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Melitta Kaffeevollautomat im Test: Wie klug ist der Barista TS Smart?

Wie gut ist der Kaffeevollautomat mit smarter App-Steuerung? Alle Stärken, Schwächen und Testergebnisse auf einen Blick.

© IMTEST / Sandra Fischer

Kaffeevollautomaten wollen Kaffeespezialitäten wie Espresso oder Cappuccino ganz einfach auf Knopfdruck zubereiten. Dabei gibt es zwischen den einzelnen Geräte aber durchaus große Unterschiede, nicht nur bei den gebrühten Getränken, sondern auch beispielsweise in puncto Benutzerfreundlichkeit und Handhabung. IMTEST hat ein Premium-Modell von Melitta, den Kaffeevollautomaten Barista TS Smart* auf die Probe gestellt.

Melitta Barista TS Smart

In den Beschreibungen des Produkts wirbt Melitta besonders mit der hohen Individualität der Kaffeegetränke, der intuitiven Bedienung sowie mit der Melitta Connect App (für Android und iOS) zur Steuerung der Maschine. IMTEST hat auch diese Punkte näher betrachtet.

Alle weiteren Kaffeevollautomaten der IMTEST-Testreihe finden Sie unter diesem Link.

Produktdetails

  • Unverbindliche Preisempfehlung: 1.099 Euro
  • Gewicht: 10,4 Kilogramm
  • Größe: 37,2 x 46,7 x 25,9 Zentimeter
  • Pumpendruck: 15 Bar
  • Wasserbehälterkapazität: 1,8 Liter
  • Bohnenbehälterkapazität: 270 Gramm
  • Garantie: 2 Jahre

Kaffeevollautomat: Das sind die Testkriterien

Wer sich mit der Anschaffung eines neuen Kaffeevollautomaten beschäftigt, den interessiert nicht nur, wie die zubereiteten Getränke schmecken und aussehen. Ebenso wichtig ist, welche Kaffeespezialitäten überhaupt zubereitet werden können, wie einfach und schnell die Zubereitung klappt und wie heiß die Getränke nach dem Aufbrühen sind. Darüber hinaus testet IMTEST, wie die Bedienung, Handhabung und Reinigung der Maschine funktionieren. Zu guter Letzt sind auch die Lautstärke und der Stromverbrauch spannende Faktoren bei der Kaufentscheidung.

Tropfschale und Tresterbehälter des Kaffeevollautomaten
IMTEST bewertet auch die Handhabung von Tropfschale und Tresterbehälter. © IMTEST / Sandra Fischer


Melitta: Bedienung und Handhabung

Das Inbetriebnehmen des Melitta Barista TS Smart ist sehr einfach, da das Display gut durch die einzelnen Schritte zur Einrichtung führt. Die Bedienungsanleitung ist dagegen sehr lang und etwas unübersichtlich gestaltet. Zudem gibt es keine bunte Quickstart-Anleitung wie bei vielen anderen Kaffeevollautomaten. Die Bedienung der Maschine ist ebenfalls als etwas kompliziert zu bewerten. Einerseits sind der Touch-Screen eher schwergängig und die abgebildeten One-Touch-Getränke nicht eindeutig. Andererseits ist die Menüführung, bei der etwa individuelle Wasser- und Bohnen-Mengen mit einem Schiebe-Regler vor dem eigentlich Klick auf das Getränk eingestellt werden, gewöhnungsbedürftig. Denn die Zubereitung startet hier gleich beim Klick des jeweiligen Symbols.

Bedienelemente des Kaffeevollautomaten
Die Menüführung der Maschine ist etwas unübersichtlich. © IMTEST / Sandra Fischer

Positiv festzuhalten bleibt in diesem Kontext jedoch, dass sowohl die Brühtemperatur, als auch die Wasser- und Bohnen-Menge für die Getränke nach den eigenen Wünschen angepasst werden können. Espresso, Café Crème, Cappuccino, Latte Macchiato, Milchschaum und Heißwasser können per One-Touch ausgewählt werden. 18 weitere Getränke kann man als Listenansicht im Menü aufrufen. Zudem gibt es bis zu acht Nutzerprofile. Spannend ist in diesem Zusammenhang die Melitta Connect App. Mit dieser kann man nicht nur per Bluetooth-Übertragung Getränke zubereiten lassen, sondern diese auch – und das deutlich einfacher als mit den Bedienelementen der Maschine – sehr gut individualisieren.

