Xiaomi stellt seine neuen Smartphones vor: Das Xiaomi 11T Pro 5G bildet dabei die technische Spitze. Mit 120-Hertz-OLED-Display, großem Akku, schnellem Prozessor und optischem Zoom möchte es sogar Flaggschiffen das fürchten lehren. Kann das gelingen? So schlägt sich das Xiaomi 11T Pro 5G im Test.
Technische Daten im Überblick
Das sind die technischen Daten im Überblick:
- 6,67 Zoll großes Display / 2.400 x 1.080 Pixel / 120 Hertz
- Schneller Prozessor (Snapdragon 888) und schneller Mobilfunkstandard 5G
- Wahlweise 128 GB / 256 GB interner Speicher, nicht erweiterbar
- Hauptkamera mit hoher Auflösung von 108 Megapixel
- Preise: 649 Euro (128 GB), 699 Euro (256 GB)
Xiaomi 11T Pro 5G im Test: Design
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich am Design kaum etwas geändert. Drei Farben stehen zur Auswahl: Blau, Weiß und Dunkelgrau. In der dunkelgrauen Variante ist die glatte Rückseite mit einer optischen Struktur versehen, die an gebürsteten Stahl erinnert. Allerdings ist es fühlbar, dass es sich beim Material der Wahl um Kunststoff handelt und das passt zu eben dieser optischen Anmutung so gar nicht. Das ist verwunderlich, da Plastik in Edelstahl-Optik doch als gescheiterter Versuch der 2010er gilt, erinnert mich sich etwa an das Samsung Ativ S. Daher der Tipp: Lieber zu einer anderen der zwei Farben greifen.
Leider fehlt es dem Gehäuse auch noch an einer IP68-Zertifizierung. Es ist damit nicht staub- und wasserdicht.
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Scharfes, kräftiges OLED-Display
Was das Gehäuse nicht vermag, macht das Display wieder wett. Das OLED-Display lieferte im Testlabor tolle Kontraste, eine hohe Farbtreue und ein sehr scharfes Bild mit 395 Pixeln pro Zoll. Mit 120 Hertz ist die Bildwiedergabe beim Scrollen, Spielen und Wischen sehr flüssig. Die maximale Helligkeit beträgt bei den Messungen allerdings nur 685 Candela pro Quadratmeter. Das ist ein guter Wert, in dieser Preisklasse bringen es aber Smartphones schon auf 900 oder gar 1.000 cd/qm. Insgesamt schneidet der Bildschirm gut ab, kommt aber nicht an Samsungs Spitzenmodelle heran oder an das Mi 11 Ultra aus dem eigenen Haus.
Xiaomi 11T Pro 5G: Prozessor und 5G
Der Snapdragon 888 liefert ein sehr hohes Arbeitstempo. In den Benchmarks erreicht er teils Bestwerte. Damit eignet sich das 11T Pro bestens für alle anspruchsvollen Aufgaben wie Videoschnitt und 3D-Spiele auf vollen Detail-Einstellungen. Mit 5G ist das Smartphone auch mobil fix unterwegs. Mit WiFi 6 ist auch der schnellste WLAN-Standard an Bord.
Der maximal erhältliche Speicher beträgt 256 Gigabyte. Das ist noch gut, aber auch nicht herausragend. Wer viel Fotos und Videos aufnimmt, sollte also auf Cloud-Dienste zurückgreifen, um den internen Speicher etwas zu entlasten. Denn der ist auch nicht erweiterbar.
Lange Akkulaufzeit, enorm schnelles Laden
Bei dauerhafter Videowiedergabe über einen WLAN-Stream erreichte das Xiaomi 11T Pro 5G im Test eine Laufzeit von guten 7:26 Stunden. Damit hält es länger durch als das Xiaomi Mi 11 Ultra (5:55 Stunden) und das kompakte Asus Zenfone 8 (5:21 Stunden), allerdings nicht so lange wie das etwas teurere Vivo X60 Pro 5G.
Dafür kann das Xiaomi 11T Pro 5G, was sonst keiner kann: Extrem schnell aufladen. Nur 26 Minuten brauchte eine vollständige Ladung – das ist ein neuer Rekord. Das Mi 11 Ultra schafft das in ebenfalls schnellen 44 Minuten, das Oppo Find X3 Pro in 37 Minuten, schneller noch das OnePlus 9 Pro in 31 Minuten. Somit überholt das Xiaomi 11T Pro 5G alle Schnelllader. Unter günstigeren Smartphones bringt es das OnePlus Nord 2 5G auf zügige 39 Minuten.
Längere Garantie und mehr Updates
Eine wichtige Neuerung verkündete Xiaomi schon im Vorweg: Die kommenden Smartphones erhalten drei Generationen von Android-Updates sowie vier Jahre lang Sicherheitsupdates. Das ist erfreulich, da gerade hierin der Hersteller im Vergleich zu Apple oder Google selbst deutlich hinterher hinkte.
Auch die Garantie wird nun auf 24 Monate erhöht. Deutsche Geräte erhielten bisher nur sechs Monate Garantie durch den Hersteller. Außerdem verspricht Xiaomi eine einmalige Reparatur defekter Bildschirme innerhalb der ersten sechs Monate, sofern das Gerät innerhalb der ersten 30 Tage nach Veröffentlichung des jeweiligen Landes gekauft wurde.
Kamera im Test: 108 MP und Cinemagic
Die Hauptkamera löst mit 108 Megapixeln auf. Dass Auflösung nicht alles bedeutet, zeigt der Test. Trotz der kam es zu leichten Detailschwächen und leichten Unschärfen bei feinen Strukturen. Insgesamt wirkt das Bild aber noch natürlich bei guten Lichtverhältnissen. Bei wenig Licht allerdings wirken die Details schnell glatt gezeichnet und weisen eine geringe Plastizität auf und wirken eher flach. Auch der Zoom enttäuscht: Bei vierfacher Vergrößerung lieferte er eine geringe Bildschärfe.
Besser ist die Videoqualität: Bei hoher Bildschärfe und Detailauflösung störte nur die etwas geringe Stabilisierung. Spannende Extras bietet Xiaomi unter dem Motto Cinemagic an. Hiermit können Nutzer Effekte wie den sogenannten Hitchcock-Zoom einsetzen, bei dem Protagonist und Hintergrund voneinander abgehoben werden.
Xiaomi 11T Pro 5G im Test: Fazit
Das Xiaomi 11T Pro 5G hat so seine Stärken: Ein farbkräftiges, kontrastreiches und scharfes Display, eine lange Laufzeit und sehr schnelles Laden sowie ein rasantes Arbeitstempo gehören definitiv dazu. Dafür ist es allerdings nicht wasserdicht, lässt sich nicht kabellos laden und auch die Kamera-Qualität überzeugt nicht ganz.
- PRO
- Sehr hohes Arbeitstempo, Mobilfunkstandard 5G, sehr schnelles Laden, lange Laufzeit, gute Videoqualität
- KONTRA
- Fotoqualität nur gut bis befriedigend, nicht wasserdicht, kein kabelloses Laden.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,4