Es kann nicht oft genug betont werden: Jeder Computer braucht ein aktuelles Antivirenprogramm. Denn die Cyberkriminalität ist weltweit auf dem Vormarsch. Allein im Jahr 2020 stieg die Zahl der Vorfälle um 358 Prozent im Vergleich zu 2019. Dieser starke Anstieg innerhalb nur eines Jahres hängt sicherlich mit der Pandemie zusammen, aber auch 2021 setzte sich der Trend mit einem Plus von 125 Prozent fort.
Endgültige Zahlen für 2022 liegen zwar noch nicht vor, aber es ist wahrscheinlich, dass die Cyberkriminalität weiter zunimmt und Unternehmen, Regierungen und Privatpersonen weiter in Atem hält. Grund genug für IMTEST sich die gängigsten Antivirenprogramme in einem Test genau anzusehen und von Experten prüfen zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Antivirenprogramme im ewigen Katz-und-Maus-Spiel
- Internetschutz durch Antivirenprogramme
- So testet IMTEST Antivirenprogramme
- Defender schwächelt unter Windows 11
- Windows 10: Sieben mal perfekter Virenschutz
- Fehlalarme bei Antivirenprogramme im Test selten
- Schädlings-Gesamtmenge unter Windows
- Sicherheitsoptionen bei Virenschutz-Programmen
- Reizthema Abo-Verlängerung von Antivirenprogrammen
- Virenschutz für Windows 10
- Antivirenprogramme für Mobilschutz
- Updates als Sicherheitsfaktor bei Smartphones
- Google Play Protect im Test mit Tausenden Schädlingen
- Sicherheitslücke E-Mails
- Phishing-Mails enttarnen
- Antivirenprogramme vs Phishing
- In die Phishing-Falle getappt? BSI hilft
- Fazit
Antivirenprogramme im ewigen Katz-und-Maus-Spiel
Cyberkriminelle und Antiviren-Hersteller liefern sich einen endlosen Kampf: Die Kriminellen entwickeln ständig neue Viren und andere Gemeinheiten, um Computer zu infizieren oder Nutzer online anzugreifen. Die Entwickler von Virenschutzlösungen wiederum arbeiten stetig an Antiviren-Programmen, um diese Bedrohungen zu erkennen und unschädlich zu machen. Neu entwickelte Schädlinge sollen möglichst schon vor ihrer massenhaften Verbreitung erkannt und abgefangen werden. Übersieht ein Programm nur einen einzigen Schädling, sind die Folgen Datenverlust oder finanzieller Schaden.
AV-TEST hat untersucht, wie gut Programme schützen. In sorgfältig konzipierten Testreihen haben die Experten alle Waffen auf die Schutzprogramme abgefeuert, die auch zum Arsenal der Cyberkriminellen gehören. Erstmals prüften die Experten die Schutzwirkungen nicht nur auf Windows-10-PC, sondern auch mit Windows 11. Dadurch ergeben sich im Test der Antivirenprogramme zwei verschiedene Bewertungen. In einer großen Tabelle finden Sie die Windows-11-Noten, in einer kleineren die für Windows 10.
Internetschutz durch Antivirenprogramme
Bei Computerviren handelt es sich um Miniprogramme, die in der Lage sind, sich selbst zu vervielfältigen und sich auf diese Weise schnell zu verbreiten. Früher gelangten sie meist über infizierte Disketten auf die PCs, heute ist das Internet der häufigste Übertragungsweg. Moderne Schädlinge wollen Zugangsdaten ausspionieren (Trojaner), PCs in Spam-Schleudern verwandeln (Botware) oder Daten „kapern“, die der Nutzer nur gegen Lösegeld zurückerhält (Ransomware). Um entsprechende Schädlinge auszuschalten, gibt es Antivirenprogramme. Entdecken diese eine gefährliche Datei, wird eine Warnmeldung angezeigt, und der Eindringling unschädlich gemacht.
Wie gut erledigen Antivirenprogramme diese Aufgabe? Um das herauszufinden, haben die Experten von AV-TEST alle Geschütze gegen Schutzprogramme aufgefahren, die auch zum Rüstzeug der Cyberkriminellen gehören, wie zum Beispiel:
- Zero-Day-Malware (aktuelle Bedrohungen)
- Drive-by-Attacken (Viren, die auf Internetseiten lauern)
- Downloads von Webseiten
- Angriffe über verseuchte E-Mails und vieles mehr
So testet IMTEST Antivirenprogramme
IMTEST stützt sich bei der Beurteilung der Virenschutzprogramme auf seinen Sicherheitspartner AV-TEST. Mit selbst entwickelten Analysesystemen und ausgeklügelten Testverfahren garantiert AV-TEST unabhängige und zuverlässige Prüfungen der Antivirenprogramme.
