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Technics EAH-AZ40M2 In-Ear-Kopfhörer im Test: Solide Mittelklasse

Wie schlägt sich Technics In-Ear-Mittelklasse im Test?

Silberne Ohrhörer von Technics vor ihrem Ladecase.
Die EAH-AZ40M2 Ohrhörer sind in Schwarz, Rosegold und Silber verfügbar. © Technics

Technics mag für viele Hi-Fi-Errungenschaften bekannt sein – eingängige Produktbezeichnungen sind nicht darunter. Die kürzlich erschienenen EAH-AZ40M2 sind die zweite Generation der Mittelklasse In-Ear-Kopfhörer der Hi-Fi-Kultmarke. Ob Sound und Bedienung der kleinen True-Wireless-Hörer für rund 150 Euro zugänglicher sind als ihr Name? Der Test gibt Antwort.

Technics EAH-AZ40M2: Hoher Komfort, solider Sound

Die zweite Generation der AZ40-Earbudsvon Technics bietet vor allem eines: Tragekomfort. Die kleinen, leichten Hörer schmiegen sich angenehm an die Ohrmuschel und werden von typischen Silikonpolstern im Ohr gehalten. Das fühlt sich auch nach Stunden noch angenehm an.

Die schwarzen Technics-Inears vor ihrem Case auf einem Holztisch
Klein und komfortabel: Die eigentlichen In-Ear-Kopfhörer sind klein und sehr komfortabel © IMTEST / Technics

Beim Sound gibt sich Technics keine Blöße, liefert aber auch keine Wunder. Die kleinen Hörer lösen angenehm klar auf, schaffen ein breites Soundbild und klingen angenehm luftig. Es fehlt aber spürbar an Low-End, gerade tieferen Bassläufen fehlt es etwas an Druck und Präsenz. Zudem tönen die AZ40M2 nicht übermäßig dynamisch, was vor allem bei dichten Klangpassagen auffällt. Dafür klingen die höheren Frequenzbereiche angenehm klar und detailreich, ohne zu spitz oder schneidend zu wirken.



Praktische Multipoint-Verbindung

Insgesamt geht der Klang der Technics EAH-AZ40M2 voll in Ordnung, zumal auch bei anspruchsvolleren Orchester-Passagen wie beim Theme von Jurassic Park oder schnell gespielter Metal-Kickdrum (In Flames – „Meet Your Maker“) genug Details dargestellt werden. Dennoch fehlt es auch hier in Neutralstellung einfach etwas an Druck, der sich erst per Equalizer nachjustieren lässt. Mittels Multipoint-Verbindung können die In-Ear-Kopfhörer mit bis zu drei Wiedergabegeräten gekoppelt werden. Das ist praktisch für wechselnde Nutzung an Laptop und Smartphone. Zudem ist auch eine Ein-Hörer-Nutzung möglich.

Für Kopfhörer-Tests hört IMTEST unterschiedlichste Genres in einer für den Nutzer wahrscheinlichen Hörumgebung. Dafür wird die höchste Download-Qualität von Spotify auf einem iPhone als Maßstab genommen. Gehörte Songs erstrecken sich von Pop (Taylor Swift: Red, Style) über Electronica (Massive Attack: Angel) und Trance bis Rock, Metal (In Flames, Killswitch Engage, Lorna Shore) und orchestrale Soundtracks (John Williams: Jurassic Park Theme). Dabei wird die neutralste Einstellung der Kopfhörer ohne ANC als Sound-Basis gewählt. Die meisten Kopfhörer bieten in ihren Apps Equalizer und Presets an, mit denen sich das Klangbild individualisieren lässt. Darauf wird hingewiesen – die Wertung orientiert sich aber überwiegend am neutralsten Klang.

Kein Mikro-Wunder, dafür eine gute App

Nicht ganz so gut ist der Sound der Mikros – aufgrund der kompakten Bauweise ist die Sprachverständlichkeit eher mäßig. Zudem wird viel Umgebungsgeräusch aufgenommen. Auch die aktive Geräuschunterdrückung könnte besser sein. Hier dringt etwas zu viel Lärm von außen durch die Hörer, die ohnehin eher durchschnittlich abgeschirmt sind. Dafür überzeugt Technics bei der Bedienung der EAH-AZ40M2. Die flachen Touchbereiche an den Hörern sind gerade groß genug für Fingerspitzen und reagieren schnell und zuverlässig auf Tipp-Eingaben.

