Ob zur Arbeit, zum Einkaufen, für Reise oder Freizeit: Fast alle Fahrten lassen sich bequem auch per Pedelec bewältigen. IMTEST hat fünf „Pedal-elektrisch betriebene“ E-Bikes für Damen mit StVO-konformer Ausstattung getestet. Die E-Räder unterstützen die Fahrerin mit einem maximalen Tempo von bis zu 25 km/h beim Treten. Aber auch für Männer, die Wert auf einfaches Aufsteigen legen, ist im Testfeld etwas dabei.
Inhaltsverzeichnis
E-Bikes für Damen: Von sportlich bis gemütlich
Wer meint, dass ein Damenrad per se langweilig aussieht, hat wohl noch nie ein schickes Commuter:ON 7 WMN von Canyon gesehen. Damit kann sich selbst manch vermeintlicher Stadtflitzer mit Mittelstange nicht messen. Und auch das Geero 2 CityComfort „Cream +“ sucht seinesgleichen: Denn ein E-Bike im derart eleganten Retro-Look ist bislang nicht allzu oft auf der Straße anzutreffen. Eine gelungene Verbindung zwischen schickem E-Bike und praxistauglichem Allrounder für sie und ihn schafft das Vale Go! 9D EQ von Electra spielend.
Mit den beiden Schwergewichten Endeavour 3.B Move von Kalkhoff (25,6 Kilogramm) und dem Milano Plus von LeonCycle (26,9 kg) geht es im Testfeld der E-Bikes für Damen schließlich dann aber doch noch etwas pragmatischer zu. Welches der Pedelecs die beste Kombination aus Fahrkomfort, Antritt und Ausdauer für sie und auch ihn bietet, zeigt der große Test.
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Leistung im Labor geprüft
Auch wenn die äußeren Merkmale eines Rads für den Kauf mitentscheidend sein dürften, maßgeblich sind doch andere Faktoren: Denn bei einem E-Bike, das mitunter weit über 4.000 Euro kostet, will niemand auf verlässliche Angaben zu Ausdauer, Motorleistung und Fahrkomfort verzichten. Daher müssen die Reichweiten, die pro Akkuladung möglich sind oder die maximale Unterstützung eines E-Motors möglichst praxisnah und vergleichbar ermittelt werden.
Dies hat die Velotech.de GmbH für IMTEST übernommen und die Leistungen der E-Bikes für Damen nach zertifizierten Verfahren geprüft. Das renommierte Labor für Produktsicherheit mit Sitz in Schweinfurt nutzt für die Tests sämtlicher Leistungsmessungen der Räder einen in seinem Funktionsumfang in ganz Europa einzigartigen und selbst entwickelten Leistungsmessstand (eRig) für Elektrofahrzeuge.
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Test-Ergebnisse für Tempo und Ausdauer
Bei den Tempo- und Ausdauer-Tests für Strecken mit moderaten Steigungen ergaben die Messungen auf dem eRig beispielsweise für das Milano Plus von LeonCycle bei maximal eingestellter Unterstützungsstufe ein sehr hohes Tempo von 23,47 km/h. Hier über eine Distanz von knapp 28 Kilometern (km) gefahren. Ein guter Wert. Mit maximaler Unterstützung durch den E-Motor schafft das Pedelec zudem eine Flachland-Strecke von knapp 129 km, bis eine Akkuladung leer gefahren ist.
Mit 106 km schneidet in diesem Test das Endeavour 3.B Move von Kalkhoff ebenfalls gut ab. Knapp gefolgt vom Electra Vale Go! 9D EQ mit rund 100 km. Die Akkus lassen sich übrigens bei allen Pedelecs einfach entnehmen – nur beim Canyon ist das etwas komplizierter. Außerdem können sie auch am Rad aufgeladen werden. Hier tanzt das Geero aus der Reihe, bei dem dies nicht möglich ist.
So lief der Reichweiten-Test
Damit die Reichweiten-Tests für alle Räder vergleichbar sind und nicht etwa durch Witterungsbedingungen wie Gegenwind, Regen oder Tagesform der Fahrerin oder des Fahrers abweichen, werden sie im Labor ermittelt. Dort dann zu jeweils stets gleichen Bedingungen. Dazu zählt auch ein festgelegtes Fahrergewicht. Dieses entspricht dem Durchschnittsgewicht eines Erwachsenen. Es wird zum eigentlichen Pedelec-Gewicht addiert.
