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Xiaomi Book S 12.4 im Test: Schlankes Windows-Convertible

Tablet und Notebook in einem: So schlägt sich das Book S 12.4 im Test.

Das Xiaomi Book S 12.4 seitlich betrachtet
Das Xiaomi Book S 12.4 im Test: Was leistet das Convertible mit abgespecktem Windows? © XIAOMI / IMTEST

Hauptsächlich für Smartphones wie das Xiaomi 12 Pro und TVs wie die Fire- TV-2-Serie bekannt, präsentiert der chinesische Hersteller 2022 auch ein neues Convertible. Das soll als Tablet und dank ansteckbarer Tastatur auch als Notebook taugen. Wie vielseitig das Xiaomi Book S 12.4 dabei wirklich ist, zeigt der Test.



Verarbeitungsqualität und Display im Test

Die Verarbeitungsqualität wirkt sehr hochwertig: Das Gehäuse besteht aus Aluminium und misst kompakte 294 x 197 x 8.95 mm, bei einem Gewicht von 720 Gramm. Das ergibt ein Verhältnis von federleichten 51,43 Gramm pro Zoll Display-Diagonale. So leicht ist kein Notebook.

Apropos Bildschirm: Der misst 12,4 Zoll in der Diagonale und liefert mit 244 Pixeln pro Zoll ein sehr scharfes Bild, die Auflösung beträgt 2.560 x 1.600 Pixel. Die Messungen bestätigen: Das Display zeigt zudem Farben kräftig an, die Farbgenauigkeit ist dabei sehr hoch. Besonders Farben aus dem erweiterten Farbraum, die leuchtend und intensiv sind, stellt die Anzeige präzise dar – bestens geeignet für den Filmgenuss.

Leichte Abzüge gibt es für das Kontrastverhältnis von 1.522:1. Zwar ist die Bildschirmhelligkeit von 504 Candela pro Quadratmeter sehr hoch. Auch das hat das Convertible vielen Notebooks voraus und kann somit auch leichtem Sonnenschein trotzen. Hingegen zeigt sich das dargestellte Schwarz nicht so tief wie bei einem OLED-Bildschirm, sondern eher als tiefdunkles Grau, was auch das Kontrastverhältnis beeinflusst.

In der Summe bescheinigen die technischen Messungen ein sehr gut (Note 1,4) für den Bildschirm.

Das Xiaomi Book S 12.4 frontal betrachtet
Der Bildschirm zeigt ein außergewöhnlich gutes Bild: Farbtreue, Helligkeit und Auflösung sind sehr hoch. © XIAOMI / IMTEST
Ohne Tastatur als Tablet
Auch als reines Tablet ist das Book S verwendbar, ganz ohne Tastatur. © XIAOMI / IMTEST

Xiaomi Book S 12.4 im Test: Leistung

Der neue Qualcomm-Prozessor Snapdragon 8cx Gen 2 treibt das Gerät an und sorgt für eine recht hohe Leistung. Mit bis zu 2,84 Gigahertz und 8 Gigabyte RAM-Speicher bringt der Rechner es auf 769 bzw. 3.039 Punkte im Geekbench (Einzelnkern- und Multikern). Im Basemark Web 3.0 Benchmark sind es 483 Punkte, das ist etwas gering. Das Betriebssystem läuft weitgehend flüssig, das Laden von Dokumenten und Fotos geht recht zügig von statten, mit einem Haken.

Das installierte Windows 11 läuft im S-Modus. Damit sind Apps aus dem Microsoft Store installierbar, viele vollumfängliche Programme jedoch nicht. Dafür würde die Power des Prozessors aber ohnehin nicht reichen. Für Office-Anwendungen, gelegentliches Zeichnen oder leichte Fotobearbeitung ist das Book S 12.4 aber kräftig genug. Und das ist auch der Sinn von Windows S, ähnlich wie auch der von Chromebooks.

Hinweis: IMTEST prüft beide Windows-11-S-Geräte und Chromebooks identisch und weniger anspruchsvoll als beispielsweise Notebooks mit vollwertigem Windows.

Was Chromebooks können und was nicht, hat IMTEST hier zusammengefasst. Chromebooks: Das können die Exoten unter den Notebooks

Tablet, Tastatur und Rückseite nebeneinander
In Einzelteilen: Tastatur und Rückseite, die auch als Ständer dient, sind magnetisch befestigt und problemlos abnehmbar. © XIAOMI / IMTEST

Akkulaufzeit und Ausstattung im Test

Mit einem 4.920 Milliamperestunden großen Akku im Innern hielt das Xiaomi Book S 12.4 im Test 5:21 Stunden durch. Das ist im Vergleich zu Notebooks etwas gering und der deutlich schlankeren Bauweise geschuldet, die keinen großen, schwerer Akku erlaubt. Der Test beinhaltet dabei dauerhafte Videowiedergabe und 300 Candela pro Quadratmeter. Bei geringerer Helligkeit und nicht durchgängiger Nutzung sollte es einen Arbeitstag ohne Probleme durchhalten.

Mit bis zu 65-Watt-Schnellladefunktion über den USB-C-Anschluss ist der Energiespeicher sehr schnell aufgeladen. Ansonsten gibt es an dem Gerät noch eine Kopfhörer-Schnittstelle. Weitere Anschlüsse fehlen leider, was auf die Note drückt. Mit 256 Gigabyte ist der Speicher für Dokumente und Fotos groß genug. Dank umfangreicher integrierter Sensoren rund um die Webcam, ist eine sichere Entsperrung per Gesichtserkennung möglich.

Tastatur aus der Nähe
Bei derart kompakten Geräten gibt es kleinere Abstriche bei der Tastatur: Kein Nummernblock, etwas kleineres Mausfeld. Dafür ist das Tippgefühl sehr gut und die Tasten sind beleuchtet. © XIAOMI / IMTEST
Xiaomi Book S 12.4 rückseitig
Die Rückseite ist dank Cover gut geschützt und bietet dabei einen integrierten Ständer. Für Tablets üblich, bei Convertibles selten anzutreffen ist die verbaute Kamera. © XIAOMI / IMTEST


Preis und Verfügbarkeit

Das Xiaomi Book S 12.4″ ist in mehreren Bundles zu teils reduzierten Preisen erhältlich. Tastatur und auch Ladegerät liegen dem Gerät nicht bei und müssen extra erworben werden. Das Gesamtpaket mit Tablet, Tastatur und 65-Watt-Netzteil ist für 799 Euro bei Xiaomi direkt oder im Handel zu haben.



Fazit

Äußerst kompakt, sehr gute Bilddarstellung und eine sehr lange Laufzeit – das sind die großen Stärken des Xiaomi Book S 12.4 im Test. Als Tablet mit Stift und auch als Schreibgerät mit ansteckbarer Tastatur ist es vielseitig einsetzbar. Vielseitig ist hingegen nicht das Betriebssystem. Der Microsoft Store bietet deutlich weniger Apps als Googles Play Store auf Chromebooks. Auch laufen nicht alle klassischen Windows-Programme. Für das Tippen, Surfen, gelegentliche Zeichnen oder Schreiben mit Stift sowie den Filmgenuss ist das Xiaomi Book S 12.4 eine sehr gute Wahl und deshalb eine Empfehlung für Studenten, Schüler und alle, die genau das brauchen.

  • PRO
    • Sehr kompakt, lautlos, farbtreuer, heller Bildschirm, Entsperrung per Gesichtserkennung.
  • KONTRA
    • eingeschränktes Windows, Leistung nur für das Nötigste wie Office-Anwendungen und Surfen, etwas geringe Akkulaufzeit.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.