Antihaftbeschichtete Bratpfannen können in der Küche gerade bei empfindlichen Gerichten wie Eierspeisen, Fisch oder Gemüse ein Segen sein: Hier soll nichts ansetzen, jede noch so zarte Speise lässt sich einfach wenden oder aus der Pfanne entnehmen, versprechen die Hersteller derartiger Produkte. So auch im Fall der Tenus-Pfanne mit Anti-Frust-Versprechen.
Produktdetails
- Ø 28 cm
- 1.084 g
- Aluminium-Guss, Silikongriff, anti-haft
- 69,95 Euro
Tenus-Pfanne verschenkt keine Fläche
Das große Bratgeschirr bietet mit 28 Zentimeter Durchmesser an der Oberkante theoretisch viel Platz, der sich dank des steilen Randes praktisch auch gut ausnutzen lässt. An diesem Punkt verschenken manche Artgenossen durch extrem schräge Formen viel Fläche. Bei der Tenus-Pfanne aber lassen sich vier Portionen zubereiten. Erleichtert wird das durch das relativ niedrige Gewicht von nur 1084 Gramm der Aluminium-Gusspfanne. In Kombination mit dem eckigen und damit ergonomisch gut und sicher geformten Silikongriff ermöglicht das eine sehr gute Handhabung.
Geheimnisvolle Beschichtung
Auf dem Kochfeld soll die Tenus-Pfanne auch dauerhaften Temperaturen bis zu 250°C ohne Probleme überstehen. Bei den meisten Beschichtungen führt weniger Hitze zu einer längeren Lebensdauer. Woraus genau die Antihaftbeschichtung gefertigt ist, verrät der Hersteller ILAG allerdings nicht. An dieser Stelle sei aber gesagt: Die meisten Pfannen-Produzenten machen aus der Beschichtung ihrer Modelle ein Geheimnis.
Im Backofen dürfen wegen des Silikongriffes 180°C nicht überschritten werden. Die Reinigung soll sogar in der Spülmaschine möglich sein, aber auch hier ist der Abwasch per Hand mit der weichen Seite des Schwamms die schonendere Alternative. Schließlich ist die Pfanne mit knapp 70 Euro nicht besonders günstig und sollte pfleglich behandelt werden.
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Wärme leiten und speichern
Im Testverlauf zeigt die Pfanne ein durchwachsenes Bild: Ein Liter Wasser kocht bei maximaler Heizstufe erst nach 8 Minuten, was nur einem befriedigenden Wert entspricht. Das leichte Pfannenmaterial speichert außerdem kaum Hitze und kühlt sehr schnall ab. Je nach Einsatzzweck kann solch ein Verhalten aber vorteilhaft sein, wenn Speisen auf den Punkte zubereitet werden und nicht mehr nachgaren sollen wenn die Pfanne vom Herd gezogen wird. So braucht die Tenus-Pfanne aber auch sehr viel Energie, um scharfes Anbraten zu ermöglichen. Ist sie erstmal auf Touren wird es leider auch am Griff etwas sehr warm. Einen Fingerschutz gibt es nicht.
Tenus-Pfanne mit mehr Schatten als Licht
Ein Grund für den hohen Energieaufwand zum Anbraten ist sicher auch der leicht konkav eingewölbte Boden, der die Pfanne zudem auf dem Kochfeld etwas kippeln lässt. Mindestens Stufe 7,5 von 9 war erforderlich, um Filetmedaillons ansatzweise ansehnlich zu braten. Da absolvierte die Pfanne das Probebacken von Pfannkuchen bei mittlerer Hitze besser.
Doch auch das Ausschütten von Flüssigkeiten verläuft mit der Tenus-Pfanne nicht tropffrei was zu ordentlichen Kleckereien führen kann. Zudem zeigt die Beschichtung nach dem standardisierten Gabeltest tiefe Kratzer, die bis auf das Grundmaterial reichen. Damit ist die geheimnisvolle Beschichtung alles andere als hart. Immerhin machte sie im Test für die Langzeitnutzung eine bessere Figur: Es war keine nennenswerte Abnutzung zu erkennen.
FAZIT
Unterm Strich bereitet die Tenus-Pfanne am Herd nur bedingt Freude, aber merklichen Frust. Das eingangs erwähnte Etikett des Herstellers passt in diesem Test nicht. Die Verformung des Bodens wäre ein klarer Grund für eine Reklamation.
- PRO
- Wenig Gewicht, gut zu handhaben; Griff liegt sicher in der Hand
- KONTRA
- Verformter Boden, empfindliche Beschichtung, schlechte Wärmeleitfähigkeit
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 3,2