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Schlaf, Kindlein, schlaf: 5 Babyphones im Test

Babyphones wachen über den Schlaf der Kleinsten und melden jede Störung an die Eltern. IMTEST zeigt, wie gut und sicher das klappt.

Fünf Babyphones im Test
© Unsplash: Wolf-Zimmermann; Alecto, Motorola, Beurer, Avent, Reer

Babyphones sind im Prinzip nichts anderes als eine Art Gegensprechanlage, die dauerhaft den Geräuschen des schlafenden Kindes lauscht und an die Gegenstelle sendet. Weint der Nachwuchs oder hustet stark, dann meldet sich das Gegenstück, sodass die Eltern dann schnell nach dem Rechten schauen können – ein tolles Hilfsmittel, das Eltern auch etwas Ruhe gönnen kann, während der Sprössling im ersten Stock in seinem Bettchen schläft. Mit maximalen Reichweiten von bis zu 300 Metern können Mama und Papa dann entspannt im Wohnzimmer fernsehen oder sogar mal kurz bei den Nachbarn vorbeischauen, ohne alle 30 Minuten nervös werden zu müssen.

Babyphones und Eltern auf Couch
Babyphones können für Eltern ein sehr hilfreiches Gadget sein. © Philips

Babyphones im Test: Elektromagnetische Wellen

Theoretisch bieten auch höherwertige DECT-Telefone eine Babyphone-Funktion. Da es aber keinen expliziten Empfänger gibt, ruft das Gerät dann eine andere interne oder auch eine Handynummer an. Dabei bleibt es dann aber auch. Möglichkeiten, beruhigend auf das Kind einzuwirken, gibt es aber keine, denn die Kommunikation funktioniert dann nur einseitig.



Dennoch sind Babyphones gar nicht so weit vom klassischen Telefon entfernt, zumindest, was die Übertragungstechnik angeht: Auch die Testkandidaten nutzen die DECT-Übertragungsmethode. Das hat durchaus Vorteile, weil es hier immer einen Eco-Modus gibt, der die Verbindung erst dann aktiviert, wenn sich das Baby meldet. So werden die elektromagnetischen Wellen, die nun einmal zur Funkübertragung nötig sind, auf ein Minimum reduziert. Zwar ist DECT unkritisch, aber trotzdem muss man ja keine unnötigen elektromagnetischen Felder erzeugen: Im Labor blieben alle Kandidaten auch in Kopfnähe weit unter den kritischen Grenzwerten. Schon in 50 Zentimetern Entfernung konnte IMTEST keine elektromagnetische Strahlung mehr feststellen.

Die Testergebnisse im Detail

Einfach und (fast) abhörsicher

Grundsätzlich reicht es bei allen Modellen, beide Einheiten einzuschalten. Dann sind die Babyphones betriebsbereit. Auch die sonstige Bedienung erschließt sich meist intuitiv. Hier ist tatsächlich das Avent etwas im Nachteil, weil die Sonderfunktionen mit Hilfe von Display und Menü aktiviert werden müssen. Die Bedienung ist dabei nicht immer intuitiv.

Am Ende des Tages können die Geräte Sprache, Schreien und Weinen in leidlicher Qualität übertragen. Ein schrill schreiendes Baby treibt sie aber auch mal an die Grenze dessen, was die kleinen Lautsprecher abliefern können. Auch in Sachen Reichweite schenken sich die fünf Kandidaten nichts. Alle schaffen im Gebäude rund vier Etagen. Trotzdem muss man sich keine Gedanken machen, dass jemand draußen mithören kann, was der Nachwuchs so vor sich hin brabbelt: Das Abhören von DECT ist grundsätzlich technisch sehr aufwändig und nur mit speziellem Equipment möglich.

Babyphones auf dem Prüfstand: Telefon mit Kinder-Bonus

Der wesentliche Unterschied zwischen DECT-Telefon und Babyphones: Letztere bieten potenziell Zusatzfunktionen, die speziell auf Eltern-Kind-Bedürfnisse zugeschnitten sind. So kann man mit Ausnahme des Beurer BY33 über alle Geräten auch mit dem Kind reden. Im Idealfall kann es schon reichen, wenn der Nachwuchs Mamas oder Papas Stimme hört. Das allerdings kann auch nach hinten losgehen. Denn der Klang sämtlicher Lautsprecher ist etwas dünn, sodass Stimmen sich oft blechern und etwas roboterhaft anhören. Und wer die Elterneinheit handhabt wie ein Walkie-Talkie, der läuft Gefahr, das Mikrofon zu übersteuern, sodass beim Baby ein Ton ankommt, der womöglich eher beunruhigend klingt und damit das Gegenteil von dem erreicht, was die Funktion eigentlich bewirken soll.



Auch eine Raumtemperaturüberwachung hat ihre Berechtigung: 16 – 18° C gelten als ideale Schlafumgebung, in der auch das Risiko des plötzlichen Kindstods reduziert wird. Motorola und Philips bieten Thermometer in ihren Babyphonen. Das Avent kann zudem noch Schlaflieder abspielen und verfügt, ebenso wie das Reer und das Alecto, über eine Nachtlicht-Funktion. Über deren Sinnhaftigkeit im Vergleich zu Spieluhr und Lichtmobile lässt sich durchaus diskutieren, wobei der Vorteil hier ist, dass sich das Ganze aus der Distanz schalten lässt.

Motorola und Philips Babyphone im Größenvergleich
Die Elterneinheit des Avent ist ein Klotz und anders als die von Motorola definitiv nichts mehr für die Hosentasche
Gerade an heißen Tagen ist es sinnvoll, die Temperatur im Schlafraum des Babys im Blick zu haben. Denn bei den 31° C hier wäre Kühlung angezeigt
Ein Nachtlicht muss nicht Teil des Babyphones sein. Eventuell leuchtet es dem Baby zu sehr ins Gesicht
Praktisch: Das Babyphone von Reer lässt sich auch an bzw. über das Kinderbettchen hängen. Umgedreht wird aus der Öse ein Gürtelclip
Babyphones: Avent-DECT-Modell von Philips
Das Avent-Babyphone von Philips ist unter anderem mit einem Nachtlicht ausgestattet.

Fazit

Letztlich machen alle Babyphones, was sie sollen. Sie geben Laut, wenn sich das Baby meldet. Wer darüber hinaus noch viele Zusatzfunktionen braucht, sollte zum Philips Avent greifen. Wer vor allem auf die Kinderlieder und auch aufs integrierte Thermometer verzichten kann, fährt mit dem Set von Reer gut – und vor allem auch günstig.

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Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.