkeit, sehr günstiger Preis
  • KONTRA
    • Kurze Akkulaufzeit, recht wenige Gesundheitsfunktionen

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

Keine echte Alternative: Lige C60

© Lige
  • PRO
    • Lange Akkulaufzeit, gute Lesbarkeit, hohe Puls-Messgenauigkeit
  • KONTRA
    • Nicht hochwertig verarbeitet, umständliche Bedienung ohne Touchscreen, kaum angezeigte Trainingsdaten, keine Trainingsauswertung auf dem Fitnesstracker

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,4



Das können die schlanken Armbänder

Viele Menschen denken bei Fitnesstrackern an schlanke Armbänder am Handgelenk, die im Verlauf des Tages die absolvierten Schritte zählen. Grundsätzlich falsch ist diese Annahme nicht, doch die Geräten können noch weit mehr als das.

Uhrenfunktionen: Fitnesstracker können als Ersatz für eine klassische Armbanduhr getragen werden, da sie die Uhrzeit und das Datum anzeigen. Dabei ist das Ziffernblatt, sozusagen der Startbildschirm der Geräte, bei den meisten Modellen anpassbar.

Gesundheitsdaten: Wischt man auf den Touchscreens der Tracker zur Seite oder nach unten/oben, erscheinen verschiedene Gesundheitsdaten, wie die Herzfrequenz oder die Blutsauerstoffsättigung. Welche Daten die Geräte erheben können, hängt dabei von den verbauten Sensoren ab. 

Sport-Erfassung: Auf den Fitnesstrackern kann man verschiedene Sportarten auswählen und damit eine Trainingseinheit starten. Dabei stehen nicht nur Gehen und Laufen, Kraft-Training und Radfahren, sondern teils auch ausgefallene Aktivitäten zur Auswahl – wie Padel-Tennis, Bogenschießen und Bergsteigen.

Sport-Analyse: Während des Trainings und nach dem Abschluss des Trainings zeigen die Geräte verschiedene Werte an, wie etwa den Kalorienverbrauch oder die durchschnittliche Geschwindigkeit.

Smarte Funktionen: Bei den meisten Fitnesstrackern im Test ist es möglich, sich auf dem Smartphone eingehende Anrufe und Nachrichten anzeigen zu lassen. Darüber hinaus gibt es teils Musik- und Bezahlfunktionen.  

Huawei Band 8
Während des Trainings erheben die Tracker allerhand Daten. © Huawei

Fitnesstracker: Darauf kommt es an

Im Praxistest bei IMTEST wurden daher die angebotenen Sportfunktionen, die Funktionen zum Tracken der Gesundheit sowie die smarten Funktionen gründlich unter die Lupe genommen. Zudem wurden die Akkulaufzeit, der Bildschirm, die Verarbeitung und die Bedienung von Tracker und App getestet. Eine weitere Bewertungskategorie ist die Individualisierbarkeit der Geräte: So lässt sich bei einigen Fitnesstrackern das Armband austauschen und das Ziffernblatt nach Stimmung oder Outfit anpassen.

Die Testergebnisse im Detail

Fitnesstracker bis 60 Euro

Fitnesstracker ab 60 Euro

Fast eine Smartwatch: Fitbit Charge 6

Die beste Gesamtnote im großen Vergleichstest hat der Fitnesstracker Fitbit Charge 6 erzielt. Unter allen Geräten im Test bietet dieses Modell die meisten Funktionen: Ob EKG, Routenführung dank Google Maps und integriertem GPS, Streaming von YouTube Music oder Bezahlfunktion per Google Wallet – das Fitbit Charge 6 bietet viele einzigartige Funktionen in der Welt der Fitnesstracker und kommt damit einer Smartwatch schon sehr nah.

Im Praxistest haben dabei sowohl die Distanz-Messgenauigkeit des GPS als auch die Puls-Messgenauigkeit überzeugt. Zudem kann der Tracker Anrufe anzeigen und per Schnellantwort auf eingehende Benachrichtigungen antworten – sofern das Gerät per Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt ist. Während das Modell bequem zu tragen ist, eine lange Akkulaufzeit bietet und ein sehr gut lesbares Display besitzt, ist die Trainingsauswertung etwas überschaubar. Funktionen zur Trainingsplanung und detaillierte Auswertungen sind zudem nur in einer kostenpflichtigen Premium-Fitbit-Mitgliedschaft abrufbar.

Fitbit Charge 6
Die Fitbit Charge 6 bietet viele Funktionen, die sonst nur Smartwatches besitzen. © IMTEST


Der schicke Tracker: Fitbit Luxe

Den zweiten Platz in der Kategorie der Fitnesstracker ab 60 Euro hat sich das Modell Luxe von Fitbit gesichert. Zwar beherrscht das Gerät keine EKG-Funktion, eine Messung der Blutsauerstoffsättigung, der Herzfrequenz- und Herzfrequenzvariabilität sowie das Schlaftracking und die Überwachung der Atmung sind damit allerdings ebenfalls möglich. Zudem punktet das Gerät mit einer einfachen Bedienung, einem hohen Tragekomfort und einem Display mit kräftigen Farben und scharfer Schrift.

Ein Pluspunkt bei diesem Modell sind darüber hinaus die austauschbaren Armbänder. Auch Edelstahlarmbänder in Gold und Silber sind hier erhältlich, mit denen das Gerät problemlos zu Abendveranstaltungen getragen werden kann. Die Trainingsauswertung ist auch bei diesem Fitbit-Modell überschaubar, dafür ist die Puls-Messgenauigkeit hoch. Funktionen zum Bezahlen oder zum Steuern von Musik, etwa auf dem Smartphone, sind nicht vorhanden. Anrufe können jedoch, wie beim Fitbit Charge 6, angezeigt und Nachrichten per Schnellantwort beantwortet werden, wenn das Gerät per Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt ist.

