Durchgespielt und für richtig gut befunden: Am Freitag, den 20. Oktober, erscheint Super Mario Bros. Wonder – das erste Super-Mario-Spiel für die Nintendo Switch seit Super Mario Odyssey aus dem Jahr 2017. In welchen Punkten ragt Nintendos neues Jump’n’Run heraus? Welche Aspekte haben die IMTEST-Redaktion weniger überzeugt? Die Antworten auf diese und andere Fragen gibt es noch vor der Veröffentlichung des Spiels hier auf IMTEST.de im großen Test!
Übersicht
- Switch
- 59,99 Euro
- 12–15 Stunden
- ab 6 Jahren
- 3,5 GB
- Jump’n’Run
Das erste Spiel mit dem heute legendären Namen Super Mario Bros. erschien in Deutschland bereits im Jahr 1987. Es ging mit seinen Melodien den Kindern der 80er-Jahre nicht mehr aus dem Kopf und mit seinen Spielideen in die Games-Geschichte ein. Das Jump‘n‘Run wurde zur Blaupause für eine ganze Generation von Videospielen, prägte Spieler wie Spiele-Entwickler gleichermaßen. Und Mario wurde zu dem Superstar unter den virtuellen Helden. Bis heute verkaufen sich fast alle Super-Mario-Spiele wie geschnitten Brot, dazu fahren er und seine Freunde in Mario Kart der versammelten Konkurrenz davon. Mario Kart 8 Deluxe ist nämlich der mit Abstand bestverkaufte Titel für die Erfolgskonsole Switch.
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Doch zurück zum hüpfenden Klempner: Nach einer Ära, in der nur Spiele mit 3D-Grafik interessant schienen – von PSone und Nintendo 64 bis PS2 und GameCube –, darf Mario seit 2006 wieder regelmäßig durch flache 2D-Welten hopsen. Damals hauchte New Super Mario Bros. für das Klapp-Handheld Nintendo DS der Idee vom zweidimensionalen Jump’n’Run neues Leben ein. Für die Switch erscheint am 20. Oktober nun ein ganz neues Spiel: Super Mario Bros. Wonder. Das allein oder zusammen spielbare Abenteuer inszeniert das altbewährte Prinzip des Springens über Abgründe, auf die Köpfe putziger Feinde und – am Levelausgang – an den Fahnenmast auf vielfältige Weise vertraut und doch immer wieder frisch.
Welt der Wunder
Hauptverantwortlich für das veränderte Spielgefühl von Super Mario Bros. Wonder sind die sogenannten Wunderblumen, die Mario & Co. in jedem Level finden können. Manchmal prangt die leuchtende Blüte an einer offensichtlichen Stelle, oftmals ist sie pfiffig versteckt. Hat Mario die Blume aufgesammelt, dreht das in jedem Fall den Spielablauf mal so richtig auf links. Plötzlich regnet es Münzen, die ikonischen grünen Röhren biegen sich, Fragenzeichen-Blöcke tanzen zum Rhythmus der Musik. Das ist aber erst der Anfang: Es gibt überraschende Perspektivwechsel, wilde Flucht-Einlagen vor wabernden, wandernden Wänden sowie allerlei Verwandlungen, die IMTEST hier natürlich nicht verrät.
Das Wunderblumen-Feature sorgt für grafischen Pfiff und immer wieder Kurzweil – es gibt ein paar wirklich nette Ideen, die vor der Konsole für Grinsen sorgen. Gleichzeitig wirken viele Levels dadurch aber wie zerstückelt. Was vor und nach dem Wunderblumen-Effekt in den Stages passiert, die normalerweise so penible, minutiöse Komposition der Areale – kurzum, das worauf sich Nintendo so gut versteht wie kein anderer Entwickler weltweit – tritt dadurch leider in den Hintergrund. Oft fühlt sich das Ende der Wunderblumen-Phase (wo man eine Frucht erbeutet) wie ein vorgezogener Level-Abschluss an. Die paar Schritte danach – rein in eine Röhre, dann per Sprung an den Fahnenmast – das könnte man sich glatt sparen. Das fällt auch dann auf, wenn man in den späteren Stages beim ersten Durchgang die ein oder andere Wunderblume verpasst. Plötzlich fühlen sich die Levels eher wie „normale“ Super-Mario-Stages an – und ehrlich gesagt, ist das ein bisschen besser.
Ein Detail verstärkt dieses Gefühl: Neben den normalen Stages und den (enttäuschend leichten) Boss-Kämpfen tummeln sich auf der Oberweltkarte viele „Abzeichen-Tests“ und „Verschnaufpausen“ genannte Mini-Level. Unterm Strich steckt also etwas wenig „normaler“ Super-Mario-Inhalt im neuen Switch-Spiel. Extra-Lob gibt es hingegen für die „Suchtrupp“ genannten Rätsel-Areale: Das sind kluge Kammern, in denen man nur durch explizites Um-die-Ecke-Denken alle versteckten Sammelfrüchte entdeckt – ein großer Spaß!
Törööö!
Natürlich hat sich Nintendo für Super Mario Bros. Wonder ein paar neue Power-Ups ausgedacht, die das Firmen-Maskottchen noch vielseitiger machen: Dann mutiert Mario zum Felsbohrer und kann in Bodenhöhe unter Feinden hindurchrutschen. Oder er verschießt Seifenblasen statt Feuerbälle – damit werden Feinde nicht gegrillt, sondern luftdicht verschlossen. Zudem taugen die fragilen Blasen sogar als kurzfristige Hilfs-Plattform. IMTEST findet: Ein frischer, erfreulicher Farbklecks in der langen Reihe der Super-Mario-Items. Das sprichwörtliche Schwergewicht unter den neuen Verwandlungen ist aber – natürlich! – der Elefant.
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Ja, richtig gelesen! Nach dem Genuss eines Apfels verwandelt sich Mario in einen Dickhäuter. Mit seinem rot-blauen Outfit erinnert er dann unweigerlich an die Hörspiel-Legende Benjamin Blümchen. Törööö! Als Mariofant durchs Level toben und per Rüsselschlag Feinde wegboxen oder Blöcke zerstören, das macht schon Laune. Obendrein kann der Elefant an manchen Stellen Wasser „aufsammeln“ und ein paar Meter weiter Blümchen gießen, um eine kleine Überraschung zu erhalten. Ein Geniestreich ist die Mutation zum Rüsseltier aber nicht: Als wuchtiger Dickhäuter fühlt sich das Laufen wegen der schieren Größe nicht ganz so präzise an, gleichzeitig fehlt das Alles-kaputtmach-Gefühl vom Riesenmario vergangener Spiele. Zudem übertreibt es Nintendo mit der Frequenz, gefühlt absolviert man zu viele Levels als Mariofant.
Was das beste Feature in Super Mario Bros. Wonder ist, wie der Mehrspieler-Modus funktioniert und das finale IMTEST-Urteil ausfällt – all das finden Sie auf der nächsten Seite.