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Elektrogrills im Test: Mit diesen Modellen in die Grillsaison 2025

IMTEST zeigt, wie Grillen auch mit Strom gut funktioniert.

Person mit einer Grillzange in der Hand wendet Fleisch auf einem Elektrogrill.
© Weber, Ninja, Char-Broil

Der Frühling kommt – und mit ihm der Duft von Gegrilltem in der Luft. Doch neben den Klassikern Gas und Kohle macht sich ein weiterer Herausforderer bereit, das BBQ-Game zu revolutionieren: der Elektrogrill. Lange Zeit galt er als Außenseiter – oft belächelt, als leistungsschwach abgestempelt und in der Grill-Community eher ein Nischenprodukt. Doch das Blatt wendete sich mit den Jahren. Immer mehr Hersteller tüfteln daran, den E-Grill auf ein neues Level zu heben. Aber kann er wirklich mit den alten Platzhirschen mithalten? Zeit, das heiße Eisen mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Im Test sind folgende Elektrogrills:

  • Ninja Kitchen Woodfire
  • Severin Sevo Smart Control GT
  • Weber Lumin Compact
  • Landmann EG-II-590
  • Enders EFlow Pro 2 Turbo
  • Char-Broil Smart-E
  • WMF Profi Plus Urban Master

Gasgrills: Das sind die IMTEST-Favoriten

Lesen Sie hier, wie die sieben Elektrogrill bezüglich Grillergebnis, Ausstattung, Verarbeitung und Aufbau abgeschnitten haben.

1. Platz & Testsieger: Ninja Kitchen Woodfire

Der Ninja Woodfire Grill vereint vielseitige Zubereitungsmöglichkeiten mit Raucharoma. Dank der Woodfire-Technologie gelingen nicht nur perfekt gegrillte Speisen, sondern auch köstliche Smoke-Gerichte – ganz ohne großen Aufwand. Das kompakte Design macht ihn ideal für Balkon, Terrasse oder unterwegs und sorgt überall für echtes BBQ-Feeling.

Ninja Kitchen Woodfire

Productshot Elektrogrill, mit Gemüse beladen

Zusammenfassung Testergebnisse

  • Grillergebnis (27%): sehr gut (1,4)
  • Ausstattung (25%): gut (2,2)
  • Verarbeitung (20%): gut (2,0)
  • Aufbau (15%): sehr gut (1,0)
  • Service & Umwelt (13%): sehr gut (1,4)

IMTEST Ergebnis:

gut 1,7



Weitere empfehlenswerte Elektrogrills

Weber, Landmann, WMF und Co. – auf den Plätzen zwei bis sieben befinden sich weitere empfehlenswerte Grills.

2. Platz: Severin Sevo Smart Control GT

Der Severin Sevo Smart Control GT bringt das Grillen auf ein neues Level: Mit seiner präzisen Temperatursteuerung erreicht er bis zu 500 °C und sorgt für gute Grillergebnisse – ob saftige Steaks, knusprige Pizza oder zartes Gemüse. Dank smarter App-Steuerung behält man die Kontrolle über den Grillprozess ganz bequem per Smartphone.

Severin Sevo GT

Severin Sevo Smart Control GT

Zusammenfassung Testergebisse

  • Grillergebnis (27%): sehr gut (1,4)
  • Ausstattung (25%): gut (2,4)
  • Verarbeitung (20%): sehr gut (1,5)
  • Aufbau (15%): gut (1,7)
  • Service & Umwelt (13%): gut (1,8)

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

3. Platz: Weber Lumin Compact

Der Weber Lumin Compact Grill bietet eine Kombination aus kompakter Größe und leistungsstarker Grilltechnologie. Mit seiner benutzerfreundlichen Bedienung, schnell erreichbaren hohen Temperaturen und dem robusten Design sorgt er für gute Grillergebnisse, ohne viel Platz zu beanspruchen.

