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Die besten Gaming-Headsets unter 150 Euro im Test

Gut gehört ist halb gewonnen.

Headsets verschiedener Hersteller auf rot-blauem Hintergrund.
© Getty Images

Razer: Immersiv oder irritierend?

Die dritte Version des kabelgebundenen Razer Kraken Gaming-Headsets versucht, im preislichen Einstiegsbereich mit einer innovativen Funktion namens Hypersense zu überzeugen. Dabei werden Frequenzbereiche zwischen 20 und 200 Hz, also sehr tiefe Töne, durch die Membran in spürbare Vibrationen umgewandelt. Dies wurde uns bereits beim ersten Probehören mit Titeln von Rammstein über Tidal deutlich. Neben einem satten Bass vibrierten die Kopfhörer tatsächlich an den Ohren. Der Effekt war dabei in den Standardeinstellungen nie unangenehm und lenkte auch nicht ab.

Das Razer Kraken V3-Headset mit Packung vor weißem Hintergrund
Das Razer Kraken V3 Hypersense glänzt mit schlichtem Design. © IMTEST / Razer

Beim Spielen sorgen die Razer Kraken Headsets für eine spürbare und vibrierende Klangkulisse, besonders in actionreichen Passagen, was wirklich Spaß macht und das Hörerlebnis um ein weiteres Element bereichert. Allerdings sollte der Effekt nicht auf die höchste Stufe gestellt werden, da ansonsten hörbare Sound-Verzerrungen auftreten können.

Klanglich löst Razer Audio-Details noch etwas feiner auf als die Headsets von Microsoft, Sony und Corsair und konnte uns rundum überzeugen. Lediglich der Studio-Kopfhörer DT 770 klingt besser, kann jedoch in Bezug auf Raumklang und den Bassbereich nicht ganz mithalten. Dennoch gefällt uns das Gesamtpaket der Razer Kraken Headsets im Test am besten.

Logitech: Buntes und gutes Headset

Das Logitech G733 kommt in einer bunten und trendigen Optik daher und bewegt sich mit einem Preis nahe der 150-Euro-Grenze in Richtung Premium-Klasse. Auf den ersten Blick mag das Gaming-Headset zwar etwas nach Spielzeug aussehen, aber beim genauen Hinsehen überzeugt es mit seinem verspielten Charme. Besonders das bunte und elastische Stoffband trägt zu seinem eigenwilligen Aussehen bei und sorgt für Komfort und guten Halt.

Die RGB-Streifen des G733-Headsets
Die RGB-Streifen des G733 lassen sich im LogitechG-Hub auf Wunsch feinjustieren. © Logitech

Der Klang des G733 ist fein differenziert, was besonders bei ruhigen Passagen mit Dialogen einen guten Eindruck hinterlässt. Allerdings wirkt das Headset etwas zu “intim” – die Klangbühne ist eingeschränkt und Stimmen, Effekte und Musik klingen so, als stünden die Personen oder Instrumente unmittelbar vor uns. Dadurch geht die Räumlichkeit verloren.Diesen Effekt muss man mögen. Der beworbene DTX-2.0-Raumklang-Modus sorgt zwar für eine räumlichere Darstellung, aber das Klangbild wird insgesamt etwas verschwommen.

Fazit

Gute Headset-Qualität im Einstiegssegment! Unter 150 Euro zeigt nur Beyerdynamic eine Schwäche aufgrund eines hörbar schleifenden Kabels. Alle anderen Konkurrenten liefern mit ihren Gaming-Headsets durchweg akzeptablen Klang und bieten einen bequemen Sitz auf dem Kopf. Der Preis-Leistungs-Sieg geht an Corsair mit dem HS65 Surround. Es sitzt bequem, hat eine schicke und stabile Konstruktion und bietet solide Stereo-Klangeigenschaften, auch wenn uns ein wenig “Bass” fehlt. Das Razer Kraken hat am meisten überzeugt. Dank seiner innovativen Haptik-Funktion, guter Verarbeitung, sauberem Klangbild und herausragenden Surround-Fähigkeiten liefert das Gerät die beste Allround-Fähigkeiten, obwohl es etwas zu basslastig ist. Sony und Microsoft zeigen mit ihren Konsolen-Headsets Stärke im Mittelfeld, während Logitech zwar einen präzisen Klang bietet, jedoch die Räumlichkeit nicht gut genug umsetzt.



Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.