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Der beste Kontaktgrill: 6 Modelle im Test

Kontaktgrills versprechen perfekte Grillergebnisse – schnell, einfach und bequem. Ob das stimmt, hat IMTEST getestet.

Kontaktgrill mit Burgern.
© Tefal

Gegrilltes ist einfach köstlich! Egal ob dabei Gemüse, Fisch, Fleisch oder Huhn auf dem Elektrorost liegt, Geschmack und Aussehen sind im Idealfall perfekt. Und wenn die Hitze von oben und unten gleichzeitig auf das Gargut strahlt wie bei Kontaktgrills, geht es zudem auch noch schnell und einfach. Bei manch einem Gerät helfen sogar Automatikprogramme bei der perfekten Zubereitung. Im Kontaktgrill-Test mussten sich fünf Geräte mit einem UVP von 110 bis 430 Euro beweisen. Welcher der beste Kontaktgrill ist, verrät IMTEST.



Die Testsieger im Detail

Produktdetails

  • (LxBxH) 34,5 x 36,7 x 18,9 cm
  • 6,8 Kilogramm
  • Nennleistung: 2.100 Watt
  • UVP: 429,99 Euro

Der Testsieger überzeugte im IMTEST-Labor vor allem mit guten bis sehr guten Garergebnisse im manuellen Modus und den Automatikprogrammen sowie der besonders einfachen Reinigung. Kleinere Schwierigkeiten zeigten sich hingegen bei der Zubereitung von Gemüse und sehr dünnen Fleischscheiben, bei denen die zugehörigen Automatikprogramme nicht starteten.

  • PRO
    • Gute bis sehr gute Garergebnisse im Test, akustisches Signale bei Erreichen der Garstufen, sehr viele Automatikprogramme, sehr einfache Reinigung.
  • KONTRA
    • Heizflächen nicht separat zu regulieren, kein Timer für manuellen Modus, Automatik nicht für sehr dünne Lebensmittel geeignet, schräge Platten begünstigen Rutschen des Grillguts.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,73

Produktdetails

  • (LxBxH) 37,0 x 36,0 x 16,5 cm
  • 4,4 Kilogramm
  • Nennleistung: 2.000 Watt
  • UVP: 309,99 Euro

Der Preis-Leistungssieger kommt ebenfalls von Tefal, bietet aber weniger Optionen als der Testsieger. Als klassischer Kontaktgrill ohne Zusatz-Funktionen überzeugte der Tefal Optigrill GC750D16 im Test vor allem mit der einfachen Bedienung dank Automatik-Programmen.

  • PRO
    • Große Auswahl an Automatikprogrammen mit befriedigenden Gar-Ergebnissen im Test, manuelles Grillen im Praxistest sehr gut, einfache Reinigung.
  • KONTRA
    • Heizflächen nicht offen nutzbar, schräge Platten führten im Test zum Rutschen des Grillguts.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,30

Alle Testergebnisse in der Übersicht

Kontaktgrills im Test: Darauf kommt es an

Perfekter Garpunkt mit Automatik-Programm?

Die Kontaktgrills von Tefal, Severin und WMF können die geeignete Kombination aus Temperatur und Gardauer automatisch auswählen und sogar anpassen – und zwar in Abhängigkeit von Art und Größe des Garguts und dem gewünschten Garzustand. Insgesamt ist die Programmauswahl sehr vielfältig und bietet dadurch insbesondere Grill-Einsteigern eine gute Hilfestellung.

Silber schwarzer Kontaktgrill zugeklappt von vorne auf weißem Tisch vor weißen Fliesen
Die Bedienelemente sind beispielsweise beim Tefal Optigrill GC750D16 übersichtlich und die Garzustände werden hier optisch und akustisch angezeigt.

Bei Sage und Gastroback sind die Automatikprogramme etwas schlichter: Sie bieten feste Temperaturen und Garzeiten, egal wie das Gargut beschaffen ist. Bei Standardmengen liefern diese Programme zwar sehr gute Resultate, können aber an ihre Grenzen geraten, wenn es mal etwas mehr oder weniger sein soll.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Manuell grillen

Dafür ließen sich beim Design BBQ Advanced Control von Gastroback und dem The Smart Grill Pro von Sage im Test zusätzlich im manuellen Modus die Temperatur selbst einstellen. Das funktioniert bei den anderen Testkandidaten nicht, die im manuellen Modus immer auf die Maximaltemperatur aufheizen.

So können Nutzer die Geräte von Sage und Gastroback teilweise auf bis zu 240 Grad Celsius selbst einstellen. Dies ermöglicht beim Grillen völlige Handlungsfreiheit für den Koch oder die Köchin, sofern er oder sie das möchte und sich zutraut. Zur Kontrolle kommt dort dann ein Temperatursensor zum Einsatz, der, direkt ins Fleisch gesteckt, über die tatsächliche Kerntemperatur von Huhn oder Steak Auskunft gibt.

Schwarz silberner Kontaktgrill aufgeklappt im Einsatz mit Steak auf der Platte
Der „Design BBQ Advanced Control“ von Gastroback überwacht die Kerntemperatur von Steaks und anderem Gargut in Echtzeit per Sonde. Der Garfortschritt wird dabei mit einem segmentierten Balkenstreifen angezeigt. Bei bis zu 240°C gelingen Steaks sehr gut.

