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Im Test: TAMRON 2,8/70-180 mm Di III VXD

Das TAMRON 2,8/70-180 mm Di III VXD ist nominell ein lichtstarkes Telezoom. FOTOTEST sagt, was das Objektiv tatsächlich kann.

Nahaufnahme des Objektivs an einer Kamera, die jemand zum Fotografieren vors Gesicht hält
© Tamron

Nicht jeder kann oder will mehr als 2.000 Euro für ein gutes, lichtstarkes mittleres Tele-Zoom investieren. Das immerhin kostet eine originale Optik von Sony. Das Tamron (A056) 2,8/70-180 mm Di III VXD ist hier eine vergleichsweise preiswerte Alternative.

  • Anschluss/Bajonett: Sony E-Mount
  • Gewicht: ca. 810 g
  • Preis: 1.119 Euro
Das Tamron-Objekltiv ohne Kamera, von der Seite fotografiert
Tamron (A056) 2,8/70-180 mm Di III VXD: Kompaktes, lichtstarkes Telezoom mit überzeugender Leistung.

Eine von drei neuen Optiken

Das 2,8/70-180 mm ist das dritte im Dream-Team von Tamron neben dem 2,8/17-28 mm Di III RXD und dem 2,8/28-75 mm Di III RXD. Alle drei Zooms mit konstanter Anfangsöffnung 1:2,8 sind für spiegellose System-Kameras im Vollformat gerechnet und mit Sony-E-Bajonett erhältlich. Das Tele-Zoom mit Innenfokussierung ist leicht und kompakt. Das Gehäuse ist wetterfest abgedichtet, die Frontlinse wasser-, fett- und schmutzabweisend dank einer Fluor-Vergütung, das Metall-Bajonett hat eine Gummilippe. Zoom- und MF-Ring sind griffig armiert und lassen sich mit genau dem richtigen Widerstand drehen.

Neuer AF-Antrieb beim TAMRON 2,8/70-180 mm Di III VXD

Neu beim Tamron sind zwei VXD-Linearmotoren (Voice-coil eXtrem-torque Drive), die über einen Floating-Lens-Mechanismus sehr schnell, leise und präzise fokussieren. Beim AF-Betrieb ist die Nahgrenze 85 cm im ganzen Zoombereich. Bei manuelem Fokus sind es 27 cm bei 70 mm (Abbildungsmaßstab 1:2) und 85 cm bei 180 mm.

Das Tamron 2,8/70-180 mm Di III VXD verzeichnet

Die Auflösung ist bei allen gemessenen Brennweiten und Blenden hoch und konstant im ganzen Bildfeld. Das Zoom verzeichnet schwach tonnenförmig in der kurzen und sichtbar kissenförmig in der mitt-leren und langen Brennweite. Auch die Vignettierung nimmt mit der Brennweite zu. Wir haben alle Messungen ohne Kamera-Korrekturen durchgeführt, wie bei allen Brennweiten über 35 mm.

Gut gemeint, weniger gut gemacht

Tamron hat alle E-Mount-Objektive mit der einheitlichen Filtergröße von 67 mm konstruiert. Das ist ein lobenswerter, praxisrelevanter Ansatz, aber vermutlich auch die Ursache dafür, dass sowohl die Vignettierung als auch die Verzeichnung mit der Brennweite sichtbar zunehmen. Der schlanke Tubus schnürt mit zunehmendem Auszug den Strahlengang ein. Abblenden um zwei Stufen verringert die Vignettierung und steigert die bereits sehr gut Detailauflösung. Die laterale Chromatische Aberration ist gut, die longitudinale praktisch vollständig korrigiert.

RAND-DETAIL 2,8/70 mm Sehr gute Detailauflösung bereits bei Anfangsöffnung am unteren Bildrand.
RAND-DETAIL 2,8/180 mm Auch in der Tele-Brennweite bei offener Blende hohe Auflösung am Rand.

Fazit

Das Tamron (A056) 2,8/70-180 mm Di III VXD ist ein insgesamt gutes Objektiv, das aber konstruktiv noch etwas Luft nach oben hat.

  • PRO
    • Sehr gute Auflösung, schneller Fokus-Antrieb.
  • KONTRA
    • Vignettierung und Verzeichnungen bei zunehmender Brennweite.
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Ursprungsartikel von Dr. Artur Landt

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.