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Xiaomi Mi 11 Ultra: Der Smartphone-Riese im Test

Top-Tempo, Superzoom und rückseitiges Mini-Display: Das Xiaomi Mi 11 Ultra zeigt im Test, warum es ein Spitzen-Smartphone ist.

Xiaomi Mi 11 Ultra Display frontal
Das Display füllt die Vorderseite gut aus, die Selfie-Kamera bleibt in einer kleinen Aussparung unauffällig. © IMTEST

Produktdetails
  • Display: 6,81 Zoll / 3.200 x 1.440 Pixel
  • Hauptkamera: 50 Megapixel
  • Akkulaufzeit: 5:21 Stunden
  • Preis: 1.199 Euro (UVP)

Der chinesische Hersteller Xiaomi stellte am 29. März seine neue Mi-11-Reihe vor. Das Mi 11 Ultra bildet dabei die Speerspitze und kommt mit neustem Prozessor, brillantem Display, einer Kamera mit 120-fachem Zoom, ein rückseitiges Mini-Display für Selfies und erstmals für ein Xiaomi-Handy ein wasserdichtes Gehäuse. Klingt nach einem Feuerwerk an technischen Finessen? Der Test zeigt, was dahinter steckt.

Xiaomi Mi 11 Ultra im Test: Design, das etwas dick aufträgt

Beim Design fällt eines sofort auf: Die rückseitige Kamera-Einheit. Der Trend in den letzten Jahren zeichnet sich hier in Form eines dicken Klotzes ab, der auf der Rückseite klafft. Schon das Galaxy S21 Ultra zeigt, dass ein herausragender Zoom leider auch eine wortwörtlich herausragende Kamera bedeutet. Allerdings verbirgt sich hier nicht nur das rückseitige Kamera-System, sondern auch ein Mini-Display. Hier lassen verschiedene Informationen wie eingehende Nachrichten, die Uhrzeit und das Datum einsehen, auch Motive sind möglich, die der Nutzer in den Einstellungen festlegt. Richtig praktisch ist die kleine Anzeige aber, um die Hauptkamera für Selfies zu verwenden. So lässt sich zumindest grob das Motiv erfassen. In der Praxis greift man aber wohl doch eher zur Selfie-Kamera, da sämtliche Kamera-Einstellungen in der App auf dem Haupt-Bildschirm zu finden sind. Da das Kamera-Plateau breit genug ist, kippelt das Smartphone wenigstens nicht, wenn es bei der Bedienung auf dem Tisch liegt. Auch erfreulich ist eine Neuerung, die bei Xiaomi Premiere feiert: Das Gehäuse ist endlich wasserdicht gemäß IP68-Zertifizierung. In dieser Preisklasse ist das mittlerweile Standard, jetzt auch bei Xiaomi.

Xiaomi Mi 11 Ultra Rückseite des Geräts
Schickes Design, hochwertige Verarbeitung: Das Xiaomi Mi 11 Ultra beweist auch äußerlich Premium-Qualitäten.
Xiaomi Mi 11 Ultra rückseitige Kamera-Einheit
Kleiner Klotz: Die Kamera-Einheit auf der Rückseite ragt stark hervor.
Xiaomi Mi 11 Ultra von der Seite betrachtet
Auf dem Tisch liegend ist die herausragende Kamera-Einheit nicht weiter störend.
Einstellungen für das Minidisplay
In den Einstellungen kann der Nutzer allerhand Individualisierungen für das Mini-Display vornehmen

Xiaomi Mi 11 Ultra: Kamera im Test

Die Hauptkamera löst mit 50 Megapixeln (MP) auf, der Ultraweitwinkel mit 48 MP, ebenso die Tele-Kamera für das Zoomen. Damit löst vor allem der Ultraweitwinkel ungewöhnlich hoch auf und liefert wie auch beim OnePlus 9 Pro detailreiche Panorama-Aufnahmen. Die 120-fache Vergrößerung (siehe Foto unten) klingt gigantisch. In der Praxis ist sie aber wie auch beim Samsung Galaxy S21 Ultra selten sinnvoll. Bei einer so starken Vergrößerung lassen sich zwar Straßenschilder oder ähnliche Infos noch ablesen, schön sind die Fotos aber nicht mehr. Interessanter ist da der reine optische Zoom, der beim Mi 11 Ultra fünffache Vergrößerung bringt. Die Fotos sind dann noch schön scharf und detailreich. Im Testlabor überzeugte die sehr hohe Foto-Qualität der Hauptkamera, ganz egal wie hell oder dunkel das Umgebungslicht war. Die Fotos zeigten weitgehend natürliche Farben, eine hohe Detail-Auflösung und herausragende Schärfe. Damit liegt das Mi 11 Ultra sogar knapp vor den Kamera-Profis wie dem Galaxy S21 Ultra, dem iPhone 12 Pro oder dem OnePlus 9 Pro. Dank optischer Bildstabilisierung gelingen auch die hochauflösenden Videos und zeigen kaum Verwacklungen, dafür aber teils etwas zu intensive Farben.

