Bedenkt man, was man vor einigen Jahren noch investieren musste, um sein Haus oder Grundstück per Kamera zu überwachen, dann muten die 64,90 Euro, die die brandneue Tapo C410* von TP-Link kostet, gerade zu lächerlich an. Zumal praktisch keine weiteren Kosten entstehen, sieht man eventuell von ein paar Euro für MicroSD-Karte ab.
Tapo C410: Flexibel dank Akku
Die Tapo C410* wird über einen eingebauten Akku mit Strom versorgt. Je nach Einsatzgebiet und Erkennungshäufigkeit, muss der alle paar Wochen an einem USB-C-Netzteil geladen werden. Oder aber man greift zur Bundle-Version mit Solarpanel bzw. zu dem optionalen Solarpanel. Dann kann die Kamera völlig autark betrieben werden, solange ein WLAN erreichbar ist. Mit dem wird sie über die sehr gute App verbunden, was innerhalb kürzester Zeit erledigt ist. Sehr gut dabei: Die App testet die Übertragungs- und Signalqualität am geplanten Standort und gibt Tipps zur Installation und Montage.
Viel KI an Bord der Tapo C410
Ist die grundlegende Einrichtung erledigt, kann die Tapo C410* ausgiebig konfiguriert werden. So lassen sich Erfassungsbereich ebenso definieren wie Privatsphären-Areale. Die interne KI der Kamera kann zudem in den meisten Fällen recht gut zwischen genereller Bewegung, Personen oder Fahrzeugen unterscheiden; eine Haustiererkennung ist im Beta-Status ebenfalls verfügbar. Zudem kann man auswählen, ob die Tapo nachts den klassischen Infrarot-Modus verwenden soll oder die Farbansicht, für die sie ihr eingebautes Spotlight nutzt.
Speicherort wählbar
Wie bei den meisten Kameras dieses Typs ist auch bei der Tapo C410* möglich, kostenpflichtigen Cloud-Speicher zu buchen. Nötig ist das nicht, weil das Gerät auch mit einer MicroSD-Karte zur lokalen Aufzeichnung bestückt werden kann. Speichern und auch übertragen kann die Kamera Bilder mit maximal 2K-Auflösung, wobei sie die Streaming-Qualität bei schlechter WLAN-Verbindung auch herabsetzt. Angesichts der guten Bildqualität ist das mitunter verschmerzbar, wobei man schon dafür sorgen sollte, dass man möglichst immer die volle Auflösung zur Verfügung hat. Dann lassen sich zumindest im Nahbereich Details gut bis sehr gut erkennen und selbst in mehreren Metern Entfernung Ereignisse noch klar nachvollziehen.
Tapo C410: Diverse Reaktionen möglich
Meldet die Kamera ein Ereignis aufs Smartphone, bietet sie mehrere Optionen, mit denen man reagieren kann. Über den Lautsprecher lässt sich zum Beispiel ein Hinweis oder eine Warnung ausgeben; Gegensprechen ist ebenfalls möglich. Und sie kann auch eine klassische Alarmsirene aktivieren, um zwei- oder vierbeinige unerwünschte Besucher zu vertreiben.
Fehlender Diebstahl-Alarm
Eine kleine Schwäche der Tapo C410* ist der fehlende Vandalismus- oder Diebstahlalarm bei deaktivierter Sirene. Zwar meldet die Kamera auch dann Bewegungen, wenn jemand sie abschraubt und wegträgt. Wenn man dann allerdings nicht sofort reagiert und die Demontage aus dem toten Winkel heraus erfolgte, ist das Gerät mit den lokalen Aufzeichnungen womöglich schnell verschwunden und man blickt förmlich ins Leere. Auf starke Erschütterungen des Gehäuses reagiert sie leider nicht.
Fazit
Wer nach einer Überwachungskamera sucht, die schnell und einfach in Betrieb zu nehmen und obendrein günstig ist, sollte die Tapo C410* auf jeden Fall in die engere Wahl ziehen. Die Kamera hat keine großen Schwächen, liefert insgesamt gute Bilder und ist vom Handling her unkompliziert. Montiert man sie außerhalb der durchschnittlichen Reichweite eines Menschen, umgeht auch das Problem des fehlenden Erschütterungsalarms. Dann sollte man sie aber womöglich mit Solarpanel betreiben, weil sonst das Laden ebenfalls umständlich wird.
- PRO
- Einfache Installation, viele Konfigurationsoptionen, gute Bildqualität
- KONTRA
- Kein Erschütterungssensor, Wandhalter könnte etwas robuster sein.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,0
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