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Federkernmatratzen im Test: Die Besten für gesunden Schlaf

Eine neue Matratze kauft man sich nicht alle Tage und eine gute Entscheidung zahlt sich aus. IMTEST hat fünf Modelle getestet.

Ein Mann und eine Frau liegen in einem Bett
© GettyImages

Die besten Federkernmatratzen // IMTEST

Eine neue Matratze kauft man sich nicht alle Tage. Umso wichtiger, dann die richtige Entscheidung zu treffen. IMTEST hat fünf Modelle getestet.

Viele, die das Wort „Federkernmatratze“ hören, denken an ein altes Relikt aus Großmutters Zeiten: Hart, schwerfällig, quietschend und irgendwie uncool. Matratzen sind heutzutage doch aus Kalt- oder Gelschaum und orthopädisch ideal in mehrere Köperzonen eingeteilt. Was viele nicht wissen: Dasselbige gilt aber auch für Federkernmatratzen. IMTEST hat fünf Federkernmatratzen getestet. 

Im Kern steckt eine Feder

Genau genommen handelt es sich um Taschenfederkernmatratzen. Das bedeutet: Im Inneren dieser Matratzen stecken je nach Größe bis zu 500 Metallfedern. Diese sind in ein Baumwollsäckchen eingenäht: die Taschen. Für ein weiches und gemütliches Gefühl stecken diese „Federtaschen“ im Verbund als Kern in einer Hülle aus geschäumten Material. Drumherum kommt dann noch der Bezug. Die Federn sorgen in unterschiedlichen Stärken dafür, dass der Körper beim Liegen also ebenfalls in Zonen bestmöglich gebettet wird. Es ist also mitnichten so, dass alle Federkernmatratzen ein durchgehend „hartes Brett“ sind.

Der innere Aufbau der Verapur Matratze
Verapur Ortho Plus
Der innere Aufbau der Schlaraffia Matratze
Schlaraffia MyNap
Der innere Aufbau der Ellita Matratze
Ellita von Otto
Der innere Aufbau der Ikea Matratze
Ikea Hövag
Der innere Aufbau der Emma Matratze
Emma One Federkern

Wie wurden die Federkernmatratzen getestet?

Beim Test der Federkernmatratzen im Testlabor, das IMTEST für die Überprüfung der Matratzen beauftragte, werden vor allem mit Hilfe etwa großer Walzenmaschinen und starker Druckstempel Messwerte erhoben. Diese geben Aufschluss, wie gut die Testkandidaten unterschiedliche Körper abfedern und betten.

Die Betonung liegt dabei auf „unterschiedliche Körper“. Denn ein guter Labor-Messwert garantiert noch nicht, dass auch jeder echte Mensch die Matratze gleich gut findet. Um aber ein möglichst großes Spektrum der verschiedenen Menschentypen – von groß, leicht und dünn bis klein, schwer und füllig – mit einzubeziehen, haben auch Testpersonen die Matratzen getestet, die sich in vier solcher Körpertypen einteilen lassen.



Die Ergnonomie ist wichtig

Dieses laborüberwachte Probeliegen gibt Aufschluss über die sogenannten Ergonomiewerte der Matratze. Kurz gesagt über die Bequemlichkeit der Schlafunterlagen. Die Prüfung erfolgt sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage. Diejenigen also, die die meisten Menschen in Deutschland bevorzugen. Zusätzlich werden diese Ergonomie-Faktoren ein zweites Mal geprüft, nachdem sie für eine simulierte Dauerbenutzung 30.000 mal mit einer schweren Walze bearbeitet wurden.

Temperatur- und Feuchtigkeitstest der Federkernmatratzen

Ein zweites Prüfmuster wird außerdem noch den Auswirkungen von Feuchtigkeit und Temperatur ausgesetzt, sodass die wichtigsten Einflussfaktoren auf das Leben einer Matratze abgebildet werden. Die Testnote ergibt sich schließlich aus einem Durchschnitt aller Werte, kombiniert mit Faktoren wie der Konfektionierung, Verarbeitung oder Handhabung der Matratzen.



Stärken und Schwächen

Das Resultat unterm Strich lautet: Keine der getesteten Matratzen ist richtig schlecht oder gar untauglich. Testsieger werden in solchen Prozeduren meist Allrounder und Alleskönner: Im Test sind das die Modelle von Emma und Schlaraffia. Aber selbst dort gibt es Unterschiede, wie die Einzelmessungen zeigen: So lieferte Emma beispielsweise etwas bessere Ergonomiewerte für kleine schlanke Personen als für große kräftige. Teilweise gilt das aber nur für die Rückenlage, nicht aber für die Seitenlage.

Härtegrad

Gleichmäßigere Ergebnisse zeigten die Modelle von Verapur und Otto – allerdings dann fast durch die Bank weg etwas schwächer. Ein Punkt, in dem sich die Matratzen teils deutlich voneinander unterscheiden, ist im subjektiven Härteempfinden der Matratzen. Dies ist ein berechneter Wert, der angibt ob die angegebene Härte mit der empfundenen übereinstimmt. Im Test waren alle Matratzen mit einer mittlerer Härte (H3) spezifiziert.

Wie hart waren die Matratzen wirklich?

Bei der Matratze von Ikea war die Abweichung am höchsten: Im Neuzustand war sie weicher und nach der Dauerbelastungsprüfung noch viel weicher. Ähnliches, wenn auch nicht so ausgeprägt, ermittelten die Experten für die Modelle von Verapur und Otto. Lediglich bei Emma und Schlaraffia waren angegebener und ermittelter Härtegrad annähernd deckungsgleich.

Fazit

Die wichtigste Erkenntnis vorweg: Federkernmatratzen sind deutlich besser als ihr Ruf.

Am besten schnitten unterm Strich die Modelle von Emma und Schlaraffia ab. Ihre Stärken spielen sie vor allem bei großen schlanken Menschen voll aus.

Die anderen Kandidaten bieten auch keine schlechten Ergonomiewerte, allerdings insgesamt etwas schwächer.

Mit dem Modell von Ikea werden voraussichtlich kräftigere Typen nicht lange Spaß haben – dafür waren die Werte nach der Dauerprüfung zu schwach.

Porträtfoto

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests, aber auch Erhebungen und Umfragen bei IMTEST auf einer soliden und transparenten Grundlage stehen und stets einheitlich durchgeführt werden. Besonders gerne erschließt er neue Themenfelder und entwickelt dazu neue Testverfahren. Praxisfern ist er aber nicht: Jan Bruns steht auch regelmäßig im IMTEST-Labor und testet selbst von Kaffeemaschinen bis zu Monitoren nahezu alles. Jan Bruns ist studierter Politologe, seit knapp 20 Jahren ausgebildeter Redakteur und hat vor IMTEST über zehn Jahre als Redakteur und Projektleiter bei Computerbild gearbeitet. Er ist am besten erreichbar per eMail.