Fitbit Luxe
Beim Fitbit Luxe lässt sich das Armband austauschen. © IMTEST

Der Trainingspartner: Huawei Band 8

Huawei hat sich mit dem Band 8 den ersten Platz unter den Fitnesstrackern bis 60 Euro gesichert. Das Gerät überzeugt mit 100 Sportarten zum Tracken zur Auswahl, sehr vielen Funktionen zur Trainingsauswertung, einem bequemen Armband, einer langen Akkulaufzeit und einem anpassbaren Ziffernblatt. Denn je nach Outfit kann man sich bei diesem Modell in der App mithilfe von Künstlicher Intelligenz passende Ziffernblätter erstellen lassen.

Die größten Kritikpunkte ergeben sich aus der fehlenden Zusammenarbeit mit Google: Die Installation der App auf Android-Geräten über die AppGallery macht bei den gezeigten Sicherheitswarnungen ebenso wenig Spaß wie die dann blockierten Benachrichtigungen. Dass man die Helligkeit des Displays manuell regulieren muss, ist ebenfalls etwas störend. Insgesamt ist das Gerät zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von nur 59 Euro jedoch eine gute und recht günstige Fitnesstracker-Option.

Huawei Band 8
Beim Huawei Band 8 lässt sich das Ziffernblatt per KI an die Kleidung anpassen. © IMTEST

Der Günstige: Xiaomi Smart Band 8 Active

Das Smart Band 8 Active von Xiaomi konnte im großen Vergleichstest in der Kategorie der Fitnesstracker unter 60 Euro den zweiten Platz ergattern. Zudem ist das Gerät in diesem Bereich Preis-Leistungs-Sieger. Für eine unverbindliche Preisempfehlung von nur 24,99 Euro bietet der Tracker 51 Sportarten zur Auswahl, eine sehr ausführliche Trainingsauswertung, kräftige Farben und eine einfache Bedienung.

Darüber hinaus kann man mit dem Fitnesstracker die Musik auf dem Smartphone steuern, was beim Sport sehr praktisch sein kann. Die Puls-Messgenauigkeit ist hoch. Negativ fällt bei diesem Modell die geringe Akkulaufzeit von nur fünf Tagen auf. Zudem werden weder die Herfrequenzvariabilität noch die Atmung getrackt.

Xiaomi Smart Band 8 Active.
Für kleines Geld bietet der Fitnesstracker von Xiaomi viele Funktionen. © IMTEST

Keine echte Alternative: Lige C60

Über den umstrittenen, chinesischen Online-Shop Temu hat IMTEST den Fitnesstracker Lige C60 bestellt, für eine Preisempfehlung von 34,99 Euro. Auf den ersten Blick ähnelt der Tracker etwa dem Modell Luxe von Fitbit, doch mit seinem Plastikgehäuse fühlt sich das Gerät nicht sehr hochwertig an. Zudem ist die Bedienung sehr umständlich, da der Bildschirm kein Touchscreen ist. Sich mit kurzen und langen Berührungen des kleinen Buttons durch das Menü zu navigieren, sorgt schnell für Verdruss. 

Auch die angezeigten Trainingsdaten sind dürftig: Im Trainingsmodus werden hier nur die Dauer, Schritte und Herzfrequenz angezeigt. Zudem verschwindet ein absolviertes Training direkt vom Tracker und kann nur noch in der App eingesehen werden. Positiv hervorzuheben ist bei diesem Gerät die lange Akkulaufzeit und gute Lesbarkeit dank der kräftigen Farben. Auch die Puls-Messgenauigkeit ist hoch.

Lige C60
Das Lige C60 bietet keinen Touchscreen, was die Bedienung enorm erschwert. © IMTEST


Fazit

Mit einem Fitnesstracker lassen sich die eigene Gesundheit und Fitness einfach und unterhaltsam im Auge behalten. Wer vorher keinen Tracker besaß und auch nicht mit einer Smartwatch herumläuft, der freut sich über den plötzlichen Informationsgewinn: Man hat ständig und einfach im Blick, wie lange man schon trainiert, wird über die Belastung informiert oder weiß, wie weit die spontan geänderte Jogging-Strecke ist. In bunten Grafiken sieht man dann zudem in der App bespielsweise, dass man trainiert hat und was sich verbessert hat. Das spornt an! Wer mehr Zeit mitbringt und in den Apps auch händisch weitere Infos einträgt, freut sich außerdem etwa über Unterstützung bei einer Ernährungsumstellung oder Infos zum Zyklus. 

Testsieger im Vergleichstest unter den Fitnesstrackern bis 60 Euro ist das Huawei Band 8 mit einer Gesamtnote von 2,3 (gut), einer detaillierten Trainingsauswertung und einem sehr gut individualisierbaren Ziffernblatt. Noch etwas besser schneidet nur das Fitbit Charge 6 ab (Note 2,1), der Testsieger unter den Fitnesstrackern ab 60 Euro. Unter allen Geräten im Test bietet dieses Modell die meisten Funktionen und kommt dank Routenführung und Bezahlfunktion einer Smartwatch schon recht nah. Wer einen besonders schicken Fitnesstracker sucht, der findet im Fitbit Luxe (Note 2,6) und seinen angebotenen Edelstahlarmbändern in Gold und Silber einen idealen Begleiter. Wem hingegen ein sehr günstiger Preis wichtig ist, der freut sich über das Xiaomi Smart Band 8 Active (Note 2,7), das ebenfalls eine umfangreiche Trainingsauswertung bietet und eine unverbindliche Preisempfehlung von nur 24,99 Euro besitzt.

Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.