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Digitalradios im Test: So gut sind DAB+-Geräte

Ab sofort müssen neue Radios DAB+ unterstützen. Daher hat IMTEST fünf Digitalradios verschiedener Hersteller getestet.

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RadioGPT soll als erster KI-gestützter Radiosender im Sommer in Deutschland starten. © IMTEST

Nur noch Digitalradios: DAB+ verspricht besseren Klang

Einschalten, Lieblingssender wählen, los hören: Radio ist so schön einfach. Und geht es nach der Bundesnetzagentur, klingt es bald noch viel besser. Denn laut Telekommunikationsgesetz gilt seit dem 21. Dezember 2020: Der Handel darf nur noch Radiogeräte verkaufen, die auch DAB+ („Digitale Audioübertragung“) oder Internetradio empfangen. Die Pflicht zu Digitalradios verspricht Nutzern Komfort.

So werden verfügbare Digitalsender automatisch eingestellt, DAB+ bietet einen klaren Sound, ist rauschfrei und hat einen stabilen Empfang, da jedes Programm stets auf der gleichen Frequenz ausgestrahlt wird. IMTEST hat sich fünf aktuelle DAB+-Radios aus dem sehr großen Angebot der Digitalradios herausgepickt. Welches Modell davon gut für die DAB+-Zukunft gerüstet ist, zeigt der Test mit den Digitalradios.

Digitalradios: Das spricht für DAB+

Der Digitalisierungsbericht Audio 2020 der Landesmedienanstalten in Deutschland zeigt: Digitale Radios erfreuen sich bundesweit stetig wachsender Beliebtheit. Bereits mehr als 17 Millionen deutsche Haushalte nutzen Digitalradios. Demnach stehen gut 59 Prozent der DAB+-Radios in deutschen Haushalten, 41 Prozent befinden sich in einem Auto – Tendenz steigend.DAB+-Inhalte empfangen die Geräte per Antenne, genau wie UKW-Radios. Für den Empfang fallen neben dem Rundfunkbeitrag keine Gebühren an.

Welche DAB+-Programme sich wo in Deutschland empfangen lassen, zeigt die Internetseite des Digitalradios Deutschland Insgesamt lassen sich derzeit über 250 digitale Programme empfangen – dabei unterscheiden sich die Angebote regional. 13 Sender wie beispielsweise das Deutschlandradio (DLF) senden national.

Ausgehbereit: Dank Trageschlaufe ist das leichte
DAB+ liegt im Trend: Von 2019 bis 2020 haben die Deutschen 2 Millionen neue Digitalradios für Haushalt (+1,8 Millionen) und Auto (+168.000) gekauft. (Quelle: Statista)

Digitalradios einfach bedienen

Die neuen DAB+-Radios für Zuhause machen es ihren Besitzern leicht: Nicht nur, dass die DAB+-Sender von allen Digitalradios aus dem Test sehr sauber empfangen werden. Sie lassen sich sehr einfach in Betrieb nehmen. So punktet das Rambler BT mit Drehreglern, die sich exakt einstellen lassen. Das Teufel 3Sixty und das Pearl ZX1810 sind zusätzlich auch per App und Fernbedienung steuerbar. Bei allen Modellen dabei: Displays zur Anzeige von Senderinformationen, Datum und Uhrzeit.

Außerdem können die meisten Digitalradios im Test mehr als DAB+ empfangen. Beim Medion LIFE P66007, Roberts RamblerBT, Pearl und Teufel ist auch der Musikempfang via Smartphone oder Computer per Bluetooth möglich. Unterstützt wird von Letzteren beiden außerdem der Zugriff via WLAN auf Internetradiosender weltweit. Hinzu kommt, dass das Pearl CD’s und MP3-CD’s abspielen kann.

DAB+ Radio von Teufel mit vielen Anschlüssen
Anschlussfreudig: Das Teufel-Radio bietet auf der Rückseite Anschlüsse für USB-Geräte und AUX-In.
Digitalradio von Pearl mit CD-Laufwerk
Alleinstellungsmerkmal: Der Pearl ZX1810 spielt zusätzlich auch CDs (Sie erinnern sich noch?) ab.

Klang der Digitalradios im Test

Und wie klingen die Radios aus dem Testfeld bei der Wiedergabe von Musik, Hörspielen oder Nachrichten? Das lässt sich einfach beantworten: Für die Digitalradios gilt je teurer, desto besser. Das Teufel 3Sixty etwa sorgt für einen klaren, ausgewogenen Sound, versehen mit deutlichen Höhen, Mitten und verhältnismäßig satten Tiefen. Auf Wunsch spielt das DAB+-Radio Musik zudem sehr laut ab (bis 95 Dezibel). Beim Pearl dagegen ist das Volumen etwas dünn, Sounds klingen leicht blechern, und Stimmen (Hörspiele oder Nachrichten) werden etwas überspitzt.