Außerdem müssen die Pedelecs beweisen, wie zuverlässig ihre Bremsen im Alltag reagieren. Geprüft wird das auf einem speziell dafür entwickelten Bremsprüfstand („Break Bull 2“; siehe Foto) zur Bremskraft-Messung an Vorder- und Hinterrad – bei nasser und trockener Strecke. Am besten unter den E-Bikes für Damen hat sich dort das Electra-Pedelec bewährt. Die Note für den Bremsentest lautet: „sehr gut“ für das etwas schwere Rad (24,4 kg) mit seinem hohen zulässigen Gesamtgewicht (136 kg).
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Die E-Bikes in der Praxis
Wie steht es um den Fahrkomfort, die allgemeine Handhabung der Pedelecs, eine stabile Straßenlage und sicheres Kurvenfahren? Davon überzeugten sich die IMTEST-Redakteure auf kurzen und längeren Fahrten durch Stadt und Land. Sie traten selbst mit in die Pedale und prüften, wie gut der jeweilige Motor in der Praxis mitarbeitet. Das Electra Vale Go! etwa fährt über längere Strecken sehr bequem. Es bietet eine stabile Straßenlage und zeigt sich sehr sicher bei Kurvenfahrten. Auch abseits befestigter Pisten verhält sich das Vale Go! zuverlässig.
Das sportliche Canyon Commuter:ON 7 WMN vermittelt einen ähnlich guten Fahreindruck: Obwohl es auch über Kopfsteinpflaster verhältnismäßig geschmeidig fährt, ist es für Wald- und Feldwege nur bedingt geeignet. Sein Revier ist ganz klar die Stadt. Dort fühlt sich auch das elegante Geero 2 City- Comfort „Cream +“ wohl. Allerdings reagiert es auf unebenen Untergrund mit etwas instabiler Lenkung.
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Von null auf 25
Beim Antritt können das Kalkhoff und das Electra dank Bosch-Mittelmotoren mit kraftvoller Tretunterstützung punkten. Denn im Kalkhoff steckt ein Perfomace Line und im Electra ein Active Line Plus. Beim Milano Plus von LeonCycle kommt der Heckmotor („Das-Kit X15“) hingegen etwas schwerfällig auf Touren. Hier muss kräftig mitgetreten werden, um das Maximaltempo von 25 km/h zu erreichen. Auch das Geero zeigt sich beim Antritt eher gemächlich. Mit dem Canyon dagegen geht es sehr sportlich vom Fleck.
So sind die E-Bikes für Damen ausgestattet
Gut sehen und gesehen werden, Gepäck transportieren, das Rad sicher abstellen und mit sauberer Hose nach Hause kommen, wenn es unterwegs durch Pfützen oder über verdeckte Straßen geht: Mit allen Pedelecs aus dem Testfeld E-Bikes für Damen ist das ab Werk ohne Probleme möglich. Die E-Räder wie folgt ausgestattet:
- Lichtanlage (bei allen eingebaut)
- Seitenständer
- Gepäckträger
- Schutzbleche
Eine zusätzliche Federgabel bieten das Endeavour 3.B Move von Kalkhoff sowie LeonCycles Milano Plus. Auch Fahrraddaten wie Tempo, Akkustand oder Streckeninfos lassen sich bei den Pedelecs direkt über ein kleines Display am Lenker ablesen – mit Ausnahme des Commuter:ON 7 WMN. Hier braucht die Fahrerin entweder ein Garmin-Navi oder die Rider App von Fazu (für iPhone und Android-Smartphones). Die Geräte lassen sich dann als praktisches Zubehör fürs E-Bike per Halterung befestigen.
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FAZIT
Der Test der E-Bikes für Damen ergab einen knappen Sieg für das Electras Vale Go! 9D EQ. Es kombiniert bequemen Fahrkomfort mit kraftvollem Antritt und sicherer Straßenlage. Damit eignet sich gut für Stadt und Land und sowohl für Frauen als auch Männer. Wesentlich schwerfälliger, aber dafür auch um einiges ausdauernder, fährt sich das – für E-Bike-Verhältnisse – günstige LeonCycle Milano Plus.