Weber Lumin Compact

weber lumin compact

Zusammenfassung Testergebnisse

  • Grillergebnis (27%): gut (1,7)
  • Ausstattung (25%): gut (2,4)
  • Verarbeitung (20%): gut (1,9)
  • Aufbau (15%): sehr gut (1,0)
  • Service & Umwelt (13%): sehr gut (1,4)

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

4. Platz: Landmann EG-II-590

Der Landmann EG-II-590 überzeugt mit einer robusten Verarbeitung und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten als Gasgrill. Mit einer großzügigen Grillfläche und leistungsstarken Brennern sorgt er für gleichmäßige Hitzeverteilung. Zudem ermöglicht der integrierte Seitenkocher zusätzliches Kochen oder Erwärmen von Beilagen direkt am Grill.

Landmann EG-II-590

Landmann EG-II-590

Zusammenfassung Testergebnisse

  • Grillergebnis (27%): sehr gut (1,5)
  • Ausstattung (25%): gut (2,0)
  • Verarbeitung (20%): gut (2,4)
  • Aufbau (15%): gut (2,2)
  • Service & Umwelt (13%): sehr gut (1,4)

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

5. Platz: Enders EFlow Pro 2 Turbo

Der Enders EFlow Pro 2 Turbo überzeugt durch eine schnelle und gleichmäßige Wärmeverteilung – ideal für knackige Ergebnisse bei Grillgut und Co. Mit seinem modernen Design und der Turbo-Funktion sorgt er für eine schnelle Zubereitung.

Enders Eflow Pro 2 Turbo

Enders Eflow Pro 2 Turbo

Zusammenfassung Testergebnisse

  • Grillergebnis (27%): sehr gut (1,4)
  • Ausstattung (25%): ausreichend (4,0)
  • Verarbeitung (20%): sehr gut (1,1)
  • Aufbau (15%): gut (2,3)
  • Service & Umwelt (13%): gut (1,8)

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

6. Platz: Char-Broil Smart-E

Der Char-Broil Smart-E ist mit einer benutzerfreundlichen Smart-Technologie ausgestattet ist, die es ermöglicht, die Grilltemperatur und den Garvorgang bequem per Smartphone-App zu steuern. Mit seiner hohen Leistung und gleichmäßigen Wärmeverteilung sorgt der Grill für perfektes Grillen von Fleisch, Fisch und Gemüse. Zudem überzeugt er durch die einfache Reinigung und lange Haltbarkeit des robusten Materials.

Char-Broil Smart-E

Char-Broil Smart-E

Zusammenfassung Testergebnisse

  • Grillergebnis (27%): gut (1,9)
  • Ausstattung (25%): befriedigend (3,2)
  • Verarbeitung (20%): gut (1,9)
  • Aufbau (15%): gut (2,3)
  • Service & Umwelt (13%): sehr gut (1,4)

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

7. Platz: WMF Profi Plus Urban Master

Der WMF Profi Plus Urban Master Grill ist ein 2-in-1-Elektrogrill, der sowohl als Grill bis 340°C als auch mit einem integrierten Garraum bis 200°C beeindruckt. Mit 3.000 Watt Leistung eignet sich der Grill für das „Rückwärtsgrillen“ oder das Nachziehen von Fleisch. Die benutzerfreundliche Steuerung mit Touch-Tasten, Drehknopf und LED-Anzeige sorgt dabei für eine einfache Handhabung.

