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Xiaomi Smart Band 9 im Test: So gut ist der günstige Fitnesstracker

Mit dem Smart Band 9 präsentiert Xiaomi seinen neuesten Fitnesstracker. Für nur 39,99 Euro will das Band ein treuer Sportbegleiter sein. Wie gut das wirklich klappt, hat IMTEST getestet.

© IMTEST / Sandra Fischer

Mit dem Smart Band 9 hat Xiaomi einen neuen Fitnesstracker im Sortiment, der mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 39,99 Euro besonders günstig ist. Dabei soll das Armband aber auch höchst individualisierbar sein und als treuer Begleiter in allen (Fitness-)Lagen dienen. Ob das Gerät alle Erwartungen auch im Test erfüllt und etwa mit dem Fitbit Charge 6 mithalten kann, verrät IMTEST hier.



Produktdetails

  • Preis: 39,99 Euro
  • Gewicht: 15,8 Gramm (ohne Armband)
  • Maße: 4,7 x 2,2 x 1,1 Zentimeter
  • Farben: Midnight Black, Glacier Silver, Mystic Rose, Arctic Blue
  • Garantie: 2 Jahre

Fitnesstracker: Das sind die Testkriterien

Im Praxistest bei IMTEST werden die angebotenen Sportfunktionen, die Funktionen zum Tracken der Gesundheit sowie die smarten Funktionen gründlich unter die Lupe genommen. Zudem werden die Akkulaufzeit, der Bildschirm, die Verarbeitung und die Bedienung von Tracker und App getestet. Eine weitere Bewertungskategorie ist die Individualisierbarkeit der Geräte: So lässt sich bei einigen Fitnesstrackern das Armband austauschen und das Ziffernblatt nach Stimmung oder Outfit anpassen.

IMTEST hat den neuen Fitnesstracker gründlich unter die Lupe genommen. © IMTEST / Sandra Fischer

Smart Band 9: 151 Sportarten zur Auswahl

Das Xiaomi Smart Band 9* unterstützt insgesamt 151 Sportarten, darunter auch Skateboarden, Bauchtanz oder Karate. Bei den Sportarten Laufen, Gehen, Wandern und Laufband wird dabei eine Auto-Pause angeboten, um das Training automatisch zu unterbrechen, wenn man beispielsweise an einer Ampel steht. Im eingeschalteten Trainingsmodus erreicht das Band eine Akkulaufzeit von 50 Stunden, was ein sehr guter Wert ist. Ein eigenes GPS ist im Tracker nicht verbaut, hier funktioniert die Verbindung im Test nur bei aktiver Bluetooth-Verbindung zum entsperrten Smartphone. Die Distanz-Messung ist dennoch recht genau. Auf einer Strecke von einem Kilometer gibt das Modell eine Distanz von 952 Metern an.

Unter dem Punkt “Training” lassen sich die Sportmodi auswählen. © IMTEST / Sandra Fischer

Xiaomi: Unterstützung beim Training

Während des Trainings zeigt das Xiaomi Smart Band 9* unterschiedliche Daten an, durch die man vertikal scrollen kann. Auf dem Bildschirm ist etwa beim Gehen durchgehend die Trainingszeit, die Distanz, der Puls, die durchschnittliche Geschwindigkeit, die verbrannten Kalorien, die aktuelle Belastung und die Schrittfrequenz zu sehen. Für die ausführlichen Informationen erhält der Fitness-Tracker in diesem Testpunkt daher eine Note von 2,05 (gut).

Während des Trainings ist unter anderem die aktuelle körperliche Belastung zu sehen.
Absolvierte Trainingseinheiten werden auch auf dem Fitnesstracker gespeichert.

Nach dem Training zeigt der Fitnesstracker darüber hinaus unter anderem die Zeit in den einzelnen Herzfrequenz-Zonen. Die Trainingseinheit selbst wird dann nicht nur in der App (für Android und iOS), sondern auch auf dem Band gespeichert und lässt sich unter dem Punkt “Aktivität” einsehen. Für die Trainingsauswertung auf dem Gerät gibt es bei IMTEST daher die Note 2,5 (noch gut). In der App sind zusätzlich Daten wie die maximale Geschwindigkeit, die maximale Schrittfrequenz und der Verlauf der Herzfrequenz über die Trainingszeit zu finden.

Diese Gesundheitsfunktionen gibt es

Im Testpunkt der angebotenen Gesundheitsfunktionen kann das Xiaomi Smart Band 9* dagegen nur mäßig überzeugen. Das Gerät kann die Blutsauerstoffsättigung, die Herzfrequenz und das Stresslevel messen sowie die Atmung und den weiblichen Zyklus überwachen und den Schlaf tracken. Dabei werden etwa die einzelnen Schlafphasen ermittelt. In der App gibt es zusätzliche eine Schlaf-Interpretation und personalisierte Tipps sowie ein “Schlaf-Tier”, das einem nach sieben Nächten zugeordnet wird. Eine EKG-Funktion, die Messung der Hauttemperatur oder der Herzfrequenzvariabilität wie etwa bei dem Fitnesstracker Fitbit Charge 6 sind dagegen nicht vorgesehen. Dafür hat sich die Messgenauigkeit der Herzfrequenz als hoch erwiesen. Nur einen Schlag Abweichung gibt es hier im Test gegenüber dem gemessenen Wert im IMTEST-Labor.

