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Fit werden in 2024: Kann Ring Fit Adventure für Switch dabei helfen?

Das Fitness-Spiel macht müde Zocker munter, und sportlich.

Man sieht eine Frau im grauen Shirt, die einen Pilates-Ring in den Händen hält und damit Sport macht.
© Nintendo

So früh im Januar fällt es vielen Menschen noch relativ leicht, sich an ihre guten Vorsätze für das neue Jahr zu halten. Ganz egal, ob es dabei um eine gesundere Ernährung, Digital Detox oder das Ablegen ungeliebter Marotten geht. Neben dem Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören, steht das Versprechen, regelmäßige(er) Sport zu treiben, weit oben auf der Vorsatz-Liste der Deutschen.

Doch wie geht man am besten damit um, wenn sich nach einer Weile alte Gewohnheiten wieder einschleichen? Wenn der Elan, z. B. regelmäßig eine Jogging-Runde einzulegen, wieder nachlässt. Wenn Netflix und PlayStation verführerischer klingen als Peloton-Rad und Fitness-Studio…

Für solche Fälle gibt es, bereits seit dem Jahr 2019, das Switch-Spiel Ring Fit Adventure. Hier kombiniert der Hersteller Nintendo die Vorzüge eines Gaming-Abenteuers mit einem persönlichen Fitness-Programm. Über 15 Millionen mal hat sich das Spiel für die Konsole bereits verkauft – und auch in den letzten Wochen sind viele neue Switch-Besitzer dazugekommen, die wissen wollen, was Ring Fit Adventure eigentlich ist und wie gut es funktioniert.



Was ist Ring Fit Adventure?

Das Spiel gibt es nur für die Nintendo-Konsole Switch und es kostet je nach Shop immer noch zwischen 70 und 80 Euro. Dafür liegt dann aber auch ein spezieller Pilates-Ring aus Kunststoff bei, der mit einem Joy-Con der Nintendo Switch verbunden wird; außerdem ein kleiner, elastischer Beingurt, um den zweiten Joy-Con während des Trainings am Oberschenkel zu befestigen. Kurz gesagt ist Ring Fit Adventure ein relativ klassisches Videospiel für die Switch. Doch anstatt ganz normal per Controller auf Monsterjagd zu gehen, absolviert man hier allerlei Fitness-Übungen, die auf dem TV-Bildschirm in einer familienfreundlichen, motivierenden Abenteuer-Welt integriert sind.

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Ohne Switch-Konsole ist es übrigens nicht möglich, Ring Fit Adventure zu spielen. Denn die Software ist nur als Spiel für die Switch verfügbar. Hier gibt es also keinen Unterschied zu Mario Kart oder Zelda. Gleichzeitig kann man Ring Fit Adventure auch nicht ohne den Ring-Controller – kurz Ring Con genannt – spielen.

Die Einheit aus Ring Con und dem angesteckten Joy-Con-Controller der Switch, sorgt dann dafür, dass das Spiel erkennt, wie man den Ring hält, ob man ihn schwungvoll bewegt und ob er gerade zusammengedrückt oder auseinandergezogen wird.

Ring Fit Adventure: Das Abenteuerspiel

Der wichtigste Modus von Ring Fit Adventure ist das große Abenteuer. Dafür erstellt man ein eigenes Profil innerhalb des Spiels – mehrere gehen auch, falls andere Familienmitglieder ebenfalls mit Ring Fit Adventure spielen möchten. Und mit diesem Profil geht es dann los ins Abenteuer. Dort gibt es keine große, frei begehbare Welt wie in Zelda, sondern man zieht über eine Karte und erledigt sehr viele einzelne, kleine Missionen.

Das Ganze ist interessant und hübsch aufgemacht, sogar der Ring Con ist als witziger Charakter in die Geschichte eingebunden. Darin wird ein Fantasy-Szenario samt Dorfbewohnern und einem großen Bösewicht aufgebaut – zudem sind mit einem Augenzwinkern allerlei Fitness-Dinge eingebaut. Zum Beispiel haben die Bosse dann besonders starke Bauchmuskeln oder die Feinde sehen aus wie Hanteln und Yoga-Matten.

Screenshot aus dem Spiel Ring Fit Adventure, man sieht die Weltkarte im Abenteuer-Modus.
Auf dieser Übersicht sieht man die aktuelle Spielwelt, dort wählt man die nächste Mission aus. © IMTEST / Nintendo

Joggen, Trainieren, Kämpfen, Aufleveln

In den meisten Missionen joggt man mit dem Ring Con in Händen auf der Stelle vor dem Fernseher – das sorgt dafür, dass der Charakter im Spiel durch die Welt rennt. Trifft er dort auf Gegner, muss man Rundenkämpfe wie in einem Rollenspiel bestehen. Und die absolviert man durch unzählige verschiedene Fitness-Übungen. Es gibt wirklich ausgesprochen viele verschiedene Mini-Trainings. Die beanspruchen mal die Bauch-Muskeln, dann stehen Kniebeugen oder das Training der Oberarme an. Wenig später muss man sich durch Pump-Übungen wieder neue Energie geben oder den Feind zermürben, in dem auf einem Bein die Balance hält.

