Die neue Fujifilm X-S20 tritt in die Fußstapfen der X-S10. FOTOTEST war bei der Produkt-Vorstellung vor Ort und hat die Kamera mit verschiedenen Objektiven ausprobiert.
Hinweis: Dieser Artikel beinhaltet die Eindrücke eines ersten Praxis-Tests.
Hier geht es zum vollständigen Test inklusive Laborbericht.
Fujifilm X-S20 im Test: Vielseitige, mobile APS-C-Kamera
Der Inbegriff einer APS-C-Kamera: Fujifilm X-S20 im Test.
Fujifilm X-S20: Deutlich sparsamer
Die Fujifilm X-S10 erfreute sich großer Beliebtheit: Leistungsstark, viele Flaggschiff-Features der X-Serie, starke Video-Funktionalität und obendrein ultra kompakt. Es gab nur einen Nachteil: die geringe Akkulaufzeit.
Genau die möchte der Hersteller nun verbessert haben. Bis zu 800 Bilder sollen nun mit einer Ladung drin sein, im Stromsparmodus und bei Bedienung per LCD-Monitor. Das wäre fast doppelt so viel wie beim Vorgänger. Für Videoaufnahmen soll der Energiespeicher bei 6,2K und 30 fps etwa 120 Minuten ausdauern, bei 4K/60 bps 110 Minuten, bei Full-HD/60 fps etwa 150 Minuten. Verantwortlich für die verbesserte Laufzeit ist unter anderem der neue X-Prozessor 5, der auch in anderen Flaggschiffen der X-Serie werkelt, deutlich sparsamer arbeitet und obendrein mehr Leistung bringt.
Kleiner Powerhouse: Mehr Leistung
Dem flotten Prozessor sind außerdem eine Reihe Neuerungen in der Fujifilm X-S20 zu verdanken. Er soll nicht nur für geringeres Bildrauschen und eine höhere Detailauflösung trotz gleichen Bildsensors sorgen. Mit ihm sind nun Videos in 6,2 K bei 30 Bilder pro Sekunde (fps) möglich, alternativ 4K mit 60 fps oder Full HD mit bis zu 240 fps. Hinzu kommt eine schnelle Serienbildgeschwindigkeit mit acht Bildern pro Sekunde (mechanisch) bzw. 20 Bildern pro Sekunde (elektronisch). Im RAW-Format unkomprimiert sind mit der Fujifilm X-S20 so 33 Bilder statt wie beim Vorgänger 18 Bilder in Folge drin. Erster Eindruck beim Ausprobieren: Das Gerät arbeitet in jeder Hinsicht flink, ob beim Einschalten, Navigieren durch Menüs, beim Fokussieren oder besagten Serienbildern.
Autofokus wie bei den Top-Modellen
Auch beschert die neue Leistungsfähigkeit weitere AF-Funktionen, die das Modell mit hochpreisigen X-Kameras gemeinsam hat, etwa der X-H2s. 425 AF-Punkte umfasst der neue Autofokus. Die Auswahl per Mini-Joystick gelang beim Ausprobieren hervorragend: flott und präzise. Die KI-gespeiste Motiverkennung umfasst Augen, Gesichter, Tiere, Autos, Züge, Flugzeuge wie Drohnen, Vögel und Insekten. Mehr noch: Im Automatik Modus erkennt die Kamera automatisch, um welches dieser Motive es sich handelt und trifft die richtige Einstellung selbständig. Das können nicht mal die teuren Top-Modelle.
Bildqualität: Erster Eindruck
Klar: Für eine genaue Beurteilung der Bildqualität muss die X-S20 erst auf den FOTOTEST-Prüfstand. Im Grunde dürfte sich aber die bloße Fotoqualität nicht groß vom Vorgänger unterscheiden: Hier wie dort kommt der APS-C-Sensor X-Trans CMOS 4 zum Einsatz, der mit 26,1 Megapixeln auflöst. Bei der Präsentation der Kamera durften wir vor Ort fleißig fotografieren. Vorteil dort wie nach dem Kauf: Die Kamera ist mit allen X-Bajonett-Objektiven kompatibel, von denen eine Vielzahl mit unterschiedlichsten Brennweiten bereitlag. Die geschossenen Aufnahmen mit den unterschiedliche Objektiven, indoor wie outdoor, bei verschiedenen ISO-Empfindlichkeiten bis ISO 800, erscheinen überaus scharf, rausch-arm, die Farben wirken sehr natürlich und originalgetreu.
Die integrierte 5-Achsen-Stabilisierung (IBIS) kompensiert maximal bis zu 7 Blendenstufen, ob mit oder ohne zusätzlicher Objektiv-Stabilisierung. Beim Ausprobieren mit dem nicht sehr leichten 400mm-Tele zeigte die Stabilisierung Wirkung, verhalf zu scharf gestochenen Aufnahmen ohne Verwacklungen.
Die folgenden Fotos dienen nur der Vermittlung eines Erst-Eindrucks und umfassen nicht die volle Auflösung der Praxis-Aufnahmen, da es sich um eine Produktpräsentation handelte. Die Kamera wird erst zum späteren Zeitpunkt, eventuell nach noch anstehenden Firmware-Updates, vollumfänglich getestet.
Kompakt, aber nicht gedrängt
Das Gehäuse der Fujifilm X-S20 ist trotz verbesserter Laufzeit genauso kompakt wie beim Vorgänger und misst 127 x 85 x 65,4 mm bei 491 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte. Sie liegt derart leicht und griffig in der Hand, so dass man sie am liebsten einhändig bedienen möchte. Der Handgriff ist trotz der geringen Ausmaße ausreichend ausgeprägt. Besonders gut gefallen auch die Bedienelemente. Die sind im Vergleich zum Vorgänger gewachsen und das machte sich auch direkt bemerkbar. Die Tasten sind sehr gut erreich- und bedienbar. Der Joystick zur Navigation durch Menüs oder Auswahl des AF-Feldes wirkt geradezu winzig, reagiert aber sehr präzise und hat durch den kurze Hebelweg ein tolles Reaktionsvermögen.
Der Touch-Screen misst 7,6 cm in der Diagonale und löst mit 1,84 Mio Pixel scharf auf, ist zudem schwenkbar. Viele Funktionen lassen sich per Touch direkt auslösen, etwa die Einstellungen innerhalb des Vlogging-Menüs, siehe unten. Für das genaue Hinsehen gibt es einen OLED-Sucher, der mit 2,36 Millionen Pixeln auflöst. Der Dioptrinausgleich über das direkt daneben liegende Rädchen war trotz des handlichen Gehäuses kein lästiges Gefummel, sondern schnell und einfach erledigt.
Aufgrund der kompakten Ausmaße erscheint die Fujifilm X-S20 auch als idealer Reisebegleiter. Schade nur, dass der Schutz gegen Spritzwasser fehlt.
Kleinere, aber nicht umso weniger begrüßenswerte Neuerungen sind der Kopfhörer-Klinke-Anschluss auf der rechten Seite, wobei die Mikrofon-Klinke weiterhin links oben sitzt. Auch ist eine Erweiterung per externen Lüfter möglich für längere Videoaufnahmen.
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