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Fahrradlicht 2024: E-Bike-Leuchten für Herbst & Winter im Test

Die besten Lichter für E-Bike und Fahrrrad mit und ohne Zusatzfunktionen.

Zwei Fahrradfahrer im Halbdunkel auf der Straße fahrend.
© Knog, Prophete, Buechel

Für jedes (E-) Bike: Fahrradlichter // IMTEST

Die besten Lichter fürs Rad mit und ohne Zusatzfunktionen.

Im Winter und Herbst beeinträchtigen Dämmerung, Nebel oder Regen die Sicht für Rad- oder E-Bike-Fahrer erheblich. Reflektoren an der Kleidung und am Rad sowie grelle Farben tragen gut dazu bei, aber auch die richtigen Fahrradlichter ist wichtig. Wie gut Anstecklichter von Prophete, Büchel, Cosmic Sports, Sigma und Busch + Müller im Vergleichstest abgeschnitten haben, verrät der Artikel.

Mit Fahrradlampen E-Bikes und Fahrräder StVZO-konform ausstatten

Wer kein vorinstalliertes Licht an seinem Fahrrad oder E-Bike hat, ist verpflichtet, eins nachzurüsten, wenn er oder sie am Straßenverkehr teilnehmen möchte. Die Lichter brauchen nicht permanent mitgeführt werden, sie müssen aber einsatzbereit sein, wenn die Lichtverhältnisse dies erforderlich machen. Wer nachts ohne erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 35 Euro rechnen.


Torsten Fischer
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Beleuchtung während der Dämmerung, bei Dunkelheit und bei schlechten Sichtverhältnissen anzubringen sind. Ich plädiere dafür, die Beleuchtung vorsichtshalber mitzunehmen, wenn die Tour vielleicht etwas länger dauert oder das Wetter sich schlagartig ändern könnte (Sommergewitter).Torsten Fischer, Verkehrswacht Hamburg

Die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) besagt, dass jedes Rad mit einem weißen Vorder- und einem roten Rücklicht sowie passiver Beleuchtung ausgestattet sein muss. Ebenso ist vorgeschrieben, dass die Beleuchtungsstärke des Frontscheinwerfers mindestens zehn Lux im Abstand von zehn Metern beträgt. Zudem darf der Frontscheinwerfer mit Fernlichtfunktion ausgestattet sein, das Rücklicht darf eine Bremslichtfunktion haben.

Passive Beleuchtung

Zur passiven Beleuchtung zählen unter anderem Speichenreflektoren oder -sticks sowie Reflexstreifen am Reifen oder Felge. Außerdem sind ein weißer Reflektor vorne, ein roter Z-Rückstrahler hinten sowie gelbe Reflektoren an den Pedalen vorgeschrieben.

Fahrradlicht ist aber nicht gleich Fahrradlicht. Beim Kauf einer Fahrradlampe sollte man unbedingt darauf achten, dass das Licht mit einer K-Nummer versehen ist. Diese kennzeichnet die offizielle Zulassung des Kraftfahrt-Bundesamts. Hinter dem Buchstaben K folgt eine Welle samt Nummer.



Die richtige Montage der Fahrradlichter

Die Frontleuchte darf bei korrekter Einstellung den Gegenverkehr nicht zu stark blenden und muss ein gleichmäßiges Lichtfeld aufweisen. Der Nahbereich vor dem E-Bike sollte dabei gut ausgeleuchtet werden. Bei der Montage kann der Fahrradfahrer wie folgt vorgehen: Er markiert einen Punkt in zehn Meter Entfernung auf dem Boden. Auf diesen Punkt soll die hellste Stelle des Lichtkegels treffen – dann ist das Licht gut eingestellt. Das Rücklicht muss mindestens 25 Zentimeter über dem Boden angebracht sein.