Screenshot aus dem Spiel Ring Fit Adventure, man sieht einen Kampf in einer Arena.
Fast wie im Rollenspiel: Der Charakter steht in einer Kampfarena mehreren Feinden gegenüber. Gleich wird Sport gemacht, um die Unholde zu besiegen. © IMTEST / Nintendo

Ring Fit Adventure ist so ausgelegt, dass man es in kurzen Einheiten von circa einer halben Stunde viele Wochen lang spielen kann – entsprechend umfangreich ist auch das Abenteuer. Es gibt zig Welten mit lustigen Bewohnern und albernen Geschichten. Währenddessen wird der eigene Charakter immer stärker. Man levelt auf, kauft neue Übungen, mixt sich Fitness-Tränke. Hier wird deutlich, dass Hersteller Nintendo ein Spiele-Profi ist, der sich kreativ mit etablierten Spiele-Mechaniken befasst und diese auf ein Fitness-Spiel umgemünzt hat.



Mini-Spiele, fortgeschrittenes Training und Fitness ohne TV

Neben dem großen Abenteuer gibt es weitere Modi in Ring Fit Adventure. Zum Beispiel den Modus “Rhythmus Fit”, wo man zu Musik-Stücken aus dem Spiel spezielle Bewegungs-Prüfungen absolviert. Dann heißt es schnell in die Hocke gehen und den Ring Con zum Takt in eine Richtung neigen und dabei noch drücken. Hier fühlen sich Highscore-Jäger wohl, die z. B. Guitar Hero oder Beat Saber mögen.

Im „Schnellspiel“ können Anfänger einfach Einzeldisziplinen aus dem breiten Trainingsangebot auswählen oder eine Runde joggen gehen. Anspruchsvoller wird es im Modus für erfahrene Spieler, wo man sich einen individuellen Fitness-Plan zusammenstellt. Es gibt also auch Spiel-Inhalte für alle jene, die das Abenteuer schon durch haben.

Nur eine kleine Spielerei ist der Modus „Multitask“, der ohne Konsole und TV funktioniert. Drückt man bei ausgeschalteter Switch auf den Analogstick des Joy-Cons am Fitness-Ring, dann kann man ein kleines Training ohne TV absolvieren. Der Ring merkt sich, wie oft er zusammengedrückt wurde, und spendiert beim nächsten echten Training im Spiel dann einen kleinen Bonus.

Screenshot aus dem Spiel Ring Fit Adventure, man sieht eine Frau bei einer Bootsfahrt.
Ring Fit Adventure ist nicht das grafisch beste Videospiel auf der Switch. Doch die Entwickler haben es geschafft, dass das Abenteuer stets ansprechend aussieht. © IMTEST / Nintendo

Fit werden und Abnehmen mit Ring Fit Adventure?

Kann man mit Ring Fit Adventure wirklich fit werden, die Muskulatur verbessern oder sogar abnehmen? Auf jeden Fall. Natürlich gehören trotzdem Ausdauer, Wille und Motivation dazu, sich regelmäßig vor der Konsole zum Training einzufinden – das Abenteuer hilft aber dabei, dass man dies gerne macht. Es gibt immer wieder etwas Neues zu erleben und selbst wenn Übungen auf dem Plan stehen, die man überhaupt nicht leiden kann oder die einem die Oberschenkel brennen lassen, dann freut man sich wenigstens über die gewonnenen Erfahrungspunkte.

Zudem sind die Übungen vielfältig und werden vernünftig erklärt, so dass man sich nicht leicht verletzt bzw. übernimmt und auch verschiedene Bereiche des Körpers beansprucht. Darüber hinaus gibt es immer wieder Tipps zum eigenen Wohlbefinden, zur Funktionsweise des menschlichen Körpers und zur Ernährung. Und das Ganze auf freundliche, niederschwellige Art.

Screenshot aus dem Spiel Ring Fit Adventure, man sieht das Tutorial für eine Fitness-Übung.
Gut erklärt: Vor jeder Übung zeigt eine animierte Grafik, wie das Training zu absolvieren ist. Diese Tipps helfen auch, wenn man mal eine Weile nicht regelmäßig trainiert hat. © IMTEST / Nintendo

Ring Fit Adventure kann den inneren Schweinehund natürlich nicht im Alleingang besiegen, ein Fitness-Studio komplett ersetzen oder Sportmuffel von 0 auf 100 in Konsolen-Athleten verwandeln, durch den großen Umfang, die schöne Grafik und die vielen motivierenden Aufgaben kann es aber durchaus dazu beitragen, dass man regelmäßiger und lieber Sport treibt.

Portrait Matthias Schmid

Matthias Schmid wollte im Berufsleben "irgendwas mit Video- und Computerspielen" machen – deshalb studierte er nach dem Abitur Informatik, um selbst Spiele zu entwickeln. Nach dem Studium kam die 180-Grad-Wende: Matthias wechselte in die schreibende Zunft, absolvierte ein Volontariat bei einer renommierten Spiele-Fachzeitschrift und wurde 2004 Videospiel-Redakteur in Vollzeit. Damit lebt er seit nunmehr 19 Jahren seinen beruflichen Traum: Spiele testen und darüber schreiben. Diese Jobbeschreibung greift freilich zu kurz: Matthias hat Spiele-Magazine und -Webseiten mitkonzipiert, Fachmessen in aller Welt besucht und Entwicklern bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Er hat ebenso großen Spaß mit Action-Blockbustern wie mit kleinen Indie-Spielen und liebt es nachzuforschen, wer die Macher hinter den Spielen sind. Neben Video- und Computerspielen faszinieren ihn aktuelle Top-Smartphones und – als begeisterter Vogelbeobachter – alles, was mit Ferngläsern zu tun hat.