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The Last of Us Part 2 Remastered im Test: Noch genialer auf PS5?

IMTEST checkt Grafik, Spielmodi und Verbesserungen auf der PS5.

Artwork des Videospiels The Last of us 2 Remastered.
© Sony

Die Technik von The Last of Us Part 2 Remastered

In grafischer Hinsicht war The Last of Us Part 2 zum Release-Zeitpunkt 2020 herausragend für PS4-Verhältnisse. Und dank der technischen Verbesserungen trifft dieses Prädikat auch auf die Remastered-Version für PS5 zu. Ein Horizon Forbidden West mag auf der PlayStation 5 noch einen Tick bombastischer aussehen, dennoch gehört das TLOU2-Remaster zu den grafisch beeindruckendsten Games für die Konsole. Die Modelle, allen voran die Gesichter und die Kleidung, sind feiner gearbeitet und mit schärferen Texturen ausgestattet. Auch die Beleuchtung ist noch realistischer und das Blattwerk der Natur oder der glitzernde Schnee im Winter sehen noch besser aus. IMTEST hat sich natürlich die „alte“ PS4-Version nochmal angeschaut – und die Unterschiede sind nicht zu verachten.

Zudem gibt es jetzt zwei Render-Modi für die Grafik: Die Variante „Wiedergabetreue“ bietet 4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde, der Modus „Leistung“ gibt das Spiel nativ in 1440p, aber mit 4K-Hochskalierung aus. Und das bei anvisierten 60 Bildern pro Sekunde. Für welche Version sich die Spieler entscheiden, bleibt letztlich Geschmackssache. Beide Lösungen sind aber technisch einwandfrei. Im übrigens sind auch die Ladezeiten ein Stück kürzer als auf PS4.

Willkommen ist auch die Unterstützung der Haptik-Features des DualSense-Controllers. Wer The Last of Us Part 2 Remastered einfach so auf PS5 spielt, der nimmt das sensorische Feedback des Gamepads nach Jahren des PS5-Gamings zwar wahr, besonders auffällig wäre das per se aber nicht. Vergleicht man es aber mit der PS4-Fassung ohne diese Upgrades, dann fallen sie deutlicher ins Gewicht. Die ohnehin harten, intensiven Gefechte fühlen sich am PS5-Pad dadurch noch einen Tick packender an.

Ein Screenshot aus dem Videospiel The Last of Us Part 2. Links die PS4-Fassung, rechts das PS5-Remaster.
Sichtbar verbessert: Ellie sah auf der PS4 stark aus (linkes Bild), doch die PS5-Figur hat mehr Details und bessere Texturen (rechtes Bild). © Sony

The Last of Us Part 2 Remastered: Die Extras

The Last of Us Part 2 wäre auch ohne Dreingaben ein sehr umfangreiches Spiel – allein für das Durchspielen der Story sollte man je nach persönlicher Geschwindigkeit und Schwierigkeit 25 bis 40 Stunden veranschlagen. Unter dem Punkt „Extras“ gibt es neuerdings zusätzlich einen freien Gitarrenspiel-Modus. Der versteht sich nicht als ernsthaftes Musikgame, zum Herumzupfen ohne Zeitdruck ist es aber ein netter Bonus. Zudem kann man verschiedene Hintergründe sowie Klampfen anwählen und auch mit anderen Figuren – darunter Komponist Gustavo Santaolalla – in die Saiten greifen.

Fans der Reihe freuen sich über einen mehrstündigen (englisch-sprachigen) Podcast, den man sich anhören kann, optionale Kommentare während der Zwischensequenzen und viele Concept-Art-Galerien. Das Kronjuwel der „Making of“-Sektion stellen drei entfallene Szenen dar, die es fast ins Spiel geschafft hätten. Die darf man, mit Kommentaren der Macher, in ihrer etwas unfertigen, aber doch gut spielbaren Form sogar ausprobieren!

Und natürlich sind auch die vielen durchdachten Boni und Einstellungen des normalen Spiels dabei: Filter-Optionen, freischaltbare Charakter-Skins, ein New Game + Modus und ein (natürlich optionaler) beinharter Schwierigkeitsgrad, bei dem ein einziger Bildschirmtod im gesamten Spiel dafür sorgt, dass der Speicherstand ins Nirvana abfliegt.

  • Ein Screenshot aus dem Videospiel The Last of Us Part 2 Remastered für PS5. Zu sehen ist eine Frau im Wald.
  • Ein Screenshot aus dem Videospiel The Last of Us Part 2 Remastered für PS5. Zu sehen ist ein grauhaariger Mann, der Gitarre spielt.

Kein Zurück: Roguelike-Modus für Hartgesottene

The Last of Us Part 2 ist nicht nur grandios inszeniert und dank seiner mitreißenden Story ein Highlight der Games-Geschichte. Es ist auch einer der besten Third-Person-Shooter überhaupt. Und dieser Fakt kommt besonders zum Tragen im neuen, exklusiven Zusatz-Modus “Kein Zurück“. Der ist ein bisschen mit den Mercenaries-Modi aus diversen Resident-Evil-Spielen vergleichbar, aber noch kompromissloser.

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„Kein Zurück“ geht nämlich so: Man spielt mit Ellie oder Abby (plus weiteren, freispielbaren Figuren) eine Reihe von Kampfszenarien. Alle Charaktere haben dabei individuelle Bonus-Fähigkeiten, Ausprobieren lohnt sich also. In den Kampfszenarien gibt es solche mit Wellen von Gegnern oder dicken Bossen, in anderen Missionen muss man einfach zwei Minuten überleben während Feinde heranstürmen oder einen Safe knacken. Dazu gesellen sich Modifikatoren, die den Schaden, den Nahkampf oder sogar die Sichtbarkeit der Feinde betreffen. „Kein Zurück“ ist ein überraschend komplexes, durchdachtes Spiel innerhalb des Spiels.