Moderne Fahrradlichter, wie das LS 760 I-Go Vision von Trelock bieten dank eines integrierten Sensors Hilfe bei der Montage. Denn hier zeigen Balken an, ob das Licht zu hoch, zu tief oder richtig sitzt. Dem Fahrradfahrer stehen fünf Lichtstufen zur Verfügung, dabei bekommt er minutengenau die Akku-Restdauer angezeigt. In der höchsten Stufe mit einer Lichtstärke von 100 Lux kann eine Sichtweite von bis zu 120 Metern erreicht werden. Trelock bietet das Licht für 144,95 Euro an.

  • Fahrradlicht am Lenker, Totale
  • Befestigung von Fahrradlicht am Lenker , totale
  • Nahaufnahme LED-Display Fahrradlicht
  • Nahaufnahme LED-Display Fahrradlicht
  • Trelock Fahrradlicht Display Nahaufnahme
  • Nahaufnahme LED-Display Fahrradlicht

Passend dazu gibt es das Rücklicht LS 740 für 29,99 Euro, welches mit einer Bremslichtfunktion ausgestattet ist. Dies ist gerade im Stadtverkehr hilfreich, damit Autofahrer die Geschwindigkeit von Radfahrern besser einschätzen können.


Torsten Fischer
Auch Kinderfahrräder benötigen eine Beleuchtung, sobald das Kind von A nach B fährt. Dann ist das Fahrrad kein Spielzeug mehr, sondern ein Verkehrsmittel mit allen gültigen Vorschriften.Torsten Fischer, Verkehrswacht Hamburg

So hat IMTEST die Fahrradlichter getestet

IMTEST hat fünf Fahrradlichter als Set von Sigma, Busch + Müller, Büchel, Cosmic Sports und Prophete zwischen 46 Euro und 127 Euro getestet. Dabei wurde unter anderem die Lichtstärke im hellsten Punkt in zwei Meter Entfernung gemessen und verglichen. Zudem hat IMTEST getestet, ob die Lichter jeweils drei Stürze aus 1,20 Meter Höhe ohne Schaden überstehen und wie einfach das Anbringen und die Handhabung sind.

Fahrrad-Beleuchtungsset Aura 100 / Blaze Link
Das Set Sigma Aura 100 / Blaze Link kostet knapp über 100 Euro. © Sigma

Bei den Sigma Fahrradlampen lassen sich Vorder- und Rücklicht koppeln, sodass sich die beiden Lichter bequem nur über das Frontlicht bedienen lassen. Ist der Akku des Frontlichts leer (auf höchster Stufe knapp fünf Stunden Laufzeit), geht parallel das Rücklicht mit aus. Einzeln genutzt hat es eine doppelt so hohe Laufzeit. Mit 109,95 Euro ist das Beleuchtungsset allerdings kein Schnäppchen.

Zusammenfassung der Testergebnisse:

  • Ausstattung / Funktion (12,5%): gut 1,7
  • Licht / Beleuchtung (50%): gut 2,1
  • Fertigung & Montage (27,5%): gut 2,4
  • Service & Umwelt (10%): gut 2,2
  • PRO
    • Das Rücklicht verfügt über ein Bremslicht, welches für zusätzliche Sichtbarkeit sorgt. Zudem gibt es für das Frontlicht einen Automatikmodus, der die Helligkeit an die Umgebungsbedingungen anpasst.
  • KONTRA
    • Die Bedienung ist anfangs etwas kompliziert und nicht ganz intuitiv.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2


2. Platz und Preis-Leistungssieger: Prophete 100 Lux Beleuchtungsset

Fahrrad-Beleuchtungsset von Prophete
Das Frontlicht wird werkzeuglos mit einer Schraube fixiert, die mitunter langlebiger ist als nur ein Gummiring. © Prophete

Der Zweitplatzierte ist auch gleichzeitig der Preis-Leistungssieger. Mit 45,99 Euro hat der E-Biker ein solides Licht mit vier Leuchtstufen. Im Vergleichstest wies das Frontlicht in einer Entfernung von zwei Metern im hellsten Punkt den höchsten Lux-Wert unter allen Testkandidaten auf.

