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Telekom T-Phone Pro im Test: Was kann das 5G-Handy für 269 Euro?

So schlägt sich das Budget-Smartphone der Telekom im Test.

Das Telekom T-Phone Pro steht auf einem Tisch.
© IMTEST

Bis zu zehnmal schnellere Datenraten, ein stabileres Netz und neue Funktionen für das Smart Home: Der Sprung von 4G auf den modernen Mobilfunkstandard 5G birgt viele Vorteile. Doch um von den neuen Funktionen und Verbesserungen profitieren zu können, braucht es ein geeignetes Smartphone. Ein preisgünstiger Neuzugang in Deutschland ist das T-Phone Pro, hinter dem die Deutsche Telekom steckt. Gemeinsam mit Google und dem Unternehmen Wingtech hat der Kommunikationsanbieter ein 5G-fähiges Handy zum Einstiegspreis geschaffen. Kostenpunkt: 269 Euro. Preislich sehr attraktiv – aber stimmt auch die Leistung? IMTEST hat die Pro-Variante des Telekom T-Phone ausgiebig getestet: die Antworten der Reihe nach.

  • Wertiges Design mit Kunststoff-Gehäuse, bei 214 Gramm
  • Bildschirm mit 6,82 Zoll Diagonale und einer Auflösung von 1.600 x 720 Pixeln bei einer Bildwiederholrate von 60 Hertz.
  • Hauptkamera: 50 Megapixel 
  • Prozessor: Mediatek Dimensity 700
  • Speicher: 128 Gigabyte, erweiterbar
  • Preis: 269 Euro


Design: Keineswegs billig

Das T-Phone Pro unterscheidet sich vom Basismodell unter anderem optisch, denn es ist größer und breiter. Genau genommen misst das Pro-Modell circa 7,78 Zentimeter (cm) in der Breite und 17,39 cm in der Länge. Eine stolze Größe, womit das Handy andere Smartphone-Neuheiten wie das Asus Zenfone 9 überragt. Dementsprechend steht auch viel Bildschirmfläche zur Verfügung. Das Display ist 6,82 Zoll groß. Zum Vergleich: Das Standard-Modell ist mit 6,52 Zoll etwas kleiner. Auf die Waage bringt das T-Phone Pro 214 Gramm – somit gehört das Handy nicht zu den leichten Vertretern seiner Zunft – sonderlich schwer ist es aber auch nicht.

Die Rückseite des T-Phones.
Vertrautes Logo: Das “T” des Kommunikationsanbieters ist hinten auf der Rückseite des Handys verewigt. © IMTEST

Beim Design hat die Telekom sich bei Konkurrenten wie Apple inspirieren lassen, was merklich am viereckigen Kameramodul auf der Rückseite erkennbar ist. Die Ecken sind leicht abgerundet und das Display wird klar durch Kanten abgeschnitten. Die Hülle wird aus Kunststoff gefertigt und ist recht wertig verarbeitet. Das Design ist jedoch eher schlicht – hinten klafft lediglich das ikonische “T” der Telekom. Vor Staub und Wasser ist das Handy dank einer IP52-Zertifizierung ebenfalls geschützt – wenngleich auch nicht so gut wie aktuelle Premium-Modelle – beispielsweise das Google Pixel 7 Pro.

Zwei kleine Überraschungen hat das T-Phone aber noch in petto. Zum einen gibt es – anders als beim Samsung Galaxy S22, iPhone 14 oder Google Pixel 7 Pro – einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, um kabelgebundene Kopfhörer anzuschließen. Zum anderen verfügt das Telekom-Handy über einen Steckplatz für microSD-Karten. Somit lässt sich der interne Speicher – der beim T-Phone Pro 128 Gigabyte (GB) beträgt – auf bis zu 2 Terabyte aufstocken. Übrigens: Das Basismodell hat von Haus aus nur 64 GB Festspeicher.

Eine Detailaufnahme des Telekom T-Phone Pro, die den Einschaltknopf zeigt.
Hebt sich vom grauen Gehäuse ab: der rötliche Einschaltknopf. © IMTEST

Ein kleines Design-Detail ist aber noch eine Erwähnung wert: Die Einschalttaste ist im Telekom-typischen Magenta-Farbton gehalten. Ob das einem gefällt, ist wie so oft Geschmackssache. Praktisch ist hingegen, dass in dem Knopf ein Fingerabdrucksensor eingebaut ist. So lässt sich das Handy ohne Probleme entsperren. Alternativ funktioniert das auch per Gesichtserkennung – und das sogar relativ sicher.


