Der Duft von frisch gebackenem Brot lässt wohl jedem von uns das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die klassische Bäckerskunst ist allerdings anstrengend, zeitaufwendig und erfordert eine Menge Übung. Der Gang zum Bäcker ist darum fast immer einfacher, günstiger und meistens auch leckerer. Aber könnten nicht Brotbackautomaten ein verlockender Kompromiss sein? Sie versprechen zumindest, das urige Backerlebnis in die eigene Küche zu zaubern und dabei einfach und schnell gesunde und leckere Laibe zu produzieren. Ob das stimmt, zeigen die Brotbackautomaten im Test. Fünf Geräte hat IMTEST in der Preisspanne von 50 Euro bis 230 Euro überprüft.
Brotbackautomaten mit notwendiger Programmvielfalt
Neben der richtigen Abstimmung von Knet- und Ruhephasen sind die Temperaturverläufe beim Brotbacken entscheidend. Hefekulturen reagieren empfindlich, unter ungünstigen Bedingungen geht das Brot dann nicht richtig auf oder fällt nach dem Backen in sich zusammen. Die Brotbackautomaten im Test bieten eine Vielzahl an Programmen und die richtige Kombination fürs gewünschte Brot. 32 solcher Kombinationen liefert Panasonic, Rommelsbacher immerhin noch 13.
Die technische Ausstattung der Brotbackautomaten sorgt für Komfort und gutes Gelingen: Über ein Fenster im Deckel etwa lässt sich der Prozess ohne Wärmeverlust beobachten. Und ein integriertes Zutatenfach gibt beispielsweise Rosinen oder Körner automatisch und im richtigen Moment in den Teig – oft kritisches manuelles Eingreifen ist somit überflüssig. In Sachen Zubehör kann vor allem der Panasonic-Brotbackautomat glänzen: Spezialknethaken für schwere Teige, zwei verschiedene Messlöffel und einen großen Becher für Sauerteige.
Lautstärke, Leistung und Back-Ergebnis
Beim ersten Probebacken von IMTEST steht Rosinenbrot auf dem Programm. Dabei sind die Rezepte für alle Brotbackautomaten im Test stets identisch. Bis zu vier Stunden werkeln die Maschinen dabei vor sich hin: kneten, ruhen lassen, backen. Der Brotbackautomat von Panasonic arbeitet mit angenehmen 67 Dezibel (db). Dagegen ist der Automat von Rommelsbacher mit 83 db zeitweise sehr laut.
In der Backphase misst IMTEST dann bei fast allen Geräten einen deutlichen Unterschied zu den angegebenen Watt-Werten: Alle Maschinen außer die von Tefal benötigen zeitweise viel mehr Leistung als angegeben. Bei Silvercrest bedeutet das etwa bis zu knapp 1.700 Watt Leistungsaufnahme – anstatt der genannten 850 Watt.
Am Ende zählt aber das Ergebnis: Das Brot aus dem Automaten von Medion ist gar, perfekt aufgegangen und zeigt eine schöne braune Kruste. Auch die Programme von Panasonic und Tefal sind optimal, die Brote entsprechend gut. Der Rommelsbacher-Brotbackautomat im Test backt das Brot etwas blass. Und bei Silvercrest ist es nicht optimal aufgegangen und flach.
Sauerteigbrot backen: Das beste Rezept, Profi-Tipps & Zubehör
Brot selbst zu backen ist gar nicht so schwer – das richtige Rezept, eine einfache Anleitung und sehr gutes Zubehör vorausgesetzt.
Welcher Brotbackautomat im Test backt das beste Roggenbrot?
Im zweiten Durchlauf backt IMTEST ein Roggenbrot aus Vollkornmehl. Besser gesagt: Die Brotbackautomaten sollen es backen. Für die etwas höheren Ansprüche kommt der Panasonic-Brotbackautomat im Test mit Spezialzubehör: Der Knethaken für dunkle Vollkornbrote ist kammartig durchbrochen und soll so zu gleichmäßigerer Vermengung führen. Bei den anderen Automaten muss der Standard-Knethaken den Job erledigen.
Tatsächlich ist der Brotteig aus der Maschine von Panasonic etwas feiner und besser vermengt als bei den anderen Testkandidaten. Der Automat von Rommelsbacher konnte hier nicht überzeugen: Das Brot wurde mit dem gewählten Vollkornprogramm nicht gar.
Übrigens: Mit allen Brotbackautomaten lassen sich auch Konfitüren oder Kompott kochen, Pizza– oder Nudelteige herstellen. Sogar für die Zubereitung von Reis und Joghurt stehen bei den meisten Geräten Programme zur Verfügung.
Küchenmaschinen im Test: Kneten, rühren, schlagen
Große Rühr- und Knetmaschinen sind Kraftprotze und schaffen fluffige Sahne oder wuchtigen Hefeteig. Wie gut, zeigt der Test.
Brotbackautomaten sind einfach zu bedienen
Die Bedienung aller Geräte ist einfach: Der Medion-Brotbackautomat im Test bietet hierfür neun große und unempfindliche Touchflächen. Bei Tefal und Panasonic sind die Bedienknöpfe zumindest mit Folie geschützt. Bei den Brotbackautomaten von Silvercrest und Rommelsbacher hingegen liegen sie offen: Hier können Mehl oder Wasser ungehindert eindringen. Statusmeldungen liefern kleine Displays, die außer bei Panasonic und Tefal, nicht nur kontrastreich, sondern auch beleuchtet sind. Apropos klein: Während das Display bei Silvercrest mit neun Quadratzentimetern eher einem Mäusekino gleicht, fällt das Ablesen der Informationen bei Medion und Rommelsbacher mit ihren jeweils gut 17,5 Quadratzentimeter großen Displays leicht.
Praktisch: Einen Timer fürs frische Brot zum Frühstück haben alle Brotbackautomaten im Test. Der Testsieger von Panasonic zeigt mit einer etwas kurzen Zeit hier eine kleine Schwäche. Besser machen dies die Modelle von Medion und Silvercrest, die jeweils eine lange Timer-Vorwahl bieten.
FAZIT
Brotbackautomaten können schöne Brote backen – in diesem Test der von Panasonic am besten. Er überzeugt mit einem rundum stimmigen Konzept aus Programmierung und Technik. Letztlich zeigt der Test aber, dass alle Geräte sich leicht bedienen lassen. Die Programmvielfalt ist auch beim Schlusslicht noch gut. Echte Bäckerkunst ersetzen sie zwar nicht, aber selbstgemachtes Brot ist lecker – und es riecht fantastisch.