Erst mit einem Gaming-Headset taucht man wirklich vollständig in die Welt der Spiele ein. Die Geräte sollen Effekte, Stimmen und den Soundtrack authentisch darstellen – und mit guten Mikros für klare Kommunikation sorgen. In unserem Vergleichstest finden sich die sechs besten Modelle unter 150 Euro von bekannten Marken wie Corsair, Microsoft und Sony. Welcher Gaming-Kopfhörer liefert den besten Klang? Die Antwort liefert der umfassende Test!
Inhaltsverzeichnis
Große Namen im Budget-Segment
Die Wahl des passenden Gaming-Headsets ist neben einer geeigneten Gaming-Tastatur und Maus von entscheidender Bedeutung für das Spielerlebnis. Wer an der falschen Stelle spart oder ein minderwertiges Modell wählt, wird mit flachem Sound, kratzenden Effekten und einer zweidimensionalen Klangbühne belohnt. So wird es schwer, Gegner – seien sie real oder KI-gesteuert – zu orten. Darüber hinaus unterscheiden sich Headsets erheblich in bei Tragekomfort und Wärmeleitung. Im Test werden Kandidaten im günstigeren Preisbereich von bis zu 150 Euro verglichen, die für viele Spieler besonders interessant sein dürften.
Selbst im Einstiegsbereich finden sich namhafte Hersteller, die mit preisgünstigeren Modellen das Spieler-Portemonnaie nicht komplett leeren. Und schon in dieser Preisklasse wird eine hochwertige Verarbeitung und anständiger Klang geboten. No-Name-Geräte, die zum Beispiel für wenig Geld bei größeren Versandhäusern verkauft werden, sind aber nicht Teil des Testfeldes.
Studio-Kopfhörer als Audio-Referenz
Als Grundlage für den Akustiktest wurde der Beyerdynamics DT 770 Pro als Referenz herangezogen, der vor allem in der Audio-Produktion genutzt wird. Es galt die Frage zu klären: Kann man mit professionell abgestimmten Kopfhörern auch gut spielen? Studio-Kopfhörer sind natürlich auf eine möglichst akkurate Wiedergabe von Stereoinhalten und eine detaillierte Klangwiedergabe ausgelegt. Die DT 770 Pro sind zwar eher im Einstiegsbereich für Studio-Kopfhörer angesiedelt, trotzdem beeindruckt ihr Sound. Für nur 139 Euro bietet der Kopfhörer einen unschlagbar harmonischen Stereoklang.
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„Die Zukunft des Gaming Headsets“- wird das Headset der Aussage gerecht?
Stimmen klingen, als wäre man mit den Protagonisten im Raum, und Soundtracks ertönen klanglich höchst akkurat. Die Detailwiedergabe hat letztlich so überzeugt, dass sich die Kandidaten im Test klanglich daran messen müssen. Bei den DT 770 Pro, müssen Gamer natürlich auf Surround-Sound, ein Mikrofon, eine Wireless-Verbindung und Software-Suiten verzichten. Daher sind die Headsets insgesamt nicht vergleichbar.
Gute Headset-Leistung im Konsolen-Duell
Das Headset-Testfeld startet mit den “offiziellen” Headsets für die PS5 und Xbox. Die sind mit je 99 Euro (UVP) für viele Spieler die erste Wahl, da sie optisch und funktional gut zu den Konsolen passen und gleichzeitig auch am PC verwendet werden können.
Das futuristisch aussehende Gaming-Headset von Sony, das Pulse 3D Wireless Headset, macht optisch einen besseren Eindruck, da es der Designsprache der PlayStation 5 folgt. Allerdings erreicht die Materialqualität nicht ganz das Niveau des PS5-Controllers oder der massiven Konsole. Dies ist jedoch nicht überraschend, da das Headset leicht und biegsam sein soll. Hier überzeugt der Konkurrent: Microsoft setzt beim Xbox Wireless Headset auf ein zurückhaltendes Design, überzeugt jedoch durch eine robuste Konstruktion mit einem insgesamt hochwertigeren Eindruck.
Auch klanglich kann das Xbox Wireless Headset überzeugen. Die Soundbühne klingt erstaunlich breit und erzeugt eine gute räumliche Wahrnehmung, insbesondere mit aktiviertem Dolby Atmos Raumklang. Besonders beeindruckend ist der präzise Bass, der im Vergleich zu vielen anderen Gaming-Headsets der Mittelklasse die Mitten und Höhen kaum beeinflusst. Einzig bei der Musikwiedergabe mit Rammsteins neuem Album und dem Soundtrack von “The Mandalorian” konnten wir nicht vollständig überzeugt werden, da die Bässe etwas zu dominant waren.