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Display: Reichlich Bildschirmfläche

Während das Gehäuse noch nach Mittelklasse aussieht, offenbart spätestens das Display die Herkunft aus dem Einsteiger-Segment. Der Bildschirm löst Inhalte mit 1.600 x 720 Pixeln auf, was eine überschaubare Pixeldichte von 257 ppi ergibt. Einzelne Pixel waren im Test aber nicht erkennbar. Hinzu kommt eine Bildwiederholrate von 60 Hertz. Heißt: Das Display ist in der Lage, 60 Bilder in der Sekunde darzustellen. Schnelle Bewegungen oder Objekte werden deswegen schnell mal verschluckt. Dennoch ist das Handy damit absolut alltagstauglich – denn selbst das gewöhnliche iPhone 14 kommt nur auf 60 Hertz.

Die im Testlabor gemessene Maximalhelligkeit beträgt 401 Candela pro Quadratmeter. Das ist zwar im direkten Vergleich mit teureren Pendants recht wenig, trotzdem muss man nicht befürchten, bei Sonnenschein nichts mehr zu sehen. Die Helligkeit reicht auch am Tage völlig aus. Jedoch leidet auch die Farbwiedergabe darunter. Selbst einfache Farben stellt das Display teils verfälscht dar. Das dürfte jedoch nur Profis auffallen.

Das Display des Telekom T-Phone Pro spiegelt etwas.
Das Display des Telekom T-Phone Pro ist ziemlich groß, spiegelt draußen aber etwas. © IMTEST

Leistung: Effizienz über Kraft

Was das Display begonnen hat, führt das Innenleben des Telekom T-Phone Pro fort. In dem Handy übernimmt der Dimensity 700 die Rechenaufgaben, ein Prozessor des Herstellers Mediatek. Der Chip wurde für Smartphones aus der unteren Mittelklasse gebaut, was sich auch in der Leistung widerspiegelt. Im Test mit dem Leistungsmessprogramm Geekbench 5 erreichte das Telekom T-Phone Pro 1.638 Punkte. Zur Einordnung: Für rudimentäre Apps wie WhatsApp oder ähnliche Anwendungen reicht die Rechenkraft aus. Kräftezehrende Anwendungen und Mobile-Games wie “Genshin Impact” zwingen das Handy jedoch schnell in die Knie – was auch das 3DMark-Ergebnis (2.529 Punkte Slingshot Extreme). Letzteres wird dadurch schnell zum Ruckelfest – trotz 6 GB Arbeitsspeicher. Beim Standardmodell sind es übrigens nur 4 GB RAM.

Zwei überraschend gute Eigenschaften hat der Prozessor aber: Wie eingangs bereits erwähnt, ist das Handy dank des Chips 5G-fähig. Somit kann man unter anderem im blitzschnellen 5G-Netz surfen. Außerdem arbeitet die CPU im Einklang mit dem Arbeitsspeicher sehr effizient.

Im Akku-Test lieferte das Telekom T-Phone Pro nämlich mächtig ab. Bei permanenter Videowiedergabe und einer gleichbleibenden Helligkeit von 300 Candela pro Quadratmeter gingen erst nach elf Stunden und 30 Minuten die Lichter aus. Beim Laden zeigt sich hingegen ein ganz anderes Bild. Wer von null auf 100 Prozent laden will, muss mächtig Geduld mitbringen. Erst nach drei Stunden und 43 Minuten war die 100-Prozent-Marke im Testlabor erreicht. Eine Schnellladefunktion gibt es leider nicht. Ein Vorteil des Pro-Modells: Alternativ kann man das Handy auch kabellos laden.



Telekom T-Phone: Ausstattung im Check

Software-seitig ist das Telekom T-Phone Pro mit Android 12 ausgestattet. Ein Update auf Android 13 plant der Kommunikationsanbieter im Frühjahr 2023. Nichtsdestotrotz haben Nutzerinnen und Nutzer bereits Zugriff auf die gesamte Angebotsvielfalt von Google – von Google Maps über Google Docs bis hin zum Google Play Store. Im App-Store des Suchmaschinen-Riesen gibt es Millionen von Anwendungen und alle gängigen Apps wie WhatsApp, Twitter und Co. Wenige Worte muss man hingegen über die Bedienung verlieren. Das Wischen durch Menüs und der Wechsel zwischen Apps klappte im Test flüssig. Einstellungen werden übersichtlich dargestellt und einzelne Wischgesten gehen schnell in Fleisch und Blut über.

