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EA Sports FC 24: Angespielt auf PlayStation 5

Neue Infos und Spiel-Eindrücke zum FIFA-Nachfolger.

Bild aus dem neuen EA Sports FC24, das Erling Haaland zeigt.
© Electronic Arts

FC 24: Das Technik-Triumvirat

Wenig überraschend verspricht EA den größten Technik-Sprung in der Geschichte seiner Fußball-Spiele. Hinter solch großen Worten verbirgt sich ein Dreigestirn technischer Merkmale. Da ist zum einen die hauseigene Grafikengine Frostbite. Die neueste Version davon lässt den Stoff noch realistischer flattern, derweil sorgt das sogenannte “Ambient Lighting” für realistischere Schatten und verleiht den Szenen mehr Tiefe. Dynamische Match-Intros vor dem Anpfiff bauen die zum jeweiligen Spiel passende Atmosphäre auf. Verbesserte Einblendungen sollen Situationen wie Abseits noch eleganter erklären.

Ähnlich wichtig ist EA Sports eigene Technologie Hypermotion. Die neue Iteration mit dem Namen “Hypermotion V” (V steht für “volumetrisch”) verändert, wie die Bewegungen der echten Sportler aufgenommen werden. Die Technik erlaubt nun das Aufnehmen und Umsetzen von Spieler-Bewegungen aus Videos. Es müssen also nicht länger 11 gegen 11 Sportler auf einem Platz mit Motion-Capturing-Anzügen herumlaufen. Laut EA dienen damit nicht länger nur die 3D-Daten von zwei 90-Minuten-Spielen (mit Spieler der zweiten und dritten spanischen Liga) als Grundlage. Sondern 180 komplette Matches aus den besten Ligen der Welt. Das klingt dramatischer als es das Ergebnis auf dem virtuellen Spielfeld zunächst vermuten lässt – denn FIFA 23 sah ja auch schon sehr gut aus. Doch mit dieser Technologie will EA die Bewegungen insgesamt noch realistischer machen. Zudem sollen besonders spektakuläre Aktionen aus der abgelaufenen Saison direkt ihren Weg ins Spiel finden.

Bild aus dem neuen EA Sports FC24, das das Stadion vom BVB zeigt.
© Electronic Arts

Playstyles, mit Daten-Power

Das dritte Technik-Standbein sind die sogenannten “Playstyles”, das sind spezielle Spiel-Stile – vom Tempo-Dribbler über den Block-Spezialisten bis hin zum Power-Kopfballer. Die gibt es jeweils als normale sowie als Plus-Variante – und natürlich sollen sie die virtuellen Fußballer noch individueller machen. Spannend ist eine Kooperation mit Opta Sports, einer englischen Firma, die zu den weltweit führenden Erhebern von Sport-Daten gehört.

EA nutzt die gigantischen Opta-Datensätze aus den europäischen Ligen, um genau diese Playstyles zu generieren. Und passt sich damit einem großen Trend im Profi-Fußball an. In den letzten Jahren fokussieren sich Vereine, sei es beim Scouting oder im Training, immer mehr auf datenbasierte Ansätze. Auch Sportjournalisten zitieren heutzutage weit lieber die schicken Expected-Goals-Werte von Leverkusen oder die üble Pass-Quote vom FC Augsburg als zum x-ten Mal das Duell von Buchwald und Maradona im WM-Finale 90.

Erling Haaland und Luis Figo bei der Vorstellung von FC24.
Bei der FC-24-Enthüllung in Amsterdam waren alte und junge Stars zu Gast. Zum Beispiel Erling Haaland (links) und Luis Figo (rechts). © Electronic Arts / Foto: DYMOND

FC 24: Angspielt auf PlayStation 5

Und wie spielt sich dieses EA Sports FC 24 nun? IMTEST durfte als eines von wenigen Medien ein Wochenende lang auf der PlayStation 5 an einer geschlossenen Pre-Beta-Phase teilnehmen. Und mit den europäischenen Spitzenmannschaften Manchester City und Paris Saint-Germain gegen die Pille treten. Natürlich handelte es sich bei der spielbaren Version noch um eine frühe Fassung, dennoch war allein schon die technische Seite sehr beeindruckend.