Rückseitiges Mini Display des Mi 11 Ultra
Das Mini-Display auf der Rückseite erscheint bei Selfies praktisch, für die man dann auch die Hauptkamera verwenden kann.
Kirchturm
Der Ultraweitwinkel erlaubt spannende Perspektiven und löst hoch auf.
Foto von einer Abenddämmerung
Es dämmert: Das Xiaomi Mi 11 Ultra zeigt auch bei wenig Licht eindrucksvolle Aufnahmen und gibt die Farben natürlich wieder.
Rohling bei Nacht
Der Nachtmodus ermöglicht auch bei Nacht tolle Aufnahmen.

Mi 11 Ultra: OLED-Display der Oberklasse

Mit 6,81 Zoll passt das große Display zu den übrigen Ausmaßen des Geräts. Auf der Fläche sind 3.200 x 1.440 Pixel versammelt, die ein sehr hochauflösendes, scharfes Bild ergeben mit 515 Pixeln pro Zoll. Der OLED-Bildschirm liefert zudem starke Kontraste, ein tiefes Schwarz und bei direkter Sonneneinstrahlung eine sehr hohe Helligkeit von 1.072 Candela pro Quadratmeter. Bei den technischen Messungen der Farbtreue lieferte die Anzeige hervorragende Werte und übertraf damit sogar die Spitzenmodelle von Samsung und OnePlus. Allerdings nur, wenn der Nutzer in den Einstellungen das Farb-Profil “Originalfarbe” wählt. Dann werden nämlich sowohl gewöhnliche Farben wie auch besonders knallige originalgetreu dargestellt. Die 120 Hertz Bildwiederholrate schließlich sorgt für ein flüssiges Bild beim Scrollen und Spielen. Insgesamt liefert Xiaomi mit dem Mi 11 Ultra das beste Display ab, das IMTEST bis dato, Stand Juli 2021, in einem Test geprüft hat.

Bildschirm des Xiaomi Mi 11 Ultra
Der Bildschirm des Xiaomi Mi 11 Ultra lässt keine Wünsche offen.

Mi 11 Ultra im Test: So schnell ist es, so lange hält es durch

Der Snapdragon 888 liefert als Prozessor Bestwerte in den Benchmarks und ist damit nicht nur der derzeit schnellste Androide, sondern das weltweit schnellste Smartphone überhaupt. Im Netz legt das Smartphone ebenso rasante Geschwindigkeiten hin: Bis zu 801 Megabit die Sekunde erreicht es im 5G-Netz, getestet am Standort Hamburg. Im heimischen 5-GHz-WLAN kommt es auf flotte 371 Megabit die Sekunde. Vollständig aufgeladen ist es in nur 44 Minuten – auch das ist fix. Leider hält der Akku nicht so lange durch, wie bei der Gerätegröße erhofft. Zumindest im Test-Szenario: Bei dauerhafter Video-Wiedergabe über einen Netzwerk-Server erreichte es 5:55 Stunden. Bei einem Nutzerverhalten, das außerdem noch das Surfen, Texten und die Fotobetrachtung beinhaltet, dürfte die Laufzeit vermutlich länger ausfallen.

FAZIT – Xiaomi Mi 11 Ultra im Test

Das Xiaomi Mi 11 Ultra mischt den obersten Reihen der Spitzenmodelle ordentlich auf: Die Kamera liefert bei allen Lichtverhältnissen eine sehr hohe Fotoqualität ab, der Bildschirm lässt bei den richtigen Einstellungen kaum Wünsche offen, das Arbeitstempo ist sehr hoch und das Gehäuse endlich wasserdicht. Trotzdem kann sich das Premium-Smartphone nicht den ersten Platz aller bisher bei IMTEST getesteten Modelle sichern: Im Akku-Test hält es nicht so lange durch wie die Konkurrenz, der Speicher ist mit 256 Gigabyte groß, aber nicht sehr groß bemessen. Zudem beträgt die Herstellergarantie in Deutschland nur sechs Monate. Mit dem Gesamtergebnis erhält der Nutzer aber trotzdem eines der derzeit besten Smartphones insgesamt, das vor allem mit seiner Kamera-Ausstattung und dem Display zu überzeugen weiß.

  • PRO
    • Hervorragendes Display, sehr gute Kamera, wasserdichtes Gehäuse, sehr hohes Arbeitstempo, schnelles Laden.
  • KONTRA
    • Etwas kurze Akkulaufzeit, kurze Herstellergarantie, etwas wenig Speicher.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.