Meistgekaufte Smartwatch ist von Apple
Als Apple 2014 die erste Apple Watch zeigte, belächelten viele die Uhr als Nischenprodukt für Technik-Freaks. Inzwischen macht Apple allein mehr Umsatz mit Smartwatches als die gesamte Schweizer Uhrenindustrie. Und das aus gutem Grund: Denn eine gute Smartwatch kann inzwischen mehr als nur Benachrichtigungen am Handgelenk anzeigen. Smartwatches sind wahre Multitalente. Ohnehin geht ihre Erfolgsgeschichte gerade erst richtig los. Laut den Marktforschern von Counterpoint wuchsen die Smartwatch-Verkäufe in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 erneut um 20 Prozent. Insgesamt wurden allein im ersten Halbjahr insgesamt 42 Millionen Smartwatches verkauft.
Dabei ziert mehr als jede zweite Smartwatch (51,4 Prozent) ein Apfel. Die größten Konkurrenten Garmin oder Huawei kamen indes nur auf einen Marktanteil von 9,4 Prozent respektive 8,3 Prozent Marktanteil. Berechtigt? Ist die Apple Watch vollkommen zu Recht die klare Nummer eins? Um diese Frage zu beantworten, hat IMTEST zehn aktuelle Smartwatches untersucht und mit dem Marktführer verglichen, um die beste Smartwatch zu ermitteln. So viel vorweg: Obwohl überall „Smartwach“ draufsteht, sind die Unterschiede zum Teil gewaltig.
So lief der Smartwatch-Test
Moderne Smartwatches bieten unzählige Funktionen. Folgende Funktionen und Ausstattungsmerkmale hat IMTEST sich angesehen und bewertet.
Sportfunktionen
Smartwatches können Sportlern dabei helfen, ihre Fitness zu steigern und neue Ziele in Angriff zu nehmen. Idealerweise unterstützen sie dabei vor, während und nach dem Training. IMTEST hat daher bei vielen Testaktivitäten, vornehmlich Laufen und Fahrradfahren, einerseits die Genauigkeit der Puls- und GPS-Sensoren getestet. Andererseits, wie gut Smartwatch und App die Daten auswerten, bei der Trainingsplanung sowie bei der Regeneration helfen. Pluspunkte gibt es zudem für Navigationsfunktionen, Sturzerkennung sowie eine praktische Auto-Pause-Funktion, die das Training bei kurzen Stopps (etwa beim Schuhezubinden oder beim Warten an einer Ampel) automatisch unterbricht.
Gesundheitsfunktionen
Gesundheit spielt in unserem Leben immer eine wichtige Rolle, derzeit aber besonders. IMTEST prüft daher, mit welchen Gesundheitsfunktion die Smartwatches ausgestattet sind. Durch ein eingebautes EKG lässt sich etwa Vorhofflimmern erkennen, das einen Schlaganfall im Gehirn auslösen kann. Der SpO2-Wert misst die Sauerstoffsättigung im Blut in Prozent. Fällt der Wert auf unter 90, ist das ein Indiz für ein gesundheitliches Problem. Der VO2 max gibt das Maximum an Sauerstoff an, das bei hoher Belastung umgesetzt wird, und ist daher ein guter Indikator für die allgemeine Fitness. Schlaftracking ist spannend für Menschen mit Schlafstörungen. Die Uhren sollten aber nicht nur die Schlafdauer ermitteln, sondern auch die Aufzeichnung in Wach-, Leichtschlaf- und Tiefschlafphasen unterteilen. Noch besser ist, wenn sie zusätzlich Atmungsstörungen erkennen.
Smarte Funktionen
„Smart“ wollen alle Smartwatches sein. IMTEST untersucht, wie smart sie wirklich sind. Wichtigste Prüfpunkte: Lässt sich mit der Smartwatch ohne Smartphone telefonieren? Lassen sich Kurznachrichten anzeigen und beantworten? Fungieren die Uhren als digitale Geldbörse zum kontaktlosen Bezahlen? Wie gut eignet sich die Uhr als Ersatz fürs Smartphone zum Abspielen von Musik und Podcasts? Und wie groß ist das Angebot an Apps, mit denen sich die Uhr funktional erweitern lässt?
Leistung, Bedienung und Verarbeitung
Smartwatches sind kleine Computer am Handgelenk. In diesem Punkt klopfen die IMTEST-Redakteure die Bedienung ab, wie gut die Bildschirme funktionieren, und obendrein, wie lange die Geräte mit einer Akkuladung bei mäßiger und starker Belastung durchhalten. Zudem beurteilen sie Verarbeitungsqualität, Tragekomfort und Wasserfestigkeit und welche Möglichkeiten es gibt, Zifferblätter und Armbänder auszutauschen.