Die Gesichter, Tattoos und Bewegungen – von z. B. Neymar beim Freistoß oder ManCitys Torhüter Ederson auf der Linie – sind noch ein Stück eindrucksvoller als bei FIFA 23. Auch der Rasen macht einen ganz exzellenten Eindruck. Erfreulicherweise feiert der Power-Schuss aus dem Vorjahr seine Rückkehr. In den ersten Matches war IMTEST damit sogar eine Spur erfolgreicher als bei FIFA 23. Gut möglich, dass EA hier an der Balance der Steuerung gefeilt hat.

Bild aus dem neuen EA Sports FC24, das zwei Mannschaften zeigt.
Euro-League-Dauersieger vs. Colchoneros: Sevilla und Madrid beim Einlauf ins Stadion. EA beweist einmal mehr: Atmosphäre können sie. Die verbesserte Frostbite-Engine sorgt dafür, dass die Flutlichter diffuser wirken. © Electronic Arts

In der Ausführung noch etwas komplex, spielerisch aber sehr reizvoll ist das neue “Precision Passing”. Hier zeigt ein kleiner Indikator die Passrichtung an. Vor allem in der hohen Steilpass-Variante, garniert mit etwas Schnitt, ergeben sich hier sehr elegante Arten, einen tödlichen Pass auf schnelle Stürmer zu spielen.

FC 24: Langsamer und realistischer?

Natürlich strebt EA jedes Jahr danach, sein virtuelles Fußballspiel noch glaubhafter zu gestalten, ohne Abstriche beim Spielspaß einzugehen. In FC 24 ist der Spielablauf generell eine Spur langsamer als bei FIFA 23, das verleiht den Partien mehr Gewicht. Gleichzeitig reagieren die Athleten (vor allem die besonders Guten) noch fixer auf die Button-Eingaben. Als Spieler hat man das Gefühl, dass die eigenen Wünsche noch prompter umgesetzt werden.

Zudem schraubt EA erneut an der Ballphysik. Hier kommen in der Entwicklung, wie an manch anderer Stelle, KI-basierte Methoden zum Tragen. Unmengen von Flugbahnen und das Aufsprung-Verhalten echter Fußbälle werden ausgewertet, damit das virtuelle Leder noch realistischere Kurven beschreibt und noch schöner übers Grün kullert.

Für eine endgültige Einschätzung, wie sehr es FC 24 gelingt, das FIFA-Erbe zu überflügeln, fehlt IMTEST noch ein Blick in andere Spielmodi. Doch, das was bisher da ist, hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Grafisch erwartet die Spielerinnen und Spieler Ende September das bisher beeindruckendste Fußballspiel. Auch in puncto Stadionatmosphäre und Lizenz-Paket scheint EA beim Wechsel zur FC-Reihe keinerlei Federn zu lassen.

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Portrait Matthias Schmid

Matthias Schmid wollte im Berufsleben "irgendwas mit Video- und Computerspielen" machen – deshalb studierte er nach dem Abitur Informatik, um selbst Spiele zu entwickeln. Nach dem Studium kam die 180-Grad-Wende: Matthias wechselte in die schreibende Zunft, absolvierte ein Volontariat bei einer renommierten Spiele-Fachzeitschrift und wurde 2004 Videospiel-Redakteur in Vollzeit. Damit lebt er seit nunmehr 19 Jahren seinen beruflichen Traum: Spiele testen und darüber schreiben. Diese Jobbeschreibung greift freilich zu kurz: Matthias hat Spiele-Magazine und -Webseiten mitkonzipiert, Fachmessen in aller Welt besucht und Entwicklern bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Er hat ebenso großen Spaß mit Action-Blockbustern wie mit kleinen Indie-Spielen und liebt es nachzuforschen, wer die Macher hinter den Spielen sind. Neben Video- und Computerspielen faszinieren ihn aktuelle Top-Smartphones und – als begeisterter Vogelbeobachter – alles, was mit Ferngläsern zu tun hat.