WMF Profi Plus Urban Master

WMF Profi Plus Urban Master

Zusammenfassung Testergebnisse

  • Grillergebnis (27%): gut (2,0)
  • Ausstattung (25%): befriedigend (2,8)
  • Verarbeitung (20%): befriedigend (2,6)
  • Aufbau (15%): gut (2,0)
  • Service & Umwelt: gut (2,0)

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

Fazit

Die sieben hier getesteten Elektrogrills sind allesamt viel, viel besser als der Ruf dieser Produktkategorie. Bei den Tischgrills überzeugt der vielseitige Ninja Woodfire, der zwar relativ klein ist, aber trotzdem auch wirklich BBQ mit Umlufthitze beherrscht. Bei den Standgrills kann Landmann sich an die Spitze setzen. Grund ist hier die gute Ausstattung, wobei beim reinen Grillen der Enders noch etwas besser abschneidet. Letztlich ermöglichen aber alle Geräte einen entspannten Grillabend für zwei bis etwa sechs Personen, je nach Modell und davon abhängig, was dann alles auf den Rost kommt.

Elektrogrills: Der Bedarf ist da

Die Gründe für Elektrogrills sind vielfältig. So gibt es genug Menschen, die in Mehrfamilienhäusern nur einen Balkon zur Verfügung haben und deren Hausordnung das Grillen mit Gas und erst recht mit Kohle verbietet. Dennoch will man auch die am Grillboom der letzten Jahre teilhaben lassen, denn vor allem der Markt für Gasgrills ist inzwischen einigermaßen gesättigt. Zum anderen sorgen immer heißere Sommer dafür, dass in manchen Regionen das Grillen über offener Flamme zumindest während der trockenen Monate verboten wird. Auch hier kann dann der E-Grill eine Lösung sein, zumal Geräte wie der Weber Lumin Compact oder der Ninja Woodfire eventuell sogar noch Platz im Wohnwagen oder Camper fänden.

Hähchenfilet und Würste auf dem Rost eines Elektrogrills
Schöne Röstaromen, wie hier bei Enders, klappen mit modernen E-Grills ohne Probleme

Mythos Geruchsarmut

Neben dem Risiko von Funkenflug oder Fettbrand bei offenen Flammen ist auch die Rauch- und Geruchsentwicklung ein Grund, warum Kohle und Gas bei Mehrfamilienhäusern nicht gern gesehen sind. Ob hier allerdings Elektrogrills im Vorteil sind, darf bezweifelt werden. Wer schon einmal ein Steak in eine heiße Gusseisenpfanne auf dem Herd gelegt hat, weiß, dass das durchaus Potenzial zur Aktivierung der Rauchmelder hat. Das ist bei den hier getesteten Grills, die durchweg mindestens 250° C am Rost schaffen, nicht anders. Und wer dann noch auf die Idee kommt, vor Marinade triefendes Fleisch etwa beim Enders oder Severin auf die jeweils rund 500° C heiße Hochleistungszone zu legen, der riskiert respektable Qualmwolken und eventuell das gute Verhältnis zu den Nachbarn.

Der Ninja Woodfire kann zudem noch mit Räucherchips für entsprechendes Raucharoma sorgen. Und Webers Lumin bietet ebenfalls die Option, mit Smoking-Chips zu arbeiten. Aber auch hier bleibt festzuhalten, dass der Holzrauch nicht final im Gerät verbleibt. Damit ist klar, dass, anders als etwa ein Kontaktgrill, keiner der Elektrogrills für den Betrieb in Innenräumen gedacht ist.

Der Weber Lumin mit halb offenem Deckel und qualmenden Räucherchips in der Schale
Manche E-Grills wie der Weber Lumin können auch smoken. Das ist also nichts für den Innenbereich


Elektrogrills: Ernst zu nehmende Geräte

Auch rein optisch gehören die Grills eher nach draußen. Vor allem die E-Grills von Enders, Char-Broil und Landmann stehen hier der klassischen Gasgrill-Station in nichts nach. Aufklappbarer Deckel, Unterschrank und Seitentische machen deutlich, dass es sich hier um „ausgewachsene“ Grillgeräte handelt. Entsprechend braucht aber auch der Aufbau etwas Zeit. Vor allem beim Enders gibt es etwas mehr zu schrauben, aber dafür wirkt der Grill im Anschluss auch sehr solide, sogar wertiger als der deutlich teurere Char-Broil und auch als der Landmann, der allerdings designtechnisch viel hermacht. Die anderen Grills präsentieren sich durchweg als gut verarbeitete Tischgrills, die ohne viel Montageaufwand einsatzbereit sind. Ausnahme ist hier Profi Plus Urban Master von WMF, der es mit seinem Gestell aus vier Stahlrohrbeinen etwas an Stabilität vermissen lässt, wobei das Gerät selbst durchaus ordentlich verarbeitet ist.