Zusammenfassung der Testergebnisse:

  • Ausstattung / Funktion (12,5%): gut 1,7
  • Licht / Beleuchtung (50%): befriedigend 2,8
  • Fertigung & Montage (27,5%): gut 1,9
  • Service & Umwelt (10%): gut 2,3
  • PRO
    • Das Frontlicht wird mit einer Schraube (ohne Werkzeug) befestigt und kann damit stramm an jedem Lenker fixiert werden. Zudem lässt es sich horizontal verstellen.
  • KONTRA
    • Laut Hersteller nur gegen Spritzwasser geschützt, nicht wasserdicht.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3



3. Platz: Büchel Vail 100

Productshot Fahrrad-Beleuchtungsset Büchel Vail 100
Das Rücklicht des Sets hat eine Bremslichtfunktion und mit über 14 Stunden eine sehr hohe Laufzeit. © Büchel

Das Büchel Vail 100 ist ein schlichtes, sehr einfach zu bedienendes Beleuchtungsset. Mit über 14 Stunden hat das Rücklicht die zweilängste Akkulaufzeit aller Rücklicht-Testkandidaten. Dank Gummiklemmring lässt es sich einfach und schnell am Lenker befestigen. Das Set kostet 84,95 Euro.

Zusammenfassung der Testergebnisse:

  • Ausstattung / Funktion (12,5%): gut 1,7
  • Licht / Beleuchtung (50%): gut 2,3
  • Fertigung & Montage (27,5%): befriedigend 2,9
  • Service & Umwelt (10%): gut 2,5
  • PRO
    • Das Rücklicht überzeugt optisch mit seiner Strahlkraft und Bremslichtfunktion.
  • KONTRA
    • Ein Dauer- oder Platzregen könnte dem Licht schaden, denn es ist laut Hersteller nur gegen Spritzwasser geschützt.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4


4. Platz: Busch + Müller Ixon Rock / Ixxi

Productshot Fahrradlicht Busch + Müller Ixon Rock und Ixxi
Frontlicht mit Powerbank-Funktion: Mit dem Frontlicht der Ixon Rock kann beispielsweise das Smartphone mit Strom versorgt werden. © Busch + Müller

Genau genommen handelt es sich bei dem Duo aus Frontleuchte Ixon Rock und Rücklicht Ixxi von Busch + Müller nicht um ein Set, sondern zwei separat zu erwerbende Leuchten. Während das Rücklicht mit knapp 24 Stunden Akkulaufzeit deutlich alle Mitbewerber schlägt, weist das Frontlicht mit 2:20 Stunden die geringste Laufzeit auf hellster Stufe auf. Allerdings, im Unterschied zu allen anderen Lichtern, schaltet es sich nach den 2:20 Stunden nicht komplett aus, sondern geht in die nächst-niedrigere Stufe. Zur Befestigung wird das Frontlicht mit einer Schraube (ohne Werkzeug) fixiert. Das Licht selbst wird dann in die Halterung hineingedreht.

Zusammenfassung der Testergebnisse:

  • Ausstattung / Funktion (12,5%): sehr gut 1,0
  • Licht / Beleuchtung (50%): befriedigend 2,6
  • Fertigung & Montage (27,5%): gut 2,5
  • Service & Umwelt (10%): gut 2,4
  • PRO
    • Das Frontlicht kann zusätzlich als Powerbank mit 1.500 Milli-Amperestunden genutzt werden.
  • KONTRA
    • Mit knapp 127 Euro das teuerste und mit gut 150 Gramm das schwerste Set unter allen Testkandidaten.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4


5. Platz: Knog Plug

Fahrrad-Beleuchtungsset Knog Plug von Cosmic Sports
Schickes Design, aber vergleichsweise schwache Leistung im Test: Das Set Plug von Knog. © Cosmic Sports

Beim Knog Plug sind die Front- und Rückleuchte durch das runde Design perfekt aufeinander abgestimmt. Allerdings haben beide Leuchten die geringste Akkulaufzeit. Als Befestigung dienen Klettverschlussbänder, die mithilfe rechteckiger Schnallen an einem kleinen Haken befestigt sind. Die Montage ist dadurch etwas kompliziert, zudem kann sich die Schnalle leicht vom Haken lösen.

