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DAB+: Die besten Radios für unterwegs und zuhause

Mit diesen DAB- und DAB+-Radios Gerät klappt der Empfang von Digitalradio am besten.

Radios verschiedener Hersteller auf einem zweigeteiltem Bild.
© Medion, TechniSat

Einschalten, Lieblingssender wählen, los hören: Radio ist so schön einfach. Und digital! Seit dem 21. Dezember 2020 darf der Handel nur noch Radiogeräte verkaufen, die auch DAB+ („Digitale Audioübertragung“) oder Internetradio empfangen. DAB+ bietet einen klaren Sound, ist rauschfrei und hat einen stabilen Empfang, da jedes Programm stets auf der gleichen Frequenz ausgestrahlt wird. Zudem lassen sich DAB+-Radios mit Akku bequem mit zum Camping nehmen oder sorgen beim Frühstück auf der Terrasse für musikalische Untermalung. IMTEST hat sich fünf aktuelle DAB+-Radios aus dem sehr großen Angebot der Digitalradios herausgepickt. Welches Modell davon gut erüstet ist – auch für die DAB+-Zukunft – zeigt der Test mit den Digitalradios.

DAB+-Radios im Test und im Trend

Nach dem von den Landesmedienanstalten veröffentlichten „Audio Trends 2023“ haben in Deutschland 47 Millionen Menschen Zugang zu einer digitalen Radioempfangsmöglichkeit oder nutzen Webradio. Mittlerweile verfügt über die Hälfte (55,4 Prozent) der DAB+-Haushalte in Deutschland über zwei oder mehr DAB+-Empfangsgeräte. Die Gesamtzahl der DAB+-Geräte in Deutschland ist um mehr als 4,4 Millionen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Auch die Ausstattung mit DAB+-Autoradios steigt weiter auf nunmehr 11,5 Millionen. Das entspricht gut 26 Prozent der Autoradios in Deutschland.

In diesem Test treten fünf DAB+-Radios gegeneinander an, die allesamt klein und dank Akku oder Batterien mobil sind. Inwiefern sie sich für Garten, Ausflüge und Camping eignen hat IMTEST ebenso geprüft wie Klangqualität, Bedienung und Ausdauer.



DAB+ ganz einfach nachrüsten

DAB+ lässt sich kostengünstig und einfach nachrüsten, sowohl im Auto als auch bei HiFi-Stereoanlagen. Dies bietet eine größere Programmvielfalt und bessere Empfangsqualität ohne zusätzliche laufende Kosten. Das klappt auch ohne Neukauf – einfach durch Nachrüsten von DAB+-Empfängern. Die wichtigsten Informationen auf einem Blick:

DAB+ im Auto

  • Neuwagen: Seit Ende 2020 verpflichtend mit DAB+ ausgestattet.
  • Vorteile: Keine Frequenzsuche nötig, mehr Programmvielfalt, schnellere und genauere Verkehrsinformationen.
  • Nachrüstung:
  • Empfänger: Ab ca. 50 Euro (z.B. TechniSat, Albrecht, Pure).
  • Signalübertragung: Per Bluetooth, Stereokabel oder FM-Transmitter.
  • Beispiele: Pearl Kfz-DAB+/DAB-Empfänger mit FM-Transmitter (49 Euro), Hama FM-Transmitter mit Bluetooth und Freisprechfunktion (35 Euro).

Stereoanlagen mit DAB+ nachrüsten

  • Möglichkeiten: Analog (Stereokabel) oder drahtlos (Bluetooth).
  • Geräte: Empfänger ab 50 Euro (z.B. TechniSat, Albrecht).

Wissenswertes über DAB+

  • Empfang:
  • Stabantennen oft inklusive, kann durch externe Antennen verbessert werden.
  • Empfangsprobleme durch Stahlbetonwände, entfernte Sendemasten oder Wetterbedingungen möglich.
  • Programmvielfalt:
  • Über 50 regionale Programme und 13 nationale Programme verfügbar.
  • Kosten:
  • Keine zusätzlichen Kosten außer dem Rundfunkbeitrag.
  • Empfangsprüfung:
  • Über die Webseite des Digitalradio Büro Deutschland durch Eingabe der Postleitzahl möglich.

Einfache Einrichtung eines DAB+-Radios

Nach dem ersten Einschalten starten alle Radios im Test mit einer automatischen Sendersuche im DAB+-Modus. Die gefundenen Programme werden in einer Gesamtliste abgelegt und lassen sich anschließend in einer Favoritenliste speichern. Diese wird bei den Modellen von Medion und Panasonic direkt per Zifferntaste aufgerufen. Bei den übrigen DAB+-Radios muss man sich erst durch ein Menü klicken.