Tefal, Severin und WMF bieten zwar auch einen manuellen Modus, allerdings ohne die Temperatur variieren zu können. So ist lediglich die Grilldauer anzupassen, sodass diejenigen, die lieber selbst experimentiert, davon nicht unbedingt begeistert sein werden. Diese Kontaktgrills setzen also voll auf die eingebaute Automatik, bei denen Garprogramme den gesamten Grillvorgang steuern und überwachen – ideal für alle, die es sehr bequem haben wollen.



Das ist außerdem wichtig

Hitzezufuhr: Viel hilft viel

Entscheidend für ein optisch ansprechendes und schmackhaftes Ergebnis ist oft eine starke Heizleistung, denn ein zu kalt gebratenes Steak verliert viel Wasser und wird zäh, die Oberfläche wird nicht schnell genug versiegelt. Die drei Kontaktgrills mit direkt in den Grillplatten integrierten Heizstäben von Sage, Severin und Gastroback lieferten im Praxistest sehr gute Resultate. Bei Tefal konnte sich nur der neuere OptiGrill 4in1 mit sehr guten Ergebnissen präsentieren. Beim älteren Optigrill GC750D16 und dem Profi Plus Kontaktgrill Perfection von WMF waren die Ergebnisse dagegen teilweise etwas blass.

Bonus im Kontaktgrill-Test: Beim Gastroback Design BBQ Advanced Control, The Smart Grill Pro von Sage und dem Tefal OptiGrill 4in1 lassen sich die oberen Grillplatten komplett aufklappen. Aus dem Kontaktgrill wird so eine große Bratfläche – ähnlich der Grillfläche beim Raclette.

Schwarzer Kontaktgrill mit extra großer Fläche aufgeklappt und sämtlichem Grillgut auf der Platte
Doppelte Fläche bietet im Test unter anderem der Sage, da er sich aufklappen lässt. So können auch Portionen für mehrere Personen zubereitet und fast wie in der Pfanne gebraten werden.

Wie dick darf das Grillgut sein?

Alle Hersteller empfehlen eine maximale Dicke des Grillgutes, damit die programmierten Garabläufe zum gewünschten Ergebnis führen. Die Automatikgeräte von WMF und Tefal liegen hier mit je 4 Zentimeter am unteren Ende. Die anderen Kontaktgrills lassen auch dickeres Gargut zu, was aber auch die Herausforderung des manuellen und programmgesteuerten Grillens steigert. Im Kontaktgrill-Test gelten 4,5 Zentimeter als Idealwert für die Bewertung der maximalen Dicke.

Bei sehr dünnem Gargut zeigten sich vor allem beim Tefal OptiGrill 4in1 Schwächen: Das Automatikprogramm, das die Garzeit unter anderem anhand der festgestellten Dicke des Garguts arettieren soll, erkannte das Gargut im Test einige Male nicht. So konnte beim Grillgemüse die Automatik nicht gestartet werden und auch bei sehr dünnen Fleisch-Stücken, etwa den sogenannten Minuten-Steaks, müssen Nutzende selbst ein Auge auf dem Garergebnis behalten.

Fazit

Der Tefal OptiGrill 4in1 holt sich im Kontaktgrill-Vergleichstest den Sieg. Besonders überzeugend waren vor allem die guten bis sehr guten Garergebnisse im manuellen Modus und den Automatik-Programmen sowie die besonders einfache Reinigung des Kontaktgrills. Kleinere Schwierigkeiten zeigten sich hingegen bei der Zubereitung von Gemüse und sehr dünnen Fleischscheiben, bei denen die zugehörigen Automatikprogramme nicht starteten. Hier muss man selbst auf den richtigen Garzeitpunkt achten oder auf die Zubereitung in der mitgelieferten Backschale ausweichen. Besonders hervorzuheben ist, dass der OptiGrill 4in1 besonders viele Gar-Optionen bietet, da er als klassischer Kontaktgrill, offener Tischgrill, Mini-Backofen und mit optionalem Zubehör sogar als Waffeleisen zu benutzen ist.
Im Tefal-Webshop liegt der UVP des OptiGrill 4in1 allerdings auch bei happigen 429,99 Euro – auch, wenn das Gerät häufiger zu einem niedrigen Preis verfügbar zu sein scheint. Zum Testzeitpunkt kostete der OptiGrill 4in1 beispielsweise nur 269,99 Euro.

Wer günstiger einsteigen will und vor allem die klassische Kontaktgrill-Funktion haben möchte, ist auch mit dem Preis-Leistungssieger gut beraten. Der Tefal Optigrill GC750D16 war im Hersteller-Shop zum Testzeitpunkt schon für rund 150 Euro zu haben, auch wenn der UVP mit 390 Euro ebenfalls höher angesetzt ist. Zusatz-Funktionen, wie beim neueren OptiGrill 4in1, gibt es hier allerdings nicht.

Gerald Sinschek

Als freier Autor testet Gerald Sinschek für IMTEST in erster Linie mechanische und elektrische Küchengeräte sowie Grills aller Art. Der gelernte Zeitschriften-Redakteur begreift die Arbeit in der Küche auch privat als große Leidenschaft. Außerdem sind für den Motorradfahrer, Hobbyschrauber und Camping (Bulli)-Reisenden Outdoor-Artikel und Produkte aus dem Heimwerkerbereich sowie Wassersportthemen weitere Schwerpunkte. Vor seiner Arbeit für IMTEST war er mehr als 10 Jahre lang bei einer führenden Segelzeitschrift für das Ressort Test und Technik verantwortlich, dann freiberuflich tätig für verschiedene Motorrad- und Koch-/Küchenmagazine im Print- und Onlinebereich. Sie erreichen ihn via E-Mail.