Defender schwächelt unter Windows 11
Erstmals kamen im Test mit den Antivirenprogrammen auch Testrechner mit Windows 11 zum Einsatz. Selbst die Experten von AV-TEST hatten erwartet, dass Microsofts interner Schutz, der Windows Defender, ähnlich zuverlässig wie unter Windows 10 arbeitet. Doch dem ist nicht so. So zeigte das Microsoft-Produkt Schwächen bei Zero-Day-Malware. Eine 100-prozentige Erkennung leisteten dagegen die Schutz-Pakete von Avast, AVG, Avira, Bitdefender, G DATA, McAfee, und Norton.
Wie stark die Antivirenprogramme Windows 11 ausbremsen, untersuchten die Experten ebenfalls. Dafür führten sie auf einem Standard- und einem High-End-PC mit und ohne eine Schutzlösung jeweils definierte Aktionen durch: Internetseiten öffnen, Programme installieren und starten, Dateien herunterladen und Daten kopieren.
Eine sehr geringe Systembelastung erzielt dabei kein Produkt. Den Vogel schießt aber der Defender ab, der zum Teil durch einen besonders hohen Bedarf an Systemressourcen unangenehm auffällt. Ein Beispiel: Beim Kopieren von Dateien verlangsamt der Defender das Tempo auf dem Standard-PC um 63 Prozent.
Windows 10: Sieben mal perfekter Virenschutz
Unter Windows 10 schnitt der Defender im Test der Antivirenprogramme dagegen besser ab. Auch wenn er sich im Langzeittest einige Schwächen leistete, reicht es bei der Schutzwirkung unterm Strich noch für ein „sehr gut“. Hundertprozentigen Schutz boten immerhin sieben der zehn untersuchten Produkte: Avast One, AVG Ultimate, Avira Prime, McAfee Total Protection, G DATA Total Security sowie Norton 360 Advanced.
Der Windows Defender, Bitdefender Total Security und F-Secure Total erzielten bei der „Schutzleistung“ zwar ebenfalls die Note „sehr gut“, ließen aber im Laufe der Monate den einen oder anderen Schädling passieren.
Zur „Bremswirkung“ unter Windows 10: Vor allem AVG Ultimate und McAfee Total Protection gehören zu den Antivirenprogrammen, die Computer bei typischen Tätigkeiten stärker verlangsamen. Ein Beispiel: Auf einem Standard-PC öffnen sich Internetseiten mit AVG Ultimate aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen im Schnitt 20 Prozent langsamer. Zum Vergleich: Bei schnellen Lösungen wie Avast One beträgt die Verzögerung nur 13 Prozent. Unter dem Strich bremste Norton 360 Advanced die Testrechner von allen Programmen am wenigsten aus.
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Fehlalarme bei Antivirenprogramme im Test selten
Eine der schwierigsten Disziplinen für Antivirenprogramme: schädliche von harmlosen Daten zu unterscheiden. Das ist wie bei einem Elefanten: Jeder Elefant ist grau, aber nicht alles, was grau ist, ist ein Elefant. Im Idealfall muss der Benutzer nur eingreifen, wenn das Programm einen Schädling entdeckt. Umso ärgerlicher ist es, wenn das Schutzprogramm harmlose Dateien oder Programme als Bedrohung erkennt und blockiert. In diesem Fall spricht man von „False Positives“. Solche Fehlalarme können den Arbeitsablauf ebenso stören wie Angriffe durch Schädlinge.
AV-TEST hat daher die Sicherheitspakete auf Fehlalarme überprüft. Dazu mussten die Pakete Millionen von Dateien scannen, Tausende von Internetseiten besuchen und die Installation von Hunderten von sauberen Programmen überwachen.
“AV-SUITEN BIETEN IM GEGENSATZ ZUM WINDOWS DEFENDER EINEN GUTEN RUNDUMSCHUTZ.“
Das Ergebnis ist insgesamt erfreulich, und das sowohl unter Windows 10 und 11: AVG Ultimate, Bitdefender Total Security, G DATA Total Security, McAfee Total Protection und Avast One stuften lediglich vereinzelt Programme und Aktionen als gefährlich ein. Als perfekte Türsteher erwiesen sich die Produkte von Avira, F-Secure und Norton. Sie wiesen nicht nur alle Störenfriede ab, sondern ließen auch alle willkommenen Gäste herein. Ebenfalls tadellos in dieser Disziplin, wenn auch ohne hundertprozentige Virenerkennung: F-Secure und der Windows Defender.
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Schädlings-Gesamtmenge unter Windows
Über 750 Millionen Viren bedrohen aktuell die Sicherheit von PCs. Hinzu kommen 180 Millionen. sogenannte PUAs, also Potenziell Unerwünschte Anwendungen, die Werbung einblenden oder Daten sammeln.
Sicherheitsoptionen bei Virenschutz-Programmen
Die Gretchenfrage für Windows-Nutzer: Braucht man überhaupt noch ein zusätzliches Antivirenprogramm oder reicht der in Windows vorinstallierte Defender aus? Immerhin macht das Bordmittel in Sachen Virenschutz seit Langem eine gute Figur – zumindest unter Windows 10. Ein weiterer Vorteil des Defenders ist, dass er fester Bestandteil des Betriebssystems ist und im Gegensatz zu vielen anderen kostenlosen Lösungen nicht mit Werbung und anderen überflüssigen Meldungen nervt.
Wer seinen Windows-10-PC also in erster Linie vor Infektionen mit Trojanern, Würmern und anderen Schädlingen schützen will, macht mit dem Defender nichts falsch. Nutzer von Windows 11 sollten dagegen – aufgrund der aktuellen Schwächen beim Virenschutz – mindestens kurzfristig auf eine andere Virenlösung zurückgreifen. Zu einem rundum guten Antivirenprogramm gehört aber mehr als nur ein Basisschutz gegen Eindringlinge:
Reizthema Abo-Verlängerung von Antivirenprogrammen
Ein heikles Thema bei allen zahlungspflichtigen Antivirenprogrammen im Test: Bei der Installation aktivieren die Hersteller eine automatische Abo-Verlängerung („damit der Schutz nahtlos weiterläuft“). Das bedeutet: Wer nicht kündigt, zahlt ein weiteres Jahr für die Lizenz. Das wäre an sich kein Thema. Zumal sich die Abo-Verlängerung natürlich auch nachträglich wieder abschalten lässt – was sich, abgesehen von McAfee, auch leicht bewerkstelligen lässt. Aber man muss es wissen.
Macht man es nicht oder vergisst es, bestrafen die Hersteller treue Kunden. Denn während Neukunden mit Schnäppchenpreise gelockt werden, verlangen bei einer Abo-Verlängerung alle Anbieter den viel höheren Normalpreis.
Beispiel Norton 360 Advanced: Im ersten Jahr kosten 10 Lizenzen faire 39,99 Euro. Im zweiten Jahr sind es dann (Stand Anfang Februar) mit 134,99 gleich 100 Euro mehr. Einen ordentlichen Zuschlag verlangen auch G DATA (erst 81,95, dann 249,75 Euro), und Avast (erst 35,88, dann 89,99 Euro). Ebenso fragwürdig: Die Preise schwanken wie an der Zapfsäule, manche Hersteller ändern ihre Preise im Wochentakt.
Tipp: Am besten gleich nach Abschluss kündigen, sich rechtzeitig vor Ablauf des Abonnements über die aktuell besten und günstigsten Produkte informieren und ein neues Abo abschließen. Das dauert keine 10 Minuten und spart jede Menge Geld. Noch ein Tipp: Über Preissuchmaschinen wie idealo.de finden Sie häufig sogar noch weitaus bessere Preise als auf den Internetseiten der Hersteller.
Virenschutz für Windows 10
Nutzen Sie einen Windows-10-Computer? Dann sieht das Ranking der Antivirenprogramme marginal anders aus als in der Windows-11-Tabelle.
Antivirenprogramme für Mobilschutz
Vor allem Android-Smartphones sind ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle, dementsprechend hoch ist die Anzahl an Viren, Hacks und Malware. Das ist angesichts des hohen Marktanteils keine große Überraschung, wohl aber die Zahl der Android-Schädlinge. Experten schätzen, dass jedes Jahr mehr als drei Millionen neue Schädlinge auftauchen. Dazu versteckt sich Malware zunehmend in Apps, von denen mittlerweile Millionen im Umlauf sind. Deshalb sind auch für Smartphones Antivirenprogramme gefragt.
Zwar gab es auch beim iPhone in der Vergangenheit immer wieder Sicherheitsvorfälle, diese lassen sich aber an zwei Händen abzählen. Hinzu kommt, dass Apple und Google ihre Betriebssysteme sehr unterschiedlich konzipiert haben. Apple hat iOS weitgehend abgeschottet, kaum konfigurierbar gestaltet und nur wenige Schnittstellen geöffnet. Google hingegen hat Android auf maximale Transparenz und Flexibilität getrimmt. Jeder (auch ein Hacker) kann den Quellcode einsehen und Schwachstellen entdecken. Das macht Android-Smartphones verwundbarer.
Updates als Sicherheitsfaktor bei Smartphones
Auch bei der Update-Politik sind die Unterschiede eklatant: Apple versorgt iPhones in der Regel fünf Jahre lang mit neuen Updates. Bei Android gibt es – je nach Hersteller – teilweise schon nach rund zwei Jahren keine Updates und damit auch keine Sicherheitsupdates mehr. Für viele Besitzer ist dies jedoch kein Grund, ihr Gerät durch ein neues zu ersetzen. Entsprechend groß ist die Fragmentierung der Android-Versionen.
Das aktuelle Android 12 läuft nur auf sehr wenigen Geräten, die meisten nutzen deutlich ältere Versionen. Google ist sich der Problematik bewusst und verspricht mit dem hauseigenen „Play Protect“ kostenlosen Virenschutz. Mittlerweile läuft das Programm auf jedem neueren Android-System ab Werk. Allerdings können sich Nutzer nicht auf den Google-eigenen Schutz verlassen.
Samsung Galaxy: Viele Smartphones bald ohne Updates
Keine Updates mehr für ältere Samsung-Galaxy-Modelle.
Google Play Protect im Test mit Tausenden Schädlingen
Das hat IMTEST in Zusammenarbeit mit seinem Sicherheitspartner AV-TEST herausgefunden. Dazu bombardierten die Experten verschiedene Antivirenprogramme mit Tausenden infizierten Apps. Im ersten Schritt kamen mehr als 3.000 brandneue Schädlinge zum Einsatz, die nicht älter als 24 Stunden waren. Zusätzlich mussten die Schutz-Apps besonders verbreitete Apps abwehren, die bereits bis zu vier Wochen im Umlauf waren. Auch hier setzte das Labor mehr als 3.000 gefährliche Apps ein.
Das ernüchternde Ergebnis: Play Protect erkannte nur knapp 84 Prozent der aktuellen Schädlinge. Das heißt im Umkehrschluss: 532 von 3.327 durften passieren und Schaden anrichten. Bei weit verbreiteten Schädlingen war die Erkennungsrate mit 96 Prozent zwar besser, aber immer noch schlecht. Ärgerlich ist zudem, dass Play Protect (genau wie der Windows Defender) keinen Zusatzschutz gegen andere Gefahren an Bord hat. Datensicherung, Anrufblocker, Browser-, Identitäts- oder WLAN-Schutz? Fehlanzeige.
Alle Sicherheits-Apps der großen Hersteller wie Avast, AVG, Avira, Bitdefender, F-Secure, G DATA, McAfee und Norton, die auch in den getesteten Antiviren-Suiten enthalten sind, bieten dagegen perfekten Schutz.
Sicherheitslücke E-Mails
Wenn es um Spam- oder Phishing-Attacken geht, gehören deutsche Nutzer zu den beliebtesten Zielen von Cyberkriminellen. Diese Gefahr hat sich durch die Corona-Pandemie verstärkt. Der Hintergrund ist immer der Gleiche: Kriminelle versuchen, auf einfache Weise an das sauer verdiente Geld der Opfer zu kommen. Dazu bedienen sie sich verschiedener Maschen. Mails über Potenzpillen, Fußpilz und Partnersuche werden zunehmend von Nachrichten mit kriminellem Hintergrund abgelöst. Ziel ist es, persönliche Daten abzugreifen, Schadprogramme auf dem Computer zu installieren oder diesen zu kapern und Lösegeld zu erpressen.
Dabei gehen die Spammer immer professioneller und trickreicher vor. Inzwischen schreiben sie ihre Opfer beispielsweise persönlich an („Sehr geehrter Herr Meier“), verwenden vertrauenswürdige Absenderadressen (z. B. „service@paypal.de“) und achten auf einwandfreie Rechtschreibung und Gestaltung.
Andere Cyberkriminelle zielen mit Kettenbriefen auf die Aufmerksamkeit möglichst vieler Empfänger. Die gefälschten Aufrufe und Warnungen werden von gutgläubigen Empfängern weitergeleitet und verstopfen weltweit elektronische Postfächer. Aber auch technisch rüsten die Betrüger immer mehr auf und setzen zum Beispiel auf gültige Zertifikate auf, sodass im Browser trotzdem das Sicherheit suggerierende Schloss-Symbol erscheint.
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Phishing-Mails enttarnen
Wie erkennt man Phishing? Das wichtigste Merkmal: Phishing-Nachrichten folgen immer einem Schema F. Der Aufhänger ist in der Regel ein Sicherheitsproblem oder ein anderes Problem, das angeblich dringend gelöst werden muss. Um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen, folgen meist Drohungen wie die Sperrung von Konten, wenn der Empfänger nicht sofort handelt. Um das Problem zu lösen, sollen die Opfer ihre Daten preisgeben. Dazu genügt ein Klick auf einen in der E-Mail enthaltenen Link, der auf eine Internetseite führt, auf der das Opfer seine Zugangsdaten eingeben soll.
Regel Nummer eins: Banken, Bezahldienste und andere Unternehmen fragen NIE per E-Mail oder Telefon nach Passwörtern, Zugangsdaten oder anderen persönlichen Daten. Wer diese Regel beherzigt, ist eigentlich schon auf der sicheren Seite. Aber Menschen sind Menschen. Da kann es passieren, dass man mal nicht genau hinsieht. Und schon ist es passiert. Beachten Sie deshalb folgende Tipps:
Antivirenprogramme vs Phishing
Auch Virenschutzprogramme helfen bei der Erkennung von Phishing-Mails. Bis auf Microsoft Defender bieten alle Antivirenprogramme im Test einen entsprechenden Zusatzschutz. Diese blockieren Phishing-Mails entweder direkt im Postfach oder warnen vor dem Öffnen gefährlicher Internetseiten und infizierter Dateianhänge.
Hilfreich ist auch der Einsatz eines Passwort-Managers, den außer Microsoft, Avast One und AVG Ultimate alle Antiviren-Suiten an Bord haben. Denn wenn der Passwort-Manager die gespeicherten Zugangsdaten etwa beim Besuch einer Online-Bank nicht anbietet, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine gefälschte Internetseite.
In die Phishing-Falle getappt? BSI hilft
Wer auf eine Phishing-Falle hereingefallen ist, sollte sich auf der Internetseite des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) informieren. Hier steht seit Kurzem eine Checkliste des BSI und der Polizei zur Verfügung. Diese gibt Phishing-Opfern erste Sofortmaßnahmen an die Hand und dient als Leitfaden.
Fazit
Benötigt man überhaupt noch ein Antivirenprogramm? Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Ja, jeder sollte ein Virenschutzprogramm installiert haben. Vielleicht haben Sie schon Argumente gehört, dass, wenn Sie vorsichtig sind, wo Sie im Internet surfen und was Sie herunterladen oder anklicken, alles nicht so gefährlich ist. Bis zu einem gewissen Grad stimmt das auch.
Aber auch bekannte Internetseiten können gelegentlich Opfer von Angriffen werden und dann über Werbung Schädlinge verbreiten. Unabhängig davon, wie vorsichtig und technisch versiert Sie sind, lohnt es sich, ein Antivirenprogramm als Notfallschutz zu haben.
Die gute Nachricht: Virenschutzprogramme werden immer günstiger und die kostenlosen immer effektiver. Wie der Windows Defender unter Windows 10, der die grundlegenden Aufgaben zum Schutz des Computers mehr als ordentlich erledigt. Premium-Virenschutzprogramme bieten jedoch zusätzliche Funktionen, die weit über die Basisfunktionen hinausgehen.
„SELTEN GING ES AN DER SPITZE SO ENG ZU WIE IN DIESEM TEST.“
Testsieger 2023: Norton 360 Advanced. Egal ob aktuelle Bedrohungen (0-Day-Malware) oder weit verbreitete Viren: Norton 360 Advanced ließ weder unter Windows 11 noch Windows 10 einen einzigen Schädling durch. Darüber hinaus bietet es eine sehr einfach aufgebaute, leicht verständliche Programmoberfläche und zählt auch in Sachen Funktionsumfang zu den Besten: So sind in der Suite enthalten:
- ein Passwort-Manager
- ein spezieller Banking-Browser
- Cloud-Speicher für Backups
- eine VPN-Funktion zum verschlüsselten Surfen
Auch der Preis ist mit 34,99 Euro für 10 Lizenzen fair. Aber: An der Spitze geht es unglaublich eng zu. Die Produkte von Avast, Bitdefender, G DATA, McAfee und Avira sind ebenfalls nahezu uneingeschränkt empfehlenswert.