Orange schwarzes Radio auf dunkler Holzfläche vor Busch, Hand dreht an Regler
Einstellungen und Justieren erfolgen beim Testsieger von technisat über wenige Tasten auf der Vorderseite und zwei Drehreglern. © IMTEST

Neben dem Radioempfang per DAB+ und UKW lassen sich alle Radios im Test per Bluetooth auch mit dem Smartphone verbinden. Hierüber gibt es Zugang zu Internetradio oder abonnierten Musikstreaming-Diensten wie Spotify oder Amazon Music. Die Radios von Pearl und Medion bieten zusätzlich einen Klinkeneingang und können das Smartphone hierüber auch per Kabel anbinden.

Kompakte DAB+-Radios mit Retro-Charme und Extras

Alle DAB+-Radios im Test bieten eine gute Verarbeitung und geben auch optisch einiges her. Das DOR-215 vom Versandhandel Pearl ist in etwa so groß wie ein kleines Taschenbuch. Die Radios von Medion und Technisat besitzen ein besonders robustes Gehäuse und lassen sich dank zwei großer Hartgummigriffe auch mit Handschuhen einfach greifen. Das Radio von Albrecht ähnelt einer Grubenlampe. Panasonics Gerät bietet optisch Retro-Charme.

Olivgrünes mit Lampe ausgezogenes Gerät, das senkrecht auf Holzbank bei Busch steht.
Das Radio von Albrecht lässt sich mit wenigen Handgriffen auch in eine Laterne verwandeln, die auch über eine SOS-Funktion verfügt. © IMTEST

Als besonderes Extra ist das Radio DR 114 von Albrecht mit einer Taschenlampe ausgestattet und besitzt eine SOS-Taste. Wird diese gedrückt, wird die integrierte Lampe aktiviert und ein Alarmton ist zu hören. Hierdurch kann man in einer Notfallsituation, zum Beispiel beim Wandern auf sich aufmerksam machen.



Mobile Radios über 25 Stunden ohne Strom

Alle Testkandidaten sind mit einem Akku ausgestattet, nur das Panasonic muss man für den mobilen Einsatz noch mit Batterien bestücken. Dann lassen sich alle Modelle neben der Steckdose auch unterwegs betreiben und sind optimal für einen Einsatz am Strand oder im Garten zu gebrauchen. Zum Aufladen beziehungsweise für den Betrieb an der Steckdose wird bei Pearl und Albrecht ein zusätzliches USB-Netzteil benötigt, welches den Geräten jedoch leider nicht beiliegt.

Detail Rückseite weißes Gerät mit geöffnetem Batteriefach in dem zwei goldene Batterien sind.
Das DAB-Radio von Panasonic besitzt als einziges Gerät im Testfeld keinen integrierten Akku, lässt sich aber mit Batterien trotzdem mobil betreiben. © IMTEST

Das Albrecht-Radio bietet auch hier eine Besonderheit, da man den Akku auch über ein am Gerät angebrachtes Solarpanel aufladen kann. Zusätzlich ist auf der Rückseite eine Kurbel zu finden, die durch eine Drehbewegung den Akku mit Energie versorgt. Bei den Radios von Albrecht, Medion und Technisat kann man das Smartphone über USB aufladen.

Für die Messung der Akkulaufzeiten hat IMTEST die Radios bei einer Zimmerlautstärke um 55 dB laufen lassen. Ergebnis: Technisat und Albrecht verrichten mit über 25 Stunden am längsten ihren Dienst im Test. Beim Pearl machte der Akku schon nach acht Stunden schlapp. Medion liegt mit knapp 12 Stunden im guten Mittelmaß. Zwischen drei und vier Stunden braucht man, um die Akkus wieder aufzuladen.



DAB+-Radios mit Stereo-Sound und Equalizer

Die Modelle von Albrecht, Technisat und Medion sind mit zwei Lautsprechern ausgestattet und bieten Stereo-Klang. Die Modelle von Panasonic und Pearl haben nur einen Lautsprecher verbaut. Medion und Technisat haben im Test den besten Klang. Das Albrecht DR 114 und das Pearl DOR-215 spielen im Vergleich zu den übrigen Kandidaten nicht so laut, reichen zum Radio hören in Zimmerlautstärke jedoch aus. Bei allen Modellen, außer Albrecht, können Nutzer aus vor eingestellten Equalizern auswählen.

Testergebnisse im Detail

Fazit

Dank ausgewogenem Verhältnis zwischen Sprach- und Musikwiedergabe und einer Akkulaufzeit von über 24 Stunden hat das DAB+-Radio von Technisat den Testsieg eingefahren. Die größte Ausstattung bietet das Albrecht DR 114, das man zudem ohne Stromanschluss per Solarmodul aufladen kann. Wer weniger Geld ausgeben will, ist mit dem Preis-Leistungssieger von Pearl gut beraten, der ohne Stromanschluss rund acht Stunden im Outdoor-Einsatz durchhält.


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IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes sowie E-Autos passend dazu diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.