Das Pulse 3D-Headset von Sony kann in diesem Bereich nicht ganz mithalten, da der Klang zwar deutlich neutraler ist und weniger auf den Bass setzt, aber die Stimmen dumpf erscheinen lässt. Dies stört bei actionreichen Spielen wie “Elden Ring” oder “CS:GO” am PC weniger, beeinträchtigt jedoch das Spielerlebnis bei Spielen wie “Horizon Forbidden West”. Ein Bereich, in dem das Sony-Headset jedoch punktet, ist der Raumklang. In einer offenen Spielwelt wird die 3D-Fähigkeit voll ausgenutzt.
Das größte Manko der PS5-Kopfhörer liegt darin, dass die Verbindung entweder über einen 3,5-mm-Klinkenstecker oder über den mitgelieferten USB-Adapter erfolgt. Eine direkte Verbindung per Bluetooth ist nicht möglich.
Beyerdynamic: Headsets mit Retro-Flair und Schleifgeräuschen
Der Hersteller Beyerdynamic kann auf über 100 Jahre Erfahrung im Audiobereich zurückblicken. Von Heimkinolautsprechern bis hin zu Kopfhörern in der Luftfahrt und Studio-Headsets für Musikproduzenten hat das Unternehmen aus Heilbronn eine vielfältige Produktpalette entwickelt. Diese Erfahrung spiegelt sich auch in den Gaming-Headsets wieder, die im Vergleichstest betrachtet werden.
Im Einstiegsbereich finden sich die beiden nahezu identischen Modelle MMX 100 (99 Euro) und MMX 150 (129 Euro). Der einzige Unterschied zwischen den beiden Headsets liegt in der Anschlusswahl: Das MMX 150 wird per USB angeschlossen, während das MMX 100 rein analog über einen Klinkenstecker verbunden wird.
In Bezug auf die Verarbeitungsqualität konnten jedoch beide Headsets nicht überzeugen. Die Konstruktion wirkt zwar solide, aber Schleifgeräusche des Kabels, die zwangsläufig bei Bewegungen auftreten, werden durch das dünnwandige Gehäuse zur Ohrmuschel übertragen. Dies trat bei keinem anderen Gaming-Headset derart deutlich auf und kann auf Dauer sehr störend sein.
Abgesehen von diesem Mangel erfreut der knackige und ausgewogene Stereoklang der Gaming-Headsets. Effekte in Spielen wie “Elden Ring” und “Counter-Strike: Global Offensive” werden kraftvoll wiedergegeben und das Klangbild insgesamt ist neutral. Die Stimmen werden typischerweise präzise wiedergegeben, wie es für Beyerdynamic charakteristisch ist. Den beiden Headsets mangelt es jedoch an Raumklang, sodass Gegner in “Counter-Strike: Global Offensive” nicht ortbar waren oder die offene Spielwelt von “Horizon Forbidden West” etwas flach erschien.
Corsair: Feine Details, wenig Bass
Mit dem HS65 macht Corsair eine echte Kampfansage. Bereits auf den ersten Blick beeindruckt das Headset durch seine solide Verarbeitung und ansprechende Optik. Im Vergleich zu anderen Gaming-Headsets wirkt es zudem fast zierlich, was für langanhaltenden Komfort während ausgedehnter Spielsitzungen sorgt. Dazu kommt ein sehr günstiger Preis von nur 89 Euro.
Das kabelgebundene Headset kann entweder über ein USB- oder ein Klinkenkabel angeschlossen werden. Dabei überrascht das HS65 mit seiner kristallklaren Wiedergabe von Stimmen und der Geräuschkulisse in Spielen. Allerdings fällt auf, dass dem Gaming-Headset der Bass fehlt. Dies macht sich insbesondere bei Spielen wie “Elden Ring” bemerkbar, in denen die düstere und verfallene Welt des Eldenfürsten zwar klar und differenziert wiedergegeben wird, beim Angriff auf einen Gegner gibt es jedoch eher oberflächliches Klopfen anstelle eines intensiven Wummerns.
Das größte Manko des HS65 ist aber die umständliche iCue-Bediensoftware. Sie ist nicht nur über 1 GB groß und auf 4K-Bildschirmen schwer zu bedienen, sondern stürzt auch regelmäßig während des Betriebs ab. Trotz der leichten Schwäche im Bassbereich ist das HS65 jedoch der eindeutige Preis-Leistungs-Sieger im Test.
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