Wer täglich sein Fahrrad nutzt, sei es zum Einkaufen oder für die Fahrt zur Arbeit, braucht entweder einen Rucksack oder eine Fahrradtasche. Auch für Radreisen, etwa mit einem Trekking-e-Bike, sind Taschen unerlässlich. IMTEST gibt einen umfangreichen Überblick über verschiedene Modelle, Einsatzzwecke und Befestigungsmöglichkeiten.
Zunächst sollte der Fahrradfahrer beim Montieren und Packen das zulässige Gesamtgewicht des Rades auf jeden Fall immer im Auge behalten. Diese Angabe wird vom Hersteller übermittelt und bezieht sich auf das Gewicht des Fahrrads inklusive Fahrer und Gepäck. Auch eine gleichmäßige Verteilung ist für eine sichere Fahrt enorm wichtig.
Gepäckträgertaschen für die Seiten
Die Gepäckträgertasche wird direkt am Gepäckträger befestigt, in dem sie an den oberen Streben eingehakt werden. Oft hält ein zusätzlicher Riegel die Tasche im unteren Bereich an einer weiteren Strebe fest, die Halterungs-Ösen lassen sich dabei je nach Gepäckträger individuell verschieben. So sitzt die Tasche fest, dass sie selbst Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern trotzt. Viele Modelle sind praktischerweise wasserdicht und schließen per Rolltop-Verschluss. Sie eignen sich gut für mittelgroße Einkäufe oder für mehrtägige Fahrradtouren. Verschiedene Größen und Farben machen die Auswahl nicht leicht. Darunter befinden sich auch Taschen, die beispielsweise eine gepolsterte Laptop-Innentasche haben.
- Besonders praktisch ist die Valkenthal 3in1 Fahrradtasche*, die sich nicht nur an den Gepäckträger hängen lässt, sondern die man in einen Rucksack oder eine Umhängetasche verwandeln kann. Sie bietet 23 Liter Inhalt und ist laut Hersteller 100%ig wasserdicht. IMTEST hatte bereits die Gelegenheit, die Tasche zu testen und war direkt überzeugt von der multifunktionalen Einsetzbarkeit. Ein weiterer Pluspunkt: Das Modell in der Farbe Reflective Space Grey ist, wie der Name schon erahnen lässt, komplett reflektierend und erhöht die Aufmerksamkeit anderer im Straßenverkehr.
- Das Modell Back Roller Plus CR von Ortlieb* beispielsweise kostet als Paar etwa 150 Euro und fasst jeweils 20 Liter. Dank Schultergurt, der sich beim Fahren arretieren lässt, kann die Tasche gut mit ins Geschäft genommen werden. Grundsätzlich gibt es diese Art von Taschen auch einzeln zu kaufen. Je nach Beladung macht aber die paarweise Nutzung Sinn, da so das Gewicht besser verteilt werden kann und man sicherer unterwegs ist.
Ergänzende Taschen für lange Radreisen
Beim System von Ortlieb kann der Radfahrer diese beiden Gepäckträgertaschen gut mit dem Rack Pack* ergänzend kombinieren, welches dabei auf den beiden Taschen befestigt wird. Dieses Plus an Volumen, wahlweise 24 oder 31 Liter, ist vor allem bei mehrtägigen Reisen ideal.
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Gepäckträgertasche: Kleine Modelle und Körbe
Während man die oben genannte Taschenart an den Gepäckträger dranhängt, gibt es auch die Möglichkeit, Körbe und Taschen auf dem Gepäckträger zu platzieren. Dabei unterscheiden sich grundsätzlich geschlossene Taschen, wie beispielsweise der Vaude ReCycle Shopper* mit 10 Litern Volumen und offene Körbchen, wie zum Beispiel der Centro MIK von Basil*.
Während verschlossene, meist wasserdichte Modelle für die Mitnahme von persönlichen Dingen oder Werkzeug auf Touren geeignet sind, punkten Körbchen mit größerem Volumen und eigenen sich für gut für Einkäufe. Beim Ablegen von Handtaschen sollte man jedoch vorsichtig sein, da man seine Wertsachen gerade in Großstädten mitunter nicht immer im Blick hat.
Bezüglich der Befestigung gibt es hier verschiedene Möglichkeiten. Vaude nutzt für seinen Recycle Shopper das sogenannte Klickfix UniKlip Befestigungssystem*, gängig ist ebenso das System von MIK, das Basil für sein Körbchen verwendet. Beide funktionieren ähnlich, indem die Tasche oder der Korb schnell und einfach auf einem Gegenstück einrastet.
