Mit Dragon‘s Dogma landete Capcom einen echten Überraschungshit. Die Verkaufszahlen nahmen immer mehr Fahrt auf, weil sich schnell herumsprach, dass das Actionspiel mit tollen Kampfsystem, einzigartiger Stimmung und einer vielfältigen Monster-Riege aufwarten konnte. IMTEST hat jetzt den heiß erwarteten Nachfolger angespielt und sich einen ersten Eindruck verschafft.
Update vom 29.11.23: Preis und Erscheinungstermin bekannt
Im Rahmen des Capcom Showcase zum kommenden Action-Rollenspiel Dragon‘s Dogma 2 gab der japanische Hersteller den weltweiten Erscheinungstermin bekannt. Bereits am 22. März 2024 startet das Abenteuer auf PC, Xbox Series und der Playstation 5. Im neuen Trailer gab es neben bereits bekannten und hier in der Vorschau erläuterten Features mit dem Trickster noch eine neue Klasse und einen Riesen mit dem Namen Talos zu sehen. Die neue Klasse verlässt sich im Kampf auf Unsichtbarkeitszauber und das Verstärken der Vasallentruppe. Die Klasse ist laut den Entwicklern dazu gedacht, dass Spieler, die keine Lust haben, dauernd zu kämpfen, den computergesteuerten Party-Mitgliedern die Arbeit überlassen und nur dezent eingreifen müssen.
Mit dem Release von Dragon‘s Dogma 2 hebt der Hersteller auch die Preise für die hauseigenen Spiele etwas an. Statt wie bisher 69,99 Euro zu verlangen, muss der Spieler für das Action-Rollenspiel 74,99 Euro auf die Tavernen-Theke legen.
Das gestohlene Herz
Wie schon im Vorgängerspiel hat der Held bei Spielbeginn eine unangenehme Begegnung: Ein riesiger, sprechender Drache reißt ihm das Herz aus der Brust. Es ist nun die große Aufgabe des Helden, der durch diesen Eingriff den Status des “Erweckten” erlangt, dem mächtigen Lindwurm das lebenswichtige Organ wieder zu entreissen. Die Reise, das Abenteuer, dass den Spieler auf dem langen Weg erwartet, muss zum Glück nicht alleine bewältigt werden. Denn ein treuer, computergesteuerter Vasall, der ganz wie die eigene Spielfigur nach Belieben erstellt werden kann, steht Schwert, Bogen, Dolch oder Zauberstab bei Fuß. Weil die furiosen und schnellen Kämpfe gegen riesenhafte Zyklopen, Greifen oder eine Vielzahl fieser Gnome auch zu zweit kein Pappenstiel ist, werden noch weitere mutige Kämpfer für die Kampftruppe rekrutiert. Zu viert bricht die Heldentrupp auf, um die gigantische Spielwelt auf der Suche nach dem verlorenen Herz zu erkunden.
Wie schon im Vorgänger kann der Spieler diese Kämpfer zwar nicht selber erstellen, sie aber aus einer Zwischendimension herbeirufen. Dabei ist es auch möglich, die Vasallen anderer Spieler, zum Beispiel aus der Freundesliste, mit auf die Reise zu nehmen. Legen diese Spieler dann selber los, erzählt ihnen der vormals ausgeliehene Vasall von seinen Abenteuern in der Spielwelt des Freundes. Faszinierend, aber bis hierhin den Kennern des Vorgängers bestens bekannt.
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Schnelle Kämpfe, faszinierende Spielwelt
Die Spielwelt zeigt sich in einer Mischung aus düsteren Zauberwäldern, weiten, grasbewachsenen Ebenen, tiefen und finsteren Höhlen und eingestreuten Wahrzeichen, wie Burgen, Dörfer und Städte. Jeder Schritt in dieser Märchenwelt will wohl überlegt sein, denn Monster haben sich in jeder Ecke breitgemacht und stehen dem Erfolg der Heldentruppe im Weg. Der Spieler steuert dabei nur die eigene Spielfigur, der Rest der Party geht ganz von alleine zu Werke. Die Kämpfe sind extrem schnell und erfordern ein gutes Auge. Die schwere Holzkeule eines 15 Meter großen Zyklopen sollte möglichst nicht in der Schädeldecke eines Mitstreiters einschlagen.
Dafür kann der Spieler an den Biestern hochklettern und sich am empfindlichen Auge des Monsters zu schaffen machen, bevor es dem Viech gelingen kann, ihn wieder abzuwerfen. Wie schon im Vorgänger, stellen die Monster-Kämpfe, die mit hübschen Lichteffekten, Zaubersprüchen und abknickenden Bäumen garniert sind, das absolute Highlight des Spiels dar. Die Entwickler rund um das Devil-May-Cry und Dragon‘s Dogma-Mastermind Hideaki Itsuno haben sich ganz klar auf das konzentriert, was schon den Erstling zu einem echten Geheimtipp machte und konsequent darauf aufgebaut.
Was ist neu in Dragon‘s Dogma 2?
Einige Monster und auch Teile der Spielumgebung, Kampfmanöver und Zaubersprüche ähneln dem Vorgängerspiel stark. Doch es gibt bereits nach dem kurzen Anspielen zwei gewichtige Änderungen: Zuerst sticht die extrem verbesserte Optik ins Auge. Dank dem Einsatz der hauseigenen RE-Engine wähnt sich der Spieler wie in einem Ray Harryhausen-Film à la “Sindbad‘s siebte Reise” oder “Jason und die Argonauten”. Dazu wurden die Animationen von Figuren und Bestien feinstens überarbeitet, auch Umgebungsphysik kommt nun ins Spiel.
Dann wirft der Spieler ein explosives Faß auf den verschütteten Zugang zu einem Wasserfall, die herausbrechenden Wassermassen spülen den Zyklopen eine Klippe hinunter und verkürzen den Kampf drastisch. An einer anderen Stelle betritt die Heldentruppe eine wackelige Hängebrücke, nur um dann zusehen zu müssen, wie ein riesiger Troll an dem Konstrukt herumwackelt, um es zum Einsturz zu bringen. Spannend und voller neuer Möglichkeiten!
Vorab-Fazit
Nur eine Stunde von den 100, die es dauern wird, die Reise zu Ende zu bringen, ist sicherlich nicht genug, um eine konkrete Einschätzung abgeben zu können. Dennoch macht Dragon‘s Dogma 2 noch einmal alles besser, als der umjubelte Vorgänger. Tolle Optik, brachiale Monster und das herausragende Kampfsystem, lassen die Erkundung der Spielwelt zu einer Erfahrung werden, die sich kein Genre-Fan oder Kenner des ersten Teils entgehen lassen sollte. Leider gibt es bis jetzt noch keinen genauen Erscheinungstermin, IMTEST rechnet aber damit, dass Dragon‘s Dogma 2 spätestens bis März 2024 seinen Weg auf die Festplatten von PC, PS5 und Xbox Series finden wird. Die Wartezeit bis dahin ist nach dem Probespielen schon jetzt fast so unerträglich, wie ohne ein Herz in der Brust herumzulaufen.