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Surface Duo: Test des neuen Smartphones

Das Surface Duo ist Microsofts neues Android-Smartphone mit viel Windows-Software. Besonderheit: Es ist klappbar. IMTEST verrät, was das Duo für wen leistet.

Surface Duo im Test © Hersteller

Produktdetails
  • Preis: 1.649 Euro
  • Maße: Aufgeklappt 145,2 × 186,9 × 4,8 mm, Zugeklappt 145,2 × 93,3 × 9,9 mm
  • Gewicht: 250 g
  • Akkulaufzeit: 7 Stunden

Das Surface Duo vorgestellt

An Smartphones zum Falten und Klappen haben sich in jüngerer Vergangenheit mit Samsung, Huawei und Motorola schon namhafte Hersteller versucht – mehr oder weniger erfolgreich. Jetzt folgt Microsoft mit dem nagelneuen Surface Duo. Einem Gerät, das zwei jeweils 5,6 Zoll große Displayhälften besitzt, die durch ein Scharnier miteinander verbunden sind. Wird es wie ein Buch aufgeklappt, ergeben beide Hälften einen insgesamt 8,1 Zoll messenden Bildschirm mit einer Diagonale von 20,57 Zentimetern. IMTEST hat geprüft, was das Surface noch zu bieten hat.

Zunächst ein Überblick mit den technischen Merkmalen des Surface Duo:

  • Betriebssystem: Android 10
  • Displays: AMOLED, 2700 × 1800 px, 1800 × 1350 px
  • Akku: Dual-Akku mit 3577 mAh
  • Kamera: 11 MP, 4K-Videoaufnahmen
  • Verbindung: Wi-Fi 5, Bluetooth 5.0, LTE
  • Anschlüsse: USB-C 3.1
  • Prozessor: Snapdragon-855

Surface Duo wie ein kleines Tablet

Microsoft preist das Surface Duo in erster Linie als Smartphone für Geschäftsleute an. Aber es wirkt doch eher wie ein klappbares Mini-Tablet (dessen volle Displaygröße etwa Apples iPad Mini übertrifft) – und genau als ein solches Gerät macht es sich in wesentlichen Disziplinen richtig gut: Sei es etwa beim E-Mails-Tippen, Angebote schreiben, Buchführung kalkulieren, Präsentationen erstellen, Videos schauen oder um Bücher zu lesen.

Mit 250 Gramm Gewicht und einer insgesamt recht schlanken Hülle (9,9 Millimeter im geschlossenen und 4,8 mm im geöffneten Zustand) hinterlässt das Surface Duo dabei einen richtig guten Eindruck. Dank seines hochwertig verarbeiteten und in jeder beliebigen Position feststellbaren Mittelscharniers lässt sich das Microsoft-Gerät je nach Nutzungsszenario auf-, hoch-, zusammen- oder umklappen. Auch zum Hinstellen, um beispielsweise Videos zu gucken, eignet es sich. Einziger Schwachpunkt beim Zusammenklappen: Es bleibt eine Spalte, die breit genug für Steinchen ist, die den Bildschirm zerkratzen können.

Surface Duo zugeklappt
Spaltmaß: Bei zusammengeklapptem Display können Steinchen eindringen und für Kratzer sorgen.
Standfest: Zum Videoschauen oder für Video-Telefonate lässt sich das Duo zeltähnlich aufstellen.
Standfest: Zum Videoschauen oder für Video-Telefonate lässt sich das Duo zeltähnlich aufstellen. © IMTEST

Surface Duo im Test: Apps einfach nutzen

Obwohl Google mit Android 10 das Betriebssystem stellt, ist das Surface Duo doch durch und durch ein Windows-Gerät mit

  • Office-Apps wie Word, Excel, PowerPoint,
  • Outlook als E-Mail- und Kalender-Programm,
  • OneDrive, um online Daten zu speichern,
  • Edge als Internetbrowser,
  • Teams für Video-Konferenzen
  • oder OneNote als mobiler Notiz-Block.

Selbstverständlich sind die Microsoft-365-Anwendungen vorinstalliert und lassen sich vollumfänglich nutzen. Trotz dieser Fülle an Apps ist das Hauptmenü übersichtlich und Nutzer finden sich schnell zurecht. Auch zwei verschiedene Anwendungen können gleichzeitig auf dem Duo laufen. Etwa um Dokumente miteinander zu vergleichen, Fotos in eine Präsentation zu verschieben oder Textpassagen von einer Internetseite zu kopieren und in einer E-Mail einzufügen.

Surface Duo mit Hauptmenü
Übersichtlich: Das Hauptmenü des Surface Duo ist sehr aufgeräumt – so finden sich Nutzerin und Nutzer stets schnell zurecht.