Für die anderen Kandidaten um Hama, Roberts und Medion gilt: Sie bieten allesamt deutlich zu wenig Lautstärke und Volumen, Musik klingt etwas zu dünn und leicht blechern. Die Wiedergabe von Stimmen ist aber bei allen drei Geräten recht klar. Beim Medion LIFE P66007, Roberts Rambler BT, Pearl und Teufel ist auch der Musikempfang via Smartphone oder Computer per Bluetooth möglich. Unterstützt wird von beiden Letzteren außerdem der Zugriff via WLAN auf Internetradiosender weltweit.

Digitalradio von Hama mit Regler
Abziehend: Das Lautstärke- und Sendersuchrad am Hama DR 1000 DE ist nicht allzu fest angebracht.

Bei Digitalradios Sender speichern

Wer gerne zwischen verschiedenen Sendern hin und her schaltet, achtet am besten darauf, wie viel Sender das DAB+-Radio speichern kann. Denn zum Komfort der Digitalradios gehört auch, dass es nur wenige Klicks braucht, um zu seinen Lieblingssendern zu gelangen. Suchen muss so keiner mehr. Mit dem Modell von Teufel, lassen sich so je 30 Sender speichern für DAB+, Internetradio und UKW. Auch der Preis-Leistungs-Sieger von Medion hält mit je 30 Sendern für DAB+ und UKW mit. Dagegen bieten das Rambler BT und das Hama-Radio nur wenige Speicherplätze an.

Teufel App fürs Digitalradio
Aus der Ferne: Per Teufel Remote-App (iOS/Android) lässt sich das 3SIXTY per Smartphone steuern.
DAB+ Radio von Teufel mit App einstellen
Sender einstellen: Über die Teufel Remote-App können dann etwa Sender ausgewählt werden.

Mit Digitalradios nach draußen

Digitales Radio ist nicht an einen festen Ort gebunden, wie die tragbaren Geräte von Roberts und Medion zeigen. Die Digitalradios lassen sich auch mit Batterien oder Akkus betreiben. Beim Medion LIFE P66007 reicht die Laufzeit für rund acht Stunden. Da beide Radios nur Mono anbieten, ist der Klang zwar etwas mau.

Doch die DAB+-Geräte können dank der Unabhängigkeit vom Stromkabel etwa mit auf die Parkbank zum gemeinsamen Entspannen oder Fußballhören mit Freundin oder Freund mitgenommen werden – natürlich unter Einhaltung der geltenden Abstandsregeln. Außerdem sind die Digitalradios mit Trageschlaufen ausgestattet, damit es noch praktischer ist, die Geräte mit nach draußen zu nehmen.

DAB+ Radion von Medion mit Schlaufe
Ausgehbereit: Dank Trageschlaufe ist das leichte und kleine Medion LIFE ein handlicher Begleiter.

Digitalradios auch in Autos

Auch für Radios in Neuwagen ist der Einbau seit dem 21. Dezember 2020 verpflichtend. Für Digitalradios im Auto gilt: Das Suchen einer neuen Frequenz während der Fahrt entfällt. DAB+ wird ähnlich wie UKW über Sendemasten ausgestrahlt, und auch ältere Autoradios lassen sich nachrüsten: Dafür gibt es Extra-Digitalradio-Empfänger, die das digitale Signal an die Aux-In-Buchse des vorhandenen Radios weiterleiten. Sie werden dafür – ähnlich einem USB-Stick – ans Radio gestöpselt.

DAB+ nachrüsten: So funktioniert’s

Tipps wie Ihr Autoradio oder die Stereoanlage auch ohne Neukauf dabei sind.

FAZIT

Qualität hat bei Digitalradios ihren Preis. Wer aber bereit ist, etwas mehr für digitales Radio auszugeben, bekommt mit dem wohlklingenden Testsieger von Teufel ein durchweg hochwertig gefertigtes DAB+-Radio. Das 3SIXTY speichert sehr viele Sender und versteht sich sogar auf Streamingdienste wie Spotify. Soll es hingegen ein Gerät für puristischen Radioempfang sein, fällt die Wahl für unter 30 Euro auf Medions LIFE P66007. Es bietet einen verlässlichen Akku sowie noch recht passablen, wenn auch etwas zu leisen Klang.

Fotos: IMTEST, Hersteller

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.