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Tribit FlyBuds 3: Erstklassiger Klang für unter 50 Euro!

Kein ANC, keine Zusatzfunktionen: Die Tribit FlyBuds 3 setzen voll auf Klangqualität und sind deshalb trotzdem eine Empfehlung.

Tribit Fly Buds

Produktdetails
  • Preis: 44,99 Euro
  • Gewicht: 9,7 Gramm
  • Akkulaufzeit: ca. 5 Stunden

Moderne Ture Wireless In-Ears umgarnen ihre Nutzer mit vielerlei Komfortfunktionen, den unterschiedlichsten Verbindungsoptionen oder Apps zum Feintuning der Steuerung. Das alles gibt es natürlich nicht gratis, denn hochwertige Materialien oder leistungsstarke Akkus lassen sich die Hersteller bezahlen. Premium-Modelle kosten daher gerne einmal 200 Euro und mehr. Wenn man nun die meisten Extras außen vor lässt und sich nur auf den Klang konzentriert, bekommt man die Tribit FlyBuds 3. Und selbst dann überraschen die günstigen Kopfhörer noch mit einer besonderen Eigenheit.

Dabei ist, was dabei sein muss

Die von Tribit veranschlagten 44,99 Euro sind günstig, aber es geht noch günstiger: Manche In-Ear-Modelle findet man für 20 Euro oder sogar weniger. Nicht selten halten Käufer dann am Ende klapperigen Plastikmüll in den Händen. Das ist bei den FlyBuds 3 nicht der Fall: Die kleinen Ohrhörer im “Bud”-Format wirken stabil, lediglich die sehr große schwarze Ladeschale hat einen recht dünnen und leicht wackeligen Deckel. Damit hingegen im Ohr nichts wackelt, legt Tribit den FlyBuds 3 unterschiedliche Silikonaufsätze bei, mit denen Nutzer die Kopfhörer an ihre Bedürfnisse anpassen. Für einen festeren Halt besitzen die Ohrhörer an den Seiten noch kleine Silikonflügel, mit denen sie sich in der Ohrmuschel festhalten. Dabei sitzen die FlyBuds 3 sehr bequem, ragen nicht zu weit aus dem Ohr heraus und überstehen auch sportliche Bewegungen. Ansonsten gibt es aber keine Extras: Keine Mikrofone für aktive Geräuschunterdrückung, keine Sensoren zum automatischen Pausieren, wenn man die Hörer aus dem Ohr nimmt. Dafür sind die Tribit aber nach IPX7-Standard wasserdicht.

Das Ladecase der FlyBuds 3 hat ordentlich Saft – ist dafür aber halb so groß wie ein Smartphone.

Mit Fingertipps und Powerbank

Trotz ihres geringen Preises überraschen die Tribit mit einer gelungenen Berührungssteuerung. Die Tippser am Ohrhörer werden zuverlässig erkannt und dadurch etwa die Musikwiedergabe pausiert. Auch die kabellose Verbindung via Bluetooth funktioniert zuverlässig. Wer die FlyBuds 3 aber an mehreren Geräten nutzen möchte, empfindet den Wechsel zwischen den Quellen aber schnell als umständlich, da eine Verbindung immer nur manuell aufgebaut werden kann. Sind die Kopfhörer aber erst einmal verbunden, spielen sie rund fünf Stunden lang ohne Probleme Musik. Danach müssen sie zum Aufladen wieder in ihre Ladeschale – wobei “Schale” nicht der richtige Ausdruck ist. Die FlyBuds 3 ruhen viel mehr in einer regelrechten Lade-Tupperdose, so groß ist die Akkubox geraten. Der Transport in der Hosen- oder Jackentasche ist zwar noch möglich, aber nicht komfortabel. Dafür dient die Ladeschale mit ihren 2.600 Milliamperestunden Kapazität auch als Powerbank, mit der sich etwa der Akku des Smartphones unterwegs aufladen lässt. Mit so viel Strom können Nutzer die FlyBuds bis zu 20 mal wieder aufladen und so rund 100 Stunden Musik hören.

Klingen wie die Großen

Die FlyBuds 3 fallen bis hier hin vor allem weniger durch Komfortfunktionen als durch ihr großes Ladecase auf. Nachdem man die schmucklosen Ohrstöpsel mit skeptischem Blick auf das Preisschild einmal in die Ohren gesetzt und eingeschaltet hat, heben sich aber schnell die Augenbrauen. Klanglich müssen sich die Budget-In-Ears nämlich keinesfalls verstecken, auch vor hochpreisiger Konkurrenz nicht. Der Sound ist dabei zwar etwas basslastig, für unter 50 Euro aber erstaunlich rund und vollmundig. Mit starkem Bass lassen sich gerne kleinere Schwächen in den Höhen übertönen, die FlyBuds 3 machen aber über das volle Höhen- und Tiefenspektrum einen sehr soliden Eindruck. Stimmen sind dabei deutlich und ebenfalls eher warm gezeichnet. Für den niedrigen Preis verzichten Nutzer zwar auf eine aktive Geräuschunterdrückung, die Tribit schirmen das Ohr aber auch ohne diese Funktion recht passabel vor Außengeräuschen ab.

FAZIT

Sie kosten wenig und spielen Musik, als wären sie doppelt so teuer: Die Tribit FlyBuds 3 kriegen alle ihre Abzüge ausschließlich der B-Note. Das Musikhören macht mit den günstigen Kopfhörern richtig Spaß – wer sie aber bei Nichtgebrauch in der Ladeschale herumträgt, sollte sie keinesfalls fallen lassen. Die Tribit fliegen nämlich meterweit aus dem wackeligen Gehäuse heraus.

  • PRO
    • Für den veranschlagten Preis hervorragender Klang, großer Akku im Ladecase.
  • KONTRA
    • Keine Extras, klobige und klapprige Akku-Box.

IMTEST Ergebnis: befriedigend

befriedigend 3,1

Fotos: Hersteller

Max Sellmer

Als bekennender “Digital Native” schreibt Max Sellmer seit mehreren Jahren über Unterhaltungselektronik und Online-Trends. Der studierte Medien- und Kommunikationssoziologe arbeitete bereits als Redakteur für die Computer Bild und realisierte in Agenturen Werbekampagnen mit bekannten deutschen Influencern. Begeistert verfolgt er die Entwicklung sozialer Medien und die immer tiefere Vernetzung alltäglicher Lebensbereiche. Für IMTEST betreut er die News-Rubrik, produziert und moderiert Videoinhalte und testet natürlich von Toaster bis Cyber-Brille unterschiedlichste Produkte.