Der WMF ist neben dem Severin auch das einzige Gerät, dass auf das Konzept der Wasserschale unter den Heizelementen setzt, wie man es von den Elektrogrills schon lange kennt. Alle anderen Modelle verwenden eine Fettwanne oder zumindest ein Auffangschälchen wie der Woodfire. Vom Handling her ist das angenehmer als eventuell noch schwappendes Wasser, in dem Fett und andere Rückstände schwimmen. Immerhin lassen sich alle Grills im Verhältnis zu ihrer Größe gut verstauen, weil sie entweder keine oder anklappbare Seitenteile haben. Beim Char-Broil wären allerdings etwas bessere Rollen wünschenswert. Die verbauten sind schon auf einer leicht unebenen Terrasse etwas hakelig. Dabei ist auch der Smart-E trotz Unterschrank und Seitenablagen keineswegs riesig. Die Menge und Länge der von der Stromversorgung her überhaupt möglichen Heizelemente limitiert die Baugröße auf das maximale Maß eines Zweibrenner-Gasgrills – dazu später mehr.

Die zwei Heizelemente der Turbo-Zone beim Enders unterhalb des Rostes
Mit der Turbo-Zone bei Enders oder der Boost-Zone bei Severein ist Exra-Hitze möglich. Bis 500°C schaffen die Geräte etwa

Mit Elektrogrills grillen ist anders

Es deutet sich also schon an, dass die modernen E-Grills nichts mit einem günstigen Gerät gemein haben, bei dem man eine halbe Stunde warten muss, bis eine Bratwurst zumindest etwas Farbe bekommt. Zwar ist das Funktionsprinzip sehr ähnlich, weil auch die hier getesteten Grills mit Heizstäben arbeiten, die bogenförmig unter dem Rost entlanglaufen. Aber sie haben insgesamt viel mehr Leistung und sind bei der Turbo- (Enders) oder Boost-Zone (Severin) dann sogar gedoppelt. Hier lassen sich ohne Probleme auch Steaks mit einer ordentlichen Röstkruste veredeln. Allerdings nur, wenn man sich auf die Geräte einlässt.

Denn auch wenn die E-Grills bei der maximalen Temperatur durchaus punkten können, so ist das Heizverhalten dennoch ganz anders, als man es vielleicht von Kohle oder eben Gas kennt. Die Heizstäbe erzeugen eine reine Strahlungshitze. Allerdings keineswegs so großflächig, wie das bei den Hochtemperatur-Keramikbrennern in Gasgrills der Fall ist. Entsprechend dauert es, bis ein E-Grill richtig aufgeheizt ist. So benötigt zum Beispiel der Char-­Broil Smart-E eine gute halbe Stunde, bei kalter Witterung auch länger, um auf seine maximale Temperatur von 380° C zu kommen. Ein guter Gasgrill schafft das bei voller Leistung in etwa 15 bis 20 Minuten.