Lenker-Fahrradtaschen
Vom eleganten Körben, über die Lenkerrolle bis hin zur kompakten Tasche mit Einschubfach für Karten oder Smartphone – Lenker-Fahrradtaschen gibt es in unzähligen Variationen. Während sich das Körbchen meist an City-E-Bikes wiederfindet, sind Lenkerrollen und wasserdichte Taschen überwiegend für den Bikepacking- und Touringbereich prädestiniert. Hier ein kleiner Überblick über verschiedene Modelle:
- Die Bar Bag von Aevor* soll wasserdicht sein und hält per Klettverschlussriemen am Lenker fest. Hier lassen sich gut Wertsachen verstauen, denn beim Parken des Rades wird die Lenker-Fahrradtasche schnell zur Crossbody-Bag.
- Ein klassisches Körbchen für Einkäufe oder die Handtasche ist der bikebasket von Reisenthel*. Er soll ein Fassungsvolumen von 15 Litern haben und dabei maximal 15 Kilogramm tragen können. Ein Stoffüberzug mit Kordel schließt den Korb und verhindert, dass Einkäufe herauspurzeln. Als Befestigung ist hier das sogenannte Klickfix-System gewählt, wozu ein entsprechender Adapter am Lenker befestigt werden muss.
- Die Lenkerrolle findet sich überwiegend beim Bikepacking wieder. Größtenteils wird sie durch Riemen am Lenker befestigt. Einige Modelle, wie die Cabezon HB 14 von deuter* haben eine beidseitige Öffnung sowie Gummizüge, um zum Beispiel eine nass gewordene Jacke auf der Tasche zu transportieren.
Gabel- oder Vorderradtaschen
Gabel- oder auch Vorderradtaschen sind ausschließlich für Radreisende interessant. Fahrräder, die bereits als Reiseräder verkauft werden, habe zum Teil schon Befestigungspunkte an der Gabel, um Taschen beziehungsweise spezielle Halterungen mithilfe von Schrauben zu fixieren. Aber es gibt ebenso die Möglichkeit, Taschen per Kletterschlussriemen zu montieren. Das Z Adventure Fork Pack von Zéfal* zum Beispiel kommt mit einer Plastikalterung, die man per Schraube an der Gabel befestigt. Hieran lässt sich die eigentliche Tasche schnell per Riemen anschnallen.
Alternativ eignen sich Lowrider-Gepäckträger, beispielsweise von XLC*, um an ihnen Gepäcktaschen in etwas kleinerem Format zu montieren.
Rahmen-, Oberrohr und Satteltaschen
Rahmen- und Satteltaschen bilden zusammen mit Lenkerrollen das klassische Bikepacking-Setup und finden auch bei anderen Radreisenden gefallen. Ist man mehrere Tage unterwegs, wird jede kleinste Stelle am Rad für Gepäcktaschen benötigt. Einige Hersteller bieten diese Taschen als Set an, damit alles farblich aufeinander abgestimmt ist. Aber natürlich kann man auch individuel mixen. In die etwas kleinere Oberrohrtasche von Rockbros* mit einem Liter Volumen passen perfekt Riegel oder Werkzeug. Hingegen fasst die Explorer Exp. Saddlebag von SKS Germany* mit vier Litern auch noch ein paar Kleidungsstücke.
Satteltaschen, wie die Mondego SB 16 von deuter*, die von Bikepackern auch liebevoll Arschraketen genannt werden, bieten Platz für Kleidung, Handtuch und Co. Sie werden direkt am Sattelrohr befestigt und sollen im Gegensatz zu normalen Gepäckträgertaschen für eine gute Aerodynamik sorgen. Versehen mit einem Rolltop-Verschluss, können sie je nach Füllmenge noch komprimiert werden. Die Gummiriemen halten Schuhe oder Regenjacken fest.
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Front- und Heckgepäckträger nachrüsten
Einen Frontgepäckträger haben tatsächlich die wenigsten Fahrräder, einen Heckgepäckträger jedoch viele. Ändern sich die persönlichen Bedürfnisse nach dem Kauf eines E-Bikes, kann man Träger sowohl demontieren als auch nachrüsten. Neben fest-verschraubbaren Modellen gibt es auch solche, die mit wenigen Klicks wieder entfernt werden können oder aber auch Varianten. Besonders einfach ist die Montage des Infinitiy Universal Gepäckträgers von SKS Germany*, dessen Montage nicht mehr als fünf Minuten dauert. Laut Hersteller trägt bis zu 12 Kilogramm und lässt sich an fasst nahezu allen gängigen Fahrrädern nachrüsten.
Frontgepäckträger wie der von Gorix* gibt es für Räder von 24 bis 29 Zoll Größe. Auch wenn sie wie die Lowrider-Träger an der Gabel befestigt werden, sitzen sie knapp unter dem Lenker, um das Gepäck gut im Blick zu haben
Hundetransport
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass man auf seinem Rad nicht nur sein Gepäck, sondern auch seinen vierbeinigen Freund transportieren kann. Je nachdem, ob man seinen Hund oder seine Katze immer im Blick haben möchte oder das Tier lieber im Rücken transportiert, gibt es nach Belieben verschiedene Tierkörbchen, wie beispielsweise der Hundefahrradkorb Buddy Mik von Basil*.
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