Mit perfektem Schaum Kaffeekultur in die eigene Küche bringen: Immer mehr Liebhaber von Cappuccino oder Latte Macchiato möchten auch zu Hause zum Start am Morgen oder beim Plausch mit dem Besuch nicht darauf verzichten. Ein guter Milchschaum wird gerne mit den italienischen Klassikern in Verbindung gebracht. Die fluffige Konsistenz eignet sich aber auch perfekt für einen Kakao oder in Form eines Babyccinos für den Nachwuchs. Um ihn zu bekommen, gibt es Milchaufschäumer.
Die Milchaufschäumer im Test
Feinporiger und fester Mikroschaum oder lockerer und grobporiger Standardschaum? Wie unterscheiden sich die Schaumschläger voneinander, sind sie praktisch in der Handhabung und lassen sie sich unkompliziert reinigen? Wie lange dauert es, bis sich ein schöner Schaum in dem Becher breitmacht? Wie steht es um den Stromverbrauch der Milchaufschäumer und kann man damit auch Kakao zubereiten?
Diesen Fragen wollte IMTEST auf den Grund gehen und hat fünf verschiedene Modelle namhafter Hersteller für die Leser ausprobiert: von den teuersten Modellen von Severin und Nespresso über Geräte vom Kaffeeexperten Melitta und Küchenspezialist WMF bis hin zum günstigsten Milchaufschäumer im Testfeld, dem Senseo Milk Twister von Philips.
Welche Milch ist am besten?
Ein kleiner Exkurs vorab: Welche Milch macht denn nun den besten Milchschaum? Generell gilt die Meinung unter Kennern: Je höher der Fettanteil ist, umso besser wird anschließend der Schaum. Am besten ist also ein Anteil von 3,5 Prozent oder mehr geeignet. Aber stimmt das wirklich? IMTEST hat es ausprobiert und sich im Milchaufschäumer-Test für jeweils kühlschrankkalte Barista-Hafermilch, fettarme haltbare und eine reichhaltige Vollmilch entschieden. Vegane Hafermilch zeichnet sich durch einen hohen Protein- und Fettgehalt aus, sodass auch damit guter Schaum gelingen sollte.
Der Praxistest hat ergeben: Fast jede Milch oder Milchalternative lässt sich schäumen, allerdings zeigt Kuhmilch durchweg die besten Ergebnisse – und zwar bei allen Kandidaten.
Auf die Temperatur kommt es an
Doch wie entsteht überhaupt Milchschaum? Beim Erhitzen bilden Eiweiße und Fette in der Milch Strukturen, die kleine Luftbläschen umschließen. Zu Abertausenden bilden sie den Milchschaum. Wichtig beim Schäumen ist die richtige Temperatur: zwischen 60 und 70 Grad. Ist die Milch zu heiß, wird die Eiweißstruktur zerstört, und der Schaum setzt sich ab. Aber zu kühl soll der Schaum auch nicht sein. IMTEST hat darum die Temperaturen der heißen Flüssigkeit und des Schaumes gemessen. Die idealsten Temperaturen erzeugten im Schnitt die Milchaufschäumer von Philips und Severin – Letzteres mit 71 Grad aber schon an der Grenze zu „zu warm“.
Severin überzeugte dafür als einziges Induktionsgerät im Test mit drei Optionen: kaltes und heißes Aufschäumen sowie Erzeugung von heißer Schokolade aus ganzen Schokoladenstücken. Und es ist mit der größten Füllmenge (500 Milliliter Flüssigkeit) sehr gut für Familien geeignet. Für sie kann auch praktisch sein, wenn ein Gerät in der Lage ist, Milch auch einfach nur zu erwärmen, ohne sie zu schäumen. Das können die Testkandidaten allesamt durch die Option, die Schaumfunktion ganz einfach abzuschalten.
Milchaufschäumer-Test ergibt gute Qualität
Was die Schaumqualität selbst betrifft, zeigt der Milchaufschäumer-Test, dass elektrische Geräte inzwischen sehr vielen Vollautomaten mühelos den Rang ablaufen – und deutlich einfacher zu handhaben als Dampfdüsen sind sie allemal. Die Qualität ist bei allen Modellen konstant hoch. Besonders überzeugend und fest ist der Schaum bei Nespresso und Philips. Aber auch alle anderen vier Testmodelle machen eine überzeugende Creme, dessen Konsistenz nur wenig differiert.
Reinigung: Saubere Sache
Nun ein Blick auf die Behälter und deren manuelle Reinigung: WMF Stelio, Philips Senseo und Melitta Cremio lassen sich problemlos aufgrund der Antihaftbeschichtung von Hand reinigen. Lediglich beim Nespresso Aeroccino stört die magnetische Vorrichtung, die im Boden integriert ist. Der Behälter des Severin Spuma kann übrigens als einziger in die Spülmaschine gepackt werden, da dieser keine elektrische Kontaktstelle hat – zu empfehlen ist es wegen der Antihaftbeschichtung aber nicht unbedingt. Die Quirle der Milchaufschäumer im Test lassen sich allesamt manuell mit heißem Wasser oder in der Spülmaschine reinigen. Das Abziehen der Dichtungsgummis erfordert bei allen Geräten eine gewisse Fingerfertigkeit.
Milchaufschäumer punkten mit Design und Haptik
In Sachen Handhabung und Ergonomie überzeugen im Milchaufschäumer-Test Melitta Cremio, WMW Stelio und Severin Spuma. Besonders ihre ergonomischen Griffe gefallen. Dafür punkten der Philips Senseo und der Nespresso Aeroccino durch ihr minimalistisches Design. Bei Milchaufschäumern ist es aber eine Frage der persönlichen Vorliebe, ob Design oder Ergonomie mehr zählt.
FAZIT
Testsieger Severin bietet beste Handhabung und macht guten Schaum – nur bei Nespresso wird der im Milchaufschäumer-Test noch etwas besser. Wer sein Budget schonen und trotzdem gut schäumen möchte, sollte zum Milk Twister von Philips greifen.