Elektrogrills haben kaum Konvektion

Viel problematischer sind aber zwei andere Aspekte. So gibt es in den Grills technisch bedingt erst einmal recht wenig Konvektionshitze. Die heiße Luft wird nicht wirklich umgewälzt. Bei niedrigen Temperaturen indirekt zu grillen ist so eher schwierig. Bei Landmann gibt es immerhin einen kleinen Lüfter, der für Zirkulation sorgt, beim Ninja Woodfire sogar einen großen im Deckel, der richtige Umlufthitze ermöglicht. Entsprechend funktioniert das Gerät auf Wunsch auch als Heißluftfritteuse. WMF wiederum hat sich hier ganz geschickt aus der Affäre gezogen. Hier gibt es einen Grill und darun­ter eine Art flachen Backofen (Salamander) mit Oberhitze, der auch geringe Temperaturen schafft. Am schwersten tut sich hier letztlich der Char-Broil, weil er nur ein Heizelement besitzt. Es wird also immer die komplette Fläche erhitzt. Das verleiht dem Grill, der unter dem Rost noch eine geschlossene Fläche aus Metallblech zur besseren Hitzeverteilung besitzt, ein wenig den Charakter einer elektrischen Grillplatte, wie man sie vielleicht in Restaurants schon mal gesehen hat. Allerdings fehlt dem Rost etwas Masse.

Flüssigkeit in einer Ecker der Wasserschale beim Severin
Die Wasserschale bei Severein oder WMF hält die Wanne zwar sauber, ist aber, wenn voll, unschön zu reinigen. Die Flüssigkeit schwappt.


„Temperaturnachschub“

Die zweite Schwierigkeit bei Elektrogrills besteht – verglichen mit leistungsstarken Gasgrills – in der geringeren Fähigkeit, Wärmeenergie schnell nachzuliefern. Grillt man rückwärts, bringt also Fleisch indirekt erst auf annähernd die gewünschte Kerntemperatur und verpasst ihm dann eine Röstkruste, dann muss der Grill dazu hochgefahren werden. Bei einem relativ voll belegten Rost haben hier die Heizelemente zu kämpfen: Das Grillgut nimmt schneller Energie auf, als über den Rost nachgeliefert werden kann. Vor allem der Severin tut sich mit dem serienmäßigen Edelstahlrost trotz 500-Grad-Zone hier schwer, weil zum einen Edelstahl im Vergleich zu Guss der schlechtere Wärmeleiter ist, und zum anderen er nur mit offenem Deckel im Boost-Modus betreibbar ist. So geht auch noch recht viel Energie an die Umgebung verloren. Etwas besser wird es mit dem optionalen Gussrost, aber man merkt den E-Grills durchaus die spezielle Art der Wärmeübertragung sowie die im Vergleich zu Gas und Holzkohle naturgemäß geringere Heizleistung an. Die Geräte mit der höchsten Leistungsaufnahme sind Landmann, Enders und Severin mit je etwa 2,8 Kilowatt (kW), verteilt auf alle Heizelemente. Ein guter Gasgrill liefert 3,5 kW und mehr, und das pro Brenner. Zwar kann das auch längst nicht jeder Gasgrill in hohe Temperaturen am Rost umsetzen, aber insgesamt ist es schon ein Unterschied, ob man im Garraum alle 30 Zentimeter eine Flammtemperatur von etwa 900° C zum Heizen zur Verfügung hat oder eben „nur“ eine Heizwendel mit vielleicht 400 bis 500° C.

Stromnetz als Leistungsbremse

Fairerweise muss man sagen, dass der limitierende Faktor hier auch das Stromnetz ist. Bei mehr als 3,5 kW Last lösen hierzulande üblicherweise die Sicherungsautomaten aus. Hängen also neben dem E-Grill noch weitere Verbraucher im selben Sicherungskreis, kommt dieser womöglich an seine Grenzen. Trotzdem: Gibt man den E-Grills die Zeit, auf Temperatur zu kommen, lässt sich mit ihnen auch ein sehr schönes Grillmuster zaubern. Dabei sind, auch was Wiederaufheizen angeht, die kleinen Exemplare von Ninja Kitchen und WMF deutlich im Vorteil. Beim Woodfire kommt zudem noch das leistungsfähige Umluftgebläse dazu, sodass das Gerät auch von oben gart. Das allerdings auch mit einer Intensität, dass hier die Grenze zwischen Grill und Heißluftbackofen sehr stark verschwimmt.

