Wie eigentlich alle Hersteller, so bietet auch Sony mit Sony SEL FE 3,5-6,3/24-240 mm OSS ein Megazoom an. Für knapp 1.000 Euro bekommt man hier ein üppiges Brennweitenspektrum von 24 bis 240 mm. Das allerdings nicht ganz ohne Schwächen.
Sony SEL FE 3,5-6,3/24-240 mm OSS: Mechanisch top
Die solide mechanische Konstruktion, die hochwertige Fertigungsqualität und der Verkaufspreis wecken hohe Erwartungen. Diese werden bei der Mechanik voll erfüllt. Das Zoom ist abgedichtet, MF- und Zoomring sind griffig und sehr gut gängig. Bei der Bildqualität ist jedoch eine differenziertere Betrachtung erforderlich.
Risikofaktor Linsen
Das Sony Megazoom hat fünf asphärische Linsen. Komplexe Linsenformen mit mehreren Krümmungsradien können aber Schwankungen der Auflösung im Bildfeld verursachen. Das kann man bei Anfangsöffnung in der mittleren und langen Brennweite auch beim Sony-Zoom feststellen. Insgesamt ist die Auflösung aber trotz Detailschwächen gut und die Verzeichnung kann weitgehend vernachlässigt werden.
Farbfehler beim Sony SEL FE 3,5-6,3/24-240 mm OSS
Die Chromatische Aberration wird mit hoch brechenden Spezialgläsern mit anomaler Teildispersion verringert. Das Sony-Zoom hat aber nur eine einzige Linse aus ED-Glas (Extra Low Dispersion), und das ist offenbar zu wenig. Denn in den Brennweitenextremen schlägt das Sekundäre Spektrum zu. Das ist ein nicht korrigierter Farbrestfehler, der sich durch einen Farbsaum, den wir als Unschärfe wahrnehmen, sowie durch mangelnde Farbsättigung im Bild bemerkbar macht. Normalerweise wird er durch Abblenden verringert, doch die Farbsäume sind sogar bei 11/240 mm in den Bildern sichtbar.
Ein weiteres, für solche Optiken typisches Problem ist die Vignettierung bei zunehmender Brennweite. Hier macht sich dann der vergleichsweise schlanke Tubus negativ bemerkbar. Er sorgt im Endeffekt für deutlich erkennbare Randabschattungen.
Fazit
Das Sony SEL FE 3,5-6,3/24-240 mm OSS taugt als Reisebegleiter, allerdings nicht uneingeschränkt, wenn es um hochwertige Aufnahmen geht.
- PRO
- Solide mechanische Konstruktion.
- KONTRA
- Brechungsverhalten der Linsen.
Ursprungsartikel von Dr. Artur Landt