In der App werden neben den Schlafphasen auch Tipps zur Verbesserung des Schlafs angezeigt. © Xiaomi


Tragekomfort im Test

Mit 15,8 Gramm (ohne Armband) ist das Xiaomi Smart Band 9* am Handgelenk kaum zu spüren, zumal sich das mitgelieferte Silikonarmband bequem jeder Bewegung anpasst. Etwas störend ist jedoch der Druckknopf-Verschluss, der sich sehr leicht öffnet, wenn man im Alltag etwa an Kleidung hängen bleibt. Die Verarbeitung des Fitnesstrackers ist insgesamt aber noch als wertig zu bezeichnen und auch das Display ist sowohl bei Sonnenlicht als auch bei Dunkelheit sehr gut ablesbar. Das liegt auch am integrierten Umgebungslichtsensor, der die Bildschirmhelligkeit automatisch anpasst. Positiv hervorzuheben sind zudem die über 100 auswählbaren Ziffernblätter. Ob sportlich oder schick – damit kann das Wearable an jedes Outfit angepasst werden. Auch die Armbänder sind austauschbar und können einzeln bestellt werden.

Der Tragekomfort des Fitnesstrackers ist hoch, doch das Armband lässt sich sehr leicht öffnen. © IMTEST / Sandra Fischer

So gut klappt die Bedienung

Die Bedienung des Fitnesstrackers ist etwas gewöhnungsbedürftig. Scrollt man zur Seite, findet man die Einstellungen, die Steuerungsfunktion der Musik auf dem Smartphone, das Wetter, den Schlaf und die Herzfrequenz. Scrollt man nach unten, sieht man Benachrichtigungen wie etwa von Instagram, sofern man diese einstellt. Auf Nachrichten antworten kann man jedoch nicht. Anrufe kann man auf dem Smart Band 9 ebenfalls anzeigen und ablehnen. Außerdem lässt sich auf diese auch mit voreinstellbaren Kurznachrichten antworten. Scrollt man auf dem Fitnesstracker nach oben, gibt es Symbole beispielsweise für Statistik, Training, Aktivität, Puls, Vitalität, Schlaf oder Kalender, was etwas unübersichtlich ist.

Die komplett kostenlose Mi Fitness-App (für Android und iOS) ist übersichtlich und optisch ansprechend gestaltet. Allerdings ist die App größtenteils nur auf Englisch verfügbar. Einige Textpassagen sind auf Deutsch, andere jedoch auch auf Chinesisch. Es gibt unten einzelne Reiter für Health (Gesundheit), Workout, Device (Gerät) und Profile (Profil). Klickt man innerhalb der Reiter auf einzelne Punkte, gibt es zudem weitere Informationen. Sowohl in der App als auch auf dem Gerät ist der aktuelle Akkustand sichtbar. Mit 20 Tagen Akkulaufzeit kommt das Modell von Xiaomi dabei auf eine ausgezeichnete Note von 1,0 (sehr gut). Der Fitbit Charge 6 schneidet hier mit nur neun Tagen deutlich schlechter ab.

Fazit

Mit dem Smart Band 9 hat Xiaomi einen guten Fitnesstracker im Sortiment. Herausstechen kann im Test insbesondere die Akkulaufzeit von 20 Tagen. Sowohl die vielfältigen angezeigten Daten während des Training als auch nach dem Training können ebenfalls überzeugen, genau wie die 151 auswählbaren Sportmodi. Die eigene Trainingsleistung und körperliche Beanspruchung kann man so gut nachvollziehen. Zudem ist das Wearable sehr bequem zu tragen und lässt sich mit austauschbaren Armbändern und sehr vielen Ziffernblättern auch sehr gut individualisieren. Etwas schwächer schneidet das Modell im Punkt Gesundheitsfunktionen ab. Obwohl das Smart Band die Herzfrequenz sehr genau misst, werden in diesem Bereich nicht sehr viele Werte erfasst. Zudem ist die Bedienung des Fitnesstrackers nicht ganz intuitiv und die zugehörige App ist nur auf Englisch verfügbar. Außerdem fällt auf, dass das Smart Band 9 über kein eigenes GPS verfügt, um unabhängig vom Smartphone beispielsweise die Laufroute aufzuzeichnen. Insgesamt ist das Gerät für eine unverbindliche Preisempfehlung von nur 39,99 Euro aber durchaus eine gute Option.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4

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Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.