Elektrische Zahnbürsten im Test: Das Wichtigste in Kürze- Elektrische Zahnbürsten putzen intensiver und erreichen schwierige Stellen.
- Schallzahnbürsten sind einfach zu führen und schonen das Zahnfleisch.
- Markengeräte wie von Philips sind teuer, überzeugen aber mit einer hohen Putzleistung.
- Bürsten von Drogeriemärkten sind gute Einsteigermodelle.
- Der Testsieger ist eine smarte Zahnbürste von Oral-B.
Zähne putzen: Elektrisch besser als per Hand
Die Auswahl an elektrischen Zahnbürsten ist riesig. Sie werden empfohlen, wenn die Mundhygiene mit manuellen Bürsten nicht ausreicht. So sollen fehlende manuelle Fähigkeiten ausgeglichen werden. Aber: Bei Menschen, die sehr intensiv putzen und zudem ein empfindliches Zahnfleisch haben, kann es durch elektrische Bürsten zu einem Rückgang des Zahnfleisches („Rezession“) kommen. Hier gilt es, die Empfehlungen des Herstellers genau zu beachten. Sinnvoll ist es auch sich die Handhabung durch eine Fachkraft in der Mundhygiene genau erklären zu lassen.
Fast alle elektrischen Zahnbürsten sind mittlerweile auch mit einer Druckkontrolle ausgestattet. So wird zu starkes Schrubben mit einem Piepton oder Vibrieren geahndet. Dabei entspricht die empfohlene Nutzungshäufigkeit der einer Handzahnbürste, d. h. mindestens zweimal täglich. Wer hofft, mit der elektrischen Zahnbürste Zahnseide oder Interdentalbürsten zu vermeiden, wird enttäuscht sein. Zwar reinigen die Geräte grundsätzlich besser als Handzahnbürsten und erreichen auch schwierige Stellen. Doch die (manuelle) Zahnzwischenraumhygiene bleibt unabdingbar, um Karies gerade in den relevanten Zwischenräumen zu vermeiden.
Vorteile einer elektrischen Zahnbürste
- effizientere Reinigungsleistung
- meistens Druckkontrolle vorhanden
- mit Timer-Funktion für kontrollierbares Putzen
- verschiedene Programme für eine abgestimmte Nutzung auf individuelle Bedürfnisse
“DIE VOREINGESTELLTE PUTZZEIT DER ZAHNBÜRSTEN IST OFT ZU KURZ”
Schallzahnbürste kaufen: Ja oder nein?
Elektrische Zahnbürsten lassen sich in rotierend-oszillierende Zahnbürsten und Schallzahnbürsten (häufig mit dem Zusatz „Sonic“) unterteilen. Bei der Rotationszahnbürste gibt es einen runden Bürstenkopf, der mittig auf dem Zahn platziert wird. Durch die Rotation des Bürstenkopfs um die eigene Achse und schnellen Wechsel der Bewegungsrichtung wird der Zahn gesäubert. Damit der sensible Bürstenkopf richtig zum Einsatz kommt, erfordert die Handhabung einer rotierend-oszillierenden Bürste durchaus Übung.
Hingegen ist die Schallzahnbürste weniger empfindlich und der längliche Bürstenkopf erinnert an die bekannte Handzahnbürste. Es bewegen sich hier ausschließlich die Bürsten und nicht der gesamte Bürstenkopf. Die Zähne werden daher auch nicht mittels Schallwellen gereinigt, sondern die Putzleistung wird durch die hochfrequent schwingenden Borsten des speziellen Bürstenkopfes unterstützt. Statt mit manuellem Druck erfolgt die Reinigung über die gerichteten Schaumwellen der Zahnpasta. Aufgrund der schonenden Leistung eignet sich eine Schallzahnbürste auch für Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch.
Elektrische Zahnbürsten von Philips und fairywell im Test
Die Philips Sonicare DiamondClean hat mit ihrer Reinigungsleistung überzeugt. Mit 62.000 Bürstenkopfbewegungen pro Minute reinigt sie die Zähne zuverlässig. Dabei verfügt die Sonicare über fünf unterschiedliche Programme in jeweils drei Intensitätsstufen. Auch Andruckkontrolle und Timer sind vorhanden. Ein ergonomisches und sehr ansprechendes Design sowie ein langes Handstück ermöglichen eine gute Abdeckung des gesamten Mundraums. Die Zahnbürste kommt mit einem Reiseetui, das auch als Ladegerät dient, und einem praktischen Ladeglas für zu Hause. Auskunft zur Putzleistung gibt die passende App, deren Einrichtung einfach gelingt. Dies alles hat seinen Preis mit aktuell 205 Euro.