Ein weiterer Vorteil des Pro-Modells: Das Handy erlaubt im Gegensatz zum Standard-Pendant kontaktlose Zahlungen via NFC. Dafür muss man die Funktion nur in der jeweiligen Bank-App erlauben und anschließend das Handy an das Kartenlesegerät halten.

Kamera-Test: Vier Linsen für ein Halleluja?

Die Vierfach-Kamera auf der Rückseite setzt sich aus einer 50-Megapixel-Hauptkamera (MP), einem 5-MP-Ultraweitwinkel, einem 2-MP-Tiefensensor und einer 2-MP-Makrolinse zusammen. Angenehm ist, dass das viereckige Modul nahezu gar nicht aus dem Gehäuse herausragt. Somit kann man das Handy flach ablegen, ohne dass es kippelt.

Das Kamera-Modul des Telekom T-Phone Pro in einer Detailaufnahme.
Erinnert an Apples iPhone: Das Kameramodul des Telekom T-Phone Pro. © IMTEST

Aufnahmen der Hauptkamera sehen scharf aus – und selbst feine Details wie Häuserfassaden sind noch gut erkennbar. Jedoch fällt auf, dass die Bilder teilweise stark verrauscht sind. Des Weiteren hält sich das Kontrastverhältnis in Grenzen. Eigentlich knallige Farben sehen auf den Bildern etwas fahl aus. Der Ultraweitwinkel und die Makrolinse kommen bei unterschiedlichen Szenarien zum Einsatz. Ersterer dient dazu, dass möglichst alles auf ein Bild passt, die Makrolinse ist hingegen für Nahaufnahmen geeignet. Insekten oder Pflanzen lassen sich so gut fotografieren. Besonders brillante Aufnahmen darf man mit dem Telekom T-Phone Pro jedoch nicht erwarten – die Qualität ist eher zweckmäßig.

Das Hamburger Rathaus bei bewölktem Wetter.
Das Hamburger Rathaus lässt sich mit der Hauptkamera schwer einfachen. Da müssen Nutzerinnen und Nutzer eher mit dem Ultraweitwinkel ran. © IMTEST

Eine kleine Sensation ist die Frontkamera, die bei den Messungen am Fotostand “gut” abgeschnitten hat. Aufgenommene Selfies zeichnen sich durch eine sehr hohe Auflösung auf, Gesichter sehen klar aus und Farben wirken weder überdreht noch fahl. Hinzu kommt eine hohe Bilddynamik.

Mit der Selfie-Kamera aufgenommene Bilder sehen erstaunlich klar aus.
Starke Hauptkamera: Aufgenommene Gesichter sehen natürlich aus und wirken nicht glattgebügelt. © IMTEST

Preis und Verfügbarkeit

Das Telekom T-Phone Pro ist ab sofort in Deutschland für 269 Euro erhältlich. Wer sich bei der Telekom für einen Vertrag entscheidet, kann das Handy jedoch auch für einen Euro erwerben – zahlt dann aber einen dementsprechend höheren monatlichen Betrag. Das Basismodell ohne Pro-Features kostet 219 Euro.

Fazit

Dass ein gutes 5G-Handy nicht viel Geld kosten muss, beweist Telekom mit dem T-Phone Pro. Das Smartphone besticht mit einem großen, alltagstauglichen Bildschirm, praktischen Features wie Zahlung via NFC und einer erstaunlich guten Kamera – sowohl vorne als auch hinten. Außerdem sieht das Handy aus der Einsteigerklasse mit seinem schlichten Design nicht nur schick aus, sondern es ist auch wertig verarbeitet und robust. Abstriche muss man jedes an vielen Ecken hinnehmen. Die Leistung ist nur langsam, die maximale Helligkeit des Bildschirms lässt zu wünschen übrig und die Ladegeschwindigkeit ist nicht mehr zeitgemäß. Dennoch: Für 269 Euro bietet das Telekom T-Phone Pro sehr viel – und ist somit ein heißer Kandidat in Sachen Preis-Leistung.

  • PRO
    • 5G-Unterstützung, NFC-fähig, gute Haupt- und Selfie-Kamera, Android-Betriebssystem, wertige Verarbeitung.
  • KONTRA
    • langsames Arbeitstempo, niedrige Maximalhelligkeit, niedrige Bildwiederholrate.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

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Nach einem Studium der Politikwissenschaft absolvierte Pascal Bartholomäus ein redaktionelles Volontariat bei dem deutschen Technikmagazin Computer Bild. Dort lernte er das journalistische Handwerk und widmete sich allerlei Neuheiten aus der Technikwelt. Als Teil von IMTEST schreibt und testet er nun allerlei Produkte: unter anderem Notebooks.