Die schwarzen Technics-In-Ear-Kopfhörer im schwarzen Case
Schlanke Sache: Das Case der Technics AZ40M2 ist klein und handlich. © IMTEST / Technics

Die Technics-App überzeugt mit einem aufgeräumten Layout und schnell zugänglichen Funktionen. Für den Fünfband-Equalizer gibt es fünf Presets. Zudem kann manuell an den Frequenzen herumgebastelt werden, um den Klang der In-Ear-Kopfhörer zu optimieren. Auch ANC kann über die App gesteuert werden, zusätzlich gibt es einen Transparenz-Modus, der Umgebungsgeräusche über die Außen-Mikrofone durchlässt. Spärlich: Technics lässt für Active Noise Cancelling nur einen Modus zu. Hier gibt es direkte In-Ear-Konkurrenz, die mehr Varianz für unterschiedliche Situationen erlauben. Immerhin lässt sich die Geräuschunterdrückung für die Mikros zwischen zwei Intensitätsstufen umschalten.

Smarthphone App für Technics-Inears nebeneinander angeordnet.
DIe Technics-App ist eigentlich sehr übersichtlich – einige Einstellungen verstecken sich aber hinter einem Text-Menü. © IMTEST / Technics

Im Einstellungs-Menü etwas versteckt verbergen sich Einstellungen für Touch-Belegung und Umschalten der ANC-Modi. Schön: Alle Funktionen können gleichzeitig über eine Touchfläche bedient werden. Weitere Extras wie z.B. Hörtest-Messungen für individuelle Soundabstimmung gibt es bei den AZ40M2 nicht. Etwas kurz ist zudem die Akkulaufzeit: Mit ANC wurden im Test knapp 4,5 Stunden gemessen. Das ist für die meisten Anwendungen ausreichend, schon beim Mittelstreckenflug muss aber gegebenenfalls im schlanken Case nachgeladen werden.

Fazit

Die Technics EAH-AZ40M2 sind solide In-Ear-Mittelklasse zum Preis von etwa 150 Euro. Die kompakten und leichten Hörer liefern eine ordentliche Klangqualität, obwohl es etwas an Druck, Dynamik und Bass fehlen kann. Dennoch erzeugen sie ein angenehm klares und transparentes Klangerlebnis. Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) der Technics In-Ear-Kopfhörer ist akzeptabel, könnte aber manchmal etwas mehr Außengeräusche durchlassen als gewünscht. Die True-Wireless-Earbuds bieten keine Vielzahl an Extras, doch sie überzeugen durch eine benutzerfreundliche App und ein schlankes Ladecase. Die Akku-Laufzeit ist allerdings etwas kurz: Bei Nutzung der ANC-Funktion müssen die In-Ears nach etwa viereinhalb Stunden wieder ins Ladecase zum Aufladen.

  • PRO
    • komfortabel & leicht, solider Sound, gute App
  • KONTRA
    • Etwas wenig Bass & Dynamik, wenig Einstellungen für ANC, keine Extras

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

  

Portraitfoto des IMTEST-Redakteurs Eike Cramer

Eike ist Spiele- und Hardware-Redakteur aus Leidenschaft: Nach seinem abgeschlossenen Studium der Politikwissenschaft zog es ihn direkt zur Spieleredaktion 4players.de in Hamburg, bei der er zwischen 2013 und 2023, mit einem zweijährigen Zwischenstopp beim Musikmagazin Metal Hammer, als Redakteur und Video-Redakteur beschäftigt war. Eike ist dabei ein echter Alleszocker, der, egal ob Indie oder AAA-Blockbuster, auf PC und Konsole zwischen Strategie, Action-Adventure, Rollenspiel und Shooter kaum ein Genre auslässt. Derzeit ist er als freier Autor aktiv.