Mit dem Surface Duo bequem arbeiten

Aber auch für eine optimale Nutzung einzelner Anwendungen eignet sich Surface Duo gut: Ganz aufgeklappt kann beispielsweise bequem von oben nach unten durch Internetseiten gewischt werden. Im rechten Winkel ausgerichtet, erscheint etwa in der E-Mail-App auf dem unteren Display die Bildschirmtastatur, während auf der oberen Anzeige der Inhalt der E-Mail zu sehen ist. Doch nicht nur Arbeit steckt im Duo: Zur Zerstreuung kann beispielsweise über die vorinstallierte Kindle-App ein Buch ausgewählt (ein aktives Amazon-Konto vorausgesetzt) und gelesen werden. Dafür lassen sich die Buchseiten dann jeweils über den gesamten Bildschirm anzeigen.

Wird das Duo wie ein Notebook genutzt, lassen sich Texte oder E-Mails bequem per Tastatur tippen.

Surface Duo: Preis ist hoch

1.649 Euro kostet die von IMTEST getestete Variante des Surface Duo mit 256 Gigabyte großem, aber nicht erweiterbarem Speicher. Platz genug, um mit vielen Grafiken angereicherte PowerPoint-Präsentationen für den Job oder Blockbuster für Bahnreisen mitzunehmen (um sie dann ohne Internetverbindung zu schauen). Der Preis lässt sich aber noch auf die Spitze treiben.

Durch den Erwerb von passendem Zubehör: Für 109 Euro zusätzlich gibt es den Surface Pen, zum Schreiben und Skizzieren auf dem Display, ein Schutzrahmen kostet 44,99 Euro, für freihändiges Telefonieren mit besserem Klang eignen sich die Surface Earbuds für 219,99 Euro, und um Bilder oder Videos auf einem großen Monitor anzusehen, kann der USB-C-/HDMI-Adapter für 33,99 Euro erworben werden. Das macht dann für die Vollausstattung insgesamt 2.056,97 Euro.

Wer sich für die Earbuds interessiert, erfährt in diesem Test der In-Ear-Kopfhörer, wie sie im Vergleich zu anderen Modellen abgeschnitten haben.

Surface Duo: Im Test schnell, aber nicht ausdauernd

Für die Bewältigung setzt Microsoft beim Surface Duo auf den zwar etwas betagten Qualcomm-Snapdragon-855-Prozessor. Dessen Leistungswerte, ermittelt per Benchmark-Programmen, ergaben jedoch eine „schnelle“ Arbeitsgeschwindigkeit und eine „hohe“ Grafikleistung. Getrübt wird dieser gute Eindruck aber von einer nur „kurzen“ Laufzeit des 3.577-mAh-Akkus über 7:12 Stunden. Diese wurde im IMTEST-Testparcours für Smartphones mit Surfen, YouTube-Videos, Anrufen, Nutzung sozialer Medien im Dauerbetrieb über WLAN und Mobilfunknetz ermittelt.

Surface Duo zum Hinstellen
Das Surface Duo lässt sich auch wie ein Buch hinstellen.

Das Surface Duo mit schwacher Kamera

Keine Frage, das Surface Duo ist ein Smartphone, das für berufliche Zwecke als mobiles Büro dienen soll. Denn wo andere Hersteller mit vier oder gar fünf Linsen protzen, verirrt sich im Metallrahmen des Geräts nur eine einzige Fotolinse mit 11-Megapixel-Auflösung. Tauglich für Fotos und Videos als Schnappschüsse – aber nicht mehr. Fotos, die im Teststand von IMTEST abgelichtet wurden, zeigten zwar viele Details, aber auch teils Ungenauigkeiten und Bildrauschen – gerade in feinen Strukturen.

Außerdem wurden Farben etwas zu blass wiedergeben. Auch bei Aufnahmen im Freien zeigt die Kamera des Surface Duo einige Schwächen: In der Ferne wurden zu wenige Details eingefangen, ordentliche Schärfe boten hingegen nur abgelichtete Motive in der Nähe. Neben teils zu blassen Farben störte auch etwas Rauschen das Bild. Auf Videos, die in UltraHD-Auflösung (“4K”, 3.840 x 2.160 Pixel) gefilmt wurden, waren etwas wenige Details und teils unnatürliche Farben zu erkennen. Zudem gab teils auch Bewegungsungenauigkeiten.

FAZIT

Microsoft möchte das Surface Duo im Geschäftskundenbereich etablieren – das kann klappen: Fürs Arbeiten mit Office-Anwendungen wie Word oder Power Point, für E-Mails oder Video-Anrufe eignet es sich richtig gut. Manko: Die Akku-Laufzeit ist etwas zu kurz und der Preis viel zu hoch.

  • PRO
    • Ein Hingucker: sehr schick, sehr hochwertig, tolle handliche Mini-Tablet-Größe.
  • KONTRA
    • Kein 5G (dafür sehr schnelles LTE), etwas veraltetes Android und viel zu teuer.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2.8

Fotos: IMTEST, Hersteller

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.