Ein Smartphone in einer Hand
Den Kaffeevollautomaten kann man auch per App steuern und sehr spezifische Einstellungen vornehmen. © IMTEST / Sandra Fischer

Der doppelte Bohnenbehälter des Automaten von Melitta besitzt einen leicht verdunkelten Deckel, wodurch die zwei verschiedenen Bohnenarten vor Licht geschützt werden. Lichtdicht ist dieser jedoch nicht. Eine Gummi-Lippe rund um den Deckel sorgt dabei für eine luftdichte Aufbewahrung. Die Handhabung des Wassertanks ist sehr einfach. Dieser besitzt einen praktischen Tragegriff und lässt sich gut entnehmen und einsetzen. Auch der Tresterbehälter für Kaffeereste lässt sich gut ausleeren und reinigen. Die Tropfschale ist, wie bei einigen anderen Modellen, hingegen sehr lang und muss mit Vorsicht getragen werden. Ein großer Pluspunkt: Im Test bei IMTEST ist das Modell nach dem Anschalten nach nur etwa 10 Sekunden betriebsbereit.

Bohnen im Bohnenbehälter des Kaffeevollautomaten
Der Bohnenbehälter bei Melitta ist lichtgeschützt und luftdicht. © IMTEST / Sandra Fischer

Milchschaum: So klappt die Zubereitung

Für die Zubereitung von Milchschaum besitzt das Modell von Melitta einen Milchbehälter mit einem Schlauch, der an einer Seite in den Behälter und an der anderen Seite in die Maschine gesteckt wird. Die Zubereitung erfolgt dann ganz einfach per Knopfdruck auf etwa Milchschaum oder Cappuccino. Die Reinigung des Milchsystems ist zudem noch als einfach zu bewerten. So gibt es ein „Easy Cleaning“-Automatik-Programm, welches das Gerät nach jedem Milchgetränk vorschlägt. Zudem gibt es das Programm „Milchsystem reinigen“, das für eine gründlichere Wochen-Reinigung sorgt. Regelmäßig per Hand zu reinigen, sind der Behälter und der Schlauch, was ebenfalls recht einfach klappt.



Kaffee: Das sind die Ergebnisse

Unabhängig von der Bedienung und Handhabung eines Kaffeevollautomaten ist natürlich ein Punkt entscheidend: der Geschmack. IMTEST brüht mit den Geräten daher stets Espresso. Mit der Standard-Einstellung für die Temperatur, die Wassermenge und die Stärke ergibt sich bei Melitta ein guter, fruchtiger Espresso mit vollem Körper und bleibender Säure. Mithilfe der Einstellungsmöglichkeiten ist es dabei jedoch auch möglich, sich dem individuell-passenden Espresso weiter anzunähern. Die Crema auf dem Getränk ist schön gleichmäßig, fest und flächendeckend.

Espresso in einer Tasse
Die Crema wird im Test sehr schön fest und flächendeckend. © IMTEST / Sandra Fischer

Auch die Konsistenz des Milchschaums schaut sich IMTEST bei Kaffeevollautomaten gründlich an. Dieser ist – verglichen mit Produkten der Konkurrenten – etwas grobporig, mit deutlichen Luftblasen an der Oberfläche, dabei allerdings noch recht fest. Gut schneidet im Test die gemessene Temperatur eines Espressos 30 Sekunden nach dessen Zubereitung ab. Diese beträgt ganze 60 Grad Celsius.

Milchschaum in einer Tasse
Der Milchschaum wird mit dem Modell etwas grobporig. © IMTEST / Sandra Fischer

Als „sehr gut“ zu bewerten ist darüber hinaus die Lautstärke des Modells. Beim Mahlen konnte IMTEST 63 Dezibel messen, was leiser als eine normale Unterhaltung ist. Beim Brühen waren es dann sogar nur maximal 50 Dezibel, also etwa so laut wie ein leises Radio in einem Meter Abstand.



Fazit: Per App zum Kaffeeglück

Melitta bewirbt bei der Barista TS Smart* unter anderem die zugehörige App, sowie die Individualität der Zubereitung und die intuitive Bedienung. Während sowohl die App-Steuerung über Bluetooth als auch die Getränkeoptionen und Einstellungsmöglichkeiten überzeugen, ist die Bedienung der Maschine über den Touch-Bildschirm durchaus gewöhnungsbedürftig. Auch die etwas komplizierte Anleitung ist hier nicht gänzlich hilfreich. Die Handhabung der einzelnen Bestandteile der Maschine ist dagegen weitestgehend sehr einfach. Zudem ist das Modell nach dem Einschalten sehr schnell betriebsbereit. Im Betrieb ist es außerdem sehr leise. Der zubereitete Espresso kann als gut bewertet werden und die Crema darauf sogar als sehr gut. Die Zubereitung von Milchschaum fällt darüber hinaus leicht, wobei der Milchschaum selbst etwas grobporig wird.

  • PRO
    • guter Espresso, sehr gute Crema, App-Steuerung, viele Getränkeoptionen und Einstellungsmöglichkeiten
  • KONTRA
    • etwas komplizierte Handhabung, Milschaum etwas grobporig

IMTEST Ergebnis:

gut 1,94

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Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“)...