Deutlich günstiger ist die Sonic Electric Toothbrush von fairywill mit ca. 25 Euro. Diese Zahnbürste verfügt auch über fünf verschiedene Programme, arbeitet aber nur mit 40.000 Bewegungen pro Minute. Auch sind ein Drucksensor und Intensitätsstufen nicht vorhanden. Mit 4 Ersatzbürsten und inklusive Interdentalbürsten ist die Zahnbürste jedoch gut ausgestattet. Allerdings verfügt das Gerät über einen Nickel-Metallhydrid-Akku, der bei Über- oder Tiefentladung schnell kaputt gehen kann. Dieser wird mit einem einfachen USB-Kabel aufgeladen. Die fairywill ist deutlich kürzer und dünner. Daher liegt sie bei Weitem nicht so gut in der Hand wie die Philips Sonicare und bei Bedarf kann ein Reiseetui dazugekauft werden.
Preis/Leistungs-Sieger des Tests: Schallzahnbürste von Rossmann
Auch die Drogeriemärkte bieten elektrische Zahnbürsten als Eigenmarken zu einem Preis zwischen 25 und 30 Euro an. Im Test waren die Modelle von Rossmann Prokudent Sonic sowie die dm Dontodent Sonic Power. Beide verfügen über vier Programme und drei Intensitätsstufen. Überdies gibt es bei der Dontodent verschiedene Timer-Funktionen und einen Drucksensor. Mit 41 db ist das Gerät im Test das Leiseste. Allerdings betragen die Schwingungen nur 31.000 pro Minute, was in der Putzleistung fühlbar ist.
Genauso ist es bei der elektrischen Zahnbürste von Rossmann – weniger Putzleistung aber dafür angenehmer für die Ohren. Der Testsieger im Bereich Preis-Leistung verzichtet zudem auf einen Drucksensor. Dafür punktet der Drogeriemarkt mit den günstigeren Bürstensätzen. Dies ist ein Aspekt, der bei der Anschaffung nicht vergessen werden sollte. Trotz des wenig ausgefeilten Designs liegen die Geräte beider Drogeriemärkte erstaunlich gut in der Hand.
Der Testsieger unter den elektrischen Zahnbürsten: Oral-B iO
Ein ganz anderes Model ist die Oral-B iO: die einzige rotierend-oszillierende Bürste im Test. Mit einem stolzen Preis von fast 400 Euro ist die iO der Ferrari unter den elektrischen Zahnbürsten. Durch die einfach installierbare App, die sich per Bluetooth mit dem Handstück verbindet, ist eine genaue Kontrolle der Putzleistung und des Drucks möglich. Der Putzfortschritt kann live in der App verfolgt werden und am Ende strahlen alle Zähne in der Visualisierung in Weiß. So macht das Putzen der ganzen Familie Spaß. Alle Daten werden gespeichert, sodass man eine Veränderung in den Putzgewohnheiten sehen kann. Wenn man mal ohne Smartphone putzt, gibt das kleine integrierte OLED-Display im Handstück direktes Feedback.
Doch die iO watet nicht nur mit einer rundum smarten Funktionsweise auf: Die Bürste liegt sehr gut in der Hand und ist durch ihr Design genauso schmeichelhaft fürs Auge. Während der Nutzung ist das Gerät für eine rotierend-oszillierende Bürste angenehm leise. Mit 7 verschiedenen Intensitätsstufen und 6 Programmen ist die Zahnbürste sehr individuell einstellbar. Selbst das Etui ist durchdacht und besonders handlich, sodass die iO platzsparend und sicher auf Reisen mitgenommen werden kann.
FAZIT
Für Erstanwender von elektrischen Zahnbürsten empfiehlt sich eine gute Einführung beim Zahnarzt. Dann hinterlässt auch das einfachste Model bei der korrekten Anwendung ein deutlich saubereres Gefühl der Zähne als mit einer Handzahnbürste. Die Oral-B iO und Sonicare von Philips sind in Handhabung, Qualität und Ergebnis auf höchstem Niveau. Dank innovativer Technologie und sehr guter App ist die iO einen Tick voraus und verdienter IMTEST-Testsieger. Nur der Preis verursacht definitiv Schmerzen.