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Tineco Floor One S5: Die Pro-Version des Nassreinigers im Test

Der neue Hartbodenreiniger von Tineco kann sprechen und hat ein Raumschiff-Cockpit. Braucht man das?

Tineco Floor One S5 Pro Hartbodenreiniger wird von Hand auf schmutzigem Boden gehalten
© Tineco

Technik soll dem Menschen das Leben leichter machen. Bei dem neuen Hartbodenreiniger von Tineco Floor One S5 Pro ist im Test zunächst nicht so ganz klar, ob das auch hier zutrifft. Denn das Gerät ist vollgestopft mit Sensorik, kann via WLAN und App seinen Status mitteilen und zeigt auf Wunsch in komplexen Animationen, wie man etwa den Schmutzwasserbehälter leeren muss. Letztlich ist es kein allzu großes Problem, auch dank der Hilfe dieser ganzen Technik, den Nassreiniger in Betrieb zu nehmen. Doch fragt man sich, ob das alles nicht ein wenig über das Ziel hinausgeht. Die Antwort liefert der Test des Floor One S5 Pro.

Produktdetails

  • 599 Euro
  • Fassungsvermögen 0,8 Liter
  • LCD-Display, zwei Bürstenrollen im Lieferumfang

Tineco Floor One S5 Pro: Test der Grundfunktionen

Der Tineco Floor One S5 in der Pro-Variante arbeitet mit zwei Tanks: einem für Frisch- und einem für Schmutzwasser. Auch hier findet sich Sensorik, zunächst einmal zur Füllstandsmessung. Allerdings lässt sich in der App von Tineco auch ablesen, wie verschmutzt das Schmutzwasser war. Das Ganze ist eingebunden in eine Art Sauberkeitsstatistik. So gibt es am Ende im besten Falle sogar Lob von der App. Jedoch können die Sprachansagen des Gerätes mit der Zeit wirklich nervig werden. Immerhin lassen sie sich per App oder Tastendruck deaktivieren. Das Display am Gerät zeigt unterdessen ebenfalls

  • Reinigungs- und Saugleistung,
  • Akkustatus in Echtzeit,
  • Hinweise zur Reinigung,
  • Erinnerungen zur Gerätewartung an.
Detail Rundes dunkelblau leuchtendes Display mit Anzeige zum Hartbodenreiniger
Die Anzeigen des Tineco im Test sind sehr aufwändig. Das ist zwar gut, wirkt aber trotzdem etwas übertrieben. © IMTEST

Der Saugwischer besitzt eine wechselbare Bürstenrolle, eine zweite ist im Lieferumfang enthalten. Dieses Konzept bedeutet, dass der Antrieb der Bürstenrolle seitlich sitzt und der Tineco Floor One S5 Pro im Test entsprechend nicht ganz plan an Kanten entlang wischen kann. Dafür allerdings kann man frontal nahezu komplett an eine Wand oder einen Möbelsockel fahren. Dabei ist die Reinigungswirkung vor allem bei Flüssigkeiten und losem Schmutz im Test des Hartbodenreinigers sehr gut. Auch Pannen wir etwa eine Ladung Ketchup auf dem Boden beseitig der Tineco in einem Durchgang.

Tineco Floor One S5 Pro im Test auf Steinfliesen an Möbelkante
Der Tineco Floor Onoe S5 Pro kommt im Test nicht bis ganz an die Kante, aber deutlich näher als viele andere Geräte. © IMTEST


Selbst die Pro-Version des Floor One S5 hat Grenzen

Sogar die reine Saugwirkung des Tineco Floor One S5 Pro kann sich im Test sehen lassen, wobei das Gerät naturgemäß nicht ansatzweise so wendig ist wie ein Akkusauger. Auch kommt der Hartbodenreiniger nur sehr bedingt unter Möbel, was etwa bei hängenden Waschbeckenunterschränken suboptimal ist. Die größte Herausforderung für den Tineco allerdings ist im Test festklebender oder wirklich eingetrockneter Schmutz. Hier muss man das Gerät dann auch mal länger auf der Stelle bürsten lassen oder den Fleck vorher einweichen. In den meisten Fällen ist der Schmutz dann weg. Und es sei gesagt: Bei solchen Flecken haben dann auch andere Saugwischer Probleme. Schön ist übrigens, dass der Floor One S5 Pro jederzeit recht leise arbeitet.

Blick auf Tineco Floor One S5 mit leuchtendem runden Display wie er über Steinboden wischt
Der Automodus des Tineco-Reinigers im Test stellt recht zuverlässig eine gute Balance zwischen Reinigungswirkung und Laufzeit her. © IMTEST


Reinigung des Tineco Floor One S5 Pro im Test

Der Tineco Floor One S5 verfügt als Pro-Modell über eine einigermaßen gründliche Selbstreinigungsfunktion. Allerdings bleibt im Test des Hartbodenreinigers unter der Bürstenabdeckung dennoch Schmutz kleben. Ist das zu viel, fordert der Sensor in sehr kurzen Intervallen die Selbstreinigung. Auch der Schmutzwasserbehälter muss ziemlich gründlich gereinigt werden, damit die Sensorik zufrieden ist. Das ist etwas nervig, sorgt aber auch dafür, dass das Gerät immer in einem sauberen Zustand ist. Zeit kostet es trotzdem.

Detail verschmutzte Bürste des Tineco Floor One S5
Die Rollenabdeckung wird leider bei der Selbstreinigung nicht ganz sauber, wie der Test des Tineco Floor One S5 Pro zeigt. Hier ist Handarbeit gefragt, sonst meckert der Sensor.
Hand hält verdreckten Behälter
Auf dieser Kante im Schmutzwassertank des Tineco sammeln sich gerne Rückstände. Dadurch ist die Reinigung nicht immer appetitlich.

FAZIT

Der Tineco Floor One S5 Pro beweist sich im Test als handlicher und leiser Saugwischer, der mit normalem Schmutz gut fertig wird. Allerdings wäre etwas weniger aufwändige Technik auch okay. Gut allerdings ist die dynamische Regulierung der Reinigungsleistung abhängig vom Grad der Verschmutzung. Das schont den Akku. Ist es nicht allzu dreckig, schafft man dann sogar eine 80 qm-Wohnung mit einer Ladung.

  • PRO
    • Gute Reinigungswirkung, recht schmaler Rand neben der Walze, handlich
  • KONTRA
    • Sehr pingelige Sensorik, technisch etwas verspielt, relativ hoher Preis

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.