Powerstations sind gerade sehr beliebt, als mobile oder feststehende Energiespeicher für grüne Energie oder als Notstromaggregat. Deswegen ist die Nachfrage hoch und das Angebot verschiedener Hersteller zieht nach. Im IMTEST-Labor wurden schon verschiedenste Powerstations durchgetestet, etwa von Jackery, Anker oder EcoFlow. Aber auch weniger bekannte Marken finden den Weg in den Test, so zum Beispiel auch die Zendure SuperBase V6400, die als Kickstarter-Projekt begann. Mittlerweile kann man die Powerstations von Zendure aber auch regulär über die Hersteller-Webseite kaufen.
Für die SuperBase V6400 waren die Erwartungen hoch – ist sie doch mit einer Akku-Kapazität von 6.438 Wattstunden die größte Powerstation, die IMTEST bisher getestet hat. Zunächst verlief alles ganz normal, doch nach Abschluss des Tests begann das Testmuster auf einmal, stark zu rauchen. Was danach geschah, hat IMTEST zusammengefasst.
Der große Powerstation-Vergleich: 28 mobile Energiespeicher im Test
Powerstations sind beim Camping und anderen Outdoor-Aktivitäten beliebt. Sie eignen sich aber auch als Speicher fürs Balkonkraftwerk.
Rauchende Powerstation: Problemsuche
Ein riesiger Schock! Eine Powerstation ist im Wesentlichen nicht viel mehr als ein großer Akku, an dem mehrere Anschlüsse befestigt sind, um andere Endgeräte damit aufzuladen. Fängt ein Akku-Paket allerdings an zu brennen, ist es kaum mehr zu löschen, wie diverse Videos im Internet beweisen. Diesem Schicksal konnte IMTEST zum Glück entgehen. Dennoch war der Schrecken groß, als die Zendure-Powerstation beim Aufladen an der Steckdose begann, stark zu rauchen. Der Tester brachte sie schnellstmöglich ins Freie, was bei einem Gewicht von knappen 60 Kilogramm gar nicht so einfach ist. Draußen hörte die Rauchentwicklung zum Glück wieder auf, ohne dass die ganze Powerstation in Brand geriet. Dennoch ließ IMTEST die Zendure SuperBase V6400 von einem Fachlabor für elektrische Sicherheit untersuchen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Da der Hersteller auch auf mehrfache Nachfrage nicht bereit war, die Schaltpläne für die Powerstation zur Verfügung zu stellen, konnte der Sachverhalt nicht abschließend aufgeklärt werden. Das Fachlabor konnte aber eine fundierte Vermutung anstellen, was geschehen sein musste. Demnach waren zwei Bauteile in der Schaltung abgebrannt, die für die Regelung des Stromflusses in der SuperBase V6400 zuständig ist. Die verschmorten Widerstände und Rauch-Rückstände an weiteren Bauteilen waren im Fachlabor deutlich zu sehen.
Laut Labor bestand vermutlich keine Brandgefahr, da normaler Weise noch weitere Sicherungen in diesen Schaltungen verbaut sind, die dies verhindern. Dafür spricht auch, dass sich der Brand beim Testmuster nicht über die einzelnen Bauteile hinweg fortsetzte. Ohne genaue Schaltpläne ist aber nicht mit letzter Sicherheit zu sagen, ob nicht einfach nur großes Glück im Spiel war.
Zendure SuperBase V6400 im Testlabor
Dabei hatte die Zendure-Powerstation zuvor im IMTEST-Labor eigentlich einen ganz guten Eindruck gemacht. Mit der neuen Semi-Soli-State-Akkutechnologie bietet die SuperBase V6400 ein sehr gutes Verhältnis von Gewicht zu gebotener Akkukapazität. Außerdem bietet sie diverse Anschlüsse: vier haushaltsübliche Steckdosen, ein KFZ-Anschluss, insgesamt sechs USB-Buchsen (2x Typ A, 4x Typ C), zwei Anschlüsse für DC-Rundstecker und sogar die Möglichkeit, Elektroautos zu laden. Mit weiteren, sogenannten Satelliten-Akkus kann die Speicherkapazität zudem noch erweitert werden, um das Zendure-System als festen Speicher zu nutzen – zum Beispiel in der Garage des Eigenheims.
Mit den ursprünglichen 6.438 Wattstunden Akkukapazität benötigte die SuperBase V6400 außerdem nur schnelle 3,5 Stunden, um ihren Energiespeicher an der Steckdose wieder zu füllen – jedenfalls, bis sie beim wiederholten Aufladen plötzlich anfing zu rauchen.
Dadurch muss das ursprünglich “gut” lautende Testergebnis aber massiv abgewertet werden.
Fazit
Die Zendure SuperBase V6400 zeigte im IMTEST-Labor zunächst eine gute Leistung. Dann fing sie allerdings plötzlich an, zu qualmen. Ein Akku-Brand entstand zum Glück nicht und wurde vom Fachlabor für elektrische Sicherheit auch für unwahrscheinlich eingestuft. Durch fehlende Kooperation vom Hersteller konnte der Fehler aber nicht abschließend aufgeklärt werden. So ist im besten Fall von einem ärgerlichen Kaputtgehen mit Schreckmoment auszugehen. Im schlimmsten Fall jedoch von einem massiven Sicherheitsrisiko.
IMTEST Ergebnis:
mangelhaft 5,0