Zusammenfassung der Testergebnisse:

  • Ausstattung / Funktion (12,5%): mangelhaft 5,0
  • Licht / Beleuchtung (50%): ausreichend 4,4
  • Fertigung & Montage (27,5%): befriedigend 3,0
  • Service & Umwelt (10%): gut 2,2
  • PRO
    • Klein und kompakt, lasst sich in jeder Tasche unkompliziert mitnehmen. Mit 54,99 Euro ist das Set das zweigünstigste im Test.
  • KONTRA
    • Geringster Lux-Wert in zwei Meter Entfernung im Vergleich zu den anderen Modellen.

IMTEST Ergebnis:

ausreichend 3,9



Weitere Fahrradlichter im Überblick

Während IMTEST fünf aktuelle Sets getestet hat, gibt es auf dem Markt noch weitaus mehr Angebote in unterschiedlichen Preisklassen, darunter sowohl Einzelprodukte als auch Front- und Rücklicht im Set.

  • Prophete LED USB-Akku-Scheinwerfer: Das Frontlicht hat eine maximale Lichtstärke von 30 Lux, der Fahrradfahrer kann zwischen zwei Stufen wählen. Die Schnellspannerbefestigung ist für Lenkerdurchmesser von 22 bis 32 Milliemtern geeignet und werkzeugfrei montierbar. Laut Prophete hält der Akku bis zu 6,5 Stunden. Der Preis liegt bei 25,99 Euro.
prophete front-fahrradlicht 30 lux
Das Frontlicht von Prophete kostet 25,99 Euro. © Prophete
  • Elops Fahrrad-Beleuchtungsset ST510 25 Lux von Decathlon: Das Frontlicht weist eine Leuchtstärke von maximal 25 Lux auf, wobei zwei Helligkeitsstufen wählbar sind. Das Rücklicht soll eine 180 Grad-Sichtbarkeit bieten. Das Set kostet 29,99 Euro.
Productshot Fahrrad-Beleuchtungsset von Decathlon
Laut Decathlon hat das Frontlicht eine Leuchtdauer von vier Stunden, das Rücklicht von sechs Stunden. © Decathlon
  • Rücklicht Brixxi von Busch +Müller: Das Licht ist nach Herstellerangaben mit dem sogenannten “Brex” ausgestattet, einer echten, straßenzugelassenen Bremslicht- und Notbremslichtfunktion. Bremst der Radfahrer, soll das Licht um ein vielfaches heller leuchten als normal, macht er eine Vollbremsung, fängt es an zu pulsieren. Brixxi kostet 44,90 Euro
Productshot Rücklicht Brixxi von Busch + Müller
Rücklicht Brixxi hat eine Notbremslichtfunktion. Macht der Radfahrer eine Vollbremsung, fängt das Licht an zu pulsieren. © Busch + Müller
  • Busch + Müller IQ-XM Speed Akku-Frontlicht: Dieses Frontlicht, welches speziell eher für sportlichere Fahrräder entwickelt wurde, verfügt über eine Fernlichtfunktion. Im Abblendbetrieb liegt die Lichtstärke bei 120 Lux, im Fernlichtmodus soll sie zusätzliche 170 Lux bieten. Der Akku wird extern per Klettband am Fahrradrahmen befestigt und liefert angegebene 4.600 Milliamperestunden. Der Preis: 299,90 Euro.
Productshot Fahrrad-Frontlicht von Busch +Müller mit separaten Akkupack
Der Akku des Fronlichts IQ-XM Speed hat einen separaten Akkupack, der am Rahmen befestigt wird. © Busch + Müller


Portrait Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.