Ein Screenshot aus dem Videospiel The Last of Us Part 2 Remastered für PS5. Zu sehen ist eine Frau, die hinter einem Zaun in Deckung geht.
Dieses Szenario kennt man aus der Kampagne – im Modus “Kein Zurück” tauchen solche Stages immer wieder auf. © Sony

Continue? Gibt’s hier nicht

Wer eine Mini-Mission schafft, der erhält Punkte und eine Währung, die dabei hilft, in der Basis Verbesserungen zu kaufen – für die Waffen und den jeweiligen Charakter. Danach geht es ins nächste, zufällig generierte Szenario. Die Kombination aus Ort, Gegner, Spiel-Variante und Modifikatoren wird nämlich stets neu ausgewürfelt, gekämpft wird aber in bekannten Orten aus dem Hauptspiel. Dabei richtet sich dieser Modus ausdrücklich an Kenner und Könner: Selbst auf den ersten zwei (von sechs) Schwierigkeitsgraden ist das Überleben kein Zuckerschlecken. Man ballert und flieht, heilt sich für einen Sekundenbruchteil und muss dann schon die nächsten Mutanten abwehren oder nach Munition suchen. Das stresst, das ist packend und das macht Action-Fans Spaß.



Wer in einem der sechs Szenarien pro „Kein Zurück“-Durchlauf stirbt, der kehrt nicht wieder. Dann sind die erspielten Verbesserungen futsch. Sogar wenn man alle Levels überlebt, bleiben die Upgrades nicht dauerhaft erhalten. Stattdessen dreht sich das Metagame – also der motivierende, persistente Überbau – dieses Roguelike-Modus um das Freischalten neuer Figuren, Spiel-Varianten und Modifikatoren. Stück für Stück bekommt man neue, reizvolle Figuren mit anderen Vor- und Nachteilen frei und probiert sich an immer wieder frischen Herausforderungen. Zudem kann man bald benutzerdefinierte Durchläufe in „Kein Zurück“ anlegen oder sich in tägliche Herausforderungen stürzen.

  • Ein Screenshot aus dem Videospiel The Last of Us Part 2 Remastered für PS5. Zu sehen ist eine Frau vor einem Waffenschrank.
  • Ein Screenshot aus dem Videospiel The Last of Us Part 2 Remastered für PS5. Zu sehen ist ein Menü mit Spielstatistiken.

Kosten & Upgrade-Möglichkeiten bei The Last of Us Part 2 Remastered

The Last of Us Part 2 Remastered für PS5 kostet 49,99 Euro. Das sind zehn Euro mehr als im PSN-Shop aktuell für die alte PS4-Version fällig werden. Wer das Original schon besitzt und deshalb hauptsächlich auf den „Kein Zurück“-Modus und die frischen Extras schielt, weil er oder sie das Hauptspiel schon kennt, der hat Glück. Man kann seine alte Version durch eine Einmal-Zahlung von zehn Euro auf die Remastered-Version upgraden. Das gilt sowohl für Besitzerinnen und Besitzer einer digitalen Fassung als auch für alle jene, die The Last of Us Part 2 auf Disc haben.

Fazit

Machen wir es kurz: The Last of Us Part 2 war in jeder Hinsicht herausragend als es vor fast vier Jahren für die PS4 erschien. Dieses formidable Urteil spricht IMTEST auch für die Remastered-Version für PS5 aus. Die brachialen Gefechte, das taktisch anspruchsvolle Schleichen, der enorme Umfang und die dramatische Geschichte gehören auch 2024 zum Allerbesten, was es im Videospiel-Bereich gibt.

Die Boni und Verbesserungen der Neuauflage überzeugen ebenfalls: Die grafischen Upgrades fallen durchaus auf, das Gitarren-Minispiel und die einst gestrichenen, jetzt spielbaren Szenen sind eine schöne Dreingabe für Fans. Der beinharte Survival-Modus „Kein Zurück“ schließlich verpackt das ohnehin schon exzellente Shooter-Gameplay in einen motivierenden, anspruchsvollen und umfangreichen Roguelike-Modus, bei dem es einiges zum Freispielen gibt.

  • PRO
    • Mitreißende, erwachsene Geschichte, sehr großer Umfang, beeindruckende Technik, herausragende Action, motivierende Bonus-Modi.
  • KONTRA
    • Wirkt in der zweiten Spielhälfte etwas gestreckt.

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,2

Portrait Matthias Schmid

Matthias Schmid wollte im Berufsleben "irgendwas mit Video- und Computerspielen" machen – deshalb studierte er nach dem Abitur Informatik, um selbst Spiele zu entwickeln. Nach dem Studium kam die 180-Grad-Wende: Matthias wechselte in die schreibende Zunft, absolvierte ein Volontariat bei einer renommierten Spiele-Fachzeitschrift und wurde 2004 Videospiel-Redakteur in Vollzeit. Damit lebt er seit nunmehr 19 Jahren seinen beruflichen Traum: Spiele testen und darüber schreiben. Diese Jobbeschreibung greift freilich zu kurz: Matthias hat Spiele-Magazine und -Webseiten mitkonzipiert, Fachmessen in aller Welt besucht und Entwicklern bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Er hat ebenso großen Spaß mit Action-Blockbustern wie mit kleinen Indie-Spielen und liebt es nachzuforschen, wer die Macher hinter den Spielen sind. Neben Video- und Computerspielen faszinieren ihn aktuelle Top-Smartphones und – als begeisterter Vogelbeobachter – alles, was mit Ferngläsern zu tun hat.