Knusprige Hähnchenunterkeulen auf dem Rost des Ninja Woodfire
Knusprige Hähnchenunterkeulen mit Raucharoma sind im Woodfire kein Problem, der E-Grill beherrscht dank Umluft auch BBQ.

Bedienung der Elektrogrills

Durch die vergleichsweise lange Aufheizphase und die recht gleichmäßige Hitzeverteilung ist es gar nicht so leicht, bei E-Grills mit Temperaturen und Temperaturzonen zu spielen. Umso sinnvoller ist es, wenn man den Grill recht genau einregeln kann. Bei vier der sieben Geräte ist das kein Pro­blem; sie bieten alle die Option, eine Temperatur gradgenau vorzuwählen. Beim WMF trifft das aber nur auf den Backofen zu, der Grill bietet nur eine neunstufige Skala. Immerhin: Die jeder Stufe zugeordnete Temperatur kann man der Anleitung entnehmen. Auch erinnert die Bedienung etwas an ein Kochfeld mit Touch-Steuerung: Etwas weniger Tipp-Arbeit auf dem Hochglanz-Panel wäre besser. Immerhin ist die Anzeige jederzeit gut ablesbar, was leider bei Severin nicht der Fall ist. Bei hellem Sonnenlicht ist die leider kaum erkennbar. In dem Fall kann man hier bei der smarten Version zumindest auf die App zurückgreifen. Das ist immer noch komfortabler als bei Enders und Weber, wo die Temperaturregelung viel mit Gefühl und Erfahrung zu tun hat. Hier gibt es, mit Ausnahme des Deckelthermometers beim Lumin, keine Gradanzeige. Und es braucht zudem viel Feingefühl und gute Ohren, damit man beim Betätigen der Regler auch mitbekommt, wann das Gerät tatsächlich schaltet. Das ist zumindest dann wichtig, wenn man sich im eher unteren Temperaturbereich bewegen möchte.



Elektrogrills sind komfortabel zu reinigen

Im Gegensatz zu vielen Holzkohle- und Gasgrills sind die E-Grills recht dankbar zu reinigen. Das hängt natürlich auch mit der vergleichsweisen geringen Größe zusammen, die es ermöglicht, viele Teile in der Spülmaschine zu reinigen. Besonders praktisch: Bei Enders besteht die Innenwanne aus vier ineinandergesteckten Elementen, die ebenfalls spülmaschinentauglich sind. Die Heizelemente selbst werden übrigens ganz konventionell freigebrannt, was letztlich auch mit den Rosten funktioniert.

Eine Hand mit Grilbürste, die den Rost des Char-Broil reinigt
E-Grills werden im Prinzip genauso gereinigt, wie man das auch von Gas- oder Holzkohlemodellen kennt.

Stromverbrauch bei Elektrogrills

Bleibt zum Schluss noch die Frage nach den Kosten des Grillvergnügens. Nutzt man etwa den Landmann, den Enders oder den Severin unter voller Last für eine Stunde, so verbraucht man knapp drei Kilowattstunden Strom, was ungefähr 1,20 bis 1,50 Euro kostet. Allerdings schlägt ein Kilogramm nachhaltig produzierte, heimische Holzkohle auch mit rund 2,50 Euro zu Buche, ein Kilogramm Propangas aktuell mit 2,50 Euro bis 3 Euro. Elek­trisches Grillen ist also nicht einmal teurer als konventionelles Grillen, zumal erfreulicherweise auch alle Grills im Test bei den Verbrauchsmessungen sogar unter den Herstellerangaben bleiben.

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Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion...

Autor Welf Sendel

Welf Sendel hat an der Hochschule Magdeburg-Stendal seinen Bachelor of Arts in "Journalismus und Medienmanagement" absolviert. Während des Studiums sammelte...