Smartwacht-Typ 1: Der Assistent
Grob lässt sich zwischen drei verschiedenen Typen unterscheiden, wobei die Grenzen fließend verlaufen. Typische Smartwatches dienen als verlängerter Arm des Smartphones. Per Bluetooth verbunden, zeigen sie alle auf dem Smartphone eingehende Nachrichten, Kalendereinträge oder Telefonate an. Dazu verfügen sie idealerweise über helle, scharfe und farbige Bildschirme, über die sich die Inhalte gut lesen und erfassen lassen. Neue Funktionen lernt eine Smartwatch durch die Installation zusätzlicher Apps, etwa zum Navigieren oder Kalorienerfassen. Den weiteren Nutzwert bestimmen die eingebauten Sensoren.
Fast alle messen permanent den Puls am Handgelenk, ermitteln per GPS die zurückgelegte Strecke und erkennen per Bewegungssensor die gemachten Schritte. Für die Bedienung setzen die meisten Hersteller auf Touchscreens, einige wenige auf die klassische Bedienung mithilfe von Tasten. All das mag sich albern und unnütz anhören, tatsächlich entpuppt sich so ein smarter Begleiter am Handgelenk im Alltag in vielen Situationen als äußerst praktisch. Im Vergleich zu einer Smartwatch wirken normale Uhren nach einer gewissen Zeit geradezu anachronistisch.
Mit der Smartwatch telefonieren
Premium-Modelle emanzipieren sich dabei immer mehr vom Smartphone. Verfügen sie beispielsweise über ein eingebautes Mobilfunkmodul, lässt sich über die Smartwatch problemlos übers Handgelenk telefonieren. Dass funktioniert wahlweise per Bluetooth-Headset oder ohne Zusatzgeräte über eingebaute Lautsprecher und Mikrofone. Die Qualität ist dabei erstaunlich gut. Die Mobilfunkverbindung inklusive Internetverbindung in der Uhr ermöglicht aber noch ganz andere Dinge. Etwa chatten per WhatsApp und Musik oder Podcasts hören über Streaming-Dienste wie Spotify. Durch Spracherkennung lassen sich über dies Nachrichten beantworten und das Smart Home steuern.
Der beste Allrounder im Test
Als Allround-Smartwatch macht dabei Apple in der Tat kein anderer Hersteller etwas vor: Das App-Angebot ist das größte, die Bedienung einfach und die Symbiose von Smartphone und Watch nahezu perfekt. Fast genauso gut macht es die Galaxy Watch 3 im Test. So stehen ebenfalls Tausende Apps und Zifferblätter zum Download bereit, und die Musikfunktionen sind auf einem ähnlich hohen Niveau. Eine echte Konkurrenz zur Apple Watch ist sie dennoch nicht, schließlich sind die jeweiligen Reviere klar abgesteckt: die Apple Watch für iPhone-, und die Galaxy Watch 3 für Android-Nutzer. Zwar lässt sich die Samsung-Uhr auch mit iPhones nutzen, aber nur eingeschränkt. So lassen sich beispielsweise zwar WhatsApp-Nachrichten mithilfe der Smartwatch lesen, aber nicht direkt beantworten.
Smartwatch-Typ 2: Die Sportliche
Als Jeden-Tag-Uhr ist die Apple Watch eine Empfehlung, als Sportuhr aber nur bedingt. Sie zählt zwar Schritte, misst die Herzfrequenz und zeichnet Touren per GPS auf, das kann aber inzwischen nahezu jede Smartwatch. Speziell auf Sportler zugeschnittene Modelle wollen zusätzlich dabei helfen, optimal zu trainieren. Denn wenn es um die Verbesserung von sportlichen Leistungen geht, ist Wissen Macht. Spitzensportler haben Teams von Trainern und Leistungsexperten, die jede ihrer Bewegungen protokollieren und analysieren. Für alle anderen ist eine Sportuhr die perfekte Lösung. In diesen steckt Technologie, von der selbst Elitesportler vor einigen Jahren nur träumen konnten. So fungieren ein paar Smartwatches beispielsweise als virtueller Trainer am Handgelenk, der etwa Tipps zu Intensität und Tempo zum Besten gibt.
Wer’s noch genauer wissen will, beispielsweise die persönliche Laktatschwelle, ergänzt die Smartwatch mit weiterem Zubehör wie einem Brustgurt für noch genauere Herzfrequenzmessung oder speziellen Pedalen, für die Messung von Leistung und Pedalumdrehungen beim Radfahren. Alle Fitness-Uhren werden mit einer begleitenden Smartphone-App geliefert, die einen Überblick über alle Daten verschafft, die die Sensoren während des Trainings sammeln. Das hilft Ihnen, Ihre Trainingsfortschritte zu verfolgen und mit anderen zu teilen.
Beste Smartwatch für Sport
Bestes Beispiel für eine gelungene Sportuhr ist die Garmin Fenix 6 Pro Solar: Mit der dazugehörigen App lassen sich etwa Trainingspläne mit bestimmten Zielen aufstellen und an die Smartwatch senden. Beim Sport misst sie dann Standards wie Puls, Strecke und Geschwindigkeit, erhebt darüber hinaus aber auch erweiterte Statistiken wie Schrittfrequenz, Leistungszustand und Atemfrequenz. Spannend wird es zudem nach dem Training, wenn Garmin die ermittelten Daten in Statistiken und Empfehlungen umwandelt.
So gibt es etwa Angaben zur idealen Erholungszeit, Trainingsbelastung und zum Trainingszustand. Zudem erfährt der Träger, wie intensiv er zur Verbesserung der Fitness trainieren sollte, etwa eher im hohen, mittleren oder niedrigen Pulsbereich. Interessant sind auch langfristige Erhebungen der Smartwatch, wie gelaufene Kilometer, Veränderung bei der Geschwindigkeit oder die Entwicklung des Ruhepulses. Das sind aber nur einige der unzähligen Sportfunktionen.
Smartwatch als Trainer-Ersatz?
Zu ernst darf man die Werte der Smartwatch aber nicht nehmen. Denn schließlich handelt es sich oft um Interpretationen, die mehr oder weniger cleverere Algorithmen aus den von den Sensoren erhobenen Daten ziehen. Beispiel Erholungsratgeber: Der informiert, wie lang die Pause nach einer Aktivität ausfallen sollte. Wer sich nicht daran hält und etwa einen kurzen Erholungslauf einschiebt, bezieht die neue Erholungszeit nicht in die vorherige mit ein. Oder die Laufprognose. Die gibt an, welche Zeit der Läufer unter Wettkampfbedingungen packen soll. Demnach läuft der Verfasser dieser Zeilen den Marathon in weniger als 3,5 Stunden. Schön wär’s.
Trotzdem: Ehrgeizige Sportler sind mit den Spezialisten von Garmin und Polar besser als mit der Apple Watch beraten. Allein schon deshalb, weil sie mehr Akku-Reserven für lange Touren bieten. Selbst bei intensiver Nutzung muss die Smartwatch Fenix 6 Pro Solar maximal einmal pro Woche ans Netzteil, die Apple Watch dagegen täglich. Die lange Akkulaufzeit erkaufen sich die Uhren aber durch dunkle Anzeigen – kein Vergleich zum brillanten Bildschirm der Apple Watch.
Smartwatch-Typ 3: Der Lebensretter
Andere Smartwatches wollen dagegen in erster Linie Ihr Leben retten. So warnen sie beispielsweise bei erhöhter Herzfrequenz oder alarmieren bei einem Sturz automatisch den Rettungsdienst. Funktionen zur Erstellung eines Elektrokardiogramms (EKG) und zur Messung der Blutsauerstoffsättigung (SpO2) sind immer häufiger in einer Smartwatch eingebaut. Vor allem die Möglichkeit, in den eigenen vier Wänden spontan ein EKG erstellen und sich auf diese Weise über ungewöhnlich hohe oder niedrige Herzfrequenzen beziehungsweise Rhythmusstörungen informieren zu können, ist interessant.
Dazu gilt es nur die entsprechende Funktion auf der Smartwatch zu starten, einen Finger ans Gehäuse zu halten und 30 Sekunden zu warten. Das Ergebnis lässt sich anschließend in der App begutachten und im PDF-Format an den Hausarzt senden. Technisch betrachtet bieten zwar alle Uhren nur ein sogenanntes 1-Kanal-EKG, das sich aus der Ableitung zwischen dem rechten und dem linken Arm ergibt. Die Aufzeichnungsqualität entspricht laut Experten wie Professor Dr. Veltmann von der Medizinischen Hochschule Hannover durch aus der eines konventionellen EKG-Schreibers.
Die Smartwatch aus medizinischer Sicht
Wie nützlich sind die neuen Gesundheitsfunktion in Smartwatches? IMTEST sprach mit Prof. Dr. Christian Veltmann, Experte für Herzrhythmusstörungen und EKGs an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Welche Aussagekraft hat ein 1-Kanal-EKG, wie es in Smartwatches steckt, im Vergleich zu medizinischen Geräten?
Das Standard-EKG besteht aus 12 Kanälen. Ein 1-Kanal-EKG hat dementsprechend nicht die gleiche hohe Aussagekraft wie ein 12-Kanal-EKG. Es ermöglicht aber trotzdem eine Reihe von Analysen. So kann mittels 1-Kanal-EKG die Herzfrequenz bestimmt werden. Weiterhin ermöglicht es die Diagnose des Vorhofflimmerns, der häufigsten und damit auch relevantesten Rhythmusstörung des Menschen. So kann sich aus einer frühen Diagnose von Vorhofflimmern und dessen Therapie möglicherweise ein Überlebensvorteil ergeben. Das 1-Kanal-EKG erlaubt weiterhin die Diagnose von weiteren Rhythmusstörungen wie Extraschlägen oder auch Herzrasen aus den Vor- oder Hauptkammern des Herzens.
“Herz- und Lungenkrankheiten werden erkannt.”
Prof. Dr. Christian Veltmann
Medizinische Hochschule Hannover
Wie genau arbeiten die SpO2-Sensoren im Vergleich zu geeichten Messgeräten?
Die SpO2-Sensoren von Smartwatches oder Armbändern arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie medizinische Geräte in der Praxis oder dem Krankenhaus. Nach unseren überschaubaren Erfahrungen scheinen die Messungen der Smartwatches mit denen geeichter Geräte im Großen und Ganzen übereinzustimmen. Allerdings erlauben die Messungen von nicht zugelassenen Geräten keine medizinische Diagnostik.
Für wie sinnvoll halten Sie es persönlich, Uhren mit EKG, SpO2 und anderen Vitalüberwachungsfunktionen auszustatten?
Die Ausstattung von Uhren, Armbändern und Wearables mit Funktionen wie EKG und SpO2 ist sicherlich zu begrüßen. Dies hat das Potenzial, die Diagnostik und auch Therapie vieler Herz- und Lungenerkrankungen zu erleichtern. Allerdings muss der medizinische Nutzen dieser Funktionen zunächst in Studien nachgewiesen werden. Dies ist auch Voraussetzung, dass diese zum Teil kostenintensiven Möglichkeiten auch von Krankenkassen unterstützt werden.
EKG top, Sauerstoffsättigung flop
Bei der Vorstellung der Watch Series 6 preiste Apple zudem die Möglichkeit der Blutsauerstoffmessung als große Innovation an. Die Möglichkeit zu überwachen, wie viel Sauerstoff im Blut zirkuliert, kann schließlich Hinweise auf medizinische Probleme wie eine Beeinträchtigung der Atemwege liefern. Auch diese Messung mit der Smartwatch ist schnell erledigt: Blutsauerstoff-Funktion starten, Handgelenk 15 Sekunden lang stillhalten und warten. Prompt erscheint die Anzeige des Sauerstoffanteils im Blut, gemessen in Prozent.
Bei gesunden Menschen sind Werte zwischen 90 und 100 Prozent im grünen Bereich, deutlich niedrigere Werte gelten als Indiz für einen kritischen Zustand. Die Messmethode, die in den Smartwatches steckt, gilt allerdings als nicht besonders akkurat. Zwar sind die Werte einer Smartwatch in der Regel auf wenige Prozentpunkte genau. Spezielle Messgeräte für die Fingerkuppe, die es für rund 30 Euro in jeder Apotheke gibt, arbeiten aber genauer und messen auf Wunsch über einen längeren Zeitraum.
Gesünder mit der Apple Watch
Selbst ohne Zusatz-App hilft die Apple Watch 6, Ihr Leben gesünder und sicherer zu gestalten. Sie bietet unter anderem folgende Funktionen.
Aktivität-Erinnerung
Informiert Sie darüber, ob Sie auf dem richtigen Weg sind oder Ihren selbst festgelegten Aktivitätszielen, etwa Schritten, hinterherhinken.
Schlafanalyse
Tragen Sie die Uhr im Bett, zeichnet die Uhr Ihr Schlafverhalten auf. So erfahren Sie etwa, wie lang Sie geschlafen haben und wie sich Ihre Schlafdauer entwickelt.
Sturzerkennung
Erkennt die Apple Watch einen schweren Sturz, sendet sie nach einer Minute ohne Eingabe automatisch eine Nachricht samt Standort an hinterlegte Notfallkontakte.
Blut-Sauerstoff
Wenn Sie wissen, wie gut Ihr Blut mit Sauerstoff versorgt ist, kann Ihnen das bei der Beurteilung Ihres allgemeinen Gesundheitszustands und des Wohlbefindens helfen.
EKG
Durch die Aufzeichnung eines EKG durch die Uhr kann sich ein Arzt ein Bild von Ihrem Herzrhythmus machen und Unregelmäßigkeiten erkennen.
Händewaschen
Die Apple Watch erinnert Sie auf Wunsch daran, die von internationalen Gesundheitsorganisationen empfohlene Zeit von 20 Sekunden einzuhalten.
Fitbit-Smartwatch überzeugt im Test mit Sensoren
Wenn es aber ums Thema Gesundheit & Fitness geht, bieten andere Hersteller ohnehin mehr als Apple. Allen voran Fitbit mit der neuen Sense. Diese Smartwatch verfügt im Vergleich zur Apple Watch zusätzlich über einen Temperatursensor. Dadurch ist sie in der Lage, des Nachts die Körpertemperatur zu überwachen und so festzustellen, ob sich eine Krankheit anbahnt. Als weiteres Alleinstellungsmerkmal ist ein EDA-Sensor (Elektrodermale Aktivität) an Bord, der Veränderung der Leitfähigkeit der Haut als Reaktion auf emotionalen Stress erkennt. Eine echte Alternative zur Apple Watch ist die Sense aber aufgrund verschiedener Schwachpunkte nur bedingt.
Ein Geheimtipp ist dagegen die am wenigsten smarteste Smartwatch der Welt, die Scanwatch von Withings. Sie bietet zwar nur einen Mini-Bildschirm und keine Erweiterbarkeit, dafür aber erstklassige Ausdauer, einen klassischen Look und vor allem alle wichtigen Gesundheitssensoren samt EKG, SpO2-Messung und erstklassigem Schlaftracking samt Atmungsüberwachung. Dazu gesellt sich eine aufgeräumte und übersichtliche App, die alle Funktionen genau beschreibt und bei der Interpretation der Daten hilft. Auf Wunsch erstellt sie sogar einen umfassenden Gesundheitsbericht.
Das IMTEST-Fazit
Die perfekte Smartwatch muss noch gebacken werden. Das ideale Modell wäre eine Mischung aus den smarten Qualitäten der Apple Watch, kombiniert mit den erweiterten Sportfunktionen der Garmin 6 und den Sensoren der Fitbit Sense. Das Ganze dann bitte schön in einem robusten und vor allem wasserdichten Gehäuse samt brillantem Bildschirm und mehrwöchiger Akkulaufzeit. So eine Smartwacht gibt es aber nicht. Aus diesem Grund müssen Sie sich entscheiden, was für Sie persönlich am wichtigsten ist.
iPhone-Besitzer machen mit der Apple Watch sicher nichts falsch, wenn auch in Bezug auf Sportfunktionen und Schlaftracking noch Luft nach oben ist. Auch der Umstand, dass mit Watch, Health und Fitness gleich drei Apps zum Einsatz kommen, ist sicher verbesserungsbedürftig. Im Android-Lager ist hingegen die Galaxy Watch3 das größte Multitalent.
“DIE PERFEKTE SMARTWATCH HAT KEIN HERSTELLER IM PROGRAMM.”
Nils Matthiesen
IMTEST-Experte
Sportfreunde sind hingegen mit der Garmin Fenix 6 Pro Solar am besten beraten, die im Bereich Analyse, Statistiken und Extras am besten aufgestellt ist. Für viel weniger Geld macht aber auch die Honor GS 2 Pro in diesem Bereich viel richtig. Ihr fehlen aber vor allem ein Sturzsensor und echte Navigation. Wer besonders auf Gesundheitsfunktionen Wert legt, kommt eigentlich nicht an der Fitbit Sense vorbei, die allerdings durch ihre hakelige Bedienung nervt.
Ein Geheimtipp ist dagegen die am wenigsten smarteste Smartwatch der Welt, die Scanwatch von Withings. Dieses Modell ist dank aller wichtigen Gesundheitssensoren vor allem für Personen interessant, die sich Gedanken um Herzkrankheiten machen und das klassische Design sowie die einfache Bedienung und die übersichtliche App zu schätzen wissen.
Fotos, Grafiken: